Gleich zweimal führt einen die Namensgebung in die Irre: Obwohl „Bass“ draufsteht, taugt der H850 durchaus auch dem Sänger oder DJ als Arbeitskopfhörer. Und obwohl die Verpackung den Einsatzbereich mit dem Aufdruck „high-performance studio headphones“ klar definiert, kann der Kopfhörer fernöstlicher Herstellung in der Freizeit beim Musikhören genauso punkten.
Wo „Bass“ draufsteht, ist Musik drin, dieser Allrounder taugt nicht nur der Tieftonfraktion als Arbeitskopfhörer, entspannt Musik hören geht auch.
Wer den Bass im Namen trägt, dessen Tieftonbereich steht unter besonderer Beobachtung
Der H850 zuckt aber nur kurz mit den Schulter und bläst mir dann knackige Basslines auf die Ohren. Nicht zu druckvoll, nicht zu laut, eher: Genau richtig! Das geht, weil Frequenzen unter 100 Hz nicht überbetont sind. Im Subbass-Bereich ist dieser Kopfhörer eher moderat abgestimmt, aber genau das sorgt für den aufgeräumten Grundtonbereich und der klingt richtig gut.
Am oberen Ende des Spektrums sieht es ähnlich aus: Die Höhen sind vorhanden, aber sie dominieren nicht. Allerdings werden die unteren Höhen harsch, wenn man die Lautstärke aufdreht. Bei Elektro-Tracks, wo synthetische Snare- und HiHat-Sounds diesen Frequenzbereich massiv bevölkern fällt mir das unangenehm auf. Bei Pop-Musik oder akustischer Musik hat es mich weniger gestört. Insgesamt könnten die Mitten wärmer klingen, aber so ist es immer noch besser, als wenn es mulmt.
Das vorwiegend verbaute Material ist Plastik,
Dennoch macht der Kopfhörer keinen billigen Eindruck. Beim Bewegen knirscht und knackt des dann aber doch bedenklich, all zu stabil ist der China-Kracher (der übrigens auch unter dem Handelsnamen Edifier erhältlich ist) nicht gebaut. Aber alles hat zwei Seiten und die positiver Seite der Konstruktion zeigt sich auf der Waage: Lediglich 189 Gramm trägt man mit dem H850 auf dem Kopf. In Verbindung mit den Ohr-umschließenden Polstern macht das den Phil Jones Bass zu einem angenehm zu tragenden Kopfhörer.
Einsatzbereich
Verwendung kann der H850 bei vielen Gelegenheiten finden: als leichter Kopfhörer für unterwegs und natürlich im Studio; hier nicht nur für Bassisten, auch wenn die klangliche Abstimmung den Vorlieben der Tiefton-Fraktion entgegenkommt. Sänger oder sogar DJs werden sich über die dreidimensional beweglichen Ohrmuscheln freuen, eine Seite hinters Ohr schieben geht mit diesem Testkandidaten sehr gut, da der Tragebügel ziemlich flexibel ist. Ich würde ihn nur ob der fragilen Konstruktion besonders vorsichtig behandeln.
Beim Zubehör tut sich nicht viel: Ein abnehmbares Kabel mit angenehmen 2 Metern Länge und ein Klinken-Adapter finden sich in der Verpackung. Ein Transportbeutel fehlt, aber für einen vorwiegend als Studio-Kopfhörer konzipierten Einsatz kann man das verschmerzen.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz31,4 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)95,28 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf406,5 g
- Gewicht mit Kabel189 g
- Gewicht ohne Kabel168 g
- Kabellänge200 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm
Da ich meinen Kommentar nicht nachbearbeiten kann, muss ich fairerweise etwas korrigieren und noch ergänzen: Der miserable Klang beim Pocket Amp lag an der schwachen Batterie, dafür kann der Kopfhörer nichts. Zum Bass üben ist er durchaus zu gebrauchen. Jedoch zum Musik hören eine klare Enttäuschung. Und da gibt es eben in der Preisklasse genügend andere die beides können.
Des Kaisers neue Kleider?
was soll Phil Jones?
Sowohl zum Bass Spielen als auch zum musik hören ist der deutlich billigere Sennheiser viel besser geeignet. Das Teil verträgt kaum Bässe und klingt über meinen Palmer pocket amp miserabel. Über den normalen amp geht es. aber nicht besser als mit welchen die weniger als die Hälfte kosten.