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Technics EAH-AZ60M2

True Wireless In-Ears mit sehr gutem Klang und effizientem ANC

Kurz & knapp

Was für andere Hersteller das hauseigene Top-Modell wäre, ist bei Technics Mittelklasse. Denn die EAH-AZ60M2 reihen sich preislich unter den sehr guten Technics EAH-AZ80 ein, sparen aber nicht an Premium-Features. Im Gegenteil – die Technics EAH-AZ60M2 machen (fast) alles richtig und zeigen der Konkurrenz was möglich ist, wenn man dem Anwender alle Freiheiten lässt.

Vorteile:
  • sehr guter Klang
  • sehr gutes Noise Cancelling
  • JustMyVoice Technologie
  • Multipoint (bis zu 3 Geräte)
  • umfangreiche Möglichkeiten via App
Nachteile:
  • bei deaktiviertem ANC/Umgebungsgeräusche: Klangbild enger, bassärmer und mittenlastiger
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Das Feld der Premium True Wireless Kopfhörer im Preisbereich um die 240 Euro ist dicht besetzt: Apple AirPods Pro 2, Sony WF-1000XM4, Sennheiser Momentum True Wireless 3, Bose QuietComfort Earbuds II – to name just a few. Mit dem EAH-AZ60M2 grätscht Technics gekonnt dazwischen und zeigt, dass High Fidelity Sound gepaart mit großem Funktionsumfang eine lohnende Alternative zu oben genannten Platzhirschen sein kann.

Die EAH-AZ-Modelle im Vergleich

Das obere Premiumsegment hat Technics mit den EAH-AZ80 (zum Test), die bei 299 Euro liegen, punktgenau besetzt. Unser Test kürte die japanischen Minihörer zu Recht zum besten True Wireless In-Ear des Monats Mai.

Für rund 70 Euro weniger platziert Technics die hier getesteten EAH-AZ60M2 direkt darunter und bietet damit fast das gleiche Feature Set wie ihre großen Geschwisterchen. Lediglich die Treiber sind beim EAH-AZ60M2 etwas kleiner (8mm – AZ80 10mm), die In-Ears selbst bieten eine andere Gehäuseform und das Lade-Case wiegt minimal weniger.

Im Gegensatz zu den Technics EAH-AZ60 (zum Test), die vor zwei Jahren das Licht der Welt erblickten, setzen die neuen M2 auf Bluetooth-Version 5.3 und erweitern damit ihre Multipoint-Funktionalität von zwei auf drei gleichzeitig verbundene Zuspieler. Zudem gibts mit der Farbe Mitternachtsblau – neben Schwarz und Silber – nun drei Modellvarianten zur Auswahl. Auch kann das Case nun kabellos auf Qi-kompatiblen Lade-Pads betankt werden.

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Bauform und Tragekomfort

Mit je sieben Gramm pro Ohrhörer liegen die Technics EAH-AZ60M2 eher im Mittelfeld. Dank der leicht tropfenförmigen Form und einem sanften Dreh beim Einsetzen die Ohren ermöglichen sie so einen sicheren Halt. Wobei bei uns im direkten Vergleich die EAH-AZ80 durch ihre spezielle Bauform besser und sicherer sitzen.

Klasse gelöst von Technics: Mit sieben Paar Silikon-Ohrpassstücken von XS bis XL (teilweise mit unterschiedlicher Bauhöhe) deckt der Hersteller ein breites Spektrum ab. Somit sollte für jeden der passende EarTip dabei sein. Ein Passformtest per App hilft euch zusätzlich dabei.

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Die EAH-AZ60-Ohrhörer sind nach IPX4 spritzwassergeschützt und halten somit auch leichte sportlichen Aktivitäten stand. Das Lade-Case weist diese Zertifizierung dagegen nicht auf, daher sollten die In-Ears beim Einlegen stets trocken und sauber sein. Das Lade-Case selbst wiegt ca. 45 Gramm und ist unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken.

Die Akkulaufzeit der Technics EAH-AZ60M2

Die Technics EAH-AZ60M2 bieten eine Laufzeit von ca. 7,5 Std. Musikwiedergabe ohne Geräuschunterdrückung (25 Std. mit Case) und sieben Stunden Spielzeit mit aktiver Geräuschunterdrückung (24 Std. mit Case). Wird ausschließlich der High-Res-Codec LDAC genutzt, verkürzt sich die Spieldauer auf ungefähr 4,5 Std. (mit ANC an).

