Die Echo Buds bieten einen beachtlichen Funktionsumfang zu einem attraktiven Kaufpreis, insbesondere wenn man mit Alexa arbeitet. Klanglich liefert das etwas zu klobige True-Wireless-Modell von Amazon einen leicht im Bassbereich betonten Klang, der angesichts des Preises zwar in Ordnung geht, aber nicht hervorsticht. Im Gegenzug gibt es ein praktisches Noise Cancelling und eine ansprechende Laufzeit. Die Bedienung am Gerät hätte für meine Begriffe etwas besser ausfallen können, wenn die Touch-Sensorik sensibler reagieren würde.
Zusammenfassend würde ich die Echo Buds klanglich aber auch vom Tragekomfort und Noise Cancelling hinter Apple AirPods Pro (zum Test) und Sonys WF-1000XM3 (zum Test) einordnen. Der Preis von circa 130 Euro fällt allerdings auch entsprechend günstiger aus.
Amazon zeigt mit den Echo Buds ein interessantes True-Wireless-Modell, das sich durch eine aktive Rauschunterdrückung, lizenziert von Bose, einem günstigen Preis und eine äußerst gelungene Anbindung an das eigene Ökosystem per Sprachsteuerung auszeichnet.
Ausgeliefert werden die Echo Buds mit vier Ohrpassstücken und drei Ohrhaltern, so dass die essentielle Passform für ein gutes Hörerlebnis in den meisten Fällen gewährleistet sein dürfte. Sie sehen durchaus ansprechend, aber nicht unbedingt edel oder robust aus.
Das Trage-Case verfügt über einen integrierten Akku sowie einen Pairingtaster und die Ohrstöpsel werden dort per Magnetverschluss gehalten. Dabei hatte ich in der Praxis mit dem richtigen Einlegen deutlich mehr Probleme als bei einigen Mitbewerbern.
Jeder Hörer verfügt über eine berührungsempfindliche Sensorfläche an der Außenseite zur Funktionsteuerung. Dazu sind pro Seite drei Mikrofone eingebaut, was in einer klareren Sprachverständlichkeit in beide Richtungen bei Telefonaten resultiert, sofern der Nebengeräuschpegel nicht zu hoch liegt.
Praxis
Der aus dem Ohr herausstehende Teil der Echo Buds fällt verhältnismäßig wuchtig aus. Das macht den Tragekomfort zu einer Geschmacksfrage. Die Hörer selbst sitzen durchaus sicher gedreht in der Ohrmuschel und im Ohrkanal – als Sportmodelle würde ich sie jedoch nicht bezeichnen. Andererseits sind sie mit weniger als acht Gramm pro Seite und einer Schweiß- und Wasserresistenz nach IPX4 durchaus für diese Anwendung nutzbar.
Beim Funktionsumfang muss man zwischen den geräteinternen und App-gesteuerten Funktionen differenzieren: Grundsätzlich unterstützen die Echo Buds nicht nur Alexa, sondern auch Siri und weitere Sprachassistenten. Aber die Alexa-Steuerung ist durchaus beeindruckend: Je nach Amazon-Status kann man per Sprachsteuerung Internet-Radiosender aufrufen und als Prime- beziehungsweise Music-Unlimited-Kunde sogar im Streamingangebot wühlen. So lassen sich zielgerichtet Interpreten oder Songs aufrufen, mitsamt Link zu Spotify. Es lassen sich aber auch lexikalische Informationen aufrufen, Telefonate starten und andere Alexa-Geräte steuern. Diese Art der Steuerung ist beachtlich und birgt einiges Potenzial für die Zukunft.
Will man sich hingegen auf die Musik- und Kommunikationssteuerung direkt am Gerät verlassen, ist die Auswahl weniger üppig. Pro Ohrstöpsel lassen sich zwei Funktionen konfigurieren: Doppelklick sowie Antippen und Halten – Einfachklicks hat Amazon aufgrund möglicher Fehlbedienungen vermutlich vermieden. In beiden Fällen erfordert die Sensorfläche zunächst ein Auftippen, bei dem ein störendes Geräusch auf das Trommelfell übertragen wird.
Reserviert man eine Funktion für das Umschalten von Noise Cancelling und Passthrough-Funktion (siehe unten) und eine weitere für das Starten und Pausieren der Musikwiedergabe, bleiben zwei Funktionen. Dabei muss man sich dann bereits zwischen einer Lautstärkesteuerung oder möglichen Titelsprüngen entscheiden. In der Regel wird man das Smartphone also zusätzlich nutzen.
Die Konfiguration dieser Funktionen erfolgt über die Alexa App, die auch einen dreibandigen Equalizer bereitstellt. Sinnvoll gelöst ist die mögliche Kommunikation mit nur einem Ohrstöpsel. Auch das automatische Pausieren der Musikwiedergabe beim Herausnehmen eines Hörers ist praxisgerecht.
Bei der Batterieleistung liefern die Echo Buds ebenso praxisgerechte Laufzeiten. Die reinen Hörer halten circa fünf Stunden durch. Das Lade-Case verlängert die Laufzeit auf maximal 20 Stunden Betriebszeit, mit denen sich auch längere Reisen überstehen lassen. Dabei verfügt das Case über eine Schnellladefunktion und erreicht so bei 15 Minuten Ladedauer zwei weitere Stunden Spielzeit. Der Anschluss an den Rechner beziehungsweise an ein Netzteil erfolgt über Micro-USB.
