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Shure Aonic 215 Gen 2

True-Wireless-Kopfhörer für Sport, mit sehr gutem Sitz und überzeugender Klangqualität

Kurz & knapp

Mit den Shure Aonic 215 Gen 2 schnürt der Hersteller erneut ein stimmiges Paket mit erstaunlicher Qualität. Klang und Tragesicherheit sind bestens und die Funktionalität absolut praxisgerecht. Zwar mag das Design und das Bügelkonzept sicher nicht jedem Anwender gefallen, aber das tut dem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis keinen Abbruch. Die neuen Shure Aonic 215 Gen 2 sind einfach jeden Cent wert.

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Wer sich mit True-Wireless-Kopfhörern mit Überohrbügel arrangieren kann, erhält mit den Shure Aonic 215 Gen 2 attraktiv bepreiste, sporttaugliche In-Ears mit überzeugender Klangqualität. Zudem können sie noch auf Kabelbetrieb umgerüstet werden, um abseits von komprimierten Bluetooth-Signalen hochauflösend Musik hören zu können.

Shure ist im professionellen IEM-Bereich (In Ear Monitoring) eine feste Größe. Mit dem Shure Aonic 215 (zum Test) stellte der US-amerikanische Hersteller 2020 einen Grenzgänger vor, der professionelle Treiber mit einer Bluetooth-Sendeeinheit verbindet.

Die hier getestete aktuelle zweite Generation, verfügbar in Schwarz und Blau, stellt eine Weiterentwicklung dar. In Kombination mit einem effizienten passiven Noise Cancelling soll so ein Kopfhörer für den Consumer-Bereich entstehen, der sich für den mobilen (Sport-)Einsatz empfiehlt und gleichzeitig mit einem attraktiven Preis an den Start geht.

Bauart und Haptik

Bereits äußerlich kann man die Herkunft der Shure Aonic 215 Gen 2 erkennen: Die dynamischen Treiber entstammen eher dem IEM-Sortiment von Shure und sind mit einem drahtlosen Empfängerteil gekoppelt, das über die Ohren gelegt wird. Hinter den Ohren kommt somit der Akku mit mechanischer Bedientaste zu liegen, während die rotierbaren Treiber in das Ohr eingeführt werden.

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Im Unterschied zu den meisten Consumer-Lösungen lassen sich die Treiber der Shure Aonic 215 Gen 2 dank MMCX-Schnittstelle abnehmen. In Kombination mit dem optional erhältlichen Kabel „RMCE-Uni“ (UVP 39 Euro) ist somit eine Kompatibilität zu den hauseigenen SE-Modellen gegeben. Im Nu wird aus dem Shure-Kopfhörer so ein günstiger bühnentauglicher In-Ear-Monitor. Umgekehrt lassen sich aber auch die kabelgebundenen Modelle um die Bluetooth-Einheit „True Wireless Secure Fit Adapter Gen 2“ (UVP 189 Euro) erweitern.

Die hier verbaute Elektronik arbeitet mit Bluetooth 5 und bietet Unterstützung für die Codecs SBC, AAC und aptX, aber weder aptX HD noch LDAC. Die Funkstrecke arbeitete im Test zuverlässig über mehrere Räume.

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Ein weiteres Kennzeichen der Aonic-Serie ist das „Sound Isolating“ getaufte passive Noise Cancelling, dem ein komplementärer Transparenzmodus (Environment Mode) zur Seite steht.

Tragekomfort

Zum Aufsetzen muss man die Shure Aonic 215 Gen 2 über das jeweilige Ohr und die um 360 Grad rotierbaren Treiber in das Ohr einführen. Das ist etwas hakelig, gewöhnungsbedürftig und insbesondere in Kombination mit Brille und Maske faktisch umständlich. Dafür sitzen sie sicher und bequem, und das nicht nur über längere Zeiträume, sondern auch stabil bei sportlichen Aktivitäten. Der Nachteil: Mit knapp 21 Gramm sind die Aonic 215 schwerer als gängige True-Wireless-Kopfhörer.

Dank einer Auswahl von jeweils drei Passstücken aus Silikon und Memoryschaumstoff findet sich die jeweils beste Lösung, die in einem dauerhaft komfortablen Tragekomfort resultiert. In diesem Zusammenhang sei auch die IPX4-Zertifizierung gegen Schweiß- und Wasserbeständigkeit erwähnt.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit beträgt lautstärkeabhängig circa acht Stunden. Das robuste, aber eindeutig zu groß geratene Lade-Case hält nochmals die dreifache Leistung parat, so dass man auch lange Reisen mit dem Aonic 215 meistern kann. Das Case bietet einen USB-C-Anschluss sowie Statusanzeigen, kann aber nicht induktiv geladen werden.

