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B&O Play Beoplay E4

In-Ear-Kopfhörer mit aktivem Noise Cancelling

Kurz & knapp

Die B&O Play Beoplay E4 sind beeindruckend gut gemachte und schön anzuschauende In-Ears, die in jedem Detail Qualität und Wertigkeit verströmen. Sie müssen aber auch gut klingen und genau da holpert es etwas, was im Großen und Ganzen verkraftbar wäre, wenn nicht der hohe Preis mehr erwarten ließe. Wer die Beoplay E4 aufgrund ihrer Optik und Haptik haben möchte, dem kann ich sie guten Gewissens empfehlen, jedoch mit dem Hinweis, dass es dem Gesamtpaket an Klangkraft fehlt. Das ist dann ein bisschen wie bei den Fixies: Diese Fahrräder kommen mit gewissen Beschränkungen, die man aber (gerne) in Kauf nimmt, weil sie einfach so schön sind.

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Wem in seinem Lifestyle-Dasein nebst Fixie, Urban Gardening und Instagram-Follower-Power noch ein passendes In-Ear-Gear fehlt, der sollte sich die Beoplay E4 von B&O Play anschauen, denn sie vervollständigen Lücken im Leben, von denen manche nicht wussten, dass es sie gibt.

B&O Play setzen mit ihren Beoplay E4 da an, wo Mitbewerber in puncto Material, Verarbeitung und Haptik andere Schwerpunkte setzen oder schlichtweg Einsparpotenziale ausschöpfen. Die E4 sind schön gestaltete, griffige und schwere In-Ears, die man gerne bei sich hat und dank Active Noise Cancelling (ANC) die Welt schön weit von seinen eigenen Gedanken fernhält. Der Ausflug im Thalys von Düsseldorf nach Paris wird Ruhe in Bewegung, der Trip nach New York eine innere Reise ohne lästige Turbine. Und: Ihr Style umweht alles. Diese Art von urbanen Chic muss einem allerdings 249 € wert sein.

Die Ausstattung ist angenehm umfangreich

Vier Paar verschiedene Ohrpassstücke aus Silikon, ein Paar aus Memory-Schaum, ein USB-Ladekabel, das obligatorische Transportsäckchen sowie ein Doppelstecker für Flugzeuge legt B&O Play dazu. Das alles in einem hübschen Umkarton und wertig gestaltet. Schön.

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Nimmt man die E4 dann in die Hand, spürt man das kühle Metall, aus dem die Ohrhörer geformt sind, erlebt man das angenehm dicke Kabel, das am Ende in einen gummierten Akkuklotz mündet, hinter dem – ein kurzes Kabelstück weiter – ein Winkelstecker das Musikabspielgerät fordert, um dem ganzen einen Sinn zu geben.

Sehr gute aktive Geräuschunterdrückung

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Ein erstes Hören verspricht viel Klang, allerdings widme ich mich erstmal dem winzigen Schieber am Akkupack, der das Active Noise Cancelling schaltet. Schon im Off-Betrieb schirmen die E4 die Außengeräusche – den richtigen Ohrpassstücken sei dank – gut ab. Aus Ermangelung einer Flugreise untersuche ich das ANC auf dem Fahrrad und bei offenem Fenster neben einer Straßenbahnhaltestelle. Schaltet man es ein, verschwindet tatsächlich ein Großteil der akustischen Verunreinigungen. Vor allem die tiefen Frequenzen, die rumpelnde Straßenbahn oder der tief dröhnende Anteil der Windgeräusche auf dem Rad – weg! Gleichzeitig setzt in meinen Ohren so ein Abschottungsdruck ein, den ich immer bekomme, wenn ich glaube, etwas hören zu müssen, es aber nicht tue. Allerdings hält sich dieses Empfinden bei den E4 in Grenzen. Over-Ears mit ANC sind da deutlich unangenehmer. Am Schieberegler gibt es noch eine dritte Position, die es erlaubt die Außenmikrofone an den Ohrhörern nicht zum Phasenauslöschen, sondern zum Hören zu nutzen. Mikros an, Musik stoppt, man hört die Außengeräusche. Ist das praktisch? Natürlich, ich muss nicht die Stöpsel aus den Ohren nehmen und einfach nur die Musik an der Remote anhalten, würde das ANC nicht stoppen. Von daher: Ja, aber mit Einschränkungen – dazu später mehr.

Mein Klangeindruck

Das Noise Cancelling funktioniert also sehr gut, beim Klang der E4 tue ich mich allerdings schwerer. Er ist nicht schlecht, aber um auch hier ein „sehr gut“ vergeben zu können, müssten die Höhen glanzvoller sein. Der Bass und die Mitten liefern eine gute Performance, doch wo es perlen soll und schillern, „vernuschelt“ das Gesamtbild und hinterlässt eine gewisse Unklarheit, ganz gleich ob das ANC zugeschaltet ist oder nicht. Abhilfe schafft da der EQ im Smartphone, der die Verhältnisse etwas zurechtrückt, aber so richtig gefällt mir dieser Umstand allerdings nicht.

Weitere Kritikpunkte, die aber wirklich Jammern auf hohem Niveau sind, habe ich auch noch. Doch wer die Latte so hoch hängt, wie B&O Play es mit den E4 tut, sollte die Anmerkungen ernst nehmen: Die Beoplay sind schwer. Das tolle Kabel zieht an den Ohrsteckern durch seine schiere Masse, manchmal dachte ich, die Hörer fallen mir aus den Ohren. Abhilfe würde da sicherlich eine kleine Kabelklammer bringen, die man sich ans Revers heftet, um eine Zugentlastung herbeizuführen. Doch da sind sich B&O Play und ich sehr einig: Klammern gehen gar nicht! Keine kommt in den schönen Karton.

Die Remote, die alle Apple-Befehle perfekt beherrscht, ist designtechnisch so sehr reduziert, dass ich zunächst die drei völlig gleichen Knöpfe tastend abzählen musste, damit ich den benötigten erwischte.

Der Akku wird auf jeden Fall immer zusammen mit dem Abspielgerät in die Tasche gestopft – und da komme ich auf den Schieberegler des ANCs zurück: Der ist zwar toll, aber wie soll ich ihn bedienen, wenn Akku samt Schiebregler in meiner Tasche sind? Am Ende zupfe ich mir die Hörer doch wieder aus den Ohren (ist ja auch höflicher, wenn mich jemand anspricht).

vor 7 Jahren von Sven Opitz
  • Bewertung: 3.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 16.000 Hz
  • Impedanz18,55 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)112,85 dB
  • Gewicht mit Kabel50 g
  • Kabellänge135 cm

Lieferumfang

  • USB-Ladekabel
  • Aufbewahrungstasche
  • Flugzeugadapter
  • Silikon Ear Tips (XS/S/M/L)
  • T-200 Comply Ear Tips in der Größe M

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