Die Teufel Real Blue NC sind ein gutes Update der hauseigenen Real-Blue-Reihe. Die Over-Ears sind schick und liefern ein solides ANC, moderne Funktionen wie Multipoint, bessere Codecs, eine gelungene App-Anbindung und einen druckvollen Klang. Dieser dürfte aber dennoch gerne etwas frischer und luftiger sein.
Für derzeit 199 Euro (UVP) bekommt man von Teufel viel Kopfhörer mit zahlreichen Features.
Teufel hat seiner Real-Blue-NC-Modellreihe nicht nur ein kosmetisches Upgrade verpasst. Hinzu kommen Verbesserungen beim Noise Cancelling (ANC) samt Transparenzmodus, Multipoint, mehr Laufzeit und Qualcomms aptX Codec. Ebenfalls erfreulich: Endlich können sich die Real Blue NC auch mit der Teufel Headphones App verbinden. Das hört sich doch gut an!
Lieferumfang und Tragekomfort
Die Teufel Real Blue NC sind in den drei Farben Night Black, Steel Blue und Pearl White erhältlich und werden in einer schlichten Verpackung aus 100% recyceltem Material ausliefert. Auf eine zusätzliche Retail-Verpackung wird verzichtet, was laut Hersteller auf alle Neuprodukte zutrifft. Das ist gut so, denn so werden Ressourcen eingespart.
In dem Karton schlummert der Kopfhörer samt passendem Case, ein 1,2 m langes Kabel mit Inline-Remote und Miniklinke, ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel (1 m) sowie eine Anleitung.
Die 280 Gramm schweren Over-Ears sitzen mit gutem Anpressdruck ordentlich fest und abschottend auf dem Kopf und über den Ohren. Der fein gerasterte Schiebemechanismus am Kopfband und die Drehscharniere an den Ohrmuscheln zum kompakten Zusammenfalten der Real Blue NC sind tadellos verarbeitet. Bequemer Sitz für die versprochenen 55 Stunden Laufzeit ohne ANC und 41 Stunden mit Geräuschunterdrückung sind auf jeden Fall schon einmal gewährleistet. Und wer gar nicht genug von den Teufel Real Blue NC bekommt, kann sie auch über das mitgelieferte Kabel vollkommen passiv – also stromlos – betreiben.
Erste Schritte
An der linken Ohrmuschel der Teufel Real Blue NC befindet sich, neben Klinkeneingang und USB-C-Port, der Hauptschalter, der nach dem Einschalten für das Pairing zweimal kurz gedrückt werden muss. Mit Bluetooth 5.0 erfolgt das dann soweit problemlos. Genauso verfährt man, wenn ein zweiter Zuspieler hinzugefügt werden soll – Multipoint macht es möglich. So kann verzögerungsfrei zwischen zwei Geräten – z.B. Laptop und Telefon – gewechselt werden. Rechtsseitig befindet sich der Schalter für die Geräuschunterdrückung und dem Transparenzmodus. Dazu ein kleiner Joystick, mit dem sich alle Remote-Funktionen richtig gut steuern lassen.
Empfehlenswert ist die Installation der Teufel Headphones App (iOS und Android), in der unter anderem ein Equalizer zur Verfügung steht und mit einer „Share Me“ genannten Funktion das Programm auf einen weiteren (kompatiblen) Teufel-Kopfhörer gesendet werden kann.
Klang der Teufel Real Blue NC
Aus den 40-mm-Linear-HD-Treibern mit belüfteter Rückraumkammer kommt satter Sound. Der ist modern und druckvoll abgestimmt, mit einem ordentlichen Basspfund samt gut verteilten Mitten und sauberen Höhen, die aber durchaus ein wenig offener und frischer wirken könnten. Das neue Album von Bonobo präsentiert sich weit und dynamisch, in der Vorabveröffentlichung von Federico Albanese bringen auch die feineren Anschläge des Klaviers Nähe und Direktheit mit. Aktuelle Chartmusik wie von Ed Sheeran treibt sehr schön vorwärts. Eine kleine Portion mehr Brillanz in den oberen Tonschichten und der grundsolide, warme Klang würde noch stärker strahlen.
