ANZEIGE
ANZEIGE

EPOS GSX 300

Externer Kopfhörerverstärker mit 7.1 Surround Sound fürs Gaming

Kurz & knapp

Das EPOS GSX 300 ist ein stylisher Kopfhörerverstärker für den Schreibtisch, der sich vor allem an Einsteiger wendet. Diese profitieren von brauchbaren Stereo- und Surround Sound und guten Mikrofon-Funktionen – vor allem für Streamer. Vollends überzeugen konnte uns die Soundkarte auf Grund der günstigen Wandler und einigen nicht nachvollziehbaren Bugs nicht.

Vorteile:
  • Design & Formfaktor
  • Guter virtueller Surround Sound
  • Gute Mikrofon-Funktionen
Nachteile:
  • Leise Knackgeräusche des Lautstärkereglers
  • Probleme nach der Installation
  • Wandler könnte hochwertiger sein
ANZEIGE

Viele Onboard-Soundkarten in Computern klingen schlecht, weil Mainboard-Hersteller billigste Chip-Sätze verbauen. Geringer Rauschabstand, Bitraten-Limitierungen und einfacher Zweikanalton schmälern die Gaming Experience.
EPOS verspricht mit dem GSX 300 Abhilfe: Die externe Soundkarte wird einfach per USB angeschlossen, und schon habt ihr laut Hersteller ein „einfaches, stylisches und hochwertiges Audio-Upgrade“. Warum das nicht ganz stimmt und für wen das EPOS GSX 300 wirklich gedacht ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Hardware

Das kleine Interface EPOS GSX 300 gibt es in Schwarz oder Weiß. Leicht angewinkelt sitzt es mit rutschhemmenden Gummifüßchen sicher auf ebenen Oberflächen.

Auf der Vorderseite finden wir einen Smart-Button (dazu später mehr) sowie einen angenehm gerasterten Endlosdrehregler zur Lautstärkeanpassung. Ein LED-Ring um den Knopf leuchtet im Stereomodus blau, ist Surround Sound ausgewählt, wechselt die Farbe auf Rot.

Auf der Rückseite geht es ebenso minimalistisch zu: Miniklinken-Eingänge für ein Mikrofon und einen Kopfhörer sowie ein – nicht mehr zeitgemäßer – Mikro-USB-Anschluss. Letzter wird mit dem im Lieferumfang enthaltenen Mikro-USB- auf A-Kabel mit dem Rechner verbunden und ist mit einer Länge von 120 Zentimetern für unter Schreibtischen platzierte Gaming-PCs knapp bemessen.

ANZEIGE

Technische Daten des EPOS GSX 300

Leider gibt EPOS nicht viel über die inneren Werte preis. Ein Klirrfaktor von unter 0,01 % (zum Ratgeber „Was ist der Klirrfaktor und Total Harmonic Distortion?“) und unterstütze Abtastraten bis zu 24 Bit und 96 kHz sowie empfohlene Kopfhörerimpedanzen von 25 bis 75 Ohm (zum Ratgeber „Was bedeutet Impedanz bei Kopfhörern?“) finden wir in den Tech Specs. Welcher Wandler sich aber um unser „hochwertiges Audio-Upgrade“ kümmert, wird nicht verraten. Ein wenig Recherche im Netz sowie ein wenig Bastelarbeit offenbaren im Inneren des GSX 300 eher Ernüchterndes: Der Conexant CX21988 ist ein „All-Inclusive-Wandler“, der nicht zu den hochwertigsten zählt und selbst in billigsten USB-zu-Miniklinken-Wandlern zu finden ist. Das heißt auch, dass der Chip selbst nicht in der Lage ist, 7.1 Surround zu liefern. Das passiert hier software-seitig über die EPOS Gaming Suite.

EPOS Gaming Suite

Das EPOS GSX 300 ist nach dem Einstecken sofort einsatzbereit, wer allerdings 7.1-Surround und weitere Klanganpassungen nutzen will, kommt nicht umhin, die EPOS Gaming Suite von der Herstellerseite herunterzuladen (leider nicht ohne Namen und Mail-Adresse zu hinterlassen).

ANZEIGE

Im Reiter „Kopfhörer“ stehen euch fertige EQ-Presets (Musik, ESport, Movie, Flat) zur Seite, der 9-Band-EQ kann aber auch selbst eingestellt und die Presets entsprechend abgespeichert werden. Diese Presets stehen dann ebenfalls über den Taster auf der Vorderseite des GSX 300 bereit. Hier schaltet ihr auch von 2.0 zu 7.1 inklusive Nachhallregler um.

Unter „Mikrofon“ passt ihr indes gezielt eure eigene Stimme an: Zwei EQ-Presets (Warm, Klar) sowie die Möglichkeit, per 9-Band-EQ individuelle Klangkurven zu erstellen, finden sich hier. Das Mikrosignal kann verstärkt oder abgeschwächt werden, Side Tone mischt eure eigene Stimme für ein natürlicheres Sprechen hinzu, während ein Noise Gate sowie eine dreistufige digitale Geräuschunterdrückung für ein sauberes Signal sorgen sollen. Zusätzlich finden ihr hier noch die Mikrofonüberwachung, die euch als kleine schwebende Fenster Auskunft über eure Sprechzeit (praktisch für Streamer) sowie Übersteuerung geben, weil euer Eingangssignal eventuell viel zu hoch ist.

