ANZEIGE
ANZEIGE

1more ComfoBuds Mini

Kompakte True-Wireless-Kopfhörer mit ANC und Bluetooth 5.2

Kurz & knapp

Ich bin positiv beeindruckt von den 1more ComfoBuds Mini. Zwar handelt es sich weder um ein audiophiles Kleinod noch um einen Ausstattungsriesen. Sehr wohl jedoch um einen bequemen Begleiter für den mobilen und auch sportiven Einsatz, der zeigt, wie kompakt man heute entsprechende Geräte bauen kann. Klanglich wird Alltagskost für den täglichen Gebrauch geboten. Dabei hilft das Noise Cancelling, unruhigen Umgebungen zu entfliehen und die nette Sound-ID-Funktion für ein ansprechendes Tunen des Klangs. Wer sich einen wirklich kleinen kabellosen täglichen Begleiter wünscht, der könnte hier fündig werden.

ANZEIGE

Die neuen 1more ComfoBuds Mini sind nicht nur angesprochen leicht, dank ihrer schmalen Bauform „verschwinden“ sie zudem in den Ohrmuscheln. Zwar beschränken sich die nach IPX5 zertifizierten True Wireless In-Ears bei den Audio-Codecs auf die Formate SBC und AAC, dafür aber gibt es ein mehrstufiges Noise Cancelling mit Transparenzmodus sowie eine personalisierte Klangoptimierung namens Sound ID.

Die Kunststoffkonstruktion der 1more ComfoBuds Mini fällt mit weniger als 4 Gramm pro Hörer nicht nur ausgesprochen leicht aus. Sie sind zudem ungewohnt klein und sitzen nur in der Ohrmuschel. Es sind die ersten True-Wireless-Kopfhörer, mit denen mal wohl schlafen könnte. Gleichzeitig sehen die ComfoBuds Mini mit ihrer mattweißen oder -schwarzen Oberfläche durchaus stylisch aus.

Die Laufzeit gibt der Hersteller mit sechs Stunden ohne ANC (bei 50% Pegel unter AAC) an und mit 24 Stunden unter Hinzunahme des runden ebenfalls leichten Lade-Cases, das sich wahlweise über die obligatorischen USB-C-Schnittstelle oder aber induktiv betanken lässt. Auch eine Schnellladefunktion (zehn Minuten für 1,5 Stunden Spielzeit) ist vorgesehen.

Praxis

Die äußerst kompakte und ergonomische Bauform liefert genau das, was ich mir immer von einem True-Wireless-Kopfhörer gewünscht habe. Dank der vier mitgelieferten Silikon-Passstücke ist der Tragekomfort gleichermaßen hoch und sicher genug für schnelle Bewegungen. Auch die passive Geräuschdämmung geht in Ordnung. Einzig der Tausch der Passstücke ist ziemlich fummelig.

ANZEIGE

Die Touch-Steuerung erlaubt benutzerdefinierbare Doppel- und Dreifachklicks. Zu den gebotenen Funktionen zählen das Start/Pausieren der Musikwiedergabe und das Annehmen und Beenden von Telefonaten. Auch der Aufruf der Sprachsteuerung im Smartphone sowie Titelsprünge und eine Lautstärkesteuerung sind möglich – hier muss man sich zwischen zwei Funktionen entscheiden. Ergänzend lassen sich die Noise-Cancelling-Betriebsarten durch längeren Druck wechseln. Die Konfiguration aber auch eventuelle Firmware-Updates (Stand: 0.10.38) erfolgen über die bewährte 1more App für Android und iOS.

Dort lassen sich auch verschiedene Komfortfunktionen aktivieren. So können die ComfoBuds Mini die Wiedergabe beim Herausnehmen der Hörer automatisch pausieren und bei Bedarf später fortsetzen. Auch ein automatisches Abschalten bei Inaktivität lässt sich aktivieren. Generell schalten sich die Kopfhörer aber mit Einlegen in das Lade-Case ab. Ein Betrieb mit einem Kopfhörer ist sinnvollerweise aber möglich.

ANZEIGE

Zur Funkstrecke: Das Pairing erfolgt schnell. Die Bluetooth-Verbindung arbeitete in Kombination mit einem iPhone stabil und bot eine praxisgerechte Reichweite über mehrere Räume.

Noise Cancelling

Das integrierte Noise Cancelling soll laut 1more bis zu 40 dB Absenkung schaffen. In der App kann man sich aus diesem Grund auch für eine mildere Variante sowie für eine Version entscheiden, die Windgeräusche reduzieren soll. Generell gibt es drei umschaltbare Betriebsarten: ANC, Pass Through und inaktives Noise Cancelling.

