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Sony MDR-M1

Leichte, geschlossene Studiokopfhörer mit hohem Tragekomfort

Kurz & knapp

Die Sony MDR-M1 zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Breitbandwiedergabe (5 Hz bis 80 kHz) und einen sehr bequemen Sitz aus, der auch bei mehrstündigen Einsätzen viel Komfort bietet. Dank einer niedrigen Impedanz von 50 Ohm sind die Studiohörer zudem vielseitig nutzbar und lassen sich auch problemlos an einem Laptop oder mobilen Geräten betreiben.

Vorteile:
  • hoher Tragekomfort
  • leichtes, kompaktes Design
  • erweiterter Frequenzbereich
  • austauschbares Kabel
  • wechselbare Ohrpolster
Nachteile:
  • unkritische, zurückhaltende Höhenwiedergabe
  • kein Transportbeutel oder Hartschalen-Case im Lieferumfang
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Auffällig ist das geringe Gewicht der Sony MDR-M1 von 215 Gramm, womit die Studiohörer eindeutig zu den Leichtgewichten zählen. Materialseitig ist relativ viel Kunststoff erkennbar, wobei das Design schlicht und zeitlos, aber auch kompakt und handlich wirkt. Platzsparend einklappbar für den Transport ist das Over-Ear-System jedoch nicht. Zudem wurde auf eine Aufbewahrungsmöglichkeit verzichtet, da sich weder ein Hartschalen-Case noch ein Transportbeutel im Lieferumfang befinden.

Tragekomfort

Begünstigt durch die leichte Konstruktion bietet der eher locker als stramm beschaffene Sitz einen sehr guten Tragekomfort. Darüber hinaus deckt die präzise einrastende Größeneinstellung des Bügels eine ziemlich weite Spannbreite ab, die filigrane bis große Kopfformen umfasst. Anpassungsfähig sind auch die kipp- und schwenkbaren Hörerschalen, die leicht schräg ausgerichtet in der Aufhängung sitzen. Dabei liegt die bei Bedarf auswechselbare Polsterung nicht eng an den Ohren an, was Vorteile bei der Wärmeentwicklung bietet, da die Luft etwas zirkulieren kann. Zudem sollten auch etwas größere Lauscher ausreichend Platz finden.

Austauschbares Kabel

Gut umgesetzt wurde, dass die Sony MDR-M1 kein fest verbautes Kabel besitzen und zwei Varianten mit 3,5-mm-Klinke in unterschiedlicher Länge von 1,2 und 2,5 Metern sowie ein 6,3-mm-Adapter mitgeliefert werden. Insofern muss im mobilen Betrieb nicht mit einer überlangen Strippe hantiert werden und wenn ein Kabelbruch erfolgen sollte, ist der Austausch schnell erledigt. Die entsprechende Buchse für die Aufnahme befindet sich an der linken Schalenseite, wobei das Audiokabel nicht nur gesteckt, sondern zusätzlich verschraubt wird.

Sound

Die Sony MDR-M1 verfügen über speziell entwickelte, dynamische 40-mm-HD-Treiber mit einem deutlich erweiterten Frequenzumfang, der von 5 bis zu 80.000 Hertz reicht. Bemerkbar ist, dass die Klangwiedergabe für ein geschlossenes Over-Ear-Modell bereits am Kopfhörerausgang eines MacBook Air oder bei einer mobilen Verstärkung über den Apogee Groove (zum Test) recht luftig, gelöst und leicht zugänglich erscheint. Dieser Höreindruck bestätigt und intensiviert sich an einem stationären Kopfhörerverstärker wie dem Linear von Lehmann Audio.

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Kennzeichnend ist darüber hinaus eine weitläufige, sehr aufgeräumte und vor allem blitzsaubere Darstellung, die beim unlängst erschienenen Linkin Park Album „From Zero“ auch eine schnelle, knackige Ansprache unter Beweis stellt. Ein direkter Vergleich mit den Beyerdynamic DT 770 Pro (Test) zeigt hingegen auf, dass die renommierten Hörer aus Heilbronn eine geräumigere Abbildung bietet, die einen indirekteren Klangeindruck vermittelt.

Der Tieftonbereich erscheint für einen Studiohörer ziemlich massiv, kann aber für einen hohen Spaßfaktor sorgen. Bei Titeln wie „Anti Loudness“ vom Studioalbum „Empor“ der Hamburger Techno Marching Band „Meute“ ist zwar erkennbar, dass ein Adam Audio H200 (zum Test) eine noch gehaltvollere Basswiedergabe besitzt. Gegenüber dem DT 770 Pro ist der MDR-M1 jedoch eindeutig spaßbezogener abgestimmt und verfügt über mehr Substanz im Tiefbass, der im Verbund mit dem Groove bei modernen Musikstilen für eine satte, druckvolle Wiedergabe sorgt.

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Dagegen erscheint der Mittenbereich nicht gezielt betont, sondern recht natürlich. Bei komplexeren Produktionen wird der relativ großzügig bemessene Hörraum für eine saubere Auffächerung genutzt. Hierbei beeindrucken die MDR-M1 mit einem hohen Separationsvermögen, wodurch sich einzelne Signale mühelos orten oder verfolgen lassen. Auch die Sprachverständlichkeit bei der Stimmenreproduktion ist hervorragend, was sich anhand der Spoken Words von Anne Clark in „Soulthought“ auf dem Album „Borderland“ von 2022 veranschaulichen lässt.

Abstriche müssen allerdings bei der Höhenwiedergabe gemacht werden, die teilweise sehr zurückhaltend in Erscheinung tritt. Einerseits profitiert die Klangwiedergabe der MDR-M1 von einem erweiterten Superhochtonbereich, jedoch erscheint die Darstellung vor allem in den unteren und mittleren Höhen ausgesprochen zaghaft. Insofern wirkt der Klangcharakter sehr gefällig und gutmütig, was dem Hörspaß dienlich ist, da auch empfindliche Ohren keine Spitzen oder eine Neigung zur Härte zu befürchten haben.

Für einen Studiohörer erscheint die Höhenwiedergabe jedoch auffallend unkritisch. Sowohl ein DT 770 Pro als auch ein H200 geben beispielsweise Sibilanten wesentlich prägnanter wieder, wodurch eine Einschätzung und Beurteilung erfolgen kann. Das ist beim MDR-M1 durch die sehr defensive, beschönigende Wiedergabe kaum möglich. Daher liegen die Stärken eher im kreativen Bereich, bei der Aufnahme oder beim Editieren sowie beim entspannten Musikhören, aber nicht unbedingt beim Monitoring im Studio.

Fazit

Als gewisse Schwachstelle im professionellen Einsatzbereich kann sich bei den Sony MDR-M1 die ziemlich zurückhaltend abgestimmte Höhenwiedergabe entpuppen, da sich zumindest ein kritisches Beurteilen als schwierig erweist. Für kreative Prozesse und ein spaßbezogenes Hörvergnügen erscheint der gefällige Hochtonbereich hingegen durchaus förderlich. Zumal die kräftige Klangwiedergabe durch den breit angelegten Wiedergabebereich der HD-Treibertechnik für ein geschlossenes System ansprechend geräumig, licht und luftig erscheint.

vor 6 Tagen von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 – 80.000 Hz
  • Impedanz48,8 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)104,81 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf420 g
  • Gewicht mit Kabel275 g
  • Gewicht ohne Kabel213 g
  • Kabellänge255 cm

Lieferumfang

  • 2,5m Audiokabel mit 3,5-mm-Klinke
  • 1,2m Audiokabel mit 3,5-mm-Klinke
  • 6,3-mm-Adapter

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