Ein Klick auf das Zahnradsymbol kümmert sich um allgemeinere Dinge, wie die Button-Belegung (EQ-Presets durchschalten oder der Wechsel von Stereo zu Surround), Sprachauswahl, Auto-Start oder Mitteilungen de/aktivieren.

Das EPOS GSX 300 in der Praxis

Am Mac, Windows PC und Playstation 5 verrichtet das EPOS GSX 500 wenige Sekunden nach dem Anschließen zuverlässig seinen Dienst. Wobei der virtuelle Surround Sound – wie oben bereits erwähnt – nur unter Windows zur Verfügung steht. Zudem ist es an PS5 und Mac sehr praktisch, schnell per Hardware die Lautstärke ändern zu können. Bei einem MacBook Pro 2019 mit Intel-Prozessor wurde ein Drehen des Lautstärkereglers mit sehr leisem Knackgeräuschen quittiert, was an der Playstation als auch an einem Windows PC nicht aufgetreten ist.

Bei einem aktuellen Windows 11 hatten wir keinerlei Installationsprobleme, allerdings verhielt sich das GSX 300 in Sachen Klangeinstellungen sehr seltsam. Nach einigen Equalizer-Tests mit Spotify reagierte das Interface auf keinerlei Klangänderungen mehr. Weder der Wechsel von EQs, noch das Erstellen eigener Presets oder der Wechsel zu Surround änderte etwas daran. Erst nach mehrmaliger De- und Reinstallation samt Aufräumarbeiten in der Windows Registry reagierte das EPOS GSX 300 wieder so, wie es sollte. So etwas trübt die Nutzererfahrung merklich…

Ist alles am Start, erfährt man ein merkliches Klang-Upgrade im Vergleich zu Onboard-Soundkarten. Der Sound ist druckvoller, wärmer und offener. Auch kann ein EPOS GSX 300 aus einem schlecht klingenden Kopfhörer kein audiophiles Wunder erschaffen, aber das will er auch nicht. Im direkten Vergleich hören wir aber eine merkliche Steigerung, auch in Sachen Räumlichkeit und Stereo-Separation. Unsere diversen Testkopfhörer (EPOS H6Pro Open, Shure SRH1540, AKG K702) profitieren dank GSX 300, wobei gerade der AKG K702 mit einer Impedanz von 62 Ohm noch ausreichend mit Leistung versorgt wird. Hier muss natürlich die Lautstärke am Interface entsprechend angehoben werden, um ähnlich laut aufzuspielen wie der EPOS H6Pro Open mit 28 Ohm Impedanz.

Ein direkter Vergleich mit dem EPOS GSX 1000 2nd Edition zeigt, dass dieser dank besserem DAC hochauflösender ist. Ein HighEnd-Kopfhörerverstärker wie der Violectric Chronos ist hier aber ganz klar überlegen, wobei dieser sich „nur“ auf eine reine Stereowiedergabe beschränkt.

Die software-seitige Implementation von 7.1 Surround Sound ist durchaus gelungen. Dank Nachhallregler öffnet sich der Raum in Richtung Dreidimensionalität, ohne dabei zu verwaschen zu klingen. Zwar darf man im Vergleich zu einem richtigen Surround-Lautsprecher-Setup keine präzise Verortung von z.B. Gegnern erwarten, dennoch schafft es die hier implementierte Binaurale Rendering Engine von Sennheiser, adäquat räumliche Informationen darzustellen. Das haben wir bei anderen virtuellen Surround-Kopfhörern schon weitaus schlechter gehört.

Lobend hervorzuheben sind die Mikrofon-Presets. Gerade die Voreinstellung „Warm“ füllt die eigene Stimme angenehm auf, sodass – je nach Mikro-Qualität des Headsets – fast so etwas wie eine natürliche Stimmwiedergabe gegeben ist.

Fazit

Das EPOS GSX 300 ist ein Kopfhörerverstärker mit Stärken und Schwächen. Auf der Habenseite sehen wir – neben dem angenehmen Formfaktor – seine brauchbaren 7.1-Surround-Fähigkeiten samt der Möglichkeit, sich für seine Lieblingsspiele passende Equalizer Settings zu erstellen. Auch die Mikrofonssektion ist gelungen, wie auch die Möglichkeit, das EPOS GSX 300 an Macs und Konsolen zu betreiben – dann aber leider ohne Surround.

Für Gamer, die bereits gute Audio-Hardware besitzen, bietet das GSX 300 keinen nennenswerten Mehrwert. Für Einsteiger, die ihren Stereokopfhörer klanglich upgraden wollen und gleichzeitig das Ganze bequem am Schreibtisch kontrollieren möchten, kann das GSX 300 lohnenswert sein. Hier solltet ihr aber auch das Marktumfeld nach günstigeren und klanglich attraktiveren DACs checken. Falls ihr auf der Suche nach einem guten Gaming Headset seid, hat EPOS attraktive Bundles geschnürt, ihr zahlt dann lediglich 20 Euro für das GSX 300 anstatt 79 Euro.

vor 1 Jahr von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 3.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformVerstärker
  • BauweiseDesktop

Lieferumfang

  • USB-Kabel

Besonderheiten

  • in Schwarz oder Weiß erhältlich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ANZEIGE