Die ATH-LS70iS von Audio-Technica sind In-Ears ohne Fehl und Tadel: Ihr Klang ist ausgewogen und kraftvoll, sie sind angenehm zu tragen, das Anschlusskabel ist auswechselbar und die Freisprecheinrichtung funktioniert so wie sie soll – was will man mehr. Na ja, vielleicht eine etwas hochwertigere Materialität, aber gut: Einmal eingesetzt macht man sich darüber keine Gedanken mehr und was am Ende zählt, ist (und bleibt) ja der Klang.
Bereits die ATH-LS50iS – das Einsteigermodell der LS-Serie – konnten uns im Test überzeugen. Das 70er-Modell ist rund fünfzig Prozent teurer, ist dafür aber auch mit gehärteten, Kohlenstoff-beschichteten Membranen ausgestattet. Ob man das auch hört, haben wir getestet.
Auch die ATH-LS70iS sind mit einem Zwei-Treiber-System ausgestattet, das von Audio-Technica auf den klangvollen Namen „Dual Symphonic Driver“ getauft wurde. Zwei 8,8-Millimeter-Membranen kümmern sich hier um die Schallwandlung, von denen eine das Breitbandspektrum übernimmt, die andere den Subbass unterstützt. Der resultierende Frequenzgang liegt bei stattlichen 5 Hz bis 26 kHz und übertrifft damit das menschliche Hörvermögen bei weitem. Die In-Ears haben eine Impedanz von 24,3 Ohm und eine Eingangsempfindlichkeit von 113 dB pro Milliwatt.
Äußerlichkeiten
Anders als die LS50iS (zum Test) mit ihren unterschiedlichen Farbvarianten, gibt es die LS70iS nur in einer Version. Diese hat ein graues Gehäuse aus ABS-Resin, auf dessen Rückseite ein dezentes Audio-Technica-Logo prangt. In der optischen und haptischen Anmutung wirkt der LS70iS leider nicht besonders „edel“, was hauptsächlich am fühlbaren Plastik und dem relativ großen Spaltmaß (ca. 0,5 mm) zwischen den beiden Gehäuseschalen liegt. Auffällig sind die fünf asymmetrischen Gehäuseecken. So kantig das auch aussehen mag – der In-Ear findet relativ bequem seinen Platz in der Ohrmuschel. Das 1,2 Meter lange Anschlusskabel ist austauschbar und hält über A2DC-Anschlüsse festen Kontakt mit dem In-Ear. An den Enden der Kabel sorgen Memory-Manschetten dafür, dass man es mit einer einstellbaren Biegung über das Ohr legen kann, was den festen Sitz noch unterstützt. Mit im Lieferumfang sind vier Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L) aus Silikon.
Handling
Hat man den individuell passenden Ohraufsatz ausgewählt, die Hörer ins Ohr eingesetzt und das Memory-Kabel über die Lauscher gebogen, tragen sich die 6,5 Gramm leichten In-Ears sehr angenehm. Wobei die Kabelführung über das Ohr nicht nur dem sicheren Halt dient, sondern auch dabei hilft den über das Kabel übertragenen Körperschall ein bisschen zu dämpfen. Der in das Kabel integrierte Knopf dient der Gesprächsannahme und dem Beenden. Im Mediaplayer-Betrieb steuert er Play/Pause. Wir konnten diese Funktionen im Test mit einem Android-Handy zuverlässig nutzen.
Klang
Tatsächlich haben die ATH-LS70iS eine hörbar andere Abstimmung als das kleinere Schwestermodell LS50iS. Während die „Fünfer“ wahre Bassmonster sind, geht es bei den „Siebenern“ deutlich gesitteter zu: Ein bisschen mehr Zurückhaltung im Bass trifft auf ein gutes Stück mehr Klarheit und Definition in den Höhen. Das tut dem Klangbild insgesamt sehr gut: Es wird feiner und differenzierter, wovon insbesondere hochwertige Akustikaufnahmen profitieren. Das heißt nicht, dass es keinen Spaß macht, bass-intensive Musikstile auf den ATH-LS70iS zu hören – im Gegenteil: Auch Bassfrequenzen die ihren Ursprung in elektronischen Klangerzeugern haben, geben die Audio-Technica einwandfrei wieder – nur eben ohne diese Schippe „Extraschub“, was Freunde einer neutralen, unauffälligen Klanginszenierung sicherlich gefallen dürfte.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch – Dual Treiber
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 26.000 Hz
- Impedanz24,25 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)113,38 dB
- Gewicht ohne Kabel6,5 g
- Kabellänge110 cm
Lieferumfang
- 4 Paar Ohraufsätze (XS/S/M/L)
- Transporttasche
Besonderheiten
- abnehmbares Kabel mit A2DC-Anschlüssen