In der Praxis packt die Geräuschunterdrückung auch in der höheren Stufe eher mittelkräftig zu. Sie eliminiert dabei insbesondere im Bassbereich störende Frequenzen. Ein dezentes Grundrauschen ist vorhanden, fällt aber im mobilen Einsatz kaum ins Gewicht. Vielmehr ist der zusätzliche Störabstand in aller Regel von Vorteil. Sprache bleibt leise verständlich. Diesen Modus empfehle ich für Sitzpositionen, da ansonsten störende tieffrequente Schrittgeräusche auftreten. Wer läuft, schaltet also in die anderen Modi. Mit Windgeräuschen hatte ich unerwartet wenig Probleme, was vermutlich an der geschützten Position der Mikrofone in der Ohrmuschel liegt. Der spezielle Modus bringt in vielen Fällen also keinen Mehrwert, kann aber auch als noch mildere ANC-Variante eingesetzt werden, die zudem höhere Frequenzen besser passieren lässt.

Das Noise Cancelling funktioniert sinnvollerweise auch bei inaktiver Musikwiedergabe. Der Transparenzmodus (Pass Through) erlaubt es, die Umgebung über die Mikrofone auf die Treiber zu geben und so in Austausch mit der Umwelt zu treten. Das funktioniert gut, aber eigentlich nicht schnell genug, da man über die Umschaltfunktion immer sämtliche Modi durchlaufen muss.

Sound ID

Eine spannende Idee ist die Sound-ID-Option, die von Sonarworks lizensiert wurde (www.sonarworks.com/soundid). Es handelt sich um eine Kombination von Hörtest und einer Klangkorrektur im Sinne eines Equalizers. Der Test erfolgt ohne Testtöne, sondern auf der Basis von Musikaufnahmen aus verschiedenen Genres. Man wählt ein solches Genre und durchläuft in der Folge eine Reihe von Vergleichen, bei der man sich klanglich mehrfach zwischen einer A- und B-Variante entscheidet. Das Resultat ist eine EQ-Kurve, die diese Präferenzen berücksichtigt, die aber weder eingesehen noch verändert werden kann. Die ID wird mit der App gespeichert und lässt sich dort ein- und ausschalten.

Grundsätzlich ist die Idee praxisgerecht und vor allem angenehm geradlinig. Auf der anderen Seite sind die A/B-Vergleiche teilweise genreabhängig und nicht immer mit klarer Präferenz zu bewerten. So hat man während des Vergleichs zwar die Möglichkeit, die Varianten als identisch einzustufen, kann aber nicht beide Varianten verwerfen. Perspektivisch würde ich mir wünschen, die gefundene Kurve in einen Equalizer zu integrieren und bei Bedarf als Bezugslinie zu bestimmen, in der Intensität regeln und bei Bedarf geschmacklich in speicherbaren Presets ausformen zu können. Tatsächlich ist das auch in Teilen in der kostenpflichtigen App Sound ID von Sonarworks möglich. In dieser App waren allerdings noch keine ComfoBuds Mini hinterlegt.

In Kurzform: Sound ID liefert in diesem Fall eine geschmacklich orientierte Klangvariante, die fest zugeschaltet werden kann. Da der 1more-App ein Equalizer fehlt, sind weitere Korrekturen nicht möglich.

Klang

Ohne Sound ID ist der Klang der dynamischen 7-mm-Treiber durchaus ausgewogen, aber etwas fleischlos. Die ComfoBuds Mini benötigen dazu etwas Pegel, um in Fahrt zu kommen. Aber selbst dann fehlt es zunächst insbesondere im Tiefbass an Präsenz. Das Zuschalten der Sound-ID-Kurve empfinde ich als legitim, denn die ComfoBuds Mini gehen ganz sicher nicht mit audiophilem Anspruch an den Start, sondern mit dem Ziel einer praxisorientierten Lösung für den mobilen Alltag. Und siehe da: Schon gibt es einen kräftigen, aber etwas überzogenen Tiefbass. Der Bassbereich ist nun kräftig und durchaus definiert, was die Tonalität und Definition angeht.

Im Mittenbereich schiebt es bei Pop- und Rockproduktionen, jedoch wird dieser Bereich ein wenig zu sehr vom Bass überstrahlt – hier würde ich mir besagte Intensitätsregelung des Sound-ID-Profils wünschen. Hinzu kommt, dass es in den Höhen eher rund zugeht, wodurch die Detailauflösung, die Schnelligkeit und das Stereopanorama etwas leiden. Härten gibt es nicht, aber erwartungsgemäß auch nicht den Glanz und die Transparenz teurerer Produkte oder gar offener Konstruktionen. Stimmen, Instrumenten und insbesondere verzerrten Gitarren fehlt es so an Biss und dichte Metal-Produktionen weisen eine leicht störende Mittennase auf. Aber auch hier sollte man die Preisklasse bedenken: Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei günstigen 99,99 Euro.

Die Sprachqualität geht voll in Ordnung. Dafür sorgen zwei Mikrofone pro Seite und ein integriertes Rauschfilter, das Störgeräusche ausblendet.

vor 3 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Impedanz32 Ohm
  • Gewicht ohne Kabelje 3,7 g, Case: 34,9 g

Lieferumfang

  • Silikon-Ohrstöpsel (XS, S, M, L)
  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.2
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ANZEIGE