Die knapp 80 Euro teuren True Wireless In-Ears JLab JBuds Air Pro punkten mit recht langer Spielzeit, komfortablem Sitz sowie Schutz gegen Schweiß- und Regenwasser. Ihren kräftigen Klang durchzieht eine Bassnote, der aber dank EQ-Management in der App einstellbar ist. Die verbauten Mikrofone sorgen per „Be Aware“ für eine deutliche Transparenz bei Gesprächen, Durchsagen oder auch Straßengeräuschen. Dagegen schwächeln die JLab JBuds Air Pro bei Telefonaten mit einem verrauschten, etwas unnatürlich klingenden Sprachsignal, das mit zunehmender Geräuschkulisse weniger zu verstehen ist. Ein Haken, an dem gern einen Haken macht, sofern man größeren Wert auch auf weitere Features wie Movie-Mode, Bluetooth-Multipoint- und Tile-Unterstützung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legt.
- lange Akkulaufzeit
- guter und anpassbarer Klang
- regenwasser- und schweißgeschützt
- solider und bequemer Sitz
- komfortable Bedienung
- Movie- und Be Aware-Modi
- Bluetooth-Multipoint
- lediglich SBC-Audiocodec
- Sprachverständlichkeit bei Telefonaten
Mit der Pro-Ausführung pimpt JLab seine JBuds Air mit größeren Akkus. Gegenüber In-Ears anderer Hersteller gleicher Preisklasse hebt sich das Modell außerdem durch drei EQ-Klangmodi, einen Transparenz-Modus und Schweiß- und Regenwasserschutz ab.
Die vom amerikanischen Hersteller JLab stammenden JBuds Air Pro mögen zwar etwas klobig wirken, jedoch fallen sie gegenüber den JBuds Air um 15 Prozent schmaler aus. Den Look bestimmt das silbern geprägte Logo, unter dem sich die jeweilige Funktionstipptaste befindet.
Für den optimalen und sicheren Sitz der True Wireless In-Ears im Ohr sorgen die in zwei verschiedenen Größen beigelegte Gummiringe, die über eine passende Aussparung des Korpus gezogen werden. Die Silikon-Eartips, die in drei verschiedenen Größen vorliegen, rasten dank verbreiteter Treiberöffnung ein.
Zur weiteren technischen Ausrüstung gehören pro Hörer eine mehrfarbig illuminierte Status-LED, ein MEMS-Mikrofon und das festverbundene USB-Kabel im Lade-Case, das in dessen Boden „versteckt“ wird. Frontseitig verfügt das Etui über drei LEDs, die den Ladeprozess bestätigen.
Bei Wind und Wetter einsetzbar
Jeder JLab JBuds Air Pro wiegt 5,3 Gramm, damit fallen sie im Ohr nicht sonderlich ins Gewicht. Mit ihrer etwas wuchtigen Figur sind sie regelrecht der Ohrform angepasst. Sie ragen zwar sichtbar aus dem Gehörgang, aber nicht über das Ohr, das Luftzirkulationen bei sportlichen Aktivitäten verhindert. Den mobilen Einsatz unterstreicht auch ihr IP55-Zertifikat, womit sie Schweiß und Regenwasser strotzen.
Schnelles Laden und lange Laufzeit
Zum Auftanken der JLab JBuds Pro bedarf es 1,5 Stunden, für das Case zwei Stunden, was auch mein Test bestätigt. Die Spielzeit beziffert JLab mit neun Stunden, das natürlich von der Lautstärke abhängt. Denn im Dauer-Playtest mit Dreiviertel der maximalen Lautstärke hielten die verbauten 60 mAh Lithium Polymer-Akkus nur knapp acht Stunden durch. Für einen längeren Spielmarathon speichert das Case zusätzliche 27 Stunden. Der Laufzeit kommt das automatische Stoppen beim Herausnehmen der In-Ears aus den Ohren zugute.
Gestreamte Musik bedienen und mehr
Die JLab JBuds Air Pro verfügen über die Bluetooth-Version 5.1. Die Verbindung zwischen Hörer und Smartphone ist stabil und reißt auf einem freien Feld erst nach mehr als zehn Meter Entfernung ab.
Das Pairing der JBuds Air Pro mit einem Apple iPhone oder Android Device (hier dank Google Fast Pair) gelingt im Handumdrehen. Die Hörer aus dem Case genommen, im Ohr platziert, ertönt per Sprachansage die Bereitschaft zum Koppeln und der momentane Akku-Zustand in drei groben Levels untergliedert („Full“, „Mid“, „Low“).