All das sind die theoretischen Herstellerangaben, in der Praxis müsst ihr je nach Lautstärke, Temperatur und Nutzung mit etwas weniger rechnen. Aufgeladen sind die Ohrhörer in ca. 2 Stunden, das Case selbst via USB in ca. 2,5 Stunden, beides zusammen kabellos per Lade-Pad in ca. 3,5 Stunden. Ein Schnell-Laden der Kopfhörer wird selbstverständlich ebenfalls unterstützt, was nach 15 Minuten ca. 70 Minuten (NC ON) Spielzeit bereitstellt.

Bluetooth

Die Technics EAH-AZ60M2 funken mit der Bluetooth-Version 5.3 und setzen auf die Codecs SBC, AAC sowie LDAC, der bis zu 24 Bit/96 kHz unterstützt. Letzter ist technisch bedingt aber nur mit einigen Einschränkungen nutzbar: Da dieses True-Wireless-Modell auch bis zu drei Mehrpunktverbinden erlaubt (Multipoint), müsst ihr euch entscheiden, ob ihr die Multipoint-Fähigkeit herabsetzt. Bei einer Mehrpunktverbindung bis maximal zwei Geräte ist LDAC nutzbar, während eine Erweiterung auf drei Geräte gleichzeitig LDAC deaktiviert. Hier springt der Technics EAH-AZ60M2 dann automatisch auf den niedrigeren Codec AAC zurück.

In der Praxis zeigt sich: die Reichweite im Freifeld ist mit mehr als 30 Metern optimal, und in geschlossenen Räumen gab es keine Drop-outs, selbst bei einem Stockwerkwechsel und durch mehrere Wände hindurch. Was wir während der Testphase allerdings (leider nicht reproduzierbar) hatten, waren sporadische Aussetzer des rechten In-Ears für wenige Millisekunden. Während unserer mehrwöchigen Testphase kam dies viermal vor.

Technics Audio Connect

Einen großen Vorteil haben die Technics EAH-AZ60M2 im Gegensatz zu den True-Wireless-Modellen von Apple oder Samsung: Hier herrscht absolute Chancengleichheit, denn sie bieten auf beiden Systemen den gleichen vollen Funktionsumfang.

Dank der App „Audio Connect“ können die EAH-AZ60M2 deshalb auf iOS genauso detailliert angepasst werden wie unter Android.

Auf der Startseite der App könnt ihr den Akkustand checken und das Noise Cancelling stufenlos verfeinern. Hier schaltet ihr auch um zwischen ANC, „alles aus“ und Umgebungsgeräusche. Letzt genannter Transparenzmodus stellt euch zwei Modi bereit: „Transparent“ lässt die Umgebung ungefiltert durch und pausiert nicht die Wiedergabe. „Aufmerksamkeit“ stoppt die Wiedergabe und hebt den Frequenzbereich von Stimmen und Ankündigungen an, sodass Gesprächen oder Bahndurchsagen besser gefolgt werden kann.

Im Reiter „Ton“ stehen fünf Equalizer Presets (Bass+, Super Bass+, Vocal, Treble+, Dynamic) sowie ein 5-Band-EQ für ein eigenes Klangprofil bereit. Dieser lässt sich auch abspeichern, mehrere Benutzer-Presets stehen aber nicht zur Verfügung.

Eine Kopfhörer-Finden-Funktion ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, die Steuerung der Touch-Oberflächen detailliert zu ändern. Selbst die Geräuschunterdrückung des Gesprächspartners während Telefonaten kann hier definiert werden. Zudem bietet euch die App an, die Sprachansagen in neun unterschiedlichen Sprachen auszugeben oder gar zu definieren, was gesagt werden soll. Was ebenfalls noch möglich ist: Die automatische Abschaltung könnt ihr in 5 bis 30 Minuten Schritten einstellen, genauso, was passieren soll, wenn die Kopfhörer abgesetzt werden (Wiedergabe pausieren, Bedienfelder sperren, etc.).

