Die AKG K275 sind ausgesprochen schick gestaltete Hörer mit einer hochwertigen Materialität und einwandfreien technischen Daten. Ihre Frequenzwiedergabe erstreckt sich über das gesamte Hörspektrum und gibt in technischer Hinsicht kein Grund zur Kritik. So viel AKG hier äußerlich und technisch auch richtig gemacht haben – bei der klanglichen Feinjustage vermisse ich an vielen Stellen die – eigentlich AKG-typischen – hochaufgelösten Höhen und bemerke ein bisschen zu oft die Präsenzanhebung im Bereich der Mitten.
Der K275 ist das Premiummodell in AKGs neue Studio-Kopfhörer-Serie (K175, K245, K275). Es handelt sich um einen geschlossenen Kopfhörer mit ungewöhnlich großen 50-Millimeter-Treibern, der sich besonders für alle Monitoring-Aufgaben – im Studio wie live – empfehlen will. Mit seiner niedrigen Impedanz von 42 Ohm (gemessen) lässt er sich sogar an Mobilgeräten zufriedenstellend betreiben. Und damit es mit der Mobilität so richtig gut klappt, ist er auch noch zusammenklappbar.
Zusätzlich wird die Mobilität noch durch ein abnehmbares Anschlusskabel (Miniklinke- auf Mini-DIN-Stecker) unterstützt, so dass der Hörer bei Bedarf vollständig in der mitgelieferten Tasche verschwindet. Auch in Bezug auf die technischen Daten sieht hier alles sehr gut aus: Der Frequenzgang den die beiden Treiber liefern, reicht von 16 Hz bis 28 kHz und übersteigt damit das menschliche Hörvermögen bei weitem. Die Eingangsempfindlichkeit beträgt 109 dB.
Äußerlichkeiten
Und direkt nach dem Auspacken geht es weiter mit dem „gut aussehen“, denn der K275 ist – ähnlich wie seine kleineren Geschwister K175 (zum Test) und 245 – wirklich ein ausgesprochen schöner Ohrnahbeschaller. Verantwortlich dafür ist nicht allein das elegante Design, sondern das Zusammenspiel aus Material, Gestaltung und Funktionalität. Traditionsbewusst zeigen sich AKG hier zunächst einmal durch den Kopfbügel mit fester Länge. Die Anpassung an die Kopfgröße erfolgt also nicht durch Verschieben der Hörergondel wie bei anderen Herstellern, sondern dadurch, dass das Kopfband auf Metallaschen noch oben gleitet – sehr schön. Zweiter Hingucker: Die Knick-Gelenke, die beim Aufklappen mechanisch und magnetisch einrasten. Ungewöhnlich ist ebenfalls, dass die vertikale Drehachse (180° Grad) lnicht am Klapp-Gelenk liegt, sondern direkt an der Rückwand der Membran-Gondeln. Diese ist übrigens – genauso wie der gesamte Bügel – aus Metall gefertigt, was beim Anfassen ein schönes „Ah, Metall“-Gefühl erzeugt.
Tragekomfort
Den Tragekomfort möchte ich – in Anbetracht der geschlossenen Bauform, die prinzipbedingt (Hitzestau) immer etwas unbequemer ist als offene Systeme – als gut bezeichnen: Das Kopfband legt sich angenehm über den Schädel und die Ohrmuscheln sitzen verbindlich und gut abschirmend über den Ohren. Anders als bei den kleineren Modellen der Serie liegen die Polster hier rund um das Ohr auf dem Kopf auf und verteilen den Anpressdruck noch ein bisschen gleichmäßiger.
Klang
Klanglich liefern die hübschen Ohrnahbeschaller eine solide Rundumversorgung: Frequenztechnisch ist alles da, was das Ohr begehrt und im Bassbereich entfaltet sich sogar ein kleines bisschen Selbstbewusstsein. Und das ist neu, denn bislang waren es speziell die Höhenregionen, denen die Entwickler bei AKG besondere Aufmerksamkeit gewidmet haben. Spätestens aber seit der X67-er Serie (K167, K267) hat sich das gewandelt und AKG machen hörbar mehr Bass. Wie schon beim K175 geht das auch beim 275 ein wenig auf Kosten der Höhen. Zumindest dann, wenn man ihn direkt im Vergleich zu einem Hörer mit ausgeprägter Höhen-Definition wie etwa dem Beyerdynamic DT-1990 Pro oder Phonon SMB-02 hört. Dann nämlich zeigt sich, dass es der AKG hier ziemlich entspannt – um nicht gar zu sagen geruhsam – angehen lässt. Wer also ein etwas „milderes“ Klangbild bevorzugt, wird hier gut versorgt. Präferiert man hingegen eine scharf definierten, Transienten-reichen und nach oben offenen Knuspersound, dürfte einem die AKG etwas zu brav rüberkommen. Auch und besonders, da die Treiber (wie auch die K175) eine deutliche Präsenz im Bereich um 2.000 Herz entfalten, was das Klanggeschehen darunter und darüber durchaus maskieren kann.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)16 - 28.000 Hz
- Impedanz42,25 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)100,31 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf678,5 g
- Gewicht mit Kabel354 g
- Gewicht ohne Kabel290 g
- Kabellänge115 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm
- Tasche