Nach Bekanntgabe des Px7 S2 (zum Test) deutete Bowers & Wilkins im frühen Sommer 2022 an, dass da noch etwas kommen würde. Mit dem Px8 wurde dem Topmodell noch ein Premiummodell hinzugesellt, das mit einem Verkaufspreis von 699 Euro kompromisslos auf Qualität setzt – sowohl im Klang als auch in Sachen Verarbeitungsqualität und Tragekomfort.
- hervorragender Klang
- hoher Tragekomfort
- sehr gute Verarbeitungsqualität
- Hi-Res-Audio via Bluetooth, USB-Audio und Analog
- überzeugendes Noise Cancelling
- sehr guter Transparenz-Modus
- hohe Kompatibilität zu dem gängigsten Betriebssystemen
- hoher Preis
Dass Gutes manchmal auch teuer sein darf, zeigt sich schon an den Materialien und der Verarbeitungsqualität des 320 Gramm wiegenden Bowers & Wilkins Px8: Bei einer ersten Anprobe macht sich Wohlgefühl breit. Mit feinstem Nappa-Leder umspannte Memory-Foam-Ohrmuscheln schmiegen sich angenehm um die Ohren, und auch massive Brillenbügel erzeugen kein störendes Druckgefühl.
Der aus Aluminium gefertigte Kopfbügel ist an der Unterseite ebenfalls mit unterfüttertem Nappa belegt und schmeichelt der Kopfhaut, während über einen soft agierenden Mechanismus die Ohrmuscheln in eine anatomisch bedingt notwendige Position gebracht werden. Ein Blick in den Spiegel zeigt, dass der Bowers & Wilkins Px8 auch optisch überzeugt (auch wenn manche den einst „uniquen“ Look eines Bowers & Wilkins P5 Wireless [zum Test] vermissen sollten).
Die technischen Aspekte des Bowers & Wilkins Px8
Bei Bowers & Wilkins setzt man auf das Bestmögliche. In Sachen Werkstoffen gaben die Ingenieure bei der 40-mm-Membran Kohlefaser den Vorzug und verbauten die „Lautsprecher“ auch leicht angewinkelt in das Aluminium-Gehäuse, was die Ausbreitung des Schalls optimieren soll. Dies hatte schon beim Px7 S2 eine vernehmbar bessere Klangeigenschaft zur Folge. Zudem bietet der Px8 Hi-Res-Soundqualität und kann 24 Bit/96kHz-Dateien problemlos handeln. Für Telefongespräche sind zwei Mikrofone an der Außenseite der rechten Gondel verbaut. Fürs Noise Cancelling wiederum sind insgesamt vier Mikrofone implementiert. Ein Tragesensor schaltet den Px8 bei längerem Nichtgebrauch aus bzw. übermittelt entsprechende Pausenbefehle, wenn der Hörer abgesetzt wird. Zudem unterstützt der Bowers & Wilkins Px8 Multipoint; kann also per Bluetooth bei zwei Quellen zugleich angemeldet sein und erleichtert somit das Handling z.B. zwischen Smartphone und Computer.
Streaming über Bluetooth und USB-Audio
Der Bowers & Wilkins Px8 bietet Bluetooth 5.2 mit den Codecs aptX Adaptive, aptX HD sowie AAC plus SBC als kleinster gemeinsamer Nenner. Zudem hat man auch hier die überaus praktische Möglichkeit, via USB-C Audiostreams direkt aus dem Rechner auf die Ohren zu bringen. So lassen sich problemlos die eben angesprochenen hochauflösenden Audiosignale direkt auf die hervorragenden Wandler des Px8 transferieren. Wie schon beim Px7 S2 können somit Audio- und Videobearbeitungen mit geringster Latenz über den Px8 erfolgen – ein großes Plus gegenüber Mitbewerbern.
Mitgeliefert wird, neben dem USB-C-Kabel, auch ein USB-C- auf 3,5-mm-Stereo-Kabel, um proprietäre Audioplayer mit dem Px8 zu verdrahten. Im Kabelbetrieb ist die Track- und Volumen-Steuerung deaktiviert, wohl aber lässt sich das Noise Cancelling nutzen, was auf Flugreisen den Genuss des Bordprogramms fördert.
Noise Cancelling und Transparenz-Modus des Bowers & Wilkins Px8
Um die Trophäe der besten Geräuschunterdrückung buhlen traditionell Bose (Headphones 700, QuietComfort 45), Sony (WH-1000XM5) und Apple (AirPods Max), ohne einen eindeutigen Sieger zu küren. Spätestens mit dem Px7 S2 hat Bowers & Wilkins einen weiteren Bewerber auf Top-Position gesetzt und schiebt mit dem Px8 einen zusätzlichen Kandidaten auf das immer enger werdende Siegertreppchen.