Auch könnt ihr die JustMyVoice Technologie (s.u.) testen, indem ihr eure Stimme aufnehmt und sie zeitverzögert und bereinigt von Hintergrundgeräuschen wiedergebt.

Mit dem Update auf Version 3.1.0 spendiert der Hersteller zudem die bereits oben erwähnte „Beste-Ohrstück-Funktion“. Hier wählt ihr aus, welche EarTip-Größe aufgesetzt ist, und testet anschließend die Passform.

JustMyVoice-Technologie

Eine gute Sprachverständlichkeit bei Videokonferenzen und Telefonaten ist in der heutigen Zeit essenziell.

Die Technics EAH-AZ60M2 setzen auf die sogenannte „JustMyVoice Technologie“, die erstmals bei den Vorgängern Technics EAH-AZ60 (Test) zum Einsatz kam. Diese sorgt im Zusammenspiel mit Stimmerkennungsmikrofonen für eine sehr gute Sprachverständlichkeit.

Zwei verbaute MEMS-Mikrofone (MEMS = Micro Electro Mechanical System) erfassen die eigene Stimme dabei aktiv mithilfe der Beamforming-Technologie (Wellenbündelung), die auf den Mund des Trägers gerichtet sind. Hier greift nun die JustMyVoice Technologie, die versucht, Wörter zu isolieren, zu verstärken und Umgebungsgeräusche zu minimieren. Das Stimmerkennungssignal und die adaptive Störgeräuschunterdrückung – die sich automatisch an den Geräuschpegel anpasst – sorgen so für eine klarere Sprachübertragung in windigen oder lauten Umgebungen und versuchen eine „gedämpfte“ Sprache vermeiden. In Umgebungen mit lauten Hintergrundgeräuschen treten diese also stark in den Hintergrund, so dass der Anrufpartner weitaus weniger Mühe hat, einen selbst zu verstehen.

In der Praxis bedeutet das: Mein Gegenüber hörte meine Stimme mit Verzögerung im Sekundenbereich, da die Algorithmen Zeit benötigen, das Nutz- sowie Störsignal zu bearbeiten. Mein Gesprächspartner nahm z.B. Baustelllärm nicht als solchen wahr. Auch anderer Straßenlärm wurde sehr gut reduziert und war nicht mehr als solcher zu erkennen. Freilich leistet diese Technik keine Wunder, als dass man behaupten könnte, alle Hintergrundgeräusche werden restlos eliminiert. Dennoch verrichtet das überarbeitete JustMyVoice hier einen sehr guten Dienst.

Das funktioniert auch bei windigen Verhältnissen, z.B. beim Fahrradfahren, sehr gut.

Der Klang der Technics EAH-AZ60M2

Zwar sind die Treiber der Technics EAH-AZ60M2 etwas kleiner als beim Top-Modell EAH-AZ80, aber auch hier finden wir wieder eine Akustikkammer, die laut Hersteller den Luftstrom optimieren und für natürlich klingende Stimmen und andere Mittensignale sorgen soll. Ein Harmonizer soll außerdem zur Glättung der Höhen dienen, um einen dynamischen Klang mit weniger Verzerrungen zu erzeugen.

In der Praxis gilt es hier jedoch zu unterscheiden, je nachdem, ob Noise Cancelling aktiviert ist oder nicht. Sind weder ANC noch Umgebungsgeräusche angeschaltet, ist das gesamte Klangbild etwas enger, bassärmer und eine Spur mittenlastiger.

Unsere Klangtests haben wir daher stets mit aktivierter Geräuschunterdrückung oder Transparenzmodus durchgeführt. Auch, weil in der Praxis die meisten eine dieser beiden Funktionen dauerhaft aktiviert haben dürften.

Und was bei den Technics EAH-AZ80 galt, gilt auch hier: Der Bass klingt definiert, angenehm druckvoll und sauber. (Tief-)Bässe werden tonal nachvollziehbar abgebildet und maskieren den Mittenbereich nicht. Auch bei hohen Lautstärken bleibt der Bassanteil verzerrungsfrei und die Technics EAH-AZ60M2 haben keine Mühe, den hohen Schalldruckpegel umzusetzen.

