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64 Audio U4s

Audiophiler In-Ear-Kopfhörer mit vier Treibern

Kurz & knapp

Der 64 Audio U6s ist der bislang „günstigste“ universelle In-Ear-Kopfhörer des Herstellers. Er ist mit 1.199 Euro zwar kein Schnäppchen, aber ein audiophiles Spitzenprodukt mit herrlich detailreichen Klangbild, mit dem die Musikwiedergabe zum Genuss wird. Gleichzeitig wendet sich das Produkt an Liebhaber von Hybridkonstruktionen, die den üppigeren Subbass eines dynamischen Treibers schätzen. Der 64 Audio U4s ist dabei in der Lage, ein mächtiges, aber jederzeit kontrolliertes Fundament zu liefern. Ein Hörtest ist unbedingt zu empfehlen!

Vorteile:
  • exzellente Klangqualität
  • variable Anpassung durch vier Apex-Dämpfungselemente
  • warmer Tiefbass
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Mit dem U4s ergänzt 64 Audio einen weiteren hervorragend klingenden In-Ear-Monitor in seinem Produktportfolio. Bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.199 Euro setzt das bislang „kleinste“ Universal-Fit-Modell auf eine Kombination von dynamischem und mehreren Balanced-Armature-Treibern. Das audiophile Spitzenprodukt liefert ein herrlich detailreiches Klangbild, mit dem die Musikwiedergabe zum Genuss wird.

Merkmale des 64 Audio U4s

Der neue U4s markiert den Einstieg in das hochwertige In-Ear-Produktsortiment von 64 Audio aus Vancouver in Washington. Es handelt sich um die Universal-Fit-Variante des A4s (Custom-Fit) und damit um eine Hydridkonstruktion, in der ein dynamischer Treiber im Bass und drei BA-Treiber in den übrigen Frequenzbereichen zum Einsatz kommen. Das Suffix „s“ steht für Stage und weist darauf hin, dass die Abstimmung nicht vollkommen linear ausgelegt ist, sondern eine kleine Bassbetonung mit sich bringt.

Die Verarbeitung des 64 Audio U4s ist gewohnt hochwertig ebenso wie die Komponentenauswahl. Die Gehäuse sind aus dekorativ und wertig anmutendem blau-anodisierten Aluminium gefertigt. Die schwarzgraue äußere Schmuckplatte mit dem Herstellerlogo soll an das Material eines Eisenmeteoriten erinnern. Auch das zugehörige verdrillte, schwarze Anschlusskabel ist keine Stangenware, sondern besteht aus Kupfer mit Silberbeschichtung mit einer Impedanz von lediglich 0,23 Ohm.

Der niederohmige 64 Audio U4s nutzt neben dem dynamischen Tieftöner, separate Balanced-Armature-Treiber für die Mitten und Hochmitten sowie den hauseigenen, patentierten tia-BA-Treiber (Tubeless In-Ear Audio) für den Hochtonbereich, alles sorgfältig koordiniert durch eine 4-Wege-Frequenzweiche.

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In Abgrenzung zum durchaus vergleichbar konzipierten, aber deutlich kostspieligeren Fourté kommen hier abseits des besagten Hochtöners allerdings andere Treiber zum Einsatz. Dazu funktionieren sämtliche BA-Treiber im Fourté ohne Schallrohre und sind damit nochmals aufwendiger zu fertigen.

Die Gehäusekonstruktion arbeitet weiterhin mit variablen APEX-Dämpfungselementen (Air Pressure Exchange), mit denen sich die Klangabstimmung durch einen kontrollierten Druckausgleich weiter verfeinern lässt. Tatsächlich wird dabei gleichermaßen die Außenisolation und der Tiefbasspegel beeinflusst – je größer die Isolation, desto intensiver auch der Bass. Im Lieferumfang sind erstmals gleich vier solcher Dämpfungsstücke enthalten: mX, m15, m20 und der neue m12, der nur im U4s zum Lieferumfang gehört und die Abstimmbarkeit nochmals flexibilisiert. Ersetzt man das vormontierte m15 (15 dB Außendämpfung) durch das m12, wird auch der Bass etwas abgesenkt.

