Die Aukey EP-T1 True Wireless liefern einen brauchbaren, aber etwas freudlosen Klang auf oftmals stotterigem Bluetooth-Weg bei ganz gutem aber wenig dichtem Sitz, je nachdem wie groß die eigenen Ohren sind. Ersatzohrstöpsel werden daher dringend empfohlen! Die Laufzeit ist angemessen und die Steuerung durchdacht, wobei das Lichterspiel an den Ohren meiner Meinung nach überflüssig ist. Vom Material sind sowohl In-Ears als auch Lade-Case von angenehmer Haptik. Klanglich vergebe ich die Note 3, und auch bei der Gesamtnote erscheint mir ein Befriedigend durchaus angemessen, vor allem wenn man sich den Preis von 50 Euro für das Gebotene noch einmal vergegenwärtigt und schlichtweg nicht zu viel erwartet.
True Wireless In-Ears für 50 Euro? Aukey will es wissen und bietet die EP-T1 für eben diesen Preis an, wobei die Eigenwerbung besten Klang mit sattestem Bass und stabilste Bluetooth-Verbindung bei üppigster Laufzeit verspricht. Kann das klappen?
Auspacken
Aukey-typisch kommt die Technik in einem pappebraunen Kartonquader: Schlicht bedruckt, Ladestation, Kopfhörer, Ladekabel, Ohrpassstücke und Dokumentation äußerst platzsparend untergebracht und eine gewisse Wertigkeit vermittelnd. Diese Wertigkeit findet sich in den robust wirkenden In-Ears und der Ladestation auch wieder, lediglich die drei Paar Ohrpassstücke wollen sich in ihrer durchscheinenden, papierdünnen Ausführung diesem guten ersten Eindruck nicht anschließen. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich auch überhaupt keinen Größenunterschied der drei Paare, die zur noch größeren Überraschung in der Dokumentation überhaupt nicht erwähnt werden. Auf der Produktseite spricht Aukey dann zwar von „maßgeschneiderten Ohreinsätzen“, aber genau dieses Fehlen bzw. andere Verständnis von Ohrpassstücken – normalerweise in verschiedenen Größen – führt zwar zu einem noch ganz passablen Sitz der In-Ears in den Ohren, lässt bei der Abdichtung des Gehörgangs gegenüber Außengeräuschen jedoch sehr zu wünschen übrig. Ich muss sie ständig nachdrücken, weil nur so eine brauchbare Außengeräuschverminderung erzielt werden kann, um Musik, Hörspiel oder Podcast halbwegs ungestört vernehmen zu können.
Koppeln und Hören
Doch koppeln wir erstmal via Bluetooth 4.2, was für jedes Ohrstück einzeln geschehen muss, bevor sie sich – begleitet von Sprachansagen – untereinander verbinden. Durch diesen minimal größeren, zweimaligen Einschaltaufwand können die EP-T1 auch einzeln genutzt werden. Beim Abschalten reicht dann der Druck auf nur einen Knopf, um beide zu beenden. Das klappt alles problemlos und zuverlässig, auch wenn die in der Werbung versprochene stabile Bluetooth-Verbindung durch ausgesprochen häufiges Stottern in der nicht vorhandenen Leitung eher unangenehm auffällt. Und gerade die Verbindung von Master und Slave setzt gerne aus, gerade wenn ich mit der Hand nur meine Brille auf der Nase nachschiebe oder den Kopf ungünstig von der linken Hosentasche, von wo mein iPhone 8 Signal liefert, wegdrehe.
Mit aktueller Chartmusik von David Guetta bis Clean Bandit in der Test-Playlist, fällt ein weiteres Werbeversprechen der Realität zum Opfer: Kraftvoller Klang mit imposantem Tiefgang muss man eher durch „Klang mit wenig Tiefgang“ ersetzen, denn umhauen tut mich das nicht. Höhenmittenlastig und bassarm beschreibt die Situation am treffendsten, wobei ein leichter Bass-Push durch Einsatz des iPhone-Equalizers zu einem etwas ausgereifteren Tonbild führt. Zusätzlich kann man durch Nachdrücken der In-Ears in den Ohren sogar einen recht gutes Stereobild bei passabler Tiefenstaffelung vorfinden, was auch laut genug wäre, wenn die EP-T1 nicht das bereits erwähnte Problem mit den kaum abdichtenden Ohreinsätzen hätten.
Summa summarum kann ich dem Klang der EP-T1 als Schulnote ein Befriedigend geben, wobei ich mir fast sicher bin, dass bessere Ohrpassstücke für Luft nach oben sorgen könnten. Darüber hinaus müssten sich die In-Ears aber noch bei der Ausgewogenheit des Klangbildes insgesamt mehr anstrengen, um in die nächste Klasse versetzt zu werden.
Lobende Erwähnung gibt es noch in Sachen Telefonie, da die EP-T1 für ein Gespräch bei ausreichender Sprachverständlichkeit durchaus geeignet sind, auch wenn es nicht zu einem Anheben der Gesamtnote reicht und man den Angerufenen nur auf der linken Seite hört.
Steuern, blinken und laden
Beide In-Ears haben einen gut ertastbaren und solide klickenden Knopf auf ihrer Oberseite, der für zahlreiche Steuer- und Schaltbefehle gute Dienste leisten. So startet oder stoppt ein einfacher Klick links oder rechts die Musik, Doppelklicks erhöht rechts und verringert links die Lautstärke und ein langer Klick links springt ein Stück zurück, ein langer rechts ein Stück vor. Das ist einfach, schnell verinnerlicht und funktioniert zuverlässig.
Zuverlässig funktioniert auch die Beleuchtung in Form eines blinkenden oder pulsierenden Aukey-Schriftzuges an den Außenseiten der Earbuds, was in meinen Augen unnötig ist, da es die angenehme Zurückgenommenheit der Ohrhörer in den Ohren stört und der Träger sowieso nichts davon hat, außer vielleicht irritierte Blicke in der Straßenbahn.
Das mitgelieferte Lade-Case verlängert die Spielzeit von angegeben vier Stunden um das Sechsfache bei jeweils zwei Stunden Ladedauer. Anzumerken sei bei diesem soliden Case noch, dass es sich hierbei eher um ein Tisch-Case und weniger um ein Taschen-Case handelt, da die Unterseite gummiert ist und so kaum vom Tisch aber auch kaum in die Hosentasche rutscht.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz16 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)93 dB ±3 dB
- Gewicht ohne Kabel10 g
Lieferumfang
- 3 Paar Ohrstöpsel
- USB-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT- Version: 4.2
- BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP
- Reichweite: 10 m
- Gewicht Lade-Case: 59 g