Rauschunterdrückung
Das Noise Cancelling wurde von Bose lizenziert. Die Schaltung ist allerdings nicht regelbar, erfüllt ihren Zweck aber durchaus effektiv. Die Intensität und Konfigurierbarkeit von Mitbewerber Sony WF-1000XM3 (zum Test) wird hier zwar nicht erreicht, sehr wohl aber das Schaffen eines Ruhebereichs in lauteren Umgebungen wie Flügen oder Zugfahrten, bei der insbesondere statische und tieffrequente Geräusche über die ohnehin gute passive Außenisolierung hinaus weiter abgesenkt werden. Dazu besteht über die Passthrough-Funktion die Möglichkeit, Umgebungsgeräusche schaltbar auf die Ohren zu geben, um eine bessere Wahrnehmung der Umgebung und eine Kommunikation zu ermöglichen. Die Intensität dieser Schaltung ist über die App in fünf Stufen regelbar. Dazu lässt sich entscheiden, ob die Rauschunterdrückung gleichzeitig abgeschaltet wird.
Klang
Letztlich kommt es vor allem auf den Klang an. Amazon setzt für die Echo Buds auf zwei Balanced-Armature-Treiber aus dem Hause Knowles – pro Seite. Für die Elektronik kommt die Chip-Kombi „Analog Devices ADAU1777“ und „Realtek RTL8763B“ zum Einsatz, die sich auf die Codecs SBC und AAC beschränkt. Schade, denn aptX in jeder Variante und LDAC fallen damit beim Musikgenuss unter den Tisch – gerade für Android nicht ideal.
Der Klang selbst ist druckvoll, aber etwas zu bassbetont. Als audiophil kann man das Klangergebnis somit nicht bezeichnen, was angesichts der funktionalen Ausrichtung und des Preises von etwa 130 Euro auch nicht zu erwarten war. Vielmehr verstehen sich die Echo Buds als praxistaugliche True-Wireless-Hörer für den täglichen Einsatz.
So ist der Bassbereich zwar vorlaut, glücklicherweise aber nicht allzu zu wummernd. Für den mobilen Einsatz und die Kombination mit modernes Genres geht die Abstimmung als Lifestyle-tauglich durch, wenngleich diese Unausgewogenheit, die sich bis in den vorhandenen aber ebenfalls zu voluminösen Tiefbass fortsetzt, mit Maskierungseffekten in den höheren Frequenzbereichen einhergeht. Dennoch werden im Mittenbereich Stimmen und akustische Instrumente noch gut und bei Bedarf mit entsprechender Nähe reproduziert. Aber auch verzerrte Rockgitarren tönen passend und satt in den Ohrkanal.
In den Höhen schließlich vermeiden die Echo Buds störende Härten, bieten aber erwartungsgemäß nicht die Silbrigkeit und Detailfülle teurerer Konstruktionen. Das Dynamikverhalten, das sich beispielsweise bei Jazz- und klassischen Aufnahmen zeigt, würde ich als passabel bezeichnen. Schließlich sind die Echo Buds bei der Abbildung des Stereopanoramas und von Panning-Effekten sicher, stehen aber bei der Raumabbildung im Vergleich zu offenen Konstruktionen oder gar Lautsprechern hintenan.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- WandlerprinzipBalanced Armature (2x je Seite)
- Gewicht ohne Kabelje 7,8g, Case 70 g
Lieferumfang
- 4 Paar Ohrpassstücke in unterschiedl. Größen
- 3 Paar Ohrhaken in unterschiedl. Größen
- USB-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT-Codecs: AAC, SBC
- BT-Version: 5.0
- Derzeit noch nicht in Deutschland erhältlich
Ich besitze die Amazon Echo Buds. Guter Sound. Gute Akkuleistung. Hands free Alexa, echt praktisch.
Was mir nicht gefällt ist das Design. Zu klobig…….
Das Touchpad könntet besser funktionieren. Oft reagiert es nicht.
Bin im großen und ganzen sehr zufrieden. Nutze die im Wechsel mit den Google Pixel Buds 2.
Die Echo Ear Buds besitzen kein ANC (Active Noise Cancellation) wird auch nirgends so beworben.
Somit sind sowohl der Text falsch, als auch die darauf basierenden annahmen und Tests.
Die Ear Buds werden ganz deutlich mit ANR (Active Noise Reduction) beworben.
Das mag sein, dass die Ear Buds ganz deutlich mit ANR (Active Noise Reduction) beworben werden. Allerdings ist die Technik dahinter die gleiche.
Selbst Bose schreiben bei ihrem QuietControl 30: „Active noise reduction […] So we have a precise arrangement of microphones inside and outside the earbuds to continuously measure, compare and react to it. The system then produces an equal and opposite signal to cancel the noise.“
Letztlich ist das für alle, die Interesse an diesem Kopfhörer haben, egal. Ob dies nun ANC oder ANR genannt wird, wichtig ist, wie gut die Technik arbeitet. Das haben wir in diesem Test beschrieben. Der Text ist somit NICHT falsch und auch nicht die darauf basierenden Annahmen und Tests.
Steht schon fest wann die Kopfhörer in Deutschland Released werden?
Leider nein.