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Schließlich kommt auch die hauseigene LID-Schaltung (Linear Impedance Design) zum Einsatz, die unabhängig von der Ausgangsimpedanz der Klangquelle für einen konstanten Frequenzgang und damit für beste Klangergebnisse sorgen soll.

Der 64 Audio U4s in der Praxis

Der 64 Audio U4s ist ein reiner In-Ear-Kopfhörer ohne weitere Extras. Völlig schnörkellos und für den gehobenen Klanggenuss sowie den professionellen Einsatz konzipiert. Abgesehen von der Kabelführung über das Ohr, die nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte, dafür aber Sicherheit im Bühnenbetrieb garantiert, offeriert der U4s einen hervorragenden Tragekomfort. Die Konstruktion ist robust und sitzt durch ihre ergonomische Formgebung sicher und druckfrei im äußeren Gehörgang. Passstücke sind wie bei 64 Audio üblich in umfassender Auswahl in verschiedenen Größen und Material verfügbar, sodass ein bestmöglicher Sitz gewährleistet ist. Das Kabel ist mit einem vergoldeten 3,5-mm Miniklinkenanschluss und auf der Hörerseite mit einem 2-Pin-Anschluss versehen, kann also jederzeit getauscht werden, beispielsweise auch gegen eine symmetrische Variante.

So klingt der 64 Audio U4s

Dank der guten passiven Außendämmung des 64 Audio U4s entsteht ein intimes, unangestrengtes und generell angenehmes Hörerlebnis. Die Wiedergabe ist ausgesprochen detailreich und zudem herrlich ausgewogen. Es wird unmittelbar klar, dass man sich hier in der audiophilen Klangklasse befindet.

Eine keinesfalls selbstverständliche Eigenschaft ist die Klangfülle, die dieser In-Ear-Monitor bereits bei leisen Pegeln liefert. Zumindest ich muss andere Kopfhörer oft ein gutes Stück mehr kitzeln, um auf den Geschmack zu kommen. Leisere Pegel sind zudem ein wichtiges Argument für den Schutz des Gehörs. In der Praxis spielte der U4s problemlos in Kombination mit einem RME ADI-2 Pro, Focusrite Clarett Audio-Interface und einem ordinären Apple iPhone 8. Weder Pegelreserven noch unschöne Verzerrungen sind hierbei dank LID ein Problem.

Die allgemeinen Eigenschaften des U4s würde ich als hochauflösend, agil und schnell, exzellent dynamisch, räumlich ansprechend und als nicht ermüdend beschreiben. Das Testgerät schlägt sich dabei bestens in sämtlichen Genres.

Dynamischer Treiber für den Tiefbass

Auffällig ist der Bass. Dieser wird definiert, dynamisch und tonal nachvollziehbar bis in die tiefsten Lagen und mit einer gewissen Wärme reproduziert. Der dynamische Treiber hat Vorteile bei der Tiefbassreproduktion. Er klingt allerdings nicht vordergründig, sondern fügt die tiefsten Frequenzen wie selbstverständlich hinzu. Bei Nick Caves „Galleon Ship“ bebt es regelrecht im Bass. Ebenso filigran aber durchaus wirkungsvoll unterstützt er beispielsweise auch eine akustische Bassdrum im Jazz und bewegt so zusätzlich Luft für einen fülligeren Klangeindruck. Materialabhängig ist echter Tiefbass wie etwa in „Pan Blue“ von Yello aber auch etwas zu ausgeprägt. Der Effekt lässt sich allerdings durch den Einsatz eines anderen Dämpfungselements reduzieren.

