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Soundcore Sleep A20 by Anker

Sehr kleine und leichte True Wireless In-Ears mit Schlaf-Tracking

Kurz & knapp

Die Soundcore Sleep A20 by Anker sind speziell für den Schlaf konzipierte Kopfhörer und dabei so klein und leicht, dass selbst Seitenschläfer keine Druckbeschwerden bekommen sollen. Dank Maskierungsklängen und Schlaf-Tracking sollen die Sleep A20 das Schlafverhalten beeinflussen und überwachen. Auf dem Papier klingt das verdammt vielversprechend, in der Praxis sollten die Erwartungen eines seligen Schlafs mittels True-Wireless-Technik aber um einiges heruntergeschraubt werden.

Vorteile:
  • Formfaktor und Gewicht
  • Für Seitenschläfer geeignet (mit Einschränkungen)
  • Schlaffunktionen und -Analyse
  • Akkulaufzeit
Nachteile:
  • Durchschnittlicher Klang
  • Keine Mikrofone
  • Kein ANC und Transparenzmodus
  • Kein Multipoint
  • Keine Auto Pause
  • Schlafdaten in App nur mit gekoppelten Kopfhörern einsehbar
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Laut Analysen der Barmer Krankenkasse leiden sechs Millionen Deutsche unter schlechtem Schlaf. Das senkt nicht nur die Laune und das Leistungsvermögen, sondern erhöht auch das Risiko für chronische Krankheiten.

Zu den beliebten Einschlafritualen gehören neben Lesen auch der Konsum von Musik, Podcasts oder Hörspielen bzw. Videostreams. Und so fallen nicht wenige mit Kopfhörern in oder auf den Ohren in den Schlaf, um mitten in der Nacht durch Druck und Schmerz geweckt zu werden. Es muss eine bessere Lösung her, die laut Soundcore mit den Sleep A20 bereitsteht.

Besser schlafen mit Kopfhörern? Muss nicht, aber kann!

Unser Schlaf ist, grob gesagt, so individuell wie wir selbst. Wir gehen zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett, benötigen unterschiedlich viel Schlaf und haben unterschiedliche Schlafroutinen und -bedürfnisse. Einige benötigen absolute Stille, andere wiederum eine für sie beruhigende Geräuschkulisse.

So benötigt jeder von uns andere Rahmenbedingungen, um in einen erholsamen Schlaf zu fallen und diesen zu erhalten. Und das ist bei all den intelligenten Wearables und Hilfsmittelchen nicht anders. Zwar versprechen alle mehr oder weniger Hilfe, dennoch greift hier Subjektivität weitaus stärker, als es bei einem „normalen“ Kopfhörer der Fall wäre. Was mir hilft, muss nicht zwangsläufig euch helfen.

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Und so ist dieser Testbericht vielleicht auch der persönlichste, den ich bis dato geschrieben habe. Abseits den von mir bewusst kurz gehaltenen harten Fakten kann ich nur meine subjektiven Eindrücke schildern, ob für mich die Soundcore Sleep A20 eine Bereicherung darstellen oder nicht.

Bevor ich das tue, folgen aber zunächst die Hardfacts der Sleep A20.

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Was die Soundcore Sleep A20 by Anker sind

Die Sleep A20 sind äußerst kleine, leichte und im wahrsten Sinne des Wortes „In-Ear“-Kopfhörer, die sich über eine App-Anbindung eigenen Bedürfnissen anpassen lassen und über ein Schlaf-Tracking die nächtliche Ruhe überwachen. Zudem gibt es eine große Bandbreite an Umweltgeräuschen – sogenannte „Maskierungsklänge“, die sich mischen und programmieren lassen.

Die A20 bieten zwei Hörmodi. Im Bluetooth-Audio-Modus spielen sie beliebige Medieninhalte, wie Musik, Podcasts oder Filme, ab. Aktiviert ihr den Schlafmodus, tracken die Kopfhörer im Zusammenspiel mit der App euer Schlafverhalten und ihr habt Zugriff auf die oben erwähnten Klänge, die nach „Maskierung“, „Wasser“, „Natur“, „Leben“ und „Meditation“ gruppiert sind. Durch doppeltes Antippen eines Buds könnt ihr zwischen den Hörmodi umschalten oder sie so konfigurieren, dass sie die ganze Nacht oder bis zum Einschlafen abgespielt werden. Dies kann manuell (per Timer) oder automatisch erfolgen. Die Maskierungsklänge werden lokal in den Kopfhörern gespeichert, sodass die Bluetooth-Funktion deaktiviert werden kann, um die Akkulaufzeit zu verlängern.

Was die A20 nicht sind

Die A20 sind keine vollwertigen True Wireless In-Ears. Es fehlen ein Transparenzmodus und eine aktive Geräuschunterdrückung, um z.B. das Schnarchen des Bettnachbarn oder Umweltgeräusche effektiv mit einer aktiven Schaltung zu unterdrücken. Die Sleep A20 blockieren alle Außengeräusche rein passiv. Auch hat der Hersteller keine Mikrofone verbaut, um die Kopfhörer so klein und leicht wie möglich zu halten. Wer nachts im Bett telefonisch eine Pizza bestellen will, muss die A20 aus den Ohren nehmen und ganz klassisch zum Hörer greifen.

Lieferumfang, Design & Co

In der umweltfreundlichen Umverpackung aus Kartonage findet ihr neben den Sleep A20 sieben Paar Ohrpassstücke (vier Paare für eine max. Geräuschunterdrückung sowie drei Paare mit geringerer Abschwächung), drei Paar EarWings sowie ein USB-Ladekabel (A auf C).

Wichtig für den Schlafeinsatz ist die richtige Auswahl der EarWings- und -Tips. Hier könnt ihr euch zwischen der Sealed- und der Breathable-Variante entscheiden. Erstere blockt mehr Außengeräusche, letztere schirmen dagegen nicht so stark ab und sind daher auch atmungsaktiver. Die Wings sind – wie die Ohrpassstücke – äußerst weich und flexibel sowie laut Hersteller dermatologisch getestet, um Allergien und andere Unverträglichkeiten zu minimieren.

Ich habe mich für die Sealed-Tips entschieden, und bereits beim ersten In-die-Ohren-Stecken bemerke ich eine hohe passive Geräuschunterdrückung.

Die Verarbeitung wirkt dem Preis angemessen, die In-Ears selbst wiegen mit knapp 3 Gramm fast nichts und die Form kann man durchaus als „winzig“ bezeichnen. Nicht viele Hersteller schaffen das. Wer speziell nach vollwertigen ultra-kleinen In-Ears sucht und auf Schlaf-Tracking und Co verzichten kann, der sollte sich die Beyerdynamic-Byrd-Serie einmal genauer ansehen.

Die Sleep A20 In-Ears schlummern in einem puckförmigen Lade-Case mit Schiebedeckel. Das Case selbst ist aus Kunststoff und sehr leicht, bietet auf der Rückseite einen USB-C-Ladeanschluss sowie drei Front-LEDs zur Anzeige des Akkuladestands. Neben einem kurzen USB-A- auf -C-Ladekabel findet sich ein mehrsprachiger Quick Start Guide im Karton.

Technische Spezifikationen der Soundcore Sleep A20

In Sachen Bluetooth setzt der Hersteller bei den Sleep A20 auf die aktuelle Version 5.3 samt Audio-Codecs SBC und AAC. Wer hochwertigere Codecs erwartet, mag enttäuscht sein, für diese spezielle Art von Ohrhörern sind diese aber völlig ausreichend. Multipoint und Auto Pause fehlen ebenfalls, eine IPX-Zertifizierung dagegen nicht: Dank IPX4 dürfen die kleinen Ohrstöpsel ruhig nass werden, das Lade-Case allerdings bietet keinen ausgewiesenen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit.

Akkulaufzeit

Mit einer Kapazität von je 40 mAh (In-Ears) und 580 mAh des Lade-Cases beträgt die Gesamtlaufzeit rund 80 Stunden, wenn der Schlafmodus genutzt wird. Mit Bluetooth sind es immerhin noch bis zu 55 Stunden.

Pro Ladung halten die kleinen Knopfohrhörer bis zu 14 Stunden mit aktiviertem Schlafmodus durch (Bluetooth-Modus bis zu 10 Stunden), sodass sich auch Langschläfer keine Sorgen machen müssen.

Ihr hättet also rund zehn Arbeitstage Zeit, bis ihr sie wieder laden müsst. Das Case betankt ihr über USB-C und ist nach ca. zwei Stunden auf 100 Prozent, wobei ein kabelloses Laden (Wireless Charging; Qi) nicht möglich ist. Sind die In-Ears einmal leer, dauert es ungefähr 1,5 Stunden, bis sie vollgeladen sind. Eine Schnellladefunktion sorgt nach fünf Minuten für eine Stunde Verlängerung.

App-Anbindung

Soundcore setzt auf eine gewohnt enge Verzahnung mit euren Smartphones. Die Schaltzentrale für iOS und Android bietet ein stattliches Feature-Set wie die Auswahl der Maskierungsklänge. Bis zu drei Sounds könnt ihr mischen und auf die Kopfhörer übertragen. Zur Auswahl stehen unterschiedliches Rauschen (Weiß, Braun, Pink, etc.), Regen, Gewitter, Unterwasser, Feuer, Wind, Vogelgezwitscher, Zikaden, Tastaturgeklapper oder meditative Klänge. Auch könnt ihr diese Sounds mit einer Art Equalizer von „Hell“ über „Zügig“ bis hin zu „Beruhigend“ und „Sanft“ eurem eigenen Gusto anpassen.

Folgende Dinge runden den Funktionsumfang ab: Ein 8-Band-Equalizer dient der generellen Klangabstimmung, die Touch-Flächen lassen sich anzupassen, wem ein InEar in die Besucherritze geflutscht ist, kann sie per lautem Ton suchen. Zudem kann via App ein Firmware-Update gefahren werden, Systemtöne lassen sich deaktivieren, und für iOS-User lässt sich ein entsprechendes Widget anlegen.

Schlafen gehen – die Soundcore Sleep A20 in der Praxis

Ab jetzt wirds persönlich. Ich habe die Soundcore Sleep A20 nun seit einigen Wochen im Einsatz und kann hier nur mein persönliches Empfinden kundtun und somit auch nur meine eigenen Erfahrungen schildern. Und diese mögen sich signifikant von euren unterscheiden. Wer massive Schlafprobleme hat und eventuell sogar in Behandlung ist, mag eine Empfehlung von mir erhoffen. Aber das kann ich leider nicht. Einen objektiven Test der Sleep A20 kann man hier am allerwenigsten erwarten.

Mein Schlafverhalten möchte ich als „durchschnittlich“ und „ohne Auffälligkeiten“ beschreiben. Ich gehe recht regelmäßig zu Bett, schlafe um die sieben bis acht Stunden und falle in der Regel schnell in den Schlaf.

Ich schlafe normalerweise ohne Technik (im Ohr und vor den Augen) ein. Ich verzichte bewusst auf Smartphones und Kopfhörer im Bett und wenn, dann lese ich höchstens ein Buch bis meine Augen zufallen. Die Kopfhörer, die ich am Tage meistens benutze, sind zwar bequem zu tragen, im Bett aber fangen sie aufgrund der liegenden Position samt Drehung zur Seite schnell an zu drücken. Ich war also gespannt, ob die Soundcore Sleep A20 das verhindern können.

Und ja das tun sie, zumindest ein Stück weit. Der Tragekomfort ist sehr gut, die kleinen Stöpsel fügen sich perfekt in meinen Ohrmuscheln ein und sitzen bequem. Völlig unbemerkt tun sie das aber nicht, und als Seitenschläfer spüre ich sie vor allem auf härteren Kissen oder direkt auf der Matratze. Das Einschlafen gelang daher weitaus beschwerdefreier als beispielsweise mit den im Vergleich klobigen Apple AirPods Pro 2. Allerdings passierte es häufiger, dass ich mitten in der Nacht aufgrund eines Druckgefühls aufgewachte und die Sleep A20 aus den Ohren nehmen musste, um wieder in den Schlaf zu finden. In Zuge dessen hatte ich Mühe, im Dunkeln das Lade-Case zu öffnen. Die runde Form mit dem Schiebedeckel mag zwar griffig sein, mit trockenen Händen im Halbschlaf glitt sie mir aber mehrmals aus den Fingern. Auch half mir hier das kleine leicht erhabene Dreieck als Markierung auf dem Deckel nicht weiter. Ich habe es schlaftrunken schlicht nicht „erfühlt“. Auch empfinde ich das Andocken der In-Ears im Case im dunklen Schlafzimmer als viel zu fummelig.

Zudem müsst ihr klanglich Kompromisse eingehen, denn audiophilen Klang dürft ihr hier nicht erwarten. Der Bassbereich ist bei meiner Ohranatomie nicht sonderlich ausgeprägt, was der EQ in der App zwar etwas kompensieren kann: Drücke ich die Soundcore Sleep A20 tiefer in den Gehörgang und verändere somit den Winkel, nimmt der Druck im Bassbereich ordentlich zu, bleiben aber leider an der Position und ändern beim Loslassen wieder den Winkel, was sich dementsprechend mit einem Verlust der tiefen Frequenzen bemerkbar macht.

Apropos Klang: Mit einer Vielzahl von Maskierungssounds könnt ihr euch im Schlaf berieseln lassen. Wie oben bereits erwähnt findet ihr hier viele Naturklänge, aber auch perlende Piano-Sounds und andere ruhige Dinge. Beim Durchhören und Zusammenstellen fällt auf, dass die Klänge durchweg wie Mono MP3 Files mit niedriger Bitrate wirken. Wer sich also auf ein authentisches, natürliches Vogelgezwitscher freut, wird enttäuscht. Genauso wie sich der Klang „Schnee berührt Blätter“ eher wie Regen anhört und nicht wie ein zartes Schneeflöckchenspiel. Auch offenbart der Einsatz des EQ-Kreises, der euch die Sounds von „Sanft“ bis „Zügig“ (was immer Letzteres genau heißen soll), Artefakte im Klang.

Wie erwähnt bietet euch die Soundcore-App auch Daten zum Schlaf-Tracking an, darunter auch die Veränderung der Schlafposition (linke oder rechte Seite) oder wie oft ihr die Seite gewechselt habt. Wie genau dies im Vergleich zum Beispiel zu einer Apple Watch getrackt wird, kann ich nicht beantworten, da ich hier keine Vergleichswerte besitze. Leider lassen sich die Daten in der App nur anzeigen, wenn mein iPhone mit den Ohrstöpseln gekoppelt ist. Wer also – wie ich – erst im Laufe des Vormittags seine Schlafqualität überprüfen will, muss die Soundcore Sleep A20 hierzu in die Ohren setzen und sich mit dem Smartphone verbinden.

Fazit

Die Soundcore Sleep A20 sind interessante Kleinstkopfhörer mit klarem Einsatzgebiet. Durch das Schlaf-Tracking und der vielen Maskierungsklänge können sie lohnend für alle sein, die sich einen besseren Schlaf wünschen und diesen auch analysieren wollen. Klanglich geht ihr Kompromisse ein, denn ein vollwertiges True-Wireless-System sind die Sleep A20 nicht. Dazu fehlen Mikrofone, um im Alltag telefonieren zu können. Was auch fehlt, hier aber absolut verschmerzbar ist, sind hochwertige Audio-Codecs oder Multipoint.

Ihr müsst also noch genauer als bei „normalen“ Kopfhörern abwägen, ob solche Spezialisten eine passende Lösung für euch darstellen oder nicht.

Nach Wochen des Testens habe ich für mich entschieden, dass ich keine Schlafkopfhörer benötige, denn dazu ist mir das „Drumherum“ (leichter Druck im Ohr als Seitenschläfer sowie die Ergonomie des Cases) mitten in der Nacht viel zu fummelig. Aber das ist – wie gesagt – meine Meinung und mein Empfinden, was nicht heißen muss, dass ihr dieselben Probleme haben werdet.

vor 2 Monaten von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 3.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz16 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)98 dB
  • Gewicht ohne Kabelje 3 g, Case ca. 47 g
  • Kabellänge30 cm

Lieferumfang

  • 7 Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L)
  • 3 Paar EarWings (S, M, L)
  • USB-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Profile: A2DP 1.4, AVRCP 1.6.2, GAVDP 1.3, HFP 1.8

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