Der kalifornische Hersteller hat mit den JLab Epic Lab Edition ein neues Spitzenmodell im True-Wireless-Sortiment, das mit einem recht wirkungsvollen Noise Cancelling ausgestattet ist und neben Bluetooth 5.3 auch Bluetooth LE Audio über den im Lade-Case verstaubaren USB-C-Dongle unterstützt. Im Verbund mit Dolby Atmos, der „Tempest 3D AudioTech“-Engine oder Windows Sonic ermöglichen die kabellosen In-Ears zudem ein immersives 3D-Hörerlebnis.
- Hörer gemäß IP55 staub- und wasserbeständig
- Schnellladefunktion
- Case kann drahtlos via Qi geladen werden
- Multipoint-Verbindungen
- kompatibel mit Spatial Audio (Dolby Atmos, „Tempest 3D AudioTech“-Engine und Windows Sonic)
- optionale Gehörschutzfunktion
- unterstützen AAC, LDAC und LC3 per USB-C-Dongle
- recht hoher Preis
- kein manuelles Ein- und Ausschalten möglich
- stärkeres Grundrauschen im Be-Aware-Modus
- kein USB-Adapter im Lieferumfang
Die JLab Epic Lab Edition sind gemäß IP55 staub- sowie wasserbeständig verarbeitet und bieten einen stabilen, sporttauglichen Sitz, der sich individuell anpassen lässt. Hierzu befinden sich im Lieferumfang sowohl Schaumstoff- als auch Silikon-Eartips in jeweils drei Größen.
Während die kompakten Hörer mit einem Gewicht von 5,5 Gramm pro Seite relativ leicht ausfallen, vermittelt das Lade-Case, welches 64 Gramm auf die Waage bringt, einen massiveren Eindruck. Clever gemacht ist, dass der enthaltene USB-C-Dongle direkt im Case Platz zwischen den Hörern findet.
Akkulaufzeit
Pro Ladung lässt sich mit den True Wireless In-Ears bei gehobener Lautstärkeeinstellung eine Hördauer von zwölf Stunden und 20 Minuten erreichen, wenn der AAC-Codec zum Einsatz kommt. Wer die Geräuschunterdrückung in der Maximaleinstellung nutzt, kann hingegen eine Laufzeit von guten acht Stunden einplanen. Darüber hinaus ist es möglich, die Hörer im Case drei Mal vollständig aufzuladen bis eine externe Stromquelle benötigt wird, wodurch im Standardbetrieb eine Gesamtlaufzeit von mehr als 49 Stunden zur Verfügung steht. Diese verkürzt sich im ANC-Modus auf 32 Stunden und 30 Minuten. Dabei nimmt die Energiezufuhr im Case bei leeren Hörerakkus 90 Minuten in Anspruch, während eine zehnminütige Schnellladung Kapazität für bis zu zwei Stunden und 15 Minuten bereitstellt.
Das Case kann entweder drahtlos oder über den USB-C-Anschluss mit Strom versorgt werden, wobei die Akkureserve per Kabel nach 100 Minuten wieder hergestellt ist. Dazu liegt den Hörern ein USB-C-Ladekabel mit Gewebeummantelung bei, wohingegen auf einen USB-A-Adapter verzichtet wurde.
Bluetooth Specs
Die JLab Epic Lab Edition unterstützen den Bluetooth-Standard 5.3, Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig und Google Fast Pair für ein schnelles Verbinden von Android-Geräten. An Audiocodecs stehen darüber hinaus SBC, AAC und LDAC zur Auswahl sowie LC3 per USB-C-Dongle, indem der Bluetooth-Chipsatz des Gerätes umgangen wird. Hierdurch lässt sich an PCs, Laptops oder mobilen Geräten mit USB-C-Anschluss, die keine hochwertigen Codecs unterstützen, eine höhere Audioqualität bei geringerem Energieverbrauch erreichen. Vorteile bietet der Dongle vor allem beim Gaming oder Filmeschauen, da auch die Latenz merklich geringer ausfällt, wodurch sich die Synchronität von Bild und Ton erhöht. Allerdings ist kein zweites Gerät koppelbar, wenn eine Funkverbindung über den Dongle genutzt wird.