Zunächst ist die passive Dämpfung – bedingt durch die geschmeidig abschließenden Ohrpolster – schonmal sehr gut. Schaltet man das ANC zu, legt sich eine dicke Decke auf das von außen kommende akustische Geschehen. Stimmengemurmel im Großraumbüro und Verkehrslärm bei gekipptem Fenster bügelt der Bowers & Wilkins Px8 souverän breitbandig weg, man kann von ausreichender Ruhe für ein Power Nap während des Suppen-Komas ausgehen. Liegt ein „Nutzsignal“ an, Musik oder gesprochene Inhalte, dürfte der Störfaktor gen Null gehen. Mich überzeugte das Noise Cancelling und schlug im Foto-Finish sogar einen zum Vergleich hergeholten Apple AirPods Max. Was besonders (nicht) auffiel: Das ANC produziert null Eigenrauschen und verändert auch in keiner Weise den Sound.
Der Transparenz-Modus spielt ebenfalls in der höchsten Qualitätsstufe. Man konnte Gespräche problemlos bei aufgesetztem Hörer verfolgen und auch im Stereofeld präzise orten.
Der Klang des Bowers & Wilkins Px8
Um höherwertiges Audioequipment zu beurteilen, schwingt der Anspruch an die Marke und das Marketing-Versprechen mit. Mit entsprechend hohen Erwartungen näherte ich mich zunächst im täglichen Gebrauch dem Bowers & Wilkins Px8. Dort ein Radio-Feature, dann meine Spotify-Lieblings-Playlist, dazwischen ein Telefonat und eine kurze Dokumentation aus der Mediathek. Stets hat mir der Bowers & Wilkins Px8 ein „der klingt aber gut“ abverlangt.
Spannend wurde es, als ich hochauflösendes Audio von meiner Festplatte via USB streamte. Hier zeigte der Kopfhörer seine wahren Qualitäten: Klassik wie das „Allegro Moderato“ mit Arabella Steinbacher, Orchestre de la Suisse Romande, Charles Dutoit vom Album „Mendelssohn & Tchaikovsky: Violin Concertos“ in einer High-Res-Audio-Version machte die Darbietung zum erwarteten Klanggenuss. Sowohl die Solo-Violine als auch der Klangkörper des Orchesters spielten sich mit dem Px8 eindrucksvoll ins Klanggedächtnis. Dasselbe File über einen Pioneer XDP-30R DAC (zum Test) über das „Analogkabel“ via USB setzten dem Ganzen noch eine Spur mehr Strahlkraft auf ein ehedem schon hohes klangliches Niveau. Hier zeigt sich, wozu der Bowers & Wilkins Px8 in der Lage ist.
Spotify-Inhalte in höchstmöglicher Auflösung via aptX HD bestätigen zudem, was ein guter Kopfhörer am besten tun sollte: Der Bowers & Wilkins Px8 fächert sauber die Frequenzen auf, zeigt keinerlei Überhöhung und „vergisst“ auch keine klanglichen Details. Scharfkantige Basslines meiner Elektronik-Playlist übergibt der Px8 unaufgeregt und punktgenau an die Hörknöchel, zeitgleich mit dem Punch der Drums und tighten Synthesizer-Arpeggios, welche nie unangenehm oder überspitzt wiedergegeben werden.
Eine weitere Disziplin meisterte der Px8 fast schon erwartbar gut: ruhige Musik unter Zuhilfenahme des ANC ermöglichte es mir, das säuselnde Hauchen von 10cc in dem Stück „I‘m Not In Love“ in wunderbarer Intimität zu erleben. Und wenn wir schon mal dabei sind: Wer so richtig runterkommen will, kann mit dem Bowers & Wilkins Px8 seine Entspannungs-Playlists perfekt genießen.
Bedienung auch ohne App
Noch ein paar Worte aus der Praxis mit dem Bowers & Wilkins Px8. Die Steuerung über die App ist auf das Wesentliche reduziert und lässt in meinen Augen nichts vermissen. Das Noise Cancelling lässt sich hier umschalten, wenn man es nicht über den Taster auf der linken Seite des Hörers erledigen will. Auf Wunsch kann hier auch Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant aktivieren. Es gibt einen Höhen- und Tiefen-Regler, der Höhenverluste des Gehörs breitbandig ausgleichen kann und ggfs. den Bass noch ein wenig an das eigene Hörempfinden justieren hilft.
Die Steuerung auf der rechten Hörerseite mit drei Tastern für Volume und Track-Weiterschaltung bzw. Gesprächsannahme und Pause/Stop ist etabliert und selbsterklärend. Der integrierte Sensor lässt sich in der App in drei Stufen justieren und pausiert die Wiedergabe zuverlässig beim Absetzen. Ein Fortsetzen der Musik muss dann jedoch durch Tippen des mittleren Tasters bzw. im Player des Wiedergabegeräts stattfinden.
Die Akku-Laufzeit wird mit 30 Stunden angegeben, 15 Minuten am Stromnetz sorgt für 7 Stunden Hörspaß. Ich habe es im Test allerdings nicht wirklich messen können, da mir der Px8 vor allem als Audio-Interface an der DAW (Digital Audio Workstation) richtig Spaß gemacht hat und hier via USB automatisch Strom nachgeschenkt wurde.
