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AIAIAI TMA-2 Studio

Aktuelle Studio-Konfiguration des modularen Kopfhörersystems

Kurz & knapp

Konzeptionell machen AIAIAI auch mit dem neuen TMA-2 Studio weiterhin alles richtig: Das Design ist immer noch zeitlos schön, die Komponenten lassen sich auch nach fünf Jahren immer noch allesamt problemlos untereinander tauschen und der Tragekomfort des hier getesteten Presets ist nicht zu beanstanden. Auch die neue S05MKII-Kapsel behält die kompakte und moderne Klangsignatur von AIAIAI bei, die besonders dann gut funktioniert, wenn auch die Musik – wie häufig bei elektronischem Sound – muskulös und direkt produziert ist. Für eine künftige MKIII-Kapsel würde ich mir noch ein halbes Dezibel mehr Höhenglitzern wünschen, um am Ende die vollen fünf Sterne für den Sound vergeben zu können.

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Mit dem Update des AIAIAI TMA-2 Studio macht der Hersteller wieder alles richtig: Der Tragekomfort des aktualisierten Over-Ears gibt keinen Anlass zur Kritik, die neue Treiberkapsel S05MKII sorgt für einen modernen Bassbereich. Auch die Mitten und Höhen arbeitet der neue TMA-2 Studio dabei souverän ab.

Modulares Kopfhörer-System

Vor fast genau zehn Jahren brachte die dänische Kopfhörer-Firma AIAIAI mit ihrem TMA-1 (zum Test) erstmalig ein vollständiges modulares Kopfhörer-System auf den Markt. Kopfbügel, Treiber, Ohrpolster und Anschlusskabel ließen sich frei untereinander tauschen. So lässt sich der Systemkopfhörer im Grunde für jedes denkbare Szenario zwischen DJ-Booth und heimischer Hifi-Ecke konfigurieren. Anfänglich dürfte mancher vielleicht Zweifel gehabt haben, ob das Konzept – so gut es auch ist – denn auch nachhaltig sein wird. Sprich: Ob es die Firma und ihre Komponenten lange genug geben wird oder ob es sich nur um einen Schnellschuss handelt. Spätestens aber mit Einführung der Nachfolgeserie TMA-2 dürften sich diese Zweifel in Luft aufgelöst haben: Die TMA kamen, um zu bleiben.

Und da nicht jeder Lust, Wissen oder Zeit hat, sich aus dem Sortiment von mittlerweile weit über zwanzig Einzelkomponenten seine Wunschkombination zusammen zu suchen, bieten AIAIAI in schöner Regelmäßigkeit neue Zusammenstellungen – bei AIAIAI „Presets“ genannt – an.

Unterschiede zur ersten Version des AIAIAI TMA-2 Studio

Hier testen wir das neue Studio-Preset der AIAIAI TMA-2. Vor fünf Jahren gab es schon mal eine so betitelte Kombination (zum Test). Damals war diese allerdings noch mit der S03-Kapsel ausgestattet. Das aktuelle Studio-Preset wird dagegen mit der neuen S05MKII-Kapsel ausgeliefert, die im Vergleich zum Vorgänger noch mal kräftig an Spitzenpegel zugelegt hat und nun mit maximal 117 dB SPL (vorher 107 dB – Herstellerangaben) am Trommelfell anlandet.

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Kopfhörer im Baukasten-Prinzip

Ansonsten finden sich bekannte Komponenten in der Verpackung: Der H04-Kopfbügel mit Memory-Foam, die E08-Ohrpolster mit Alcantara-Bezug, sowie das C02-Spiralkabel mit 1,5 Metern Länge (dehnbar bis 3,2 Meter) und angewinkeltem Stecker. Design-technisch bleiben AIAIAI ihrem konsequent minimalistischen Erscheinungsbild absolut treu. Vom schwarzen Kunststoff der Treiber und des Kopfbügels, bis zu Kabel und Ohrpolster ist hier alles in seriösem Schwarz gehalten und auch die Formgebung verzichtet auf überflüssige Schnörkel, was im Ergebnis natürlich ziemlich schick aussieht. In ihrer neuen Modelllinie haben AIAIAI sogar die Tüten, in denen die Einzelkomponenten verpackt sind, aus schwarzem Recycling-Kunststoff fertigen lassen, so dass auch das ökologische Bewusstsein des Testers milde gestimmt wird. Überhaupt ist die Konzeption des TMA-2 im Prinzip ja eine ziemlich nachhaltige Sache: Wenn bei anderen Hörern ein Defekt außerhalb der Garantiezeit auftritt (Kopfbügel gebrochen, Treiber defekt, Anschlusskabel mit Kabelbruch etc.), bleibt oft nur noch der Weg in den Elektroschrott, da eine Reparatur meistens in keinem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis steht. Beim TMA-2 kauft man das defekte Teil einfach nach und behält seinen liebgewonnen Ohrnahbeschaller im Einsatz – klasse!