Bedienung
Zum Steuern der Wiedergabe, einem Regeln der Lautstärke und dem Abwickeln von Telefonaten verfügen die Hörer über berührungsempfindliche Oberflächen, die auch ein Vor- oder Zurückspringen bei der Titelauswahl und das Aufrufen des Sprachassistenten unterstützen. Ebenfalls vorgesehen ist ein Wechseln zwischen den EQ-Modi sowie das Umschalten zwischen Grund-, ANC- und Be-Aware-Modus, wobei sich die Touch-Steuerung über die App frei an die persönlichen Vorlieben anpassen lässt. Was jedoch vermisst werden kann, ist die Option, die Hörer manuell ein- und auszuschalten, wodurch das Lade-Case trotz der hohen Laufzeit stets benötigt wird. Möglich ist dagegen eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb. Darüber hinaus sind die In-Ears noch mit einer Trageerkennung ausgestattet, die sich je nach Bedarf (de-)aktivieren lässt.
JLab App
Die Geräuschkontrolle der App-Anbindung (Android und iOS) unterteilt sich in einen ANC- und Be-Aware-Modus, die beide stufenlos regelbar sind. Dabei ist die Geräuschunterdrückung der JLab Epic Lab Edition „lernfähig“ und stellt sich auf die Umgebung ein.
Zur Klanganpassung stehen mit „JLab Signature“, was der Standardeinstellung entspricht, „Knowles“ und „Bassanhebung“ drei vorkonfigurierte EQ-Modi zur Auswahl, die sich durch eine eigene Einstellung ergänzen lassen. Mehrere Klangkurven können mithilfe der zehn Bänder jedoch nicht angelegt werden, da diese nicht speicherbar sind.
Begrüßenswert ist, dass ein Gehörschutz eingerichtet werden kann, indem sich der maximale Ausgabepegel auf 85 oder 95 Dezibel begrenzen lässt. Des Weiteren zählt neben der personalisierbaren Touch-Steuerung noch ein latenzreduzierter Filmmodus zu den App-Funktionen. Auch Firmware-Aktualisierungen sind durchführbar.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
In einer ruhigen Umgebung ist die Stimmenübertragung der JLab Epic Lab Edition tadellos zu verstehen. Im Freien werden Windgeräusche von der Mikrofontechnik darüber hinaus vollständig ausgeblendet, wobei aufgefallen ist, dass stärkere Böen zu Aussetzern führen können, die einzelne Wörter oder kurze Sprachsequenzen „verschlucken“. Gewisse Einschränkungen bestehen auch in einem lauteren Umfeld, da Hintergrundgeräusche eher leicht abgeschwächt werden.
Geräuschunterdrückung (ANC) und Be-Aware-Modus
Das Noise Cancelling arbeitet rauscharm, benötigt aber einen Moment, um sich auf die Umgebung einzustellen. Im Anschluss ist ab einer mittleren Einstellung eine Abschwächung erkennbar, die sich in der Maximaleinstellung als ziemlich wirksam erweisen kann. Am effektivsten wird der tieffrequente Bereich reduziert, während im mittleren und oberen Frequenzbereich kleinere Schwankungen bestehen. Was gut funktioniert, ist das Abdämpfen von Stimmen, die deutlich leiser erscheinen. Das trifft auch bei Straßenlärm zu. Etwas geringfügiger wirkt die Abschwächung dagegen bei Tastaturgeräuschen oder regem Vogelgezwitscher. Feststellbar ist jedoch, dass im ANC-Modus eine Anhebung im Bassbereich erfolgt und die Klangwiedergabe etwas mehr Fülle besitzt.
Im Be-Aware-Modus wird das Umfeld ebenfalls ab einer mittleren Intensität sauber verstärkt, sodass bei pausierender Wiedergabe Gespräche geführt werden können und Durchsagen verständlich sind. Auch während der Beschallung lässt sich die Außenwahrnehmung eindeutig verbessern. Allerdings ist ein Grundrauschen vorhanden, das sich zunehmend erhöht, weshalb die Maximaleinstellung in diesem Fall nicht unbedingt zu empfehlen ist. Zielführende Ergebnisse lassen sich jedoch bei einer Intensität von etwa 80 Prozent erreichen.