Fazit
Das Überzeugendste beim Bowers & Wilkins Px8 ist der großartige Klang. Ob man ihn „einfach nur“ mit dem Smartphone koppelt und sich durch seine Lieblings-Playlists hört oder mit Hi-Res-Audio-Files die höchstmögliche Qualität herausholen will – der Bowers & Wilkins Px8 lässt einen nicht im Stich. Aber auch die elegante Anmutung, der angenehme Tragekomfort, die Funktionalität u.a. durch USB-Audio überzeugen auf ganzer Linie. Der Preis ist vielleicht ein bisschen zu hoch, rechtfertig aber trotzdem den Kauf für alle, die einen kompromisslos guten, drahtlosen Over-Ear-Kopfhörer suchen.
- 333,00 € *Zum Angebot
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Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Impedanz37,7 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)93,21 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf600 g
- Gewicht mit Kabel327 g
- Gewicht ohne Kabel314 g
- Kabellänge115 cm
Lieferumfang
- USB-C-auf-3,5-mm-Stereo-Audiokabel
- USB-C-auf-USB-C-Kabel
- Transporttasche
Besonderheiten
- in Schwarz, Beige und Royal Burgundy erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX Adaptive
- BT-Version: 5.3
- BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP, BLE GATT
Ich habe den PX8 nun etwa 6 Monate. Zur Beurteilung der Klangqualität ist das Alter des Benutzers von nicht unerheblicher Bedeutung. Ich bin 60 Jahre alt. Ich höre die Dinge ganz anders als ein vielleicht 30 jähriger.
Außerdem gibt es unterschiedliche Anwendungsszenarien. Mir käme nie in den Sinn mir Overears aufzusetzen und damit draußen umher zu laufen. Obwohl die PX8 sehr hübsch sind, wirkt ein 60 jähriger mit Overears in freier Wildbahn vielleicht doch ein bisschen verrückt?!?
Ich nutze ihn also zu Hause, auf dem Balkon. Zum Fernsehen, Musik streamen (über Notebook) oder auch zum telefonieren, wenn mal wieder stundenlange Talks unumgänglich sind.
Ich nutze ihn aber auch kabelgebunden an meinem Keyboard und mit der DAW.
Klanglich ist der PX8 für mein Hörvermögen das Beste was ich jemals hatte. Selbst wenn ich Musik an der DAW abmische, ist das Ergebnis meiner Ansicht nach perfekt gelungen. Da wird so gut wie nichts verdeckt, überspielt oder unnötig in den Vordergrund gestellt.
Mit einem sauberen Abmischen ( als Referenz nehme ich da meine Audiohardware ) braucht es später eben keinen Equalizer mehr. Die Musik wird auf all meinen Geräten genau so wiedergegeben wie ich es wollte. Auch im Auto.
Ob der PX8 nun mit den Möglichkeiten eines Handys zur Höchstleistung aufläuft oder nicht, kann ich nicht beurteilen da es nicht mein Anwendungsfall ist. Ich habe ein Samsung Handy und käme nie auf die Idee diesem Gerät wirklich anspruchsvolle Musik abzuverlangen.
Meine Tochter hingegen besitzt garkeine Musikanlage. Sie macht reinweg alles über das Handy. Ich denke aber, das man mit dem PX8 in Verbindung mit einem Handy mit Kanonen auf Spatzen schießt.
Ich hatte mir den Bowers & Wilkins Px8 bestellt. Leider hat mich der Kopfhörer nicht überzeugt. Der Bassbereich ist mir viel zu sehr betont. Das verschlingt aus meiner Sicht unnötig Details in den Mitten. Leider hatte ich auch mit Verbindungsabbrüchen zu meinen beiden Notebooks zu kämpfen. Lediglich am iPhone war die Verbindung einigermaßen stabil. Letztlich ging der Hörer zurück.
Was ist den mit Micha los. Du hast den Hörer wahrscheinlich nie auf dem Kopf gehabt. Den PX8 mit dem Sony(welcher ein guter Kopfhörer ist) zu vergleichen, ist Quatsch. Der PX8 ist ein High End Kopfhörer im Klang wie auch in der Verarbeitung. Der Sony, ein guter Plastikbomber, mit allerwelt Klang
Sonst find ich die tests hier ja recht objektiv und fair. Aber was war denn hier los? Ist es genug allein die 500€ Marke zu überschreiten um ne top Bewertung zu kriegen? Man könnte meinen ihr seit gesponsored.
Realistisch ist das ANC exakt das Selbe wie beim PX7, und beide sind deutlich (nicht nur ein wenig), DEUTLICH schlechter als der Sony.
Klang ist auch eher Geschmacksache oft.
Allerdings gibt es mit manchen Android phones probleme bezüglich der unterstützen codex und wenn man nen Samsung phone hat, dann hat man auch leider Pech. Da klingt der px8 wie nen billiger inear…