AKG K77 Perception

AKG steht für Qualität. Selbst am unteren Ende des eigenen Sortiments gilt es daher einen Ruf zu verlieren. Wie man am Perception K77 der österreichischen Firma gut sehen kann. Einen Grund für den eher niedrigen Straßenpreis findet man sicherlich im Lieferumfang: Neben einem Adapter von kleiner auf große Stereoklinke befindet sich lediglich der Kopfhörer selbst im Paket.

Der halboffene Over-Ear-Kopfhörer sitzt angenehm auf dem Kopf, ohne dabei zu wackeln oder zu locker zu wirken. Das Plastik des Kopfhörers wirkt auf den ersten Blick etwas irritierend, macht aber einen soliden Eindruck und ist zudem mit verantwortlich für den angenehm leichten Sitz. Die Größeneinstellung erfolgt über ein flexibles Kopfband, das den Hörer in der richtigen Position auf dem Kopf hält.

Klang

Der Perception K77 klingt offen und transparent. Einen Hang zu überbetonten Bass kann man ihm nicht nachsagen. Das Stereobild ist weit und offen. Die Höhen neigen manchmal ganz leicht zum Zischeln. Streckenweise wäre jedoch ein wenig mehr Tendenz Richtung Bass wünschenswert gewesen. Volle Musik klingt mitunter etwas angestrengt, so dass man sich ein wenig Erdung wünscht. Der Bassbereich weiß dennoch mit dynamischen und impulsstarken Bässen aufzuwarten. Er klingt zudem angenehm aufgeräumt und direkt, ohne dabei zu stören. Gerade bei Klassik, Jazz und Akustikmusik spielt der K77 seine Stärken aus: Präsente Höhen treffen auf einen recht natürlichen Bass – sehr angenehm. Black Music und Elektronik funktionieren zwar auf dem Kopfhörer, sind aber nicht unbedingt seine Paradedisziplin. Pop und Rock – gerade älterer Bauart – meistert er formidabel, wenn auch etwas Wärme und Patina fehlen. Manchem Hörer könnte er etwas zu klinisch klingen.

Der Perception K77 von AKG ist eher etwas für das heimische Sofa. Das lange Kabel legt einen ebensolchen Gebrauch nahe. Auch der angenehm leichte Sitz und die halboffene Bauweise garantieren so ein Hören ohne große Ermüdung. Aber auch im Studio findet er Kopfhörer formidabel seinen Platz und macht als neutrale Abhöre eine gute Figur. Insbesondere seine detailreichen Höhen decken Feinheiten auf, die sonst schnell verborgen bleiben. Eine fehlende Transporttasche und die große Bauform sowie eine mangelnde Faltbarkeit lassen ihn auf Reisen oder für Außenaufnahmen eher im Studio bleiben. Der K77 ist, was HiFi- und Studiokopfhörer angeht, eher am unteren Marktrand angesiedelt. AKG zeigt aber, dass man sich auch mit kleinem Budget nicht unbedingt mit schlechtem Klang zufriedengeben muss.