Mit dem A10X liefert Audix einen starken Einstieg in den umkämpften Markt der In-Ear-Monitore. Sein Einsatzgebiet auf der Livebühne meistert er glänzend. Pegelfest mit abgrundtiefen Bässen und einem umfassenden Frequenzspektrum mit erweitertem Bassbereich, der weniger schlank als im Schwestermodell A10 ausfällt, liefert er ein rundum überzeugendes Ergebnis. Er empfiehlt sich somit auch für den mobilen Klanggenuss mit audiophilem Anspruch. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 415 Euro kann ich den Audio A10X uneingeschränkt empfehlen.
Professionelle In-Ear-Kopfhörer für die Bühne müssen einem harten Alltag gerecht werden. Gleichwohl sind vergleichsweise filigrane Geräte wie In-Ear-Kopfhörer nötig, da ihre dezente Optik nicht von der Performance ablenkt und eine erhöhte Bewegungsfreiheit auf der Bühne ermöglicht. Dazu sollten solche Lösungen möglichst überzeugend klingen und in der Lage sein, mit hoher Ausgangslautstärke aufzuspielen. Löst der Audix A10X diese Aufgaben?
Audix-Produkte werden seit 1984 in Wilsonville/Oregon gefertigt. Der Hersteller bietet diverse Mikrofone, einige Kopfhörer und Zubehör für verschiedenste Einsatzgebiete, die sich allesamt durch eine robuste Bauweise und guten Klang auszeichnen. Mit den Modellen A10 (zum Test) und dem hier getesteten A10X mit erweiterter Basskapazität feiert der Hersteller sein Debüt im Bereich der In-Ear-Kopfhörer für den professionellen Bühneneinsatz.
Der A10X kommt in einer schmucken, mit festen Schaumstoff gepolsterten Aufbewahrungsbox, die den Ohrhörern jahrelangen Schutz beim Transport bieten sollte. Enthalten sind die Kopfhörer, ein stabiles Transport-Etui und vier Paar Silikonaufsätze in unterschiedlicher Größe. Die Kopfhörer selbst bestehen aus einem leichten, robusten sowie feuchtigkeitsresistenten Spritzgussgehäuse mit rauchig-transparentem Korpus und einer farblichen Kennzeichnung an der linken und rechten Innenseite.
Praxis
In der Praxis sitzt der A10X angenehm fest im Ohr und bietet gleichzeitig überzeugende Dämpfungseigenschaften, das richtige Passstück vorausgesetzt. Für die einfache und bequeme Platzierung im Ohr lassen sich die Treibergehäuse um 360 Grad drehen. Dabei sind die letzten zehn Zentimeter des Anschlusskabels vor dem MMCX-Anschluss als stabiler Drahtbügel stufenlos an die Ohrform anpassbar. Das ausreichend bemessene 1,5 m lange Kabel fügt sich nach circa 50 cm mit einer Silikonkupplung zusammen und lässt sich nach dem Aufspleißen in Einzelkabel über eine Öse weiter in der Passform justieren. Das Endstück des stabilen, aber elastisch anpassbaren Kabels aus versilbertem, sauerstofffreiem Kupfer bildet ein um 90 Grad gewinkelter, vergoldeter 3,5-mm-Miniklinkenstecker. Hingegen gehört ein Adapter auf das 6,3-mm-Format nicht zum Lieferumfang.
Klang
Grundvoraussetzung im Bühnenbetrieb ist eine effektive Außenabschirmung. So kann dauerhaft mit niedrigeren, weniger belastenden Pegeln gearbeitet werden. Das Klangbild erhält einen besseren Störgeräuschabstand und erbringt dann (hoffentlich) mehr Details und Klarheit in die Wiedergabe beim Monitoring. Tatsächlich kann man sich dank der effektiven passiven Dämpfung beim A10X voll und ganz auf den Klang konzentrieren. Als Klangquellen dienten der Funk MTX Monitor, ein Samsung Galaxy7 Smartphone sowie der Kopfhörerverstärker des RME Fireface UFXII.
Herzstück des A10X ist eine 10 mm große dynamische und massearme Schwingspule, die eine Membran aus Beryllium-Komposit antreibt. Beryllium selbst eignet sich bestens als Komponente für Membranen, da es etwa 50 % steifer als Stahl und besonders leicht ausfällt. Auf messtechnischer Ebene gelingt so eine verzerrungsarme, phasenkohärente Wiedergabe mit einem ausgewogenen Frequenzgang über mehr als zehn Oktaven.
In der Praxis klingt der A10X tatsächlich sehr breitbandig und ist dabei bis hinab zu 10 Hz spezifiziert, weshalb er in der Lage ist, einen Tiefbass zu liefern, der seinesgleichen sucht. Hier werden synthetisch erzeugte Subbässe nicht nur mächtig, sondern auch klar umrissen wiedergegeben – mulmig klingt es dabei aber nie. Als passenden Einsatz für eine Liveband fallen mir sofort der Bassist und Schlagzeuger ein. Für ein gutes akustisches Verständnis und den musikalischen Dialog sind beide auf eine entsprechende klare, tief auflösende Wiedergabe angewiesen und der A10X erfüllt diese Anforderung mit Bravur.
In den wichtigen Mittenfrequenzen finden sich die prägnanten Klangeigenschaften der meisten Instrumente. Dabei tummeln sich auf engstem Raum Instrumente und Stimmen und kämpfen um ihren Platz. Rockige und verzerrte Gitarren, die gleichzeitig einen hohen Grad an Kompression mitbringen, nehmen viel Platz in den mittleren Frequenzen ein. Der A10X hat damit kein Problem, denn er liefert ein sauberes detailliertes Klangbild, mit druckvollen unteren Mitten, ohne Instrumente in anliegenden Frequenzspektren zu dominieren. Auch die Sprachverständlichkeit von Stimmen unterschiedlichster Art werden dabei nicht gestört und können, eine gründliche In-Ear-Monitormischung vorausgesetzt, neben verzerrte Gitarren friedlich koexistieren.
In den oberen Mitten und Höhen lösen Stimmen fein auf, ohne ungewollte Härten zu zeigen. Eingesetzte Hallgeräte geben in diesen Frequenzen ihre Hallfahne glasklar zu erkennen. Der sehr obertonreiche Klang von Schlagzeugbecken wird im Bereich von 10 kHz und darüber perlend und silbrig an das Ohr transportiert.
Schließlich ermöglicht der A10X wie auch der A10 dank der hohe Außendämpfung eine gut nachvollziehbare Lautstärke-Staffelung und ist in der Lage, selbst bei geringen Lautstärken einen ausgewogenen, druckvollen und umhüllenden Klang zu liefern. Mit diesen Eigenschaften empfiehlt sich der A10X natürlich nicht nur für die Bühne, sondern auch für den Einsatz im Tonstudio sowie zum mobilen Musikgenuss, bei dem übrigens auch der Sitznachbar nicht gestört wird.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 19.000 Hz
- Impedanz35 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)@1 kHz: 107 dB dB
- Kabellänge150 cm
Lieferumfang
- Kabel
- Transport-Etui