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Beats Studio Pro

Kabelloser Over-Ear mit sehr gutem Sound und effektivem Noise Cancelling

Kurz & knapp

Beats hat mit dem Studio Pro einen sehr gut klingenden und funktional überzeugenden Over-Ear herausgebracht und fordert den in die Jahre gekommenen Apple AirPods Max heraus. In entscheidenden Punkten überlegen, klanglich mindestens ebenbürtig und vom Preis her deutlich attraktiver ist der Beats Studio Pro für Apple- und Android-Fans eine Empfehlung.

Vorteile:
  • Sehr guter Sound
  • 3D-Audio-fähig
  • Überzeugendes Noise Cancelling
  • Gute Akkulaufzeit
  • USB-Audio-Funktionalität
Nachteile:
  • Kein Multipoint
  • Keine Trageerkennung
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Mit dem Beats Studio Pro greift Apple beherzt in den Kopfhörermarkt ein und attackiert nicht nur den in die Jahre gekommenen hauseigenen Apple AirPods Max (zum Test), sondern will auch die Android-Gemeinde überzeugen.

Beats Studio Pro: Kopfhörer für die Android- und Apple-Welt

Bei Kopfhörertests in jüngster Zeit schwang die Plattformfrage immer ein wenig mit.

Wie geschmeidig verhält sich der Hörer im Apple-Kosmos oder in meiner Android-Umgebung? Kann ich die Dinger orten, falls ich mal einen oder beide Hörer oder gar den kompletten Over-Ear suchen sollte?

Aber auch manch Ärgernis bei sündhaft teuren AirPods Max wie (nur) Lightning-Anschluss, kein USB- oder Hi-Res Audio machten die Entscheidung für oder gegen ein Produkt nicht einfach.

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Beats hat mit dem Beats Studio Pro einen Hörer für beide Welten geschaffen und will in der Preisklasse um die 400 Euro von Bowers & Wilkins, Sony und Sennheiser einige Marktanteile zurückerobern. Andererseits werden Apple-AirPods-Max-Fans sich die Frage stellen, ob denn das Top-Modell der kleinen Konzerntochter nicht auch reichen könnte, falls der ehrwürdige Max demnächst eventuell eines Austausches bedarf.

Die Besonderheiten des Beats Studio Pro

Neben einem guten Sound, tollem Noise-Cancelling nebst faszinierendem Transparenzmodus zählen Akkulaufzeit und Tragekomfort zu den wichtigsten Eigenschaften eines 400-Euro-Kopfhörers. Der Beats Studio Pro hat aber ein paar Dinge mehr von besonderem Interesse mit auf den Weg bekommen:

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  • 3D Audio, wo ihr immersives Hörerlebnis mittels Dolby Atmos genießen könnt (Apple only)
  • Dynamisches Head-Tracking – der Sound folgt der Kopfbewegung (Apple only)
  • Individuelles Anpassen an eigenes Ohrprofil (Apple only)
  • USB-Audio ermöglicht verlustfreies High-Res-Audio und eine plattformunabhängige sowie latenzarme Abhörbedingung für die Medienproduktion

Tragekomfort des Beats Studio Pro

Der Beats Studio Pro ist mit 260 Gramm leichter als der kleinere Vorgänger Solo Pro, nur etwas schwerer als der Sony WH-1000XM5 und merklich leichter als ein Bowers & Wilkins Px7 S2 oder gar der wuchtige Apple AirPods Max, welcher 120 Gramm mehr auf die Waage bringt.

Durch einen Faltmechanismus lässt sich der Beats Studio Pro in ein kompaktes Format bringen und in der mitgelieferten Tasche aus Textil nebst mitgelieferter Kabel platzsparend verstauen.

Auf meinem eher großen Kopf konnte der Beats Studio Pro gut eine Stunde beschwerdefrei getragen werden, auch wenn in den Sommermonaten das Thema „Wärmeentwicklung“ und „Schwitzen“ je nach Temperatur eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Diesbezüglich sorgen die mächtigeren, aus Stoff geformten Ohrpolster eines AirPods Max für ein besseres Trageklima, als die aus feinem Kunstleder gefertigten und dicht abschließenden Ohrpolster des Studio Pro.

