Alles in allem bietet der K 272 HD einen guten, weil verhältnismäßig warmen und weichen Klang. Er kann durch gute Verarbeitung punkten und überzeugt in der Praxis mit hohem Tragekomfort, seitlicher Kabelführung, austauschbaren Polstern und einer flexiblen Größenanpassung. Mit Blick auf den Straßenpreis dieser Neuausgabe eines Studioklassikers kann ich deshalb eine klare Kaufempfehlung für Recording-Begeisterte und Fans akustischer Klänge aussprechen.
Überzeugende dritte Version eines Studioklassikers, der sich als geschlossener Kopfhörer vor allem fürs Recording eignet. Kaufempfehlung für Fans akustischer Klänge!
Die Hörmuscheln des geschlossenen und Ohr umschließenden Kopfhörers treten mit ihrem Anthrazit-Farbton im neuen AKG-Gewand auf. Das Bügelband ist in einem leicht braunstichigen Grauton ausgeführt, den der Hersteller „milk“ nennt.
Nach dem bewährten AKG-Prinzip sorgen zwei Metallbügel für Steifigkeit, ein weiches Bügelband aus Kunstleder für die Anpassung des Hörers an den Kopf. Wer auf schlichtes, unaufgeregtes Design steht, wird an diesem Gerät seine helle Freude finden.
Mit einer Länge von 290 cm ist das fest verbaute Kabel des K 272 HD gut bemessen. Wenngleich im Lieferumfang keine Austauschpolster enthalten sind, können diese aber bei Bedarf nachbestellt und mühelos gewechselt werden. Zum Lieferumfang gehört neben dem Kopfhörer ein hartvergoldeter Adapter. Mit seiner Hilfe kann der K 272 HD sowohl an Klinken- als auch an Miniklinken-Buchsen angeschlossen werden.
Wie für AKG-Kopfhörer üblich, ist die Fertigung des K 272 HD top. So werden beispielsweise die Kabelenden durch flexible Knickschutze gesichert. Die Aufhängungen von Metallbügel und Bügelband sind verschraubt. Dem Bügelband selbst wird durch seine charakteristische Prägung Stabilität verliehen. Wenngleich ich kein Geheimnis daraus mache, dass mir persönlich die Optik dieser imitierten Ledernaht nicht gefällt.
Die metallene Einfassung der Muscheln sorgt dagegen für wertiges Flair, die Ohrpolster besitzen einen kuschelig-weichen Velours-Überzug und das Kabel bietet guten Grip. Der Anpressdruck des Kopfhörers beginnt jedoch nach 20 bis 30 Minuten ein wenig zu drücken. Der Kopfhörer passt sich aufgrund der flexiblen Aufhängung des Bügelbandes automatisch an die Kopfgröße an. Das spart dann Zeit wenn der K 272 HD des Öfteren den Nutzer wechselt (beispielsweise bei Recording-Sessions). Das seitlich angebrachte Kabel verhindert, dass der Klangleiter in der Körpermitte stört.
Die Basswiedergabe wirkt satt und der Tiefbassbereich gerade noch differenziert. Eine Betonung der Mittenfrequenzen bei etwa 300 bis 1.500 Hz führt zu einem warmen Sound, der aber lange noch nicht »boxy« wirkt, sondern eher für klangliche Wärme sorgt. Höhen und Superhochtonbereich klingen offen, wenngleich nicht allzu seidig. Im Mittenbereich wirkt der Klang präsent. Die Stereoabbildung des K 272 HD gefällt mir gut, da sie ein weites Audiobild liefert.
Pop- und Dance-Tracks profitieren von der guten Basswiedergabe des K 272 HD. Seine Stärken liegen aber im Bereich der unteren Mitten, die er voll und warm wiedergibt. Wird der K 272 HD mit Jazz oder orchestralen Musikstücken gefüttert, spielt er sein Potential voll aus. Denn akustisches Material ohne viel Tiefbass und mit sanften Höhen gibt er sehr angenehm und differenziert wieder. Sie profitieren von der minimalen Bassanhebung und den sanften Höhen. Transienten werden gut, aber doch recht »weich« wiedergegeben.
Aufgrund seiner geschlossenen Bauweise eignet sich der K 272 HD vor allem für Recording-Studios. Sofern der Klang die entscheidende Rolle spielt, ist der Kopfhörer für meinen Geschmack am besten bei akustischer Musik, Jazz und Klassik aufgehoben.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)16 - 28.000 Hz
- Impedanz55,55 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)89,26 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf440 g
- Gewicht mit Kabel292 g
- Gewicht ohne Kabel245 g
- Kabellänge290 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm