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1more True Wireless ANC

True-Wireless-Kopfhörer mit Bluetooth 5 und Noise Cancelling

Kurz & knapp

Noise Cancelling ist bei True-Wireless-Kopfhörern unterhalb der 200-Euro-Grenze nicht unbedingt selbstverständlich. 1more geht dabei mit guter Ausstattung und Verarbeitung an den Start. So verlangt Platzhirsch Apple etwa für die AirPods Pro knapp 70 Euro mehr, setzt aber lediglich einen einzigen dynamischen Treiber ein. Gleichwohl bleibt das Testsystem klanglich etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Bei einem Verkaufspreis von 199 Euro hat 1more hier starke Konkurrenz, etwa in Form von Sonys WF-1000XM3.

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Das passende True-Wireless-Pendant zum 1more Dual Driver ANC Pro (zum Test) hört auf den Namen „True Wireless ANC“. Die Hörer werden in einem Trage-Case geliefert, das zwar nicht federleicht aber angenehm robust ausfällt und zudem über eine rutschfeste Stellfläche verfügt. Wie üblich dient dieses Case der sicheren Aufbewahrung mit magnetischer Positionierung, fungiert aber auch gleichzeitig als Ladestation und zusätzlicher Akku.

Die Ohrstöpsel selbst sind nicht unbedingt klein, aber angenehm leicht und wertig, dazu mit dekorativer Karbonoptik versehen. Jeder Ohrstöpsel verfügt über einen kleinen mechanischen Schalter an der Oberseite sowie über eine Außenseite mit berührungsempfindlichem Bereich.

Verbaut wurde ein Qualcomm-Chip mit Bluetooth-5-Unterstützung, der für eine stabile Funkstrecke sorgt. An Codecs werden neben SBC auch AAC und aptX geboten.

Bemerkenswert ist der hybride Treiberaufbau, bei dem ein dynamischer Treiber für die tiefen Frequenzen und ein Balanced-Armature-Treiber für die höheren Frequenzen zum Einsatz kommt.

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Ergänzend stellt der Hersteller die kostenlose App „1more Assistant“ für iOS und Android zur Verfügung, die allerdings abseits möglicher Firmware-Updates und einen Burn-In der Kopfhörer keine weiteren Funktionen offeriert.

Praxis

Die Passform ist dank mehrerer Silikon-Passstücke gut und sicher. Gleichwohl hatte ich oft den Eindruck, die Hörer könnten tiefer in den Ohren sitzen. Dank einer Sensorik wird das Herausnehmen und Einsetzen der Stöpsel registriert und die Wiedergabe automatisch angehalten. Entgegen der Bedienungsanleitung wird die Wiedergabe aber zumindest unter iOS nicht wieder automatisch aufgenommen. Gleichwohl lässt sich bei Bedarf auch nur einer der beiden Hörer betreiben, etwa für Telefonate. Letztere gelingen übrigens mit gut verständlicher Sprachqualität, die aber nicht frei von Nebengeräuschen sind.

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Der Pairing-Knopf befindet sich im Transport-Case. Einmal gepaart wird die Verbindung zum Smartphone angenehm zügig hergestellt. Die Funkstrecke ist dabei stabil und reicht über mehrere Räume.

Die Hörer selbst bieten eine Spieldauer von circa 5 Stunden bei aktiviertem Noise Cancelling, jedoch nur bei reduzierter Lautstärke. Diese Spieldauer lässt sich wie bei der Konkurrenz über den Akku im Case auf etwa 20 Stunden steigern, Schnellladefunktion inklusive. Optional lassen sich die Hörer im Case auch über Qi-kompatible, induktive Ladegeräte auftanken.

Zur Funktionalität: Die mechanischen Funktionstaster dienen dem Ein- und Ausschalten des True Wireless ANC. Gleichzeitig lässt sich die Lautstärke links und recht schrittweise erhöhen und verringern. Die Doppelklick-Funktion soll laut Handbuch ein Track-Skipping ermöglichen, startet und stoppt in der Praxis aber unter iOS die Musikerwiedergabe. Über diese Taster steuert man weiterhin Anrufe und ruft den Sprachassistenten im Smartphone per Dreifachklick auf. An die Bedienung der kleinen Tasten muss man sich zunächst etwas gewöhnen, zumal diese immer wieder auch den Sitz der Hörer beeinflussen. Auch die Treffsicherheit der Touch-Sensoren will geübt sein. Sie sind links und rechts gleichermaßen für das Noise Cancelling zuständig …

Noise Cancelling

Zur Auswahl stehen folgende Modi: Noise Cancelling aus, Pass-Thru mit Verstärkung der Umgebungsgeräusche für eine verbesserte Kommunikation sowie dem eigentlichen Noise Cancelling, dass sich in zwei Stufen schalten lässt (-35 und -20 dB Absenkung). Die Umschaltung erfolgt über ein jeweils doppeltes Antippen der Außenseiten, was im Gehörgang leicht störend wirkt.