Alcantara oder Polyurethan – die beiden aktuellen Varianten des TMA-2 Studio-Preset

Stöbert man im Katalog von AIAIAI, finden sich dort zwei Versionen des TMA-2: „Studio“ und „Studio XE“. In beiden Varianten kommt die S05MKII-Kapsel zum Einsatz, so dass sie klanglich weitgehend identisch sind. Gleich ist dann auch der Frequenzgang von epischen 10 Hz bis 40 kHz und die geschlossene Bauform, die eine relativ hohe passive Umgebungsgeräusch-Abschirmung liefert. Der kleine Unterschied liegt im Ohrpolster des Kopfbügels. Die hier getestete Studio-Version hat die etwas „lederigeren“ Alcantara-Ohrpolster, die XE-Variante dagegen einen glatten Polyurethan-Bezug. Und während bei der XE-Version ein Nylon-Kopfband mit so gut wie keiner Polsterung Verwendung findet, wird der Schädel in der hier getesteten Version mit knapp einem halben Zentimeter Memory Foam entlastet. Im Ergebnis fühlt sich der Testhörer beim längeren Tragen ein kleines bisschen kuscheliger und wohnlicher an, während sich die XE-Version ein bisschen strammer und – aufgrund des glatten PU-Überzuges – weniger staubanfällig auf den Kopf schmiegt.

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Klang des neuen AIAIAI TMA-2 Studio

Schon seit der ersten TMA-Serie haben alle Treiber – ausgenommen kleinerer Nuancen – einen gemeinsamen „Stallgeruch“. Ich habe das an anderer Stelle mal den „Club im Kopf-Sound“ genannt. Verantwortlich dafür ist eine leichte Betonung in den Tiefmitten – die den Gesamtklang sehr stabil und zupackend macht. Und der neue S05MKII-Treiber setzt diese Tradition nahtlos fort. Die Kick macht hier also nicht so sehr „Umpf“ oder „Boom“, sondern mehr „Pock“, was sich besonders bei aufgeräumten Elektronik-Produktionen wie John Tejadas „Year of the living dead“ (2021, Kompakt) extrem positiv bemerkbar macht und das Klangbild insgesamt recht modern wirken lässt.

Auch die höher gelegenen Areale des Klangspektrums arbeitet der TMA-2 Studio dabei souverän ab. Das allerdings immer mit einem gewissen Geltungsdrang, den man mögen kann oder auch nicht. Das zeigt sich insbesondere im Stereobild, das relativ eng und kompakt ist, was im Ergebnis ein bisschen mehr „in your face“ und etwas weniger breitwandig wirkt. Dass das so ist, liegt an einer leichten Zurückhaltung im Bereich der Glitzerhöhen (ab 12 kHz aufwärts), die immer auch Informationen für die räumliche Ortung liefern. Ob man das mag oder nicht, ist ganz klar eine Geschmacksfrage. Ich persönlich kann dem muskulösen und zupackenden Klang von AIAIAI viel abgewinnen – auch und gerade, wenn man sich sowohl beim Auflegen, beim Produzieren wie auch beim schlichten Hören vornehmlich mit elektronischer Musik beschäftigt, denn gerade für die scheinen die TMAs förmlich gemacht zu sein.

vor 3 Jahren von Numinos
  • Bewertung: 4.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 40.000 Hz
  • Impedanz83,4 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)97,17 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf720 g
  • Gewicht mit Kabel280 g
  • Gewicht ohne Kabel206 g
  • Kabellänge150 cm

Lieferumfang

  • S05MKII-Kapsel
  • H04-Kopfbügel
  • C02-Spiralkabel
  • E08-Ohrpolster
  • Adapter auf 6,35 mm

Besonderheiten

  • Einzelkomponenten beliebig tauschbar

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