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Audio-Technica ATH-M50 X

Geschlossener, dynamischer Kopfhörer mit druckvollem Sound

Kurz & knapp

Der ATH-M50X ist ein empfehlenswerter Allrounder, wenn es um das Abhören und Beurteilen aktueller Musikstile geht – Black Music: klar; Dance: kein Thema; Electro: keine Frage; Rock: geht sicher; Metal: Amtlich. Für akustisch produzierte Musik, Jazz oder Klassik ist der ATH etwas zu plakativ und mächtig – das können andere dezenter und damit auch stimmiger. Dafür kann man mit dem Audio-Technica ATH-M50X Gas geben: Gelungene Produktionen machen auf diesem Hörer Spaß, Fehler im Mix dagegen weniger, denn diese werden auch deutlich markiert. Eine gute Alternative zu den etablierten Allroundern im Studio.

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Jeder Hersteller, der Mikrofone fertigt, kann auch Kopfhörer bauen – das Prinzip ist ähnlich, nur eben genau umgekehrt. Kein Wunder also, dass sich unter den Anbietern etablierte Mikrofonhersteller wie Audio-Technica tummeln.

[UPDATE] Inzwischen hat Audio-Technica die zweite Generation der ATH-M50xBT vorgestellt: Unseren aktuellen Test dazu findet ihr hier.

Die Schlussfolgerung, dass Hersteller „guter Mikrofone“ auch automatisch „gute Kopfhörer“ bauen, haut im Fall des Audio-Technica ATH-M50X hin. Dabei ist M50X kein rundum neues Modell: Als Nachfolger des beliebten ATH-M50 geht der ohrumschließende, dynamische Kopfhörer mit reichlich Vorschlusslorbeeren ins Rennen. Arg viel haben Audio-Technica allerdings auch nicht verändert, denn der offensichtliche Hauptunterschied zum Vorgänger besteht darin, dass der M50X mit drei Kabeln ausgeliefert wird, die sich flexibel an der linken Hörmuschel andocken lassen. Aber der Kopfhörer bietet andere Vorzüge…

Ganz schön gelenkig

Eine Besonderheit des M50X ist seine mechanisch flexible Konstruktion: Beide Ohrmuscheln sind in ihren Halterungen variabel aufgehängt, die Halterungen selbst sind ebenfalls drehbar. Der Kopfhörer lässt sich also in zwei Ebenen um je 180° nahezu beliebig „in Position“ bringen, was den M50X einerseits für den Transport auf besonders kompakte Maß schrumpfen lässt. Andererseits hat man in der Praxis schnell mal eine Ohrmuschel weggeklappt, was im Studio, live oder am DJ-Pult durchaus praktisch ist. Oder aber man hat sich ganz fix den Finger zwischen Muschel und Halterung eingeklemmt, wenn es im Alltag schnell gehen soll: Vielleicht handelt es sich dabei um ein persönliches Problem, aber tatsächlich wäre ein bisschen weniger an Flexibilität manchmal „Finger“-schonender.
Auffällig ist auch, dass die Muscheln besonders klein ausfallen. Trotz einer am Ohr engen Passform geht der M50X als ohrumschließend durch und erzielt dabei gute Dämpfungswerte. Und bietet dabei auch einen erstaunlich angenehmen Tragekomfort – überzeugend.

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Klangeigenschaften und Abbildung

Abnehmbare Kabel ändern freilich nichts am Klang, und der war und ist beim M50(X) durchaus überzeugend. Kritisch formuliert bietet der Audio-Technica einen recht strammen Bass, der allerdings auch sehr definiert und straff abgebildet wird. Kein Wummern oder „Dröhnen“, stattdessen ein kraftvolles Fundament, dass insbesondere bei elektronischer, aber auch gitarrenlastiger Musik Freude bereitet. Zudem wird dieser Bass von sehr deutlichen, manchmal fast scharfen Höhen und sehr ausgewogenen Mitten in Schach gehalten. Insbesondere die Mittenabbildung ist im ersten (und vielen weiteren) Moment(en) verblüffend, denn das Material wird in diesem Bereich erstaunlich gut entblättert und erlaubt zudem eine sehr präzise Ortung im Stereobild. Bei der Ortung spielen natürlich auch die Höhen eine Rolle, die manchmal eine Spur kratzig oder intensiv erscheinen – da dürfte es auch etwas weniger sein.

