AKG K99 Perception

Pragmatischer Studio-Kopfhörer

Kurz & knapp

Der AKG K99 ist ein pragmatischer Vertreter der Gattung „Studio-Kopfhörer“: Auf Schnickschnack wie edle Materialien oder aufwendige Konstruktionsmerkmale wurde hier verzichtet. Dafür bekommt man einen richtig günstigen Studio-Kopfhörer, mit ausgeprägten Mitten und präzisem Bass, der sich stundenlang tragen lässt. Und mal ehrlich: Was braucht man im Studio mehr?

Der AKG K99 Perception ist ein günstiger Studio-Kopfhörer, genau das Richtige für den preisbewussten Home-Recordler und Musiker.

Sound

Ich muss zugeben, der K99 hatte es im Test nicht leicht: Seine Vorgänger waren alle samt Hörer der Kategorie „HiFi“, viele Bässe und viele Höhen. Ich habe ein paar Hörminuten mehr benötigt, bis ich erfreut feststellen durfte: Mitten! Ich erinnere mich, so klingen die!

Das ist schon mal gut, da der AKG-Kopfhörer für den Studio-Betrieb und den arbeitenden Musiker gedacht ist und da sind deutliche Mitten Pflicht. Erst nach längeren Hörsessions fällt auf: Die oberen Mitten dominieren den Sound, ganz ungefärbt klingt der K99 also nicht. Aber dennoch weitaus ehrlicher, als viele Kopfhörer, die sich explizit „Studio-Sound“ auf die Fahne schreiben.

Weiter gefällt dann das gute Impulsverhalten, die Bässe werden knackig und präzise wiedergegeben. Der K99 gehört zur seltenen Gattung der halboffenen Kopfhörer und das merkt man spätestens bei klassischer Musik, wenn sich die Klangbühne öffnet und der Kopfhörer mit schöner räumlichen Darstellung und schön auflösenden Höhen weiter Punkte sammelt.

Anwendungsbereich

Auf der Verpackung steht „Für Projekt-Studios und Proben“, da ist der Anwenderkreis mal deutlich benannt. Zum Produzieren und Musikmachen ist der K99 eine gute Wahl, selbst Mixen würde ich mir mit dem K99 (nach ein wenig Eingewöhnungszeit) trauen. Aufgrund der halboffenen Bauweise würde ich ihn aber nicht als Recording-Kopfhörer einsetzen, da Übersprechungen vorprogrammiert und geschlossene Hörer eindeutig die bessere Wahl sind.

Verarbeitung

Der K99 ist ein richtiger Plastikbomber, der dennoch nicht billig wirkt, denn dafür sorgt das elegante Design. Diesbezüglich haben’s die Österreicher wirklich drauf. Durch das viele Plastik bringt der Kopfhörer kaum spürbare 200 Gramm auf den Kopf (Anm.: Wir haben weniger als die Herstellerangabe von 210 Gramm gemessen). Sitzt der Kopfhörer einmal, trägt er sich sehr bequem – auch nach Stunden. Leider muss man den K99 durch das selbstjustierende Kopfband bei jedem Aufsetzen erneut zu recht ruckeln. Austauschbar ist das Kabel nicht, dafür von beruhigend dicker Qualität. Und ausreichend lang – mit 320 cm bleibt einem genügend „Beinfreiheit“!