Für ein Zweitgerät wie Tablet oder Laptop müssen die JLab JBuds Air Pro nicht entkoppelt werden, sondern können sich direkt zusätzlich mit diesem verbinden (Multipoint). Auch kann im sogenannten „Single Modus“ nur ein Hörer von beiden benutzt werden. Ein Vorteil im Straßenverkehr als auch bei einem niedrigen Akku, um wenigstens einem Hörer einen Power-Nap im Case zu gönnen. Die Hörer bieten neben den Standardfunktionen (Lautstärke, Play/Pause, nächster Track) auch noch „Siri“- und „Ok Google“-Unterstützung per doppelten Knopfdruck. Eingehende Telefonate können angenommen, beendet und auch abgelehnt werden.
Passable Sprachqualität und Transparenz
In stiller Umgebung klingt das verbaute MEMS-Mikrofon zwar etwas verrauscht und dumpf, von den Frequenzen leicht schwankend, dennoch deutlich. Allerdings geht mit zunehmender Geräuschkulisse die Sprachverständlichkeit verloren, obwohl Störgeräusche hörbar kaschiert werden.
Bei In-Ears fühlt man sich schnell zu sehr von der Umwelt abgekapselt. Hier spielt der „Be Aware“-Modus hervorragend in die Karten. Über die beiden verbauten Mikrofone werden bei diesem Transparenzmodus Umgebungsgeräusche zugemischt. Man fühlt sich nicht abgekapselt, sondern bekommt den Straßenverkehr mit, kann „Face to Face“ -Gespräche führen, ohne die Hörer aus dem Ohr nehmen zu müssen. Dank der JLab-App lässt sich sogar die Intensität der Umgebungsgeräusche anpassen.
Etliche Einstellungen dank App
Die für Android- als auch Apple-Produkte verfügbare App liefert nicht nur den aktuellen prozentualen Akku-Status, sondern überlässt dem User die individuelle Belegung der Tipptasten. Neben besagten „Be Aware“-Modus bietet die App auch drei EQ-Modi JLab „Signature“, „Balanced“ und „Bass Boost“, dazu auch einen 10-Band-EQ für die individuelle Einstellung nach Soundvorlieben. Dank Tile, deren Link sich auch in der JLab-App befindet, können die Hörer bei Verlust geortet werden.
Leider ist die App-Anbindung zum Zeitpunkt dieses Tests allerdings noch recht buggy. Ein Techniker von JLab hat uns deshalb den Tipp gegeben, das Telefon auf „Nicht stören“ zu stellen, da es aktuell ein bekanntes Problem unter Android gibt, bei dem Google Fast Pair den automatischen Over-the-Air-Update-Prozess blockiert.
Ansprechender Klang je nach EQ-Modus
JLab verbaut in den JBuds Air Pro sechs Millimeter große dynamische Treiber mit einem Output von 98 +/-3 dB und 16 Ohm Impedanz. Damit liefern die Hörer einen deftigen, aber nicht übertrieben lautstarken Pegel. Mit anderen Worten: Selbst mit voller Lautstärke empfinde ich das Signal noch als angenehm hörbar.
Der Frequenzgang reicht von 20 bis 20.000 Hertz. Beim Streaming, das nur mit SBC-Audiocodec unterstützt wird, liefern die Hörer ordentlichen Wumms in den tiefen Frequenzen. Im Intro von Massive Attacks „Protection“ wummert förmlich der Bass, ohne Transienten verzerrt abzubilden. Auch die Höhen wissen sich auf dem dominanten Groove zu behaupten.
Schließlich werden in dem werkseitig voreingestellten JLab SIGNATURE-Modus hohe Frequenzen ebenfalls angehoben. Lediglich die Mitten geraten ins Hintertreffen, was mir persönlich nicht missfällt, aber manchen Sound im Song unterschlägt. Daher sollten sich Befürworter eines linearen Klangbilds für den BALANCED-Modus entscheiden. Das Preset „BASS BOOST“ empfinde ich vom Bass her allerdings übertrieben und zu dumpf. Er eignet sich meines Erachtens lediglich für EDM, wo Sägezahn-Sounds mit übertriebenen Höhen schon regelrecht im Ohr schmerzen sollen.
Wer sich nicht mit den drei EQ-Modi anfreunden kann, der passt das Klangbild mit dem 10-Band-EQ der App einfach selber an.
Eine weitere Besonderheit der JLab JBuds Air Pro ist der Movie Mode, der durch eine reduzierte Latenz (unter 100 Millisekunden) die Lippensynchronität zwischen Wort und Bild verbessert.
- 64,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz16 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)98 ± 3 dB
- Gewicht ohne Kabelje 5,3 g, Case 39,1 g
Lieferumfang
- 1 Paar Gummi-Ringe
- 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
- Lade-Case
- 3 Monate Gratis-Abo für TIDAL
Besonderheiten
- BT-Codec: SBC
- BT-Version 5.1
- BT-Profile: HSP, HFP, A2DP, AVRC