Remote und Headphones App
Der kleine 5-Wege-Joystick der Teufel Real Blue NC regelt alle wünschenswerten Funktionen: Lautstärke, Start/Stop, Skip, Anrufsteuerung und Sprachassistenz – somit kann der Zuspieler in der Tasche verbleiben. Zum Einschalten der Geräuschunterdrückung und des Transparenzmodus gibt es einen extra Schalter, der diese Funktionen dann nach langem Druck entsprechend wieder deaktiviert. Kurze Hinweistöne sorgen für ein entsprechendes akustisches Feedback.
In der Headphones App lassen sich die Funktionen in dem Menüpunkt „Geräuschkontrolle“ direkt schalten. Zusätzlich liefert Teufel dann noch einen Equalizer, in dem man in einer Art „Matrix“ seinen eigenen Wohlfühlklang „erschieben“ kann, was ganz nett gelöst ist und zum Spielen einlädt. In den jeweiligen Feldern lassen sich noch einige Presets ansteuern, die man aber auch in einer Liste direkt auswählen kann. Das alles wirkt recht intuitiv, auch wenn es dem einen oder anderen sicherlich etwas zu verspielt sein könnte. Ansonsten lässt sich in der App noch der Akkustand der Real Blue NC ablesen und die oben schon beschriebene Funktion „Share Me“ steuern. Zudem ist ein Auto Off Timer mit wählbarer Lauflänge dabei sowie die Option, die Hinweistöne und die digitale Assistenz abzuschalten. Eine app-verwaltete Möglichkeit zum Hardware-Update ist – soweit ich das sehe – nicht dabei. Dafür lässt sich eine Kurzanleitung aufrufen, um sich mit allen Möglichkeiten der Real Blue NC vertraut zu machen.
Noise Cancelling (ANC) und Transparenz
Da die Real Blue NC dicht auf den Ohren sitzen, werden Außengeräusche recht ordentlich abgeschirmt. Was dann noch störend in das Hörprogramm einwirkt, möchte die aktive Geräuschunterdrückung mit gegenphasiger Bearbeitung auslöschen. Das gelingt ihr auch ganz gut, wenn auch nicht überragend. Schaltet man das ANC ein, erhöht sich zunächst einmal der Rauschpegel ein wenig. Was dann erfolgt, ist die weitestgehende Auslöschung der tieferen Frequenzen, so dass bei meiner Dunstabzugshaube nur noch ein mittelhelles Sirren zurückbleibt. Der abfahrende Bus ist präsent, aber er wirkt nicht mehr so schwer und groß, wenn nur noch die mittleren und hohen Anteile ans Ohr gelangen. Einen ausgeprägten und manchmal unangenehmen Taucherglockeneffekt kann ich im Betrieb nicht feststellen. Insgesamt ist das ANC in Kombination mit der mechanischen Abschottung gut und brauchbar, aber andere können das besser.
Der Transparenzmodus, bei dem die Außenwelt über die Mikrofone wieder zum Ohr durchgestellt wird, liefert einen angenehm natürlichen, wenig verrauschten Klang.
Sprachqualität
Die verbauten Mikrofone zusammen mit Qualcomms soliden cVc-Geräusch- und Echounterdrückung liefern einen guten und natürlichen Klang der Stimme beim Telefonieren in ruhiger Umgebung. Am Straßenrand bei üppigem Verkehr bleibt die Stimme noch verständlich, auch wenn sie mit dem Umgebungslärm verschwimmt.
Sonstiges
Kabelgebunden lassen sich die Teufel Real Blue NC komplett stromlos und passiv betreiben und dank der Inline-Remote funktioniert hier wenigstens noch Start/Stop und Skip vor und zurück. Man kann die Kopfhörer im Kabelbetrieb aber auch einschalten und das ANC nutzen, was dann wohl das Beste aus zwei Welten darstellt. Zumal ein Kabelbetrieb meist einen besseren Sound liefert, was auch auf die Real Blue NC zutrifft: Das Klangbild wirkt frischer und definierter.
- 199,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 20.000 Hz
- Gewicht ohne Kabel280 g
- Kabellänge120 cm
Lieferumfang
- Kabel mit Inline-Remote
- USB-Ladekabel
- Transport-Case
Besonderheiten
- in Schwarz, Weiß und Blau erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC, aptX
Danke für dieses gute und halbwegs angemessene Review. Ich hätte mir dennoch gewünscht das der Verzicht auf AptX Adaptive und eine fehlende IPX Zertifizierung einen Stern Abzug bei Funktion herbeigeführt hätte.