Einsatzort

Durch seine akustischen Vorzüge, die relativ gute Dämpfung und seine mechanische Flexibilität ist der ATH-M50X in jedem Fall im Studio gut aufgehoben – weniger auf dem Kopf eines Drummers, dafür aber beim Bassisten, Gitarristen oder auch Sänger. Hinter der Regiescheibe zeigt er seine Qualitäten als gute Monitoring-Ergänzung/Alternative zu einem zweiten „Allrounder“, der akustisch analytischer ausgelegt ist – der M50X wäre in dieser Konstellation dann eher für die Ausschüttung der Glückshormone zuständig. Aus genau diesem Grund ist der Audio-Technica für Electro-Produzenten vielleicht die Erstbesetzung, mit der sich der Druck und das Klangbild der Produktion abschließend verifizieren lässt.

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vor 9 Jahren von Christian Preissig
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 - 28.000 Hz
  • Impedanz35,95 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)98,15 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf731 g
  • Gewicht mit Kabel341 g
  • Gewicht ohne Kabel287 g
  • Kabellänge310 cm

Lieferumfang

  • 1,2 m Spiralkabel mit Miniklinkenstecker
  • 1,2 m gerades Kabel mit Miniklinkenstecker
  • 3 m gerades Kabel mit Miniklinkenstecker
  • Adapter auf 6,35 mm
  • Transportbeutel

Besonderheiten

  • auch in Weiß und Blau/Beige erhältlich

8 Antworten auf “Audio-Technica ATH-M50 X”

  1. Albert sagt:

    Hallo liebe audiophile!
    Habe diese die ATH-M50x seit ein paar Tagen im Einsatz, sprich Studio Recording, hauptsächliche Synths, Piano. Und muss sagen, dass der Bass wunderbar druckvoll und warm wiedergegeben wird.
    Jedoch finde ich die Höhen schnell etwas zu stechend und unangenehm.
    Sind euch Alternativen in der selben Preisklasse bekannt, die balanciertere Höhen haben, aber beim warmen Bass des ATH-M50x mithalten?
    Würde mich sehr über Vorschläge freuen!

  2. Heinz sagt:

    „Eine gute Alternative zu den etablierten Allroundern im Studio.“
    aha.
    …die da waeren?

    ps: die Diagramme fuehren ins nirvana… falls es jemanden interessiert 😉

    • Redaktion sagt:

      Die Messdiagramme funktionieren prima. Evtl. Pop-up-Blocker aktiviert?

      • Heinz sagt:

        Hatte verschiedene Browser probiert (Link zu den Sternchen wurde nicht gefunden), war da wohl etwas gefrustet *g… aber jetzt funktioniert wieder alles, wie es soll – vielen Dank.
        …uebrigens auch vielen Dank fuer die ganze Arbeit der Berichte. – Jetzt mit Sternchen ergibt es auch Sinn :).

        Gruss Heinz

  3. Platzda sagt:

    Und hier der Tip des Jahres für alle Alt- und Neubesitzer dieses Hörers: Ja, der Innenraum der Ohrmuscheln ist so klein dass es eigentlich eine Frechheit ist. Als hätten den Japaner nur für sich selbst gebaut. Doch die Lösung ist so simpel wie günstig: Die Pleather (nicht Velour) Pads des Shure SRH440 passen perfekt, sehen aus als wäre nichts verändert, klingen auch genauso, aber bieten das mehr an Innenraum den man als Langnase haben muss. Kosten: unter 20 Euro, dafür viel Komfort!

    • Platzda sagt:

      Sorry, ein Vertipper: SRH840!

      • Platzda sagt:

        Hier noch mal ganz genau. Innenmaß des ATH 50: Höhe 5,5 cm, Breite 3,6 cm. Ersatz-Pad SRH840: 6,6 zu 4,6, also plus 1 cm in beide Richtungen!

    • Jens sagt:

      Als ehemaliger Neubesitzer des ATH-M50X haben mir die Ohrmuscheln prima gepasst. Bin demnach wohl Japaner, was mir zuvor nicht bewusst war.
      Ich hab die Ohrposter später dann gegen weichere Alcantara-/Memoryfoam-Polster gewechselt, auch bei meinem AKG K-702, was ich allen nur empfehlen kann!

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