ANZEIGE

Fostex T50RPmk4

Halboffener Magnetostat mit warmem und druckvollem Klang

Kurz & knapp

Mit dem Fostex T50RPmk4 ist die vierte Generation des halboffenen Over-Ear-Kopfhörers für den Studioeinsatz am Start. Seine überarbeiteten Treiber bieten dabei deutlich verbesserte Werte. Und auch in Sachen Kabelführung gibt es Weiterentwicklungen. In unserem Test klären wir, wie sich diese Neuerungen in puncto Klang und Handling auswirken.

Vorteile:
  • warmer Sound
  • kann tiefste Bässe wiedergeben
  • hoher Tragekomfort
  • Kabel wahlweise links oder rechts einsteckbar
Nachteile:
  • etwas verhaltene Höhenwiedergabe
  • geringer Lieferumfang
ANZEIGE

Der Studio-Kopfhörer Fostex T50RPmk4 gehört mit seiner halboffenen Bauweise unter den Magnetostaten noch immer zu einer Minderheit. Denn hier sind offene und geschlossene Modelle klar in der Überzahl.

Im Jahr 2023 konnte bereits die Jubiläumsausgabe des Vorgängers Fostex T50RPmk3 (Test) überzeugen. Die vierte Generation des Over-Ear-Kopfhörers bietet nicht nur Neuerungen für den Anschluss des Kabels, sondern auch eine technische Weiterentwicklung der Treiber, die Dynamik und Lautstärke des Modells noch einmal verbessern kann.

Fostex T50RPmk4 – Lieferumfang und Design

Der Fostex T50RPmk4 wird gerade einmal mit dem Wichtigsten ausgeliefert. Neben dem Kopfhörer selbst liegen ein mit 3,5-mm-Klinkensteckern versehenes hochwertiges OFC-Kabel von zwei Meter Länge sowie ein passender 6,35-mm-Klinkenadapter bei. Am Kopfhörer selbst befindet sich eine 4-polige 3,5-mm-Buchse, die den symmetrischen Betrieb unterstützt. Passende symmetrische Kabel können optional hinzugekauft werden.

Das Äußere des T50RP ist bei der mk4-Version nun vollständig in Schwarz gehalten. Das betrifft zum einen die sichtbaren Kabel, die beim mk3 noch im typisch knalligen Fostex-Orange gehalten waren. Zum anderen sind nun auch die vertikalen Führungsstreben des Kopfbügels mattschwarz. Aber auch das Design der Hörschalen wurde verändert. Dabei fällt technisch auf, dass die Buchse für den Anschluss des Wechselkabels in die Mitte der Hörschale gewandert ist und sich nicht länger deutlich sichtbar auf der Außenseite befindet. Stattdessen hat man sich für eine schlichtere Variante auf der Unterseite entschieden. Außerdem ist die Links/Rechts-Beschriftung von den Hörschalen auf den Kopfbügel gewandert. Das alles sorgt dafür, dass der aktuelle Kopfhörer deutlich schlichter ausfällt und einen futuristischen Look erhält.

ANZEIGE

Material und Technik des Fostex T50RPmk4

Beim Material setzt Fostex wie gewohnt auf Plastikhörschalen sowie Kunstlederummantelungen der Kopf- und Ohrpolster. Wer für die Optik seines Studiokopfhörers edle Bauteile und Präzision bis ins Detail sucht, wird deshalb hier nicht fündig. Die magnetostatisch arbeitenden Regular Phase-Treiber (RP) wurden für die vierte Generation des Kopfhörers überarbeitet. Die Spulenstruktur der Membranen wurde verbessert, sodass ihr Schwingungsbereich vergrößert ist. Außerdem weisen die verwendeten Magnete nun eine insgesamt höhere Flussdichte auf. Das soll ein stärkeres Magnetfeld ermöglichen und so die Dynamikwiedergabe verbessern.

Verbesserte technische Werte des Fostex T50RPmk4

Entsprechend haben sich die Spezifikationen des Fostex T50RP mit dem mk4 deutlich verbessert. Sowohl im Bassbereich als auch in den Höhen wurde der Frequenzbereich deutlich erweitert. Mit einem bis 10 Hz reichenden Tiefbassumfang ist der Kopfhörer auch für die Wiedergabe tiefster Subbässe geeignet. Und ein bis 40 kHz agierender Superhochtonbereich lässt auf dem Papier kaum Wünsche offen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass vergleichbare planar-magnetische Kopfhörer anderer Hersteller diesen kHz-Wert zum Teil toppen. Mit seiner verringerten Impedanz von 28 Ohm ist der T50RPmk4 nun noch besser für Kopfhörerausgänge mit geringer Ausgangsspannung geeignet, wie sie beispielsweise für Audio-Interfaces und Smart-Devices typisch sind. Die Empfindlichkeit des Kopfhörers wurde auf 97 dB/mW erhöht, sodass eine lautere unverzerrte Wiedergabe möglich als beim mk3 möglich ist, die sich mit derjenigen von Konkurrenzmodellen messen kann.

