Ein portabler Styler mit Alltagspotential tritt hier ganz offensichtlich in die Konkurrenz zu den Beats by Dr. Dre Kopfhörern. Materialtechnisch und klanglich ist noch Luft nach oben. Das optische Gesamtkonzept stimmt sehr, und wenn man als DJ oder Normalkunde einen schicken portablen Kopfhörer mit schön viel Pegel sucht, dann sollte man hier einen Test wagen.
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt: Einem Kopfhörer mit Rap-Ikonen-Branding quasi die Street-Credibility in den Namen zu tätowieren. Der Hörer passt auf jeden Fall in den avisierten Lifestyle-Sektor!
Warum bescheiden, wenn man auch anders kann. Zumindest die Verpackung lässt diese Rückschlüsse zu. Darin befindet sich ein kleiner, edler Kopfhörer, fast so, als würde 50 Cent eine kleine, hochwertige Aufmerksamkeit schicken.
Ersteindruck
Die amerikanische Firma SMS Audio, die in den Händen einiger hochrangiger Stars aus Basketball und HipHop liegt, verfolgt eine klare Vermarktungsrichtung seiner Hörer und Hörer-Accessoires. Es geht vorrangig um eine erstklassige Außenwirkung. Dieses Klassenziel erreicht der von Curtis „50 Cent“ Jackson gebrandete Kopfhörer mit Auszeichnung. Von der Verpackung, über die beiliegende Dokumentation, das Transportetui, das Reinigungstuch und schließlich dem Kopfhörer mit abnehmbarem Kabel ist hier designtechnisch alles aus einem Guss. SMS Audio beachtete viele kleine Details. So wiederholt sich die schwarz-blaue Optik an den Ohrschalen (innen und außen), am Kopfbügel, dem Etui, dem Tuch und sogar der Verpackung. Mir gefällt diese Aufmerksamkeit für Details.
Für unterwegs gemacht
Dieser Hörer wurde für den Einsatz am portablen Endgerät entwickelt. Belege dafür sind der fehlende 6,3 mm Klinkenadapter und das Inline-Kabel mit Fernsteuerung sowie integriertem Mikrofon. Das etwa 1,4 m lange Kabel ist an der linken Ohrschale über einen 3,5-mm-Stereo-Miniklinkenstecker einrastend gesteckt. Das kann bei einer unbedachten oder schnellen Bewegung natürlich zum versehentlichen Ausstecken führen.
Tragekomfort und Qualität
Beim Aufsetzen fallen zwei Dinge sofort auf. Erstens verfügt der in der Länge jeweils mit neun Punkten gerasterte Kopfbügel über einen Klappmechanismus mit Arretierung und zweitens sitzt der Hörer ziemlich stramm. Glücklicherweise sind die ovalen Ohrpolster mit Memory-Schaum sehr gut gepolstert. Nach etwa 10-minütigem Tragen nimmt der Druck auf den Ohrmuscheln etwas ab. Das ist auch ein absolutes Muss, da ich ansonsten nach 15 Minuten nicht mehr weiterhören könnte – ich bin da wirklich empfindlich. Bei längerem Hören und gelegentlichem Headbangen erkennt man die Vorzüge der Bauweise. Da rutscht nichts und die Dämpfung von Außengeräuschen ist im Leerlauf schon sehr gut. Davon profitieren DJs, Musiker und Kopfhörer-Tänzer.
Kabel und Funktionen
Das relativ dicke Kabel erzeugt keine Einstreuungsgeräusche, auch nicht in Bewegung. Dafür ist es ziemlich starr. Die Fernsteuerung und das Mikrofon am Kabel überzeugen mich nicht restlos. Mit der Fernsteuerung kann ich lediglich einen Anruf annehmen oder beenden, einen Song vorspulen oder im Song an den Anfang zurückkehren (1, 2- bzw. 3mal drücken). Warum keine Lautstärke-Regelung an der Fernsteuerung integriert wurde, ist mir ein Rätsel. Die Sprachqualität des integrierten Mikrofons ist bestenfalls ok.
Klang
Der Hörer verweist mit seiner mächtigen Basswiedergabe einmal mehr auf seine musikalische Herkunft. Allerdings geht dieser Bass nicht ganz nach unten, sondern kann nur bei „Mainstream“-Bassdrums und Bässen punkten. Mit melodischem Tiefbass oder schnellen Bassereignissen ist er überfordert und verwäscht diese. Ich mag konturierten Bass und die entsprechenden Musikrichtungen sehr gerne, und obwohl er nicht 100% tight ist, gefällt er mir hier trotzdem am besten. Bei schnellen Transienten und höhenreicher Musik fehlt es dem „street“ ein bisschen an Können. Für den im groben Raster betrachteten, ordentlichen Gesamtklang wird hier großzügig verschluckt. Dadurch klingt er in der Summe etwas dumpf. Die Stereoabbildung ist ok. Zum Schluss noch ein wichtiger Zusatz: dieser Kopfhörer liefert scheinbar endlos Pegel – mir reichen am iPhone 40-55% der maximalen Lautstärke. Gerade Kindern und Jugendlichen sollte man das vor dem Kauf erklären.
Technische Daten
- BauformOn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Impedanz30,25 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)103,95 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf510,5 g
- Gewicht mit Kabel171 g
- Gewicht ohne Kabel154 g
- Kabellänge140 cm
Lieferumfang
- Kabel mit Inline-Funktionen Fernsteuerung und Mikrofon
- Reinigungstuch
- Transportetui
- ausführliche Dokumentation und Aufkleber
Besonderheiten
- auch in Weiß, Rot, Blau und Blaugrün erhältlich