Die Young Guru-Version ist mit rund 260 Euro derzeit die teuerste Variante der vier Aiaiai-Presets. Dafür ist sie allerdings klanglich auch die mit der größten klanglichen Plastizität und dem eindrucksvollsten Hörerlebnis. Tatsächlich klingt die C04-Kapsel frequenztechnisch so umfassend und liefert eine so dynamische Transientenabbildung, dass man sie sowohl im Studio, beim Auflegen wie auch für den reinen Hörgenuss empfehlen kann.
Das von dem renommierten Tontechniker Gimel Androus Keaton (aka Young Guru) mit entworfene Preset des TMA-2-Kopfhörersystems will Musikliebhaber und Produzenten gleichermaßen zufriedenstellen.
Modulares Kopfhörerkonzept
Mit ihrem modularen Kopfhörersystem TMA-2 bereichern Aiaiai den Markt um einen ziemlich innovativen Ansatz: Denn der Kunde kann sich aus derzeit insgesamt 22 Komponenten (4 Treiber, 4 Kopfbügel, 7 Ohrpolster, 7 Kabel) sein Wunschsystem zusammenstellen. Wer das nicht will oder erstmal ein komplettes Basissystem haben möchte, greift auf eine der fertigen Konfigurationen, bei Aiaiai ‚Presets‘ genannt, zurück.
Das Young Guru-Preset besteht aus der Kapsel C04, die das Attribut „vibrant“ – also lebendig bekommen hat, dem gepolsterten Kopfbügel H71, ohrumschließenden Mikrofaser-Ohrpolstern (E05) und einem roten Spiralkabel (1,5 – 3,2 Meter) inklusive eines Mini-Klinkenadapters. Dabei sind der Kopfbügel H71 und das Kabel C71 mit ihrem roten Farbakzent die einzigen Komponenten, die (noch) nicht als Einzelkomponenten erhältlich sind.
Dank spezieller Kapsel agil und präsent
Nachdem man die Lautsprecherkapseln auf die Bügel geschoben, die Ohrpolster eingeklippt und die Kabelzuführungen verbunden hat, präsentiert sich der TMA-2 Young Guru als ziemlich schicker, seriös wirkender Ohrnahbeschaller, der sowohl im Studio, wie auch an der heimischen Anlage eine gute Figur macht und einen einwandfreien Tragekomfort hat. Klanglich wird die C04-Kapsel ihrem Attribut „vibrant“ voll gerecht.
Wobei es am Rande bemerkt wirklich erstaunlich ist, wie genau es Aiaiai in der gesamten TMA-2-Serie gelungen ist, die Charakteristika aller Kapseln, entsprechend ihres Einsatzzwecks kontrolliert und konsistent zu designen. Tatsächlich gibt sich die C04-Membran noch etwas agiler und präsenter als beispielsweise die eher ausgeglichene C03-Variante („warm“). Das abgebildete Frequenzspektrum ist breitformatig und wirkt im Bassbereich etwas voluminöser als das der Allround-Kapsel (C01). Breitformatig präsentiert sich auch das Stereo-Feld, das in dieser Version deutlicher als bei den anderen Kapseln hervortritt. Entsprechend ist die Young Guru-Variante bei langen Hörsessions ein bisschen fordernder als beispielsweise die Studio-Version. Klanglich ist sie gerade wegen dieses Detailreichtums einer unserer Favoriten im gesamten Feld der TMA-2-Komponenten.
Allein die stoffliche Haptik der Microfaser Ohrpolster ist Geschmackssache – ob aus Gewohnheit oder weil es sich aufgrund der glatten Oberfläche etwas hygienischer anfühlt, mochte ich persönlich die Variante mit PU-Kunstleder (E04) lieber. Aber einem späteren Wechsel steht ja dank des modularen Konzepts nichts im Weg.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Impedanz33,8 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)107,53 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf589 g
- Gewicht mit Kabel262 g
- Gewicht ohne Kabel199 g
- Kabellänge150 cm
Lieferumfang
- Tragetasche
- Adapter auf 6,35 mm
Besonderheiten
- modulares Kopfhörersystem: Alle Komponenten sind einzeln erhältlich somit ist eine Anpassung an verschiedenste Szenarien möglich
- weitere Tests des TMA-2: Aiaiai TMA-2 – DJ Preset, Aiaiai TMA-2 – Allround Preset