Handling des Beats Studio Pro

Der Beats Studio Pro verfügt nicht über eine Trageerkennung. Setzt man den Hörer ab, spielt er gepflegt weiter. Das Koppeln funktionierte sowohl über Android (Google Fast Pair) bzw. Apple-Betriebssysteme erwartungsgemäß reibungslos. Da der Studio Pro kein (echtes) Multipoint beherrscht, muss eine bestehende Verbindung zunächst entkoppelt werden, was auch in Parallelbetrieb zwischen der Android- und iOS-Welt erstaunlich gut per Abmeldung der einen und Anmeldung der anderen Verbindung funktionierte: Beim Musikhören über Android wurde z.B. ein eingehender Anruf via iPhone angenommen und per Fingertipp auf dem Telefon gleich auf den Beats Studio Pro gelenkt. Die Bluetooth Connection zum Android Player wurde unverzüglich beendet und eine neue zum iPhone aufgebaut. Ähnlich „geräuschlos“ konnte zwischen iPad, MacBook, iPhone aber auch Android Handy gewechselt werden.

Bedienung des Beats Studio Pro

Über die linke Seite wird der Beats Studio Pro haptisch bedient: Mit deutlich vernehmbarem Klick werden Gespräche angenommen und nach der Standard-Nomenklatur Audio-Ereignisse gesteuert. Die Lautstärke wird über die Wipp-Funktion des „B-Botton“ genannten Bedienelements geregelt. Gegenüber berührungsempfindlichen Konzepten empfinde ich dies als weiterhin gelungenste Methode, Over-Ear-Kopfhörer zu bedienen.

Beats Studio Pro – Verwaltung per App

Während der Beats in der Apple-Umgebung elegant im Systembett liegt, braucht es für Android eine App, die in gewohnter Weise das Wesentliche an Steuerungs- und Einrichtungsroutinen erledigt. Dazu gehört auch eine „Gerät-suchen“-Funktion, die nur dann funktioniert, wenn Handy und Studio Pro im gleichen Google-Account registriert sind. Darüber hinaus lassen sich Geräuschunterdrückung, Transparenzmodus sowie die Steuerung derselben via Kopplungstaster auf der rechten Ohrmuschel kontrollieren, wie auch die Anrufsteuerung konfigurieren.

Beats Studio Pro – Steuerung in der Apple-Umgebung

Wie in den Screenshots zu sehen ist, bettet Apple den Studio Pro bestmöglich in ihre iOS- bzw. OS-Betriebssysteme ein. Unter anderem kann hier auch die 3D-Audio-Funktionalität verwaltet werden, bis hin zur Personalisierung durch Kamera-Scan der Ohrprofile. Für den Test habe ich ein 3D-Profil eingerichtet, was in meiner Klangbeurteilung sicherlich eine Rolle spielen wird.

USB-Audio – Beats Studio Pro mit Kabel betreiben

Eine Funktion, die ich unter anderem bei den Bower-&-Wilkins-Kopfhörern wie Px7 S2 oder Px8 sehr geschätzt habe ist die Möglichkeit, den Kopfhörer über USB-Audio mit Rechner, iPad (Pro) bzw. jedwedem Audio-Device zu verkoppeln. Der Vorteil: man agiert verlustfrei, kann also problemlos via USB-C-Kabel den Beats Studio Pro als „Abhöre“ nutzen, wobei hier auch das integrierte Mikrofon als USB-Audio-Rückkanal genutzt werden kann. Auch wenn die Sprachqualität zur Produktion höherwertiger Audios nicht reichen dürfte, ist der Studio Pro als Kopfhörer für Medienproduktionen wie Podcasts, aber auch zum Videoschnitt bestens geeignet.

Es gibt auch ein mit ca. 130 cm arg kurzes analoges Miniklinkenkabel für den Betrieb an Standard-Audio-Playern, was wir natürlich lobend hervorheben, macht es den Beats Studio Pro auch zum perfekten Reisebegleiter, falls man ein Bord-Programm auf Flügen genießen will, aber auch ganz bewusst nicht den drahtlosen Audioweg beschreiten will. Beim Miniklinkenbetrieb bleiben Noise Cancelling und Transparenzmodus freundlicherweise im Angebot, via USB-Audio nicht: dafür werden per Taster auf der rechten Hörerseite zwischen den drei Klangprofilen „Musik“, „Sprache“ und „Gaming“ umgeschaltet.

