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Sennheiser IE 200

Kabelgebundene In-Ears mit überzeugendem Klang

Kurz & knapp

Mit dem IE 200 zeigt Sennheiser einen rundum überzeugend klingenden In-Ear-Kopfhörer zu einem ausgesprochen attraktiven Preis. Nicht nur der Kabelbetrieb macht hier den Unterschied, sondern auch die hochwertigen Treiber.

Vorteile:
  • offener Klang
  • günstiger Preis
  • austauschbare Kabel mit MMCX-Anschluss
Nachteile:
  • etwas umständliches Handling mit Ohrbügel
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Kabelgebundene In-Ear-Kopfhörer von Sennheiser gibt es für eine professionelle Klientel (Pro-Serie) und für den „reinen“ Musikhörer. In letztere „audiophile“ Klasse ordnet sich der neue IE 200 als Einsteigermodell ein und geht dabei zum halben Preis des Modells IE 300 (Test) über den Ladentisch.

Die Technik des Sennheiser IE 200

Der Sennheiser IE 200 ist als dynamisches In-Ear-System konzipiert. Der hauseigene verzerrungsarm agierende TrueResponse-Treiber hat einen Durchmesser von 7 mm und kommt in gleicher Form auch in den teureren Modellen IE 300, IE 600 (Test) und sogar im IE 900 (Test) zum Einsatz. Abstriche nimmt man dabei bei der Gehäusekonstruktion und den weiteren Komponenten in Kauf. So weist Sennheiser für das ventilierte Gehäuse keinen separaten Helmholtzresonator wie im IE 300 aus. Anders als im IE 600 besteht das leichte schwarze Gehäuse auch nicht aus einer Zirkoniumlegierung, sondern aus Kunststoff. Das geflochtene Anschlusskabel ist mit MMCX-Anschlüssen versehen und somit austauschbar, es verfügt über einen angewinkelten Miniklinkenstecker.

Der IE 200 wird mit einem Tragebeutel und je drei Paar Passstücken aus Silikon und Memory-Schaumstoff ausgeliefert.

Der Sennheiser IE 200 in der Praxis

Die Funktionalität ist völlig geradlinig: Der Sennheiser IE 200 ist ein klassischer kabelgebundener In-Ear-Kopfhörer für den reinen Musikgenuss. Extras wie eine Fernsteuerung oder ein integriertes Mikrofon gibt es nicht. Mit leeren Akkus hat man also prinzipiell nicht zu kämpfen, dafür jedoch mit notwendigen Adaptern für bestimmte Smartphones, die den Klinkenanschluss als obsolet erklärt haben.

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Die leichte Kunststoffkonstruktion ist angenehm und sitzt dank ergonomischer, drehbarer Form dauerhaft sicher und bequem im Ohr. Gleichzeitig sorgt der biegsame Ohrbügel für eine zusätzliche Fixierung, sodass die Hörer auch bei schnellen Bewegungen und beim Sport in Position verbleiben – eine IPX-Zertifizierung wird allerdings nicht genannt. Man muss zudem feststellen, dass das Aufsetzen des IE 200 eindeutig weniger komfortabel als eine TWS-Lösung ist.

Sennheiser bietet zudem eine sogenannte Dual-Tuning-Funktion. Hier lässt sich die Intensität der Basswiedergabe etwas schlanker gestalten, indem man die Passstücke auf den Schallrohren nicht vollständig in Richtung Treiber platziert.

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So klingt der Sennheiser IE 200

Wenige Sekunden stellen klar, dass der dynamische 7-mm-Treiber mit Kabelanbindung die Bluetooth-Konkurrenz in gleicher Preisklasse bezüglich der Detailauflösung und Dynamik locker abhängt. Der Sennheiser IE 200 spielt ausgewogen, offen und mit vielen Details auf. Er liefert Neutralität und gleichzeitig ein tief hinab reichendes Bassfundament – wie immer abhängig vom richtigen Passstück und der Positionierung im Hörkanal. Ich würde soweit gehen, den IE 200 tatsächlich als audiophile Lösung für „Einsteiger“ zu bezeichnen.

Der Bassbereich ist präzise, aber nicht übertrieben. Die Tonalität, die Dynamik aber auch das Abklingverhalten sind stets erkennbar. Hinzu kommt die Fähigkeit zum echten Tiefbass, insbesondere in der bassintensiveren Platzierung der Passstücke.

Im Mittenbereich wahrt der IE 200 eine gute Balance zwischen Wärme und Analytik. In Kombination mit Stimmen ergeben sich eine hohe Sprachverständlichkeit und bei Bedarf eine schöne Nähe, bei der die Stimmen hörbar von dem jeweiligen Hallraum der Produktion umhüllt werden.