Drei Balanced-Armature-Treiber für die Mitten und Höhen

In den Mitten bezaubert der 64 Audio U4s mit einer überzeugenden Leistung. So begeistern Anne-Sophie Mutter und die Berliner Philharmoniker auf „Beethovens Violin Concerto in D-Dur“ mit Authentizität der orchestralen Klangfarben. Hinzu kommen Intimität, der tonale Farbreichtum und eine gespürte Leidenschaft in den hohen Lagen der Sologeige. Charakter und Realismus zeigen sich auf der Reproduktion von Benny Andersson an seinem Fazioli-Flügel, der im Raum seines Stockholmer Tonstudios nahtlos eingebettet erklingt.

Auch bei dichten Pop-Arrangements bleibt die Detailauflösung auf höchstem Niveau: Auf Daft Punks „Get Lucky“ hört man die präzise platzierten und mitunter leicht animierten Positionen der Perkussion in der Mischung klar heraus. Gleichzeitig zeigt der dynamische Treiber seine Stärken, indem er den elektrischen Bass mit viel Tiefgang und sicherer Kontur nachzeichnet, ohne dabei den Mittenbereich zu stören. Wunderbar auch Whitney Houstons makellose Stimme auf „Exhale (Shoop Shoop)“, die gut erkennbar von einem edlen Raumeffekt umhüllt wird. Auch der Wechsel in den Rockbereich zeigt hervorragende Ergebnisse: „Fire Your Guns“ (AC/DC) schiebt nach vorne, klingt offen und ohne störende Härten. Man wippt unwillkürlich mit. Dabei lässt sich tief in die Mischung hineinhören. Selten habe ich den Bass von Cliff Williams so deutlich wahrgenommen. „Bleed“ von Meshuggah ist ein Musterbeispiel für aktuellen, dicht arrangierten Metal mit moderner Klangabstimmung. Der U4s meistert diese Aufgabe stimmig und arbeitet die komplexen Unisono-Patterns von Gitarren von Bassdrums heraus, ohne dabei blechern zu klingen. Im Unterschied dazu klingt „Shovel Headed Kill Machine“ von Exodus einen Hauch zu belegt und das explizit mittenbetonte „Repentless“ von Slayer weniger strahlend. Diese Unterschiede arbeitet der U4s sicher erkennbar heraus.

In den Höhen zeigt der U4s schließlich die Strahlkraft und Transparenz, die man sich von hochwertigen Kopfhörern wünscht. Gleichzeitig stelle ich keine ungewollten Härten fest, sondern vielmehr eine klar beurteilbare Grenze, mit der sich das Testgerät auch als Vollbereichsmonitor im Miniaturformat für tontechnische Arbeiten empfiehlt.

Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang nochmals das sehr gute Transientenverhalten, das zu einer hohen Detailfülle, einem hervorragend ausgeleuchteten Stereopanorama und einer klaren Wahrnehmbarkeit kleinster Timingversätze führt, etwa bei Gesangsdopplungen.

64 Audio U4s im Unterschied zum 64 Audio U6t

Stellt sich abschließend die Frage, wie sich der 64 Audio U4s gegenüber dem etwa 350 Euro teureren 64 Audio U6t schlägt, in dem ausschließlich Balanced-Armature-Treiber werkeln. Nun, der Klangcharakter ist anders. Die Hybridkonstruktion liefert über den dynamischen Treiber den vollmundigeren und tieferen Subbass. In Abgrenzung dazu tönt die reine BA-Bestückung für mich analytischer, schlanker und gerät weniger in Gefahr eines hörbaren Übergangs zwischen den Treiberarten. Hier entscheidet aber der persönliche Geschmack.

vor 2 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzip1x dynamisch, 3x Balanced Armature
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 20.000 Hz
  • Impedanz@1kHz: 11 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)@1kHz: 105 dB

Lieferumfang

  • TrueFidelity Schaumstoff-Ohrstöpsel (S,M,L)
  • SpinFit-Silikon-Ohrstöpsel (S,M,L)
  • Silikon-Ohrstöpsel (S,M,L)
  • 3,5 mm schwarzes Premium-Kabel
  • Apex-Module: m20, m15, m12, mX
  • Kabel-Clip
  • Reinigungswerkzeug
  • Runder Aufkleber
  • 64 Audio Premium-Ledertasche

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