Der japanische Traditionshersteller Fostex hat mit dem HP-A3mk2 einen handlichen, hochwertigen D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker im Sortiment, der sich für den mobilen Einsatz eignet und out of the box unter Windows und macOS betrieben werden kann. Als DAC-Chip kommt der ES9016K2M von ESS Technology zum Einsatz, wobei Audiodaten mit bis zu 24Bit/192kHz verarbeitet werden können.
- portables Desktop-Format
- bis zu 24 Bit/192 kHz
- rauscharme Verstärkung
- zwei umschaltbare Digitaleingänge
- zwei umschaltbare Analogausgänge
- kann als D/D-Konverter (USB auf Optisch) genutzt werden
- kein Ein/Aus-Schalter
- recht geringe Leistungsreserven
- Hi-Gain-Betrieb im Bassbereich nicht ganz pegelfest
Mit seinen kompakten Maßen von 114 Millimetern in der Breite, 135 Millimetern in der Länge und 34 Millimetern in der Höhe, die sich inklusive der Schaumstofffüßchen auf 37 Millimeter erhöht, passt der HP-A3mk2 problemlos in eine geräumigere Laptop-Tasche.
Dabei bringt das robust wirkende Gerät 499 Gramm auf die Waage und kann über den USB-C-Anschluss (USB 2.0 Hi-Speed) mit der benötigten Spannung versorgt werden, wozu ein 100 Zentimeter langes USB-C auf USB-A-Kabel mitgeliefert wird. Alternativ ist auch ein unabhängiger Betrieb vom Laptop oder Computer über einen USB-Netzadapter möglich.
Die Ausstattung des Fostex HP-A3mk2
An der Rückseite stellt der D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker neben dem USB-C-Anschluss einen optischen Digitaleingang zur Verfügung, wodurch sich beispielsweise CD-Player als Zuspieler nutzen lassen. Der optische Digitalausgang des HP-A3mk2 ermöglicht hingegen eine D/D-Konvertierung vom USB-Eingang. Darüber hinaus sind analoge Cinch-Ausgänge für den Anschluss von aktiven Monitorboxen oder einem Verstärker vorhanden, während der Kopfhöreranschluss im 6,3-mm-Klinkenformat vorderseitig platziert ist. Die Auswahl des aktiven Ein- und Ausgangs (USB/Optisch und Cinch/Kopfhörer) erfolgt dabei über Taster auf der Frontseite.
Über einen dritten Taster lässt sich zudem zwischen Lo- und Hi-Gain (+10 dB) umschalten. Ergänzend zum Drehregler für die Einstellung der Abhörlautstärke signalisieren noch zwei LEDs, ob das Gerät betriebsbereit ist und die Eingangsquelle erkannt wurde. Über einen Power-Taster zum Ein- und Ausschalten verfügt das Gerät jedoch nicht.
Praxis: empfindliche bis anspruchsvolle Hörer im Einsatz
Sollen empfindliche IEMs mit dem Fostex HP-A3mk2 angetrieben werden, ist dies rauschfrei möglich. Der Lautstärkeregelbereich verkürzt sich bei einem Sennheiser E 100 Pro im Lo-Gain-Betrieb zwar auf 7:30 bis 11 Uhr, da der Ausgabepegel ansonsten zu hoch ausfällt. Ein leichtes Grundrauschen macht sich jedoch erst in der Hi-Gain-Position ab 15 Uhr und damit eindeutig außerhalb des Hörbereichs bemerkbar.
Von der rauscharmen Verstärkung der mobilen Lösung können ebenfalls hochohmige Hörer wie ein HD 660S von Sennheiser profitieren, für den der HP-A3mk2 mit bis zu 100 Milliwatt an 32 Ohm und 20 Milliwatt an 300 Ohm ausreichend Reserven bereitstellt. Kritischer wird es bei einem Beyerdynamic DT 1990 Pro, der altehrwürdige Klassikaufnahmen im Lo-Gain-Betrieb jedoch immerhin noch in Zimmerlautstärke wiedergeben kann.
Bei einem leistungshungrigen Magnetostaten wie dem Hifiman Sundara ist hingegen die Hi-Gain-Einstellung erforderlich, um Tschaikowskis Ouvertüre 1812 unter der Leitung von Erich Kunzel mit dem Cincinnati Symphony Orchestra auf einen entsprechenden Lautstärkepegel zu bringen. Allerdings erweist sich die zusätzliche Verstärkung von +10 dB im unteren Frequenzbereich als nicht pegelfest, da die berühmt-berüchtigten Kanonenschläge der Telarc-Fassung aus dem Jahr 1979 verzerren. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Zuspielung per USB (Qobuz) oder über den optischen Digitaleingang (Yamaha CD-S303) erfolgt.
Sound
Beim räumlichen Darstellungsvermögen ist der Fostex HP-A3mk2 mobilen Kopfhörerverstärkern im Miniaturformat wie einem Apogee Groove überlegen, was Live-Aufnahmen wie Gregory Porters Darbietung von „It’s Probably Me“ (Polar Music Prize, Stockholm 2017) veranschaulichen. Mit dem DT 1990 Pro steht eine großzügiger dimensionierte Bühne zur Verfügung, die tiefer im Raum platziert ist und eine realistischere Konzertatmosphäre vermittelt als bei der eindeutig direkteren und kompakter gefassten Darstellung über den Groove. Titel wie „Mad Rush“ vom diesjährigen Studioalbum „Multi Faith Prayer Room“ des Wiesbadener Trios Brandt Bauer Frick gibt der HP-A3mk2 ebenfalls weiträumiger wieder. Dabei „wächst“ der Hörraum in der Breite, aber gefühlt vor allem in der Länge, da gezielt in die Tiefe gestaffelt wird.
Den Bassbereich bilden beide Kandidaten nicht schlank, sondern durchaus gehaltvoller ab, wobei der Tiefbass beim Groove etwas kontrollierter und präziser wirkt. Dagegen erscheint der HP-A3mk2 in den mittleren und oberen Lagen konturierter und verfügt über das leicht hellere Klangbild. Während die Kombination von Groove und HD 660S „Invisible String“ von Taylor Swift mit ein bisschen mehr Grundwärme wiedergibt und den Gesang körperreicher sowie intimer zu Gehör bringt, wirkt die Stimmendarstellung des HP-A3mk2 ein wenig lichter und vor allem reiner. Auch bei Billie Eilishs „all the good girls go to hell“ vermittelt der Groove einen bodenständigeren Klangeindruck mit der zentrierteren Stimmenwiedergabe. Beim HP-A3mk2 wird der Mittenbereich hingegen mehr ausgeleuchtet, was der sehr sauber und frisch klingenden Gesangsstimme Räume öffnet.
Fazit
Wer nicht auf höhere Leistungsreserven angewiesen ist, erhält mit dem Fostex HP-A3mk2 einen portablen, rauscharmen D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker, der aus klanglicher Sicht viel zu bieten hat. Insbesondere die reine Mittenwiedergabe und das räumliche Darstellungsvermögen dürften auch höhere Erwartungen erfüllen und erinnern an stationäre Geräte. Dies gilt ebenfalls für die Ausstattung der mobilen Lösung, die über den Line-Ausgang den Anschluss von aktiven Monitorboxen ermöglicht.
Technische Daten
- BauformVerstärker
- BauweiseDesktop
- Kabellänge100 cm
Lieferumfang
- USB-C auf USB-A-Kabel