Ist der Klang des Beat Studio Pro besser als der des Apple AirPods Max?

Kommen wir doch gleich zur Beurteilung des Klanges, welcher sich je nach Qualitätsstufe unterschiedlich verhält – je nach Art der Verbindung, agierendem Bluetooth-Codec und Quellmaterial. Eines vorweg: der Beats Studio Pro leistet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem ehrwürdigen AirPods Max und kann ihn auf der Ziellinie in entscheidenden Punkten schlagen…

Noise Cancelling an

Zunächst überzeugt der Beats Studio Pro beim „Alltagsgebrauch“ mit einem unaufgeregten und aufgeräumten Sound, wobei wir hier dann noch die Schleife zum Noise Cancelling drehen sollten. Denn ich persönlich nutze Kopfhörer dieser Güte grundsätzlich mit Geräuschunterdrückung und bei Bedarf unter Hinzu- oder Abschaltung des Transparenzmodus. Der Grund: die Klangveränderung ist so minimal und ein Rauschen dermaßen kaum mehr wahrnehmbar, dass eine Kosten-Nutzen-Entscheidung hier – auch unter Berücksichtigung des Stromverbrauchs – eindeutig für permanentes Noise Cancelling spricht.

Im Alltag – Radio, Podcasts, ein wenig Entspannungsmusik beim Fahren in der Bahn – ist der Beats Studio Pro bei allen Stilen und Sendungsarten ein überaus angenehmer Wohlklanghörer.

Spannend wird es, wenn wir den Studio Pro zum bewussten Musikhören einsetzen, wozu wir dann auch gerne den AirPods Max zum Vergleich hinzuziehen, denn dieser ist in seiner Textur ähnlich, auch wenn das Tragegefühl beim Max ein anderes ist. Blendet man die subjektiven Dinge aus, spielen beide mit AAC Codec fast gleichauf. Der AirPods Max interpretiert den Bass etwas „bauchiger“ mit höherem Volumenanteil, der Beats bringt den Bass dafür etwas knackiger, impulsiver. Der Beats Studio Pro löst die Höhen bei Standard-Codecs etwas weniger auf, holt dies aber bei Hi-Res-Signalen via USB-Audio (was der AirPods Max ja nicht kann) locker wieder ein.

Mit 3D-Audio auf gleicher Höhe gewinnt Beats‘ Studio Pro bei USB-Audio

Ziemlich spannend wird es dann bei 3D-Audio, z.B. Dolby-Atmos-Produktionen, die Apple in der Music App darbietet. Hierzu muss ich aber gleich sagen, dass ich Dolby Atmos nicht per se als Gewinn für den Musikgenuss ansehe. Klar: eine Produktion wie „Dune“ als Dolby-Atmos-Fassung zu sehen, ist akustisch schon via Bluetooth ein Gewinn, via USB-Audio jedoch regelrecht ein Gewinnsprung, da die Informationen hier deutlich feiner auflösen.

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Remaster-Produktionen in Dolby Atmos, u.a. zu finden bei Apple Music. Ziemlich überzeugend sind die meisten Klassik-Releases, denen eine Neuauflage unter dem Aspekt der Räumlichkeit gut stehen und welche der Beats Studio Pro mit Bravour meistert. Überall dort, wo eine Bühne fürs Recording genutzt wurde, wie auch bei den meisten Jazzklassikern, habe ich bei Produktionen in Dolby Atmos meine Freude. Auch hier macht der Beats Studio Pro Spaß.

Gegenüber reiner Stereo Mixes machen auch aktuelle Produktionen in Atmos-Fassungen Spaß, da hier gezielt auf Räumlichkeit produziert wird und Bässe zum Beispiel mehr Raum zur Entfaltung bekommen und Effekte gezielt das Klangbild dreidimensional bereichern. Als Beispiel zum Nachhören sei der Titel „Paint The Town Red“ von Doja Cat genannt.

Manch eine Pink-Floyd- oder Beatles-Produktion klingen für mich als „Meisterwerke der Stereophonie“ nicht „atmosiert“ weiterhin besser, aber jetzt reden wir von Geschmäckern, über die sich trefflich streiten lässt.

