Amazon Fire TV Soundbar 2.0

Lieferumfang

Im Lieferumfang der Amazon Fire TV Soundbar befinden sich natürlich die Soundbar selbst, ein HDMI-Kabel (ca. 150 cm), zwei Netzkabel, eine Fernbedienung samt Batterien sowie Montagematerial, um den kleinen Riegel an die Wand zu schrauben. Ein optisches Kabel für alle ARC-losen Fernseher fehlt leider.

Technische Daten

Die Fire TV Soundbar arbeitet mit zwei „Racetrack“-Treibern, die außen an der Vorderseite verbaut sind. Diese Konstruktion bietet daher eine verhältnismäßig große Membranfläche, um trotz der flachen Bauweise mit sattem Klang zu erzeugen. Der integrierte Verstärker liefert 2 x 20 Watt, unterstützt durch eine Bassreflex-Konstruktion, die den Klang untenrum andickt. Mit einem Gewicht von lediglich 1,8 Kilogramm und ihrer kompakten Größe von 61 x 6,5 x 9 cm ist die Soundbar vielseitig platzierbar – entweder auf einem Möbelstück oder an der Wand.

Diese Schnittstellen bietet die Amazon Fire TV Soundbar 2.0:

• HDMI ARC und eARC für einfache Verbindung und Steuerung
• optischer Eingang (Toslink) für ältere TV-Geräte
• Bluetooth zur kabellosen Verbindung
• USB-A-Anschluss, der nur Musik-Dateien per USB-Stick abspielen kann

Unterstützt werden die Audioformate Dolby Audio (kein Dolby Atmos) und DTS Virtual:X für Raumklang. Letzteres sorgt zwar für eine entsprechende virtuelle Räumlichkeit, kann ein echtes Surround-Sound-Setup aber nicht ersetzen. Netzwerk- oder Tuning-Funktionen, wie man sie von der teureren Konkurrenz kennt, also WLAN-Anbindung, Spotify Connect, Kalibrierung oder Alexa fehlen, was in dieser Preisklasse jedoch erwartbar ist.

Anbindung und Bedienung

Die Einrichtung ist denkbar einfach: HDMI-Kabel in den HDMI-ARC- oder eARC-Anschluss des Fernsehers stecken, und die Lautstärke kann direkt über die TV-Fernbedienung geregelt werden. Für ältere Geräte ohne HDMI-ARC steht ein optischer Eingang zur Verfügung. Dann muss allerdings die beigelegte Fernbedienung zur Lautstärkeregelung herhalten.

Dank Bluetooth können Inhalte drahtlos via Smartphone, Tablet oder PC, Musik oder Podcasts gehört werden. Hier schweigt sich der Hersteller allerdings aus: Weder verrät Amazon, um welche Bluetooth-Version es sich handelt noch welche -Codecs zum Einsatz kommen. Letzteres dürfte dann wohl SBC sein (siehe Ratgeber).

Die Amazon Fire TV Soundbar 2.0 in der Praxis

Die Amazon Fire TV Soundbar 2.0 ist besonders für kleinere Räume und Fernseher geeignet. In unserem Testumfeld wäre zum Beispiel eine „normale“ Soundbar fast schon zu groß für unser kleines TV-Bänkchen. Mit ihren 61 Zentimetern trägt die Fire TV Soundbar nicht wesentlich auf und verrichtet daher unter unserem an der Wand montierten, betagten 32-Zoll-Fernseher unauffällig ihren Dienst.

Ihr recht minimalistisches Design in Anthrazit/Schwarz wirkt durchaus modern, auch wenn das Kunststoffgehäuse keine High-End-Anmutung vermittelt.

Wird die Soundbar per HDMI verbunden, übernimmt die TV- oder Streaming-Device-Fernbedienung das Regeln der Lautstärke (inkl. Stummschalten). Über die beiliegende Remote oder den Tasten direkt am Gerät steuert ihr die Quellenauswahl, versetzt die Bar in den Bluetooth-Pairing-Modus, schaltet den virtuellen Raumklang, den dreistufigen Bass-Boost, die drei EQ-Presets (Film, Musik, Sprache) sowie die Wiedergabe.

Quittiert werden einige der Aktionen von einem doch recht lauten Voice Prompt, der vor allem nachts das Zeug dazu hat, die restliche Familie aus ihrem wohlverdienten Schlaf zu reißen. Glücklicherweise lässt sich dieses Problem per Drücken-und-Halten des Mute Buttons schnell lösen, damit wird die vorlaute weibliche Stimme deaktiviert. Zusätzlich geben mehrfarbige LEDs Auskunft über den entsprechenden Modus.

Nach wenigen Minuten gelingt die Bedienung fast schon blind, auf Kalibrierungsfunktionen, wie man sie beispielsweise von Sonos kennt oder eine dezidierte App-Unterstützung fehlen jedoch. Diese Einschränkungen sind aber angesichts des Preises verschmerzbar.

So klingt die Amazon Fire TV Soundbar 2.0

Eines lässt sich sofort festhalten: Die Amazon Fire TV Soundbar mit ihren 2 x 20 Watt liefert eine deutliche Verbesserung gegenüber blechernen TV-Lautsprechern. Besonders Stimmen werden klar und natürlich wiedergegeben, was Filme und dialoglastige Serien aufwertet. Die Movie- und Music-Modi eignen sich für die meisten Inhalte, während der Dialog-Modus teilweise zu einer unnatürlichen Betonung führt. Hier gilt es zu experimentieren.

Mit DTS Virtual:X erzeugt die Soundbar eine breitere Klangbühne und eine gewisse Räumlichkeit. Zwar fehlen echte 3D-Effekte, aber der Klang weitet sich angenehm. Was sie hier schön löst: Ist Raumklang aktiviert, wird die Stereo-Wiedergabe angenehm in die Breite gezogen, was eine große Hörbühne bedeutet. Ihr solltet jedoch keine Wunder erwarten, für eine immersive Heimkino-Atmosphäre fehlt es einfach an mehreren Treibern. Auch nimmt es die Soundbar mit Dolby Atmos auf, diskrete 3D-Formate werden aber nicht unterstützt.

Die Soundbar schlägt sich auch bei Musikwiedergabe überraschend gut. Im Music-Modus klingen Gesang und Instrumente recht sauber, während der Bass je nach Einstellung per Fernbedienung von schlank bis „too much“ geschmacklich alles bietet. Bei maximaler Bassverstärkung und hoher Lautstärke neigt die Soundbar vor allem bei aktuellen Hip-Hop- und Electronica-Stücken zum Dröhnen und lässt viel Präzision vermissen.

Fazit

Die Amazon Fire TV Soundbar 2.0 hat uns im Test positiv überrascht, denn sie bietet einen günstigen und guten Einstieg in die Welt der Soundbars – wenn die Erwartungen nicht zu hochgesteckt sind. Dabei punktet sie vor allem als Upgrade für kleinere TV-Setups, die klanglich meist dünn und blechern klingen.

Wer zudem einen stationären Bluetooth-Lautsprecher sucht oder sogar per optischem Kabel seine Stereo-Anlage einbinden will, sollte sich die Fire TV Soundbar 2.0 genauer anhören. Mit ihrem Preis von knapp 140 Euro bietet sie zwar Einschränkungen, dennoch bewerten wir das Preis-Leistungs-Verhältnis hier noch mit „sehr gut“.