Klanglich unterscheiden sich die beiden Kopfhörer-Modelle durchaus, aber bei Weitem nicht so stark, wie man vermuten würde. Die zwei Millimeter größeren Treiber der EAH-AZ80 arbeiten dann doch detaillierter und wirken bei modernen basslastigen Produktionen kraftvoller. Wir hatten aber genreübergreifend nichts zu beanstanden: Weder schneiden E-Gitarren oder Lead-Synths in den Ohren, noch klingen spitzgemischte Tracks zu scharf. Auch die Stereobreite und -tiefe ist Technics gelungen.

Noise Cancelling und Umgebungsgeräusche (Transparenzmodus)

Bei der Wahl der Geräuschunterdrückung (ANC) setzt Technics auf eine Dual Hybrid Noise Cancelling-Technologie – wie bei ihrem Top-Modell EAH-AZ80. Dabei unterdrücken außen sitzende Feedforward-Mikrofone Umgebungsgeräusche, die von einem digitalen Softwarefilter in Echtzeit verarbeitet werden. Im Inneren der In-Ear-Kopfhörer nehmen Feedback-Mikrofone Geräusche auf und verarbeiten diese mit einem analogen Hardware-Filter.

Beide Technologien zusammen sorgen dabei für einen effektiven Unterdrückungseffekt. Relativ breitbandig werden Geräusche ausgelöscht, bzw. stark in den Hintergrund gedrückt. Tiefe und mittlere Frequenzen schluckt die Technik recht stark, was bei monotonen Zug- und Flugreisen für eine gelungene Lärmentlastung sorgt. Hochfrequenter Schall wird zwar deutlich abgeschwächt, dringt aber – wie allen anderen Mitbewerbern – dennoch an die eigenen Ohren durch.

Im direkten Vergleich mit den Apple AirPods Pro sowie die Bose QuietComfort Earbuds II zeigt sich: Bei Weißem Rauschen löschen die Apple-Kopfhörer tiefe Frequenzen effektiver aus, genauso wie das Pendant von Bose.

Der Transparenzmodus verbiegt das Nutzsignal glücklicherweise nicht und klingt dabei aber nicht ganz so natürlich wie der der Apple AirPods Pro. Auch das Grundrauschen ist bei pausierter Wiedergabe deutlich hörbarer als bei den Apple In-Ears, ist meiner Meinung nach aber noch weit entfernt davon, als zu störend empfunden zu werden.

Fazit

Die Technics EAH-AZ60M2 überzeugen nicht nur in Sachen Klang, auch das Noise Cancelling, sowie die JustMyVoice-Technologie lassen kaum bis keine Wünsche offen. Dank Multipoint mit bis zu drei Geräten und den umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten via der Technics Audio Connect App erhaltet ihr topmoderne True Wireless In-Ears. Wer dazu noch 70 Euro sparen will, kann die ebenfalls sehr guten Technics EAH-AZ80 „links liegen“ lassen – die Technics EAH-AZ60M2 sind nicht bloß eine abgespeckte Variante.

vor 1 Jahr von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
  • Kabellänge20 cm

Lieferumfang

  • 7 Paar Ohrpassstücke (XS - XL)
  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Blau und Silber erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP

3 Antworten auf “Technics EAH-AZ60M2”

  1. Dieter sagt:

    Die AZ80 werden allgemein nicht als schmerzhaft empfunden, sondern als sehr angenehm, leicht und ohne störenden Druck (Sony, Bose, JBL), sind aber auch keine Apple oder Huawei, die dafür recht locker im Ohr sitzen

  2. Thomas sagt:

    Sind sie lauter als die sehr leisen Technics EAH-AZ80?

    Abgesehen vom endlich für europäische Ohren angepassten besseren Sitz statt der allg. als schmerzhaft empfundenen Technics EAH-AZ80 – gibt es endlich auch eine Google Assistant Integration?

    • Redaktion sagt:

      Die Technics EAH-AZ80 sind auch nach dem aktuellstem Firmware Update leiser als die 60M2. Wobei hier gesagt werden muss, dass die AZ80 an einem iPhone mit 96 dB dennoch sehr laut sind. Google Assistent ließ sich auf einem Google Pixel 6a problemlos nutzen.

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