Sound
Die hybride Konstruktion der JLab Epic Lab Edition kombiniert einen dynamischen 10-mm-Treiber mit einem Balanced-Armature-Treiber (BA) von Knowles. Während der Grundklang (JLab Signature) ziemlich spaßbezogen abgestimmt ist und eine direktere Wiedergabe anvisiert, orientiert sich der Knowles-Modus an der sogenannten „Harman-Kurve“. Allerdings verfügt die Preferred-Listening-Klangkurve von Knowles über einen erweiterten Hochtonbereich, wodurch die Abbildung mehr Breite und Lebendigkeit erhalten soll. Eindeutig erkennbar ist zumindest, dass der Knowles-Modus im Vergleich zum Grundklang den größeren Hörraum zur Verfügung stellt und sich die Bühne bei Live-Aufnahmen weiter in die Tiefe hinein verlagert, wodurch die Darstellung an Räumlichkeit gewinnt.
Kennzeichnend für den Grundklang ist eine gehaltvolle Basswiedergabe, die bei modernen Musikstilen einen fülligen, recht weichen Tiefbass offenbart, ansonsten aber kontrolliert wirkt und genreübergreifend funktioniert. Als warm, jedoch ansprechend natürlich lässt sich der Mittenbereich beschreiben. Vorteilhaft ist darüber hinaus, dass die Darstellung nicht beengt, sondern geräumig und konturiert erscheint. Auch wenn Gesangsstimmen und Lead-Instrumente kraftvoll in den Vordergrund rücken, erscheint die zentrale Positionierung keineswegs zu energetisch, sondern wohl dosiert. Weder zurückhaltend noch übermäßig präsent folgen die oberen Lagen, wobei Zischlaute gekonnt geglättet werden. Lediglich bei höheren Lautstärkepegeln kann ein markanterer Eindruck bestehen.
Im Vergleich zum Grundklang besitzt die Knowles-Kurve ein helleres Klangbild mit einem schlankeren Bassfundament. Insbesondere der Tiefbass wirkt präziser und druckvoller. Über etwas weniger Körper verfügt zudem die Stimmenabbildung, welche sich homogener in das Arrangement einbettet. Dabei erscheint die Mittendarstellung gerade bei komplexeren Produktionen weitläufiger und besser ausgeleuchtet, wodurch Details zielstrebig offengelegt werden können. Charakteristisch ist eine präsentere Höhenwiedergabe, die Temperament besitzt und den Hörraum weiter öffnet. Allerdings kann der Hochtonbereich oberhalb eines gewöhnlichen Ausgabepegels recht schnell als etwas spitz empfunden werden, zumal Zischlaute insgesamt prägnanter erscheinen.
Fazit
Was die JLab Epic Lab Edition besonders macht, ist die Möglichkeit, eine hochwertige Klangwiedergabe mit einer latenzarmen Funkverbindung per USB-C-Dongle zu kombinieren. Diese Eigenschaft dürfte die True Wireless In-Ears für den Gaming-Bereich interessant machen, bietet aber auch Vorteile beim Serien- und Filmeschauen. Zu den weiteren Pluspunkten der staub- und wasserbeständig verarbeiteten Hören zählen ausdauernde Akkus, die Unterstützung von Multipoint-Verbindungen und eine größtenteils überzeugende Geräuschunterdrückung. Verbesserungswürdig erscheint dagegen das stärkere Grundrauschen im Be-Aware-Modus. Zumal beim Telefonieren in einer lauteren oder recht windigen Umgebung Abstriche gemacht werden müssen.
- 239,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch + Balanced Armature
- Gewicht ohne Kabelje 5,5 g, Case: 44 g
Lieferumfang
- Schaumstoff- und Silikon-Eartips in jeweils drei Größen (S, M, L)
- USB-C-Dongle
- USB-C-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT-Codecs: AAC, SBC, LDAC, LC3 per USB-C-Dongle
- BT-Version: 5.3