Shure SE215 Wireless

Viel Ausstattung auf wenig Raum

Der SE215 Wireless kommt in einem schlichten, sehr kompakten weißen Karton. Beim Auspacken ist man erstmal verblüfft, wie viel Zubehör der drahtlose In-Ear dennoch abbekommen hat. Insgesamt 12 Ohrpassstücke aus Silikon und Schaumstoff in je 3 Größen (S, M und L), dazu gibt es einen kleinen Stift, mit dem sich die Ohrstöpsel reinigen lassen. Ein kurzes USB- auf Micro-USB-Kabel sorgt dafür, dass man den Akku an jedem Notebook oder Smartphone-Ladeadapter aufladen kann. Ein Netzadapter fehlt allerdings. Das kleine Transport-Case mit Karabinerhaken hat gerade die richtige Größe, so dass auch für das Zubehör noch Platz übrig ist. Neben dem Clip zum Anbringen an die Kleidung sind noch mehrere Bedienungsanleitungen und Quick-Start-Guides beigelegt – auch auf Deutsch.

Die Kopfhörer sind in den Farben Schwarz, Blau und Weiß erhältlich. Die schnörkellose schwarze Ausführung kommt mir gerade recht, denn bei Kopfhörern mag ich es eher unauffällig. Für den ersten Einsatz sollte man sich ein wenig Zeit nehmen, um die passenden Ohrstöpsel zu finden. Obwohl ich Silikon in der Regel bevorzuge, passten die Schaumstoff-Tips bei mir besser, was wohl neben der Größe auch an der Form der Aufsätze liegt. Außerdem lassen sich diese etwas einfacher einsetzen, indem man sie vorher zusammendrückt. Ein wenig ungewöhnlich ist, wie der Shure SE215 Wireless getragen wird: Das Kabel, an dem Bluetooth-Modul und Fernbedienung hängen, wird hinter dem Ohr entlanggeführt und dann schräg von oben in den Gehörgang geschoben. Das an den Enden verstärkte und flexibel biegbare Kabel kann dann so justiert werden, dass alles bequem sitzt. Die Ohrhör-Einheit ist übrigens drehbar, was das Einsetzen nochmal erleichtert. Einmal angepasst, sitzt der SE215 Wireless nach kurzer Eingewöhnzeit bequem und fest.

Im Betrieb

Das Pairing der Shure SE215 Wireless könnte kaum einfacher gelöst sein und klappt daher auch ganz ohne Anleitung. Ein Druck auf die mittlere Taste der Fernbedienung genügt und schon signalisiert eine blinkende LED, dass das Bluetooth-Modul sich im Pairing-Modus befindet. Jetzt sollten die Kopfhörer beim Wiedergabegerät (in meinem Fall ein Android-Smartphone und ein Apple iPad) angezeigt werden und müssen nur noch verbunden werden. Die In-Ears lassen sich mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln um so einfach zwischen zwei Geräten wechseln zu können, z.B. vom Smartphone unterwegs zum Notebook zu Hause.

Alles Weitere klappt genau so, wie ich es erwarte: Die Musik landet drahtlos auf meinen Ohren und mit der Fernbedienung kann ich mit den beiden seitlichen Tasten die Lautstärke verstellen sowie mit der mittleren Multi-Funktionstaste zwischen Play/Pause (1x drücken), nächstem Song (2x drücken) und vorherigem Song (3x drücken) wählen – sofern das Abspielgerät das unterstützt. Die Reichweite wird mit 10 Metern angegeben. In meiner Wohnung konnte ich mich mit den Kopfhörern auch über mehrere Räume frei bewegen, und zwar ohne einen einzigen Aussetzer – so soll das sein! Der Akku soll laut Hersteller 8 Stunden Musikhören durchhalten. Mein Test kann das fast bestätigen, nach ca. 7,5 Stunden Dauerbetrieb war bei mir Schluss.

Wer unterwegs beim Musikhören einen Anruf bekommt oder einfach den Komfort des freihändigen Telefonats genießen möchte, kann das mit dem SE215 Wireless dank des eingebauten Mikrofons tun. Die Multi-Funktionstaste übernimmt hier die Gesprächsannahme oder löst den Sprachassistenten am Telefon aus – falls vorhanden. Die Gesprächsqualität ist wie zu erwarten sehr gut, der Ton beim Gegenüber war bei meinen Versuchen etwas metallisch, die Sprachverständlichkeit aber gut. Wer mit dem SE215 Wireless unterwegs ist, ist sehr von der Außenwelt abgeschottet. Umgebungsgeräusche werden so stark abgeschirmt, wie ich es bei In-Ear-Kopfhörern selten erlebe. Was beim Musikhören in der Bahn absolut zu begrüßen ist, irritiert wiederum beim Sprechen am Telefon.

Klangqualität

Der Klang des SE215 Wireless ist sehr ausgewogen und das sowohl bei der akustischen Jazzballade als auch bei elektronischen Dancefloor-Beats mit ordentlich Bass! Die Bässe würde ich als sehr kräftig, aber nicht überbetont bezeichnen. Für energiereiche Genres scheinen die In-Ears ein wenig mehr prädestiniert zu sein, denn die Bassabteilung überzeugt mein kritisches Ohr noch etwas mehr als die Höhen. Im direkten Vergleich mit dem kabelgebundenen Bruder (SE215) fehlt hier ein wenig Brillanz. Bei diesem hatte ich den Eindruck, dass alles etwas feiner aufgelöst ist. Ob das der Audioübertragung über Bluetooth geschuldet ist oder an der Bauweise des Kopfhörers selbst liegt, kann ich nicht sagen, habe diese Erfahrung aber schon öfters bei kabelgebundenen Kopfhörern und ihren drahtlosen Schwestermodellen gemacht. Der Unterschied ist aber wirklich nur im A-B-Vergleich bemerkbar.