Die Nebengeräuschunterdrückung ist durchaus wirksam, arbeitet aber eher moderat. Sie schafft in unruhigen Umgebungen einen verbesserten Störgeräuschabstand und in ohnehin ruhigen Verhältnissen einen intensiveren Hörgenuss. Fahrgeräusche, etwa im öffentlichen Personen-Nahverkehr, bleiben aber in beiden Stufen klar hörbar. Ich selbst bevorzuge einen intensiveren Grad der Isolierung und hätte mir zumindest für die wirksamere Stufe eine höhere Effizienz gewünscht. Das gilt umso mehr, weil 1more mit hybrider Technik mit Mikrofonen inner- und außerhalb der Ohren wirbt.

Der Pass-Through-Modus ist im Alltag durchaus nützlich. Mich stört jedoch, dass man jeweils mehrere Modi durchlaufen muss, um zum Ausgangszustand zurück zu gelangen. Sinnvoller wäre es gewesen, wenn eine einfache Berührung diesen Modus temporär aktiviert hätte.

Klang

Die doppelten Treiber sowie die Kompatibilität zu aptX und AAC schaffen gute Voraussetzungen für eine solide Klangqualität. Sitzen die Ohrstöpsel gut, ist der Sound satt und breit, wenn auch nicht unbedingt sehr pegelkräftig. Der Bassbereich ist druckvoll und sorgt für Hörspaß bis hinab in den echten Tiefbass. Gleichzeitig ist der Bereich der tiefen Frequenzen aber auch etwas vorlaut und somit überbetont. Die Grundabstimmung ist entsprechend eher voluminös als betont trocken und straff. Auch das Mittenspektrum gibt sich eher füllig, wohl aber offen und artikuliert genug, um Stimmen, akustische und elektrische Instrumente klar zu definieren. Bei wuchtigen Rocktiteln ist mir die Reproduktion aber tatsächlich etwas zu „dick“ abgestimmt.

Schließlich finde ich eine gewisse Wärme auch in den Höhen wieder. Hier geht es mir insbesondere bei feinen Details etwas zu dezent zu, was natürlich auch eine Folge des prominenten Bassfundaments ist.

Das Stereopanorama wird breit und detailliert ausgeleuchtet. Panning-Effekte sind gut nachvollziehbar, wenn auch nicht besonders hervorstechend. Die Raumabbildung fällt zufriedenstellend aus: Die Räumlichkeit bei akustischen Aufnahmen ist wie bei den meisten geschlossenen Systemen eher moderat ausgeprägt, während sich Halleffekte bei guten Aufnahmen durchaus gut erkennen lassen.

Bei dynamischen orchestralen Werken ist die gebotene Leistung in Ordnung, allerdings ist ein geringes Grundrauschen der Noise-Cancelling-Schaltung hörbar. Dennoch: In ruhiger Umgebung kann man sich hier durchaus in die Musik eintauchen. Zusammenfassend liefert der True Wireless ANC eine noch gute Leistung, reicht aber insgesamt nicht an den Klang des Dual Driver ANC Pro heran.

vor 4 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch + Balanced-Armature-Treiber
  • Impedanz32 Ohm
  • Gewicht ohne Kabelje 7,9 g, Case 63,2 g

Lieferumfang

  • 6 Paar Silikon-Ohrpassstücke
  • 3 Paar Über-Ohr-Befestigungen
  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case
  • Tragetasche

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX
  • BT-Version: 5
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP

Eine Antwort zu “1more True Wireless ANC”

  1. Martin sagt:

    Ihr habt die falsche App für diesen KH benutzt. Die richtige wäre 1More Music. Der 1More Assistant ist eher für ältere KH. Und da kann die App auch etwas mehr.
    Und sorry ihr testet noch auf iOS? AAC ist doch total beschränkt im Vergleich zu APT-X (HD) LDAC, LHDC und dazu sind bei AAC auch die Latenzen oft schlecht.

    Vor allem da dieser KH einen Qualcomm Chipsatz enthält und sich damit auch jeder Bud einzeln mit Androiden pairt, was am iPhone nicht geht bzw. die Qualcomm Geräuschunterdrückung für Telefonate benutzt, solltet ihr die Geräte schon so testen wie es gedacht ist. Und das ist nicht mit iOS.
    Und dann würden auch die Tasten funktionieren.

    Davon ab klingt der KH für mich am Androiden mit APT-X besser als per AAC am iPhone. Die mässige Klangbewertung hat er IMHO keinesfalls verdient.

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