Die SoundPEATS Air3 Deluxe HS verlassen die Redaktion zwar nicht unter frenetischem Applaus, wohl aber mit einem anerkennenden Schulterklopfen. Denn der Klang und die Funktionalität sind in Anbetracht der Preisklasse sehr ordentlich und auch die technischen Features wie LDAC-Unterstützung und Niedrig-Latenz-Modus können sich sehen lassen. Eine etwas längere Akku-Laufzeit hätte dagegen ebenso wenig geschadet, wie ein längeres Ladekabel, das mit gerade einmal 18,5 Zentimeter etwas knapp bemessen ist. Ebenfalls begrüßen würde ich es, wenn der App noch die Funktion spendiert wird, die Belegung und Funktion der Touch-Sensoren zu modifizieren. Insgesamt möchte ich die SoundPEATS Air3 Deluxe HS aufgrund ihrer luftigen Semi-In-Ear-Bauweise als ideale Zweithörer für den Sommer einsortieren, bei dem es aufgrund des moderaten Preises auch nicht ganz so weh tut, wenn sie mal im Sand verloren gehen. Und falls man sie doch wieder findet, sollten die Chancen recht gut stehen, dass sie den Ausflug unbeschadet überstanden haben, denn sie sind nach IPX4 gegen Spritzwasser und Fremdkörper geschützt.
- günstiger Preis
- viele Features
- ordentlicher Klang
- App mit individueller Equalizer-Steuerung
- Equalizer endet in den Höhen bei 5 kHz
- Änderungen am Equalizer mit Verzögerung
- Touch-Steuerung nicht modifizierbar
- Assistenten-Stimme sehr hallig
- relativ kurze Akku-Laufzeit
- prinzipbedingt wenig Außengeräusch-Dämpfung
- Bass prinzipbedingt nicht besonders punchy
Die SoundPEATS Air3 Deluxe HS bieten für ihren Preis von knapp 50 Euro erstaunlich viel: Dank LDAC funken die Kopfhörer im Semi-Ear-Bud-Design auch Hi-Res Audio. Optional lässt sich ein latenzarmer Gaming-Modus aktivieren und eine automatische Trage-Erkennung fehlen hier ebenso wenig, wie eine App-Anbindung zur individuellen Equalisierung. In Anbetracht der Preisklasse ist das schon ordentlich, zumal die Semi-In-Ears auch klanglich wie funktional eine recht brauchbare Leistung abliefern.
SoundPEATS „fluten“ gefühlt den True-Wireless-Markt derzeit geradezu mit ebenso günstigen wie featurereichen neuen Modellen und Updates bestehender Produkte. Auch wenn es stellenweise schwerfallen mag, noch den Überblick zu behalten, kann uns das im Fall der SoundPEATS Air3 Deluxe HS nur recht sein.
Die Firma SoundPEATS dürfte hierzulande – im Gegensatz zu den USA und Japan – wahrscheinlich noch relativ unbekannt sein. Um das zu ändern, lanciert der chinesische Hersteller gerade eine umfassende Produkt- und Preisoffensive. In Ermangelung einer offiziellen Produktliste zählte ich einmal grob durch und kam auf nicht weniger als zwanzig (!) In-Ear Modelle, die sich aktuell im Verkauf befinden. Ich will nicht ausschließen, dass dahinter zumindest teilweise das Konzept steckt, mit Produktnamen wie „Air“, „Pro“, „Free“, „Sonic“ oder „True“ in Suchrankings die vorderen Plätze zu belegen. Wobei „Pro“ immer für ein Upgrade eines vorhandenen Modells steht, „HS“ für „Hi-Res Audio“-Fähigkeit. Wie auch immer der geheime Plan am Ende aussehen mag: Wir haben uns für diesen Test die SoundPEATS Air3 Deluxe HS herausgepickt, die aktuell für deutlich unter fünfzig Euro zu haben sind.
Was können die SoundPEATS Air3 Deluxe HS?
Überhaupt ist die Preisgestaltung im Hause SoundPEATS ausgesprochen budgetfreundlich, denn kein einziges Produkt überschreitet die 100-Euro-Marke. Im Gegenteil: Die meisten Kopfhörer bewegen sich hier deutlich unterhalb von fünfzig Euro.
Umso erstaunlicher, dass die SoundPEATS Air3 Deluxe HS eine ganze Reihe recht vielversprechender Features an Bord haben. Das beginnt bei der Bluetooth-Verbindung, die die aktuelle Version 5.2 unterstützt und über einen gesonderten Spielemodus verfügt, mit dem sich die Latenz auf 60 Millisekunden herunterschrauben lässt. Es geht weiter mit dem Hi-Res-fähigen LDAC-Codec und 14,2 Millimeter großen Bio-Membran-Großdynamik-Treibern (so die etwas blumige Wortkreation des Herstellers) sowie einem Doppelmikrofon zur Geräuschunterdrückung beim Telefonieren und einer automatischen Trageerkennung (Auto Pause). Damit nicht genug, liefern SoundPEATS auch noch eine kostenlose App aus, mit der sich mittels eines 10-Band-Equalizers die Klangcharakteristik wahlweise individuell oder mit verschiedenen Presets modifizieren lässt. Zusätzlich verfügen die Hörer beidseitig über eine Touch-Funktionalität, um verschiedene Abspielparameter (u.a. Lautstärke, Play/Pause, Titel vor/zurück) und Telefonfunktionen fernsteuern zu können. Ihr Zuhause finden die Air3 Deluxe HS in einem Lade-Case, das über einen integrierten Akku verfügt und Strom für bis zu drei Ladevorgänge (ca. 1 Stunde) bereithält, die dann jeweils eine Spieldauer von vier bis fünf Stunden – je nach Hörlautstärke – ermöglichen.
Die Benutzung der SoundPEATS Air3 Deluxe HS
Grundsätzlich handelt es sich hier ja um „Semi-In-Ears“ im Stil der Apple AirPods – entsprechend kommen die Hörer ohne Ohrpassstücke aus und werden einfach in die Ohr-Mulde zwischen Tragus und Antitragus gehängt, was in Anbetracht von gerade einmal vier Gramm pro Hörer kaum – im Wortsinn – ins Gewicht fällt. Entsprechend angenehm lassen sich die Air3 Deluxe HS tragen. Erst nach längerer Zeit fing das harte Plastik an, doch etwas unangenehm gegen den Tragus (der kleine Lappen vor der Gehöröffnung) zu drücken. Die Abwesenheit von Ohrpassstücken erhöht natürlich unweigerlich die Immission von Umgebungsgeräuschen.
Zum Transport oder bei Nichtbenutzung gleiten die Hörer in bester Poka-Yoke (japanisches Wort dafür, wenn Sachen nur auf eine einzige Art zusammengefügt werden können) in das Transport-Etui, das gleichzeitig als Ladeschale agiert und über eine integrierte LED Auskunft über den Akku-Status gibt.
Ein Druck auf den integrierten Taster versetzt die Hörer in Bluetooth-Paarungsbereitschaft, woraufhin sie sich artig beim Bluetooth-Zuspieler zu erkennen geben und sofort nach der Bestätigung für Audio- und Telefon-Funktionen (bei Benutzung mit einem Handy) zur Verfügung stehen. Die Reichweite bewegt sich im Bluetooth-typischen Rahmen.
Optionale Klangjustierungen lassen sich über die App erledigen, die allerdings noch einen etwas wackeligen Eindruck macht. So werden beispielsweise Änderungen des Equalizers mit einer knapp einsekündigen Verzögerung umgesetzt. Fraglich ist für mich auch, warum das höchste Equalizer-Band eines Hi-Res-Hörers dessen Wiedergabe laut Datenblatt bis 40 kHz reicht, bei 5,5 kHz liegt.
Die Bedienung der In-Ears über die seitlichen, matt-golden lackierten Kontaktflächen funktioniert dagegen erstaunlich zuverlässig und responsiv. Telefonate mit dem Hörer gehen einigermaßen in Ordnung, bleiben allerdings hinter der Qualität des internen Handy-Mikrofons zurück. Relativ häufig passierte es mir während des Tests, dass ich beim Justieren der Hörerposition im Ohr unbeabsichtigt Funktionen auslöste. Dieses Problem tritt allerdings auch bei deutlich teureren In-Ears auf, die über Sensorflächen verfügen.
Wie klingen die SoundPEATS Air3 Deluxe HS?
Um es kurz zu machen: Die SoundPEATS Air3 Deluxe HS klingen deutlich besser als es ihre Preisklasse vermuten lässt. Über einem ordentlichen Bassfundament, das sich von House, über Djungle bis HipHop recht gut zu behaupten weiß, breitet sich druckvoll der Mittenbereich aus und auch die Höhen kommen hier zu ihrem Recht. Diese werden erstaunlich agil und differenziert in Szene gesetzt. Der Bass hat prinzipbedingt natürlich nicht den Punch und Impact, wie man es von luftdicht verschlossenen In-Ears kennt, macht aber dennoch Spaß.
Insgesamt wirken die SoundPEATS Air3 Deluxe HS – auch wenn man den Equalizer auf neutral stellt – ein kleines bisschen rüpelig, was bei aktuellen Musikstilen durchaus zu gefallen weiß, bei hochwertigen Jazz- und Klassik-Produktionen dagegen leicht deplatziert wirkt. Nicht besonders sympathisch schien mir auch die mit einem Fabrikhallen-Hall ausgestattete Stimme des In-Ear-Auskunft-Systems – da habe ich schon sympathischere und klanglich nahbarere Assistenten-Stimmen gehört.
Einen nennenswerten Unterschied zwischen LDAC- und SBC-Betrieb konnte ich im direkten Vergleich und mit Spotify als Zuspieler (320 kbit) nicht feststellen. Wechselte ich zu unkomprimierten Material in 24 Bit aus dem internen Speicher des Mobiltelefons, erschien mir die dynamische Ansprache der Hörer unter LDAC geringfügig besser als unter SBC, allerdings nicht in einem Ausmaß, dass ich dafür nun eine explizite Kaufempfehlung aussprechen würde.
- 39,98 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformEar-Bud
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
- Gewicht ohne Kabelje 4,2 g, Case: 36 g
- Kabellänge18,5 cm
Lieferumfang
- USB-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz oder Weiß erhältlich
- BT-Codecs: SBC, LDAC
- BT-Version: 5.2
- BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, SPP, GATT
Die Ear-Buds von SoundPEATS halten was die Tests im Netz versprechen. Passgenau, als hätten sie einen Abguss von meinem Ohr gemacht. Vom Sound her echt einsame Spitze. Der Equalizer und die verschiedenen Sound-Modi machen was her. Die App sollte der Hersteller nachbessern, denn das Einrichten und Updaten war etwas holprig. So kann der Hersteller „von einer der besten Alternativen zu AirPods 2“ sprechen. Das Case( was derzeit in matt/ gummiert ausgeliefert wird) finde ich einen echten Handschmeichler( positiv). Viel mir des öfteren aus der Hand( negativ). 26 Monate Garantie( EU)