Was bleibt: Der Beats Studio Pro kann nicht nur einem Apple AirPods Max klanglich das Wasser reichen, ohne ihn gleich schlechter klingen zu lassen, sondern nimmt natürlich auch den Kampf mit den Mitbewerbern wie Sony, Sennheiser und Bowers & Wilkins auf.

Der Beats Studio Pro in der Praxis

Wir haben den Beats Studio Pro in einem knapp vierwöchigen Test auf Herz und Nieren gecheckt und in verschiedensten Alltagssituationen „erlebt“. Die Akku-Reichweite mit angegebenen maximal 40 Stunden (ohne ANC) war für uns nie ein Problem, zumal bei unseren USB-Audio-Tests ein Nachladen inklusive war. Ein USB-Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, dafür aber ein mit 130 cm zu kurzes USB-C-Kabel.

Die Bluetooth-Reichweite ist ebenfalls gut. Unser Büro-Kaffeemaschinen-Test, ein ca. 10 Meter-Weg mit zwei Leichtbauwänden dazwischen, wurde ohne Aussetzer bestanden.

Der Tragekomfort ist gut. Natürlich macht es im Sommer weniger Spaß, stundenlang einen Over-Ear zu tragen, aber im Winter wird ein Studio Pro auch als Ohrwärmer eine gute Figur machen, zumal er schick aussieht (es gibt ihn in den Farben Sandstein, Navy, Espresso und Schwarz) und nicht so auffällt wie ein AirPods Max. Die Materialien und die Verarbeitung sind auf hohem Niveau, es ziept und knackt nichts, und der Studio Pro lässt sich in der mitgelieferten Tasche praktisch verstauen.

So gut sind der Transparenzmodus und das Noise Cancelling des Beats Studio Pro

Überzeugend ist der Transparenzmodus, quasi als Unterkategorie zur Geräuschunterdrückung (ANC): Gespräche lassen sich mehr oder weniger 1:1 sehr gut verstehen, und auch die räumliche Wahrnehmung bleibt weitestgehend erhalten, sodass man mit dem Beats Studio Pro auch im Straßenverkehr oder beim Spaziergang in Wald und Flur jederzeit akustisch Herr der Lage ist.

Das Noise Cancelling selbst gehört zum Besten, was der Markt derzeit bietet. Störgeräuschen wird effektiv eine dämpfende Decke übergeworfen, wobei bei besseren, sprich technisch aufwendigeren Systemen, die Frequenzen weitestgehend gleich stark bedämpft werden. Das macht der Beats Studio Pro nicht nur gut, sondern sogar einen Tick besser als der Apple AirPods Max. Die Windgeräusche draußen waren vernehmbar, bleiben aber im üblichen Rahmen.

Die Einbindung sowohl in iOS- als auch Android-Smartphones bzw. -Tablets funktionierte überaus gut, wobei in Sachen 3D-Audio der Studio Pro dann doch noch ein paar Vorteile hat, die wir im Test ja ausführlich im entsprechenden Abschnitt beschrieben haben.

Mit den Beats Studio Pro telefonieren

Telefonanrufe, aber auch Video-Calls hat der Beats Studio Pro klaglos und mit hoher Sprachverständlichkeit gemeistert, und auch das Übernehmen eines Gespräches von einem Gerät zu einem anderen ging vor dem Hintergrund, dass sich die Bluetooth-Verbindungen ja erst ab- und dann wieder anmelden müssen, sehr geschmeidig.

Fazit

Beats, oder besser gesagt Apple, hat mit dem Studio Pro nicht nur einen sehr gut klingenden und funktional überzeugenden Over-Ear in der hart umkämpften Preisklasse um 400 Euro herausgebracht. Er fordert auch den konzerneigenen und in die Jahre gekommenen Apple AirPods Max heraus. Der Beats Studio Pro ist diesem in entscheidenden Punkten überlegen, klanglich mindestens ebenbürtig und vom Preis her deutlich attraktiver.

vor 1 Jahr von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabel260 g

Lieferumfang

  • Miniklinkenkabel
  • USB-C-Ladekabel
  • Transport-Case

Besonderheiten

  • in Sandstein, Navy, Espresso und Schwarz erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC

Eine Antwort zu “Beats Studio Pro”

  1. floku98 sagt:

    Eine der besten und aufschlussreichsten Bewertungen, die ich jemals gelesen habe.

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