Der AKG N60 NC ist ein richtig guter Kopfhörer für unterwegs: klein, klingt gut, sieht gut aus, ist gut ausgestattet – was will man mehr? Vor allem Menschen mit akustischem Musik-Geschmack dürfte der N60 gefallen, aber dank des Faltmechanismus könnte dieser Kopfhörer sogar als DJ-Werkzeug durchgehen.
Wer sich beim unterwegs sein nicht am Kabel stört, der findet im kleinen und leichten AKG N60 NC einen treuen und gut klingenden Wegbegleiter.
Ein Immer-Dabei-Kopfhörer, das stellt die Hersteller vor ein paar schöne Herausforderungen: Geringes Gewicht sollte der Hörer haben aber trotzdem stabil sein; kleines Packmaß ist wünschenswert und für Stunden sollte er bequem zu tragen sein – und natürlich muss er gut klingen! Ach ja: Die Optik muss stimmen, neben seiner Tätigkeit als Musiklieferant ist ein Kopfhörer inzwischen zu einem wichtigen Mode-Accessoire geworden.
Musik an, Kopfhörer auf!
Das Gewicht stimmt beim N60 NC schon mal: 179 Gramm bringt dieser Kopfhörer auf die Waage bzw. auf den Kopf. Damit verpasst er knapp die Fliegengewichtsklasse von unter 150 Gramm, aber extremer Leichtbau geht oft auf Kosten ausreichender Stabilität, und die ist uns ja wichtig.
Der N60 macht einen sehr soliden Eindruck und man hat das gute Gefühl, sich um kein Bauteil sorgen zu müssen. Und das, obwohl die Ohrmuscheln vertikal und horizontal klappbar sind, die entsprechenden Gelenke also durchaus beansprucht werden. Durch den Klappmechanismus kriegt man den Kopfhörer auf ein Taschen-freundliches Format gefaltet und kann den N60 NC in der mitgelieferten Neoprentasche sicher im Gepäck verstauen.
Die kompakte Bauweise wird nur durch kleine Ohrmuscheln mit Ohr-aufliegenden Polstern erreicht und ich persönlich bin kein Freund dieser Konstruktion. Bei mir hat sich bisher noch jeder ohraufliegende Kopfhörer früher oder später mit spürbarem Druck auf die Watscheln in Erinnerung gebracht. Auch hier ist das passiert, aber – das muss ich dem AKG zugutehalten – erst nach einer dreistündigen Zugfahrt.
Mit dem N60 NC sitzt man in der ersten Reihe
Immer wieder spannend: der Klang-Eindruck beim „ersten Mal“. Bei diesem AKG rutscht meine Aufmerksamkeit sofort auf die Darstellung der Räumlichkeit. In dieser Qualität kenne ich das nur von großen, meist offenen Kopfhörern. Das Klangbild des N60 NC ist breit und offen, man hört in alle Dimensionen. Bei Musik, die in realen Räumen aufgenommen wurde (z.B. Klassik oder Jazz), hat man so den schönen Effekt in der ersten Reihe zu sitzen.
Der Frequenzgang ist neutral abgestimmt, wuchtige Bässe treten zugunsten präziser Impulse zurück, Mitten und Höhen klingen sauber und ausgeglichen. Je nach abgespielter Musik fängt der Kopfhörer in den unteren Mitten leicht das Zischeln an, aber darüber strahlt der N60 NC wieder souverän schimmernde Höhen ab.
Umgebung zum Abschalten
Aktiviert man das Noise Cancelling, ist das so, als schalte man seine Umgebung ab. Im Zug konnte ich das ausprobieren und es funktioniert hervorragend: Wo vorher Dröhnen und Rauschen war, ist plötzlich Stille. Allerdings ändert sich dabei der Klang, der N60 gibt dann deutlich mehr Bässe wieder; wer mag, kann das Noise Cancelling als Loudness-Schalter missbrauchen. Bei einer Akkulaufzeit von 30 Stunden für die aktive Geräuschunterdrückung vergisst man fast das rechtzeitige Laden!
Technische Daten
- BauformOn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 22.000 Hz
- Impedanz35,85 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)97,34 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf414 g
- Gewicht mit Kabel179 g
- Gewicht ohne Kabel169 g
- Kabellänge130 cm
Lieferumfang
- Flugzeugadapter
- USB-Kabel
- Transporttasche
„Akustischer Musikgeschmack“? Gibt es das wirklich oder fällt das unter die Kategorie „Voodoo“?
Damit ist die Vorliebe zu Musik gemeint, die hauptsächlich mit akustischen Instrumenten gespielt wird.