ANZEIGE

Der Fostex T50RPmk4 bietet hohen Tragekomfort

Der Kopfbügel des Fostex T50RPmk4 passt sich der Kopfgröße beim Aufsetzen automatisch an. Wer es beim Sitz des Kopfhörers mit der Symmetrie genau nimmt, muss aber mit beiden Händen nachjustieren. Einmal positioniert, ist der Sitz des Kopfhörers dann aber hervorragend. Die Polsterung am Kopfbügel ist ausreichend und der Memoryschaumstoff der Ohrpolster sorgt für eine tolle Passung. Dazu ist die Kombination aus Anpressdruck des Kopfbügels und Gewicht des Kopfhörers nahezu perfekt gewählt. Der Kopfhörer sitzt auch bei schnellen Kopfbewegungen sicher und das ohne zu drücken.

Interessant ist, dass sich das Kabel bei diesem Modell wahlweise links oder rechts einstecken lässt. Damit handelt es sich um einen von wenigen Kopfhörern, der auch für Linkshänder hervorragend geeignet ist.

Dadurch, dass sich die Buchsen für den Anschluss des Wechselkabels beim mk4 in der Mitte der Hörschalenunterseiten befinden, geht das Kabel nunmehr weniger nah am Schulterbereich herunter. Das ist praktisch. Während der Vorgänger noch ein Verriegeln des Steckers bot, wird das Kabel beim mk4 allerdings ohne jede Rückhaltesicherung eingesteckt. Hier wäre eine Art Bajonettmechanismus wünschenswert gewesen. Positiv ist jedoch die Länge des Kabels anzumerken, die für mich mit zwei Metern für den Abhörplatz im Studio optimal ausfällt.

So klingt der Fostex T50RPmk4

Die Höhenwiedergabe des Fostex T50RPmk4 wirkt warm und zurückhaltend. Und auch der darüberliegende Superhochtonbereich ist eher verhalten ausgeprägt. Dadurch wirkt der gesamte Sound ein wenig gedämpft. Vocals und Gitarren sind in der der Mittenwiedergabe prominent, aber niemals schneidend. Wer einen Kopfhörer sucht, der ihn davor bewahrt, Stimmen allzu laut zu mischen oder beim mehrstündigen Hören von verzerrten Gitarren dem Ermüden des Gehörs vorbeugen will, ist deshalb hier an der richtigen Adresse. Auch das gefürchtete Zischeln von s-Lauten ist hier kein Problem.

Bei Bedarf lassen sich mit diesem Kopfhörer auch tiefste Tiefbässe druckvoll wiedergeben. Von Synthesizer-Bässen im EDM über ultratiefe Kickdrums in Urban Music bis hin zu tieffrequentem Sound Design ist deshalb mit diesem Modell alles beurteilbar.

Wie es sich für einen magnetostatischen Kopfhörer gehört, hat auch der T50RPmk4 seine Stärken in der Dynamik. Sein Dynamikbild ist gut bis befriedigend differenziert, wobei perkussive Transienten eher breit als pointiert wiedergegeben werden. Aufgrund seines in den Höhen recht „belegt“ wirkenden Sounds fällt die Signalauflösung eher gewöhnlich aus. Die Lautstärke des Kopfhörers überzeugt dagegen. Seine Wiedergabe lässt sich getrost als „kraftvoll“ beschreiben.

Fazit

Der halboffene, ohrumschließende Fostex T50RPmk4 bietet hohen Tragekomfort. Außerdem sorgt seine Kombination aus überarbeiteten magnetostatischen Treibern und verbesserter Kabelführung sowohl für einen erweiterten Frequenzbereich als auch für eine solide Dynamikwiedergabe. Dadurch, dass sich sein Kabel wahlweise links oder rechts einstecken lässt, ist er auch für Linkshänder gut geeignet. Im Studiobetrieb lassen sich mit ihm vor allem schneidend klingende Mitten gut beurteilen und abmischen, aber auch tiefste Tiefbässe abhören. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Fostex T50RPmk4 geht für mich vor allem für Käufer in Ordnung, die einen komfortablen und ebenso druckvollen wie warm klingenden Kopfhörer für mehrstündige Einsätze suchen.

vor 1 Monat von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisehalboffen
  • Wandlerprinzipplanar-magnetisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 40.000 Hz
  • Impedanz28 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)97 dB
  • Gewicht mit Kabel371 g
  • Gewicht ohne Kabel329 g

Lieferumfang

  • 3,5-mm-Klinkenkabel
  • 6,35-mm-Klinkenadapter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ANZEIGE