Das zu versorgende Sinnesorgan wird vom AKG K44 Perception freundlich behandelt. Die grundsolide, etwas grobkörnige und weichzeichnende Abbildung der Klanggeschehnisse mit leichtem Bass-Boost ist für alle Alltagssituationen vollkommen in Ordnung. Zudem lässt sich dieser sehr günstige Kopfhörer bequem über lange Zeit tragen.
Eigenwilliges Designkonzept trifft auf solide Klangeigenschaften und einen tollen Preis. Idealer und günstiger Begleiter für den stationären Einsatz in Alltagssituationen.
Der äußerst preiswerte K44 bedient eine riesige Zielgruppe par excellence. All jene nämlich, die einen verlässlichen Ohrbegleiter für Alltagssituationen unter 50 Euro suchen.
Optik, Haptik und Tragekomfort
Beim ersten Auspacken fällt auf, dass der K44 Perception vom Design her nicht deckungsgleich mit dem restlichen Angebot von AKG ist. Das Modell wirkt insgesamt seltsam eiförmig. Die Plastiknoppen auf den Ohrschalen erinnern dabei entfernt an die picklige Oberfläche von Essiggurken. Das ist überhaupt das erste Modell von AKG, das mir optisch nicht gefällt, aber das ist ja schließlich auch Geschmackssache.
Nimmt man den überwiegend aus Kunststoff gefertigten K44 in die Hand, fällt das geringe Gewicht auf. Die Federhärte der dualen Plastik-Kopfbügel empfinde ich der Hand als gering, am Kopf dann aber überraschend angenehm. Das breite Kopfbügelband ist am Scheitel selbstjustierend, mit großem Anpassungsbereich und über einer Kombination aus Stoffbändern und Gummizug befestigt. An den Kopfbügeln sind die Ohrschalen starr befestigt. Die ovalen Ohrpolster sind aus Kunstleder gefertigt, weisen eine gute Polsterung auf und umschliessen meine mittelgroßen Ohren perfekt. Der Kopfhörer trägt sich in der Summe angenehm.
Das links fest verbaute und lange Kopfhörerkabel mit aufsteckbarem 6,35-mm-Klinkenadapter wirkt dank des großen Querschnitts robust.
Qualität und Anwendungen
Bedenkt man den Straßenpreis, kann man sich eine Kritik am Materialmix getrost sparen. Nur die Kopfbügel bereiten mir etwas Sorgen, wirken als schwächstes Glied des Korpus, da sie sehr filigran gefertigt sind. Wegen des langen Kabels scheidet der K44 für mich bei portablen Anwendungen nur mittelmäßig ab. Dass der Klinkenadapter nur aufgesteckt ist und nicht verschraubt werden kann, empfinde ich als Defizit – bei intensiver Nutzung ist ein Verlust des Adapters so vorprogrammiert. Als Anwender, der einen günstigen Einsteiger-Kopfhörer für den Alltag benötigt, kann der K44 in vielen Disziplinen punkten. Egal ob gemütliches Musikhören am Arbeitsplatz, Musik üben oder am Abend einen Film unter den Löffeln anzusehen – das alles funktioniert problemlos mit dem K44. Kritisches oder lautes Abhören macht dagegen nur mäßig Sinn.
Klang
Man muss sich heute schon oft erstaunt die Ohren reiben, wenn man hört, für welch geringes Budget vernünftige Kopfhörer über den Ladentisch gehen. Das trifft auch und besonders auf den K44 Perception zu. Wenngleich es sich nicht um ein Präzisionsgerät der höchsten Güteklasse handelt, kann der weichzeichnende Frequenzgang Spass machen. Man bekommt ein gutes Gesamtgefühl für die Musik, ohne dass man in einzelne Bereiche hineinhören kann.
Der K44 ist leicht bassbetont, wobei die Wandler auf Tiefbass oder lautes Abhören leicht allergisch reagieren. Das wirkt sich negativ auch auf den Klang aus und hat Maskierungen und Verzerrungen zur Folge. In den Mitten liefert der K44 erfreulich klar ab, der Höhenfrequenzgang ist da deutlich welliger. Becken können verschwimmen und Räume wie Effekte werden schlampig übersetzt.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)18 - 20.000 Hz
- Impedanz35,2 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)98,37 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf398 g
- Gewicht mit Kabel220 g
- Gewicht ohne Kabel184 g
- Kabellänge245 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm