Die Bowers & Wilkins Pi6 sind sehr gut klingende In-Ears, die sich in Sachen Sound kaum hinter den 150 Euro teureren Pi8 verstecken müssen.
Auracast Broadcast Audio: Eine Quelle sendet an beliebig viele Empfänger
Auracast ist eine Technologie, die als Teil des Bluetooth-LE-Audio-Standards von der Bluetooth Special Interest Group (SIG) entwickelt wurde. Diese Funktion erweitert die Möglichkeiten der Audioübertragung per Bluetooth durch die Fähigkeit, Audioinhalte von einer einzigen Quelle an eine unbegrenzte Empfängeranzahl gleichzeitig zu senden. In der Praxis kann man sich das wie eine Art WLAN-Hotspot vorstellen.
Bisher sieht Bluetooth – so, wie wir es bislang nutzen – immer eine Eins-zu-Eins-Verbindung zwischen zwei Geräten vor. Auracast Broadcast Audio erweitert dies, sodass das Senden von Audio von einem Gerät an mehrere Empfänger gleichzeitig möglich wird. Dies wird durch die Verwendung erweiterter Audioübertragungsprotokolle im Rahmen des Bluetooth LE Audio-Standards erreicht.
Auracast Broadcast Audio kann unterschiedlich eingesetzt werden:
- Öffentliche Räume: In Flughäfen oder Bahnhöfen können Durchsagen direkt an die Kopfhörer der betreffenden Reisenden übermittelt werden. In Museen, bei Stadtführungen oder gar bei Konzerten sowie Clubs (Stichwort: „Silent Discos“) wären zudem weitere Einsatzgebiete denkbar: In bestimmten Räumen laufen nur bestimmte Audioinhalte.
- Bildungseinrichtungen: Durch Auracast können Dozenten Lerninhalte individuell an die Kopfhörer der Schüler senden.
- Barrierefreiheit: Auracast kann verwendet werden, um Audiodeskriptionen für Sehbehinderte bereitzustellen. Ein wichtiger Aspekt wäre zudem die mögliche Integration mit Hörgeräten. Hörgeräte oder Cochlea Implantate können von Auracast profitieren, ohne auf T-Spulen (Telefonspule oder Induktionsspule) angewiesen zu sein. Auracast könnte diese Technologie ergänzen oder gar ersetzen, indem es eine direkte und klare Audioübertragung an die entsprechenden Hörgeräte ermöglicht.
Die Technik hinter Auracast Broadcast Audio
Das Schöne ist: Devices, die mindestens Bluetooth-Version 5.2 unterstützen, können Auracast bereits. Die entsprechenden Hersteller müssten dies allerdings erst in der Software freischalten. Deshalb finden sich zum Zeitpunkt dieser Textveröffentlichung noch nicht so viele Kopfhörer auf dem Markt, die Auracast beherrschen. So unterstützen z.B. die Samsung Galaxy Buds2 Pro (Test) sowie die Sennheiser Momentum True Wireless 4 (zur News) diese Übertragungstechnik. Auch einige Fernseher wurden inzwischen damit ausgestattet.
In Sachen Reichweite sollen theoretisch bis zu 400 Meter und Latenzen von ca. 20 bis 40 Millisekunden möglich sein. Hier wird der neue LC 3 Codec (Low Complexity Communication Codec) genutzt (siehe auch unseren Ratgeber über Bluetooth-Codecs). Auch in Sachen Datenschutz hat sich die Bluetooth SIG Gedanken gemacht: Sowohl verschlüsselte (z.B. für Zuhause) als auch unverschlüsselte (z.B. an Flughäfen) Streams sind möglich.
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