Ebenso werden akustische Instrumente und Symphonie-Orchester sicher reproduziert. Gleiches gilt für verzerrte Gitarren. Rock- und Metal-Produktionen drücken und klingen durchweg stimmig. Ein Schönfärber ist der Sennheiser IE 200 dabei jedoch nicht.

Die Höhen sind luftig und schnell. Sie offenbaren jede Menge Details und führen gleichzeitig zu einer sicheren Abbildung zeitkritischer Elemente, des Stereopanoramas einschließlich zugehöriger Animationen sowie des Raumes. Dass der Sennheiser IE 200 dabei nicht ganz an die Transparenz deutlich teurerer Konstruktionen heranreicht, mag man ihm verzeihen. Das Ergebnis ist dennoch überzeugend. Härten abseits der Mischung stelle ich nicht fest. Im Gegenteil: Der Sennheiser IE 200 zeigt den Grenzbereich zur Härte gut auf und offenbart nebenbei auch eventuelle Nebengeräusche der Aufnahme. Auffällig ist auch die Mühelosigkeit, mit der der IE 200 selbst hohe Pegel bewältigt und bei auch bei basskräftigem Material wie Goldfrapps „Systemagic“ nicht kollabiert.

Fazit

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 149,90 Euro markiert der Sennheiser IE 200 den Einstieg in die audiophile Klasse des Herstellers aus Wedemark. Dabei setzt die stimmig und luftig klingende In-Ear-Konstruktion auf den gleichen verzerrungsarmen TrueResponse-Treiber, der auch in den größeren Modellen zum Einsatz kommt. Sennheiser gelingt hier der Brückenschlag zwischen Hörspaß und ausgewogener Klangqualität. Mit diesem Konzept entpuppt sich das Testgerät als genreübergreifende Empfehlung für den mobilen Einsatz.

vor 2 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)6 - 20.000 Hz
  • Impedanz18 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)(1kHz, 1Vrms): 119 dB
  • Gewicht ohne Kabelje 4 g
  • Kabellänge120 cm

Lieferumfang

  • Geflochtenes Kabel mit MMCX-Anschlüssen und 3,5-mm-Stecker
  • Polster aus Silikon und Memory Foam (S, M, L)
  • Tasche

7 Antworten auf “Sennheiser IE 200”

  1. mario Wolter sagt:

    Hallo,
    eignen sich die IE200 auch für Brillenträger?

    2.Frage merkt man den Unterschied zu dem Momentum 3 TWS?

    Grüße und Dank für den guten Test!

  2. Peter Wutter sagt:

    Guten Tag,
    eine etwas vielleicht seltsane Frage, aber verglichn mit dem Sony WH1000XM3 oder 4 , sind die ie200 „besser“ / näher an der Musik, also detailreicher und exakter?

  3. Menschmaschine sagt:

    Hallo,

    in anderen Reviews habe ich gelesen, dass die Sennheiser IE 200 einen guten Amplifier benötigen. Kann man den guten Klang auch direkt über ein Smartphone erzeugen oder geht dann zu viel Qualität verloren?

    • Redaktion sagt:

      Das hängt sicherlich auch vom Smartphone ab. Als Autor hatte ich mit meinem Smartphone (via Lightning-Adapter) viel Freude mit dem IE 200.

      • Virgile sagt:

        Ich habe diese IEMs jetzt 2 Wochen im Einsatz, gepaart mit einem iPhone 12 und dem üblichen Apple Adapter/Dongle (3,5mm zu Lightning). Das reicht auf jeden Fall. Die überwiegende Mehrheit aller IEMs brauchen keinen DAC/AMP, sondern lassen sich auch mit einem simplen Dongle oder direkt am Gerät wunderbar betreiben. Für den Preis ist das auf jeden Fall Musikgenuss pur. Ich empfehle aber andere Ohrstöpsel, da ich die von Sennheiser nicht mag und dieses Dual Tuning einfach den Bass killt. Da geht mMn viel Musikqualität verloren. Gute Erfahrungen habe ich mit den Azla Sendaearfit Xelastec gemacht. Alternativ sind auch die Spinfit CP100+ zu empfehlen.

  4. Arthur sagt:

    Wie leicht lässt sich denn das MMCX-Kabel ersetzen? In anderen Reviews habe ich gelesen, dass das aufgrund der Bauart der Fassung wohl eher schwierig sein soll. Habt ihr das mal getestet?

    Ich würde das mitgelieferte Kabel dann nämlich gerne durch ein symmetrisches mit 2,2-mm-Klinkenanschluss ersetzen wollen.

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