Steuerung

Die Steuerung der Shure Aonic 215 Gen 2 ist gegenüber dem Vorgängermodell deutlich umfassender: Über die beiden Tasten lassen sich über konfigurierbare Ein- und Mehrfachklicks die Funktionen zur Musikwiedergabe, die Lautstärke und Telefonate steuern. Der Sprachassistent lässt sich aufrufen aber auch der Transparenzmodus ein- und ausschalten. Die recht dicken mechanischen Tasten sind ungewöhnlich positioniert und auch aufgrund des Druckpunkts anders als die sensiblen Touch-Flächen vieler Mitbewerber. Positiv zu bemerken ist, dass sie nicht die Trageposition verändern. Allerdings stört mich der Druck, der beim Betätigen auf den Schädelknochen ausgeübt wird.

App-Anbindung

Neben der Bedienung an den Shure Aonic 215 Gen 2 selbst, steht die kostenlose App „ShurePlus Play“ (iOS, Android) zur Verfügung. Diese bietet eine Überwachung der verbleibenden Akkulaufzeit, das Aufspielen von Firmware-Updates (Teststand: 1.3.9.0) und einen integrierten Media Player. Sogar der eingesetzte Bluetooth Codec wird angezeigt.

Hinzu kommt eine Kontrolle über die Intensität des Transparenzmodus (Environment Mode), die Konfiguration der Befehle zur Funktionssteuerung sowie ein fein abstimmbarer vierbandiger parametrischer Equalizer. Dieser bietet einige Presets sowie eine manuelle Einstellmöglichkeit und klingt selbst bei Basshebungen noch gut.

Komfortfunktionen

Mit Herausnehmen der Hörer werden die Shure Aonic 215 Gen 2 nunmehr eingeschaltet und zügig mit dem letzten Bluetooth-Empfänger gepaart, was durch eine Sprachmitteilung bestätigt wird. Umgekehrt funktioniert es beim Zurücklegen in das Case. Sinnvollerweise lässt sich auch nur ein Hörer nutzen. Nicht vorgesehen ist hingegen ein automatisches Pausieren der Musikwiedergabe bei Herausnehmen der Hörer aus dem Ohr.

Die Sound-Isolating-Technik lässt sich mit einem konventionellen Noise Cancelling durchaus vergleichen und kann Nebengeräusche laut Hersteller um bis zu 37 dB absenken. Tatsächlich gelingt so eine Entkopplung von lauten Umgebungen und es entsteht ein verbesserter Ruheraum. Insbesondere tiefe Frequenzen dringen von außen nur noch abgemildert ans Ohr.

Umgekehrt lässt sich per Knopfdruck über die Außenmikrofone die Umgebung in die Kopfhörer einspeisen, um diese Isolation aufzuheben und Gespräche bei aufgesetztem Kopfhörer führen zu können. Dabei lassen sich die Kopfhörer auch so konfigurieren, dass der Transparenzmodus automatisch eingeschaltet wird, wenn die Musik pausiert.

Klang der Shure Aonic 215 Gen 2

Wie schon beim Vorgänger überzeugt mich die Klangwiedergabe, die ich auf die guten dynamischen Treiber und den effizienten Störgeräuschabstand zurückführe. Geliefert wird ein kräftiger Pegel.

Bezüglich der tiefen Frequenzen agieren die Shure Aonic 215 Gen 2 tendenziell neutral, aber natürlich in Abhängigkeit von den eingesetzten Passstücken. Im Bass gelingt der Brückenschlag zwischen Druck, Fülle und Intensität bei gleichzeitiger Präzision. Zudem bringen die Kopfhörer die nötige Tonalität, Dynamik und das gewünschte Abklingverhalten, etwa bei tiefen Bassdrums. Tiefbass ist vorhanden, aber eben nicht zu vordergründig.

Auch die Mitten fallen aufgeräumt aus und sind eher analytisch als warm. Stimmen erhalten somit eine gute Sprachverständlichkeit. Orchester-, Pop- und Rockmischungen werden stimmig und durchsichtig reproduziert – von klassischen Instrumenten bis hin zu massiv verzerrten Gitarren.

In den hohen Registern klingt es offen und ohne Härten. Die Treiber liefern viele Details und reagieren schnell, was den Transienten und der Raumzeichnung zugutkeommt. Schließlich generieren die Aonic 215 ein breites Stereopanorama mit sicherer Verortung und nachvollziehbaren Bewegungen.

Nach meinem Geschmack gelingt den Kopfhörern zudem eine sichere und gleichzeitig stimmige Reproduktion, die durchaus auch eine tontechnische Beurteilbarkeit des Materials ermöglicht. Angesichts des Preises von etwa 230 Euro ist das eine angenehme Überraschung. Das optionale Kabel zur Beurteilung einer Festverbindung stand mir für den Test leider nicht zur Verfügung.

Die Sprachqualität bei Telefonaten ist in Ordnung, wird aber durch wabernde Nebengeräusche gestört.

vor 3 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)21 - 17.5000 Hz
  • Impedanz@1kHz: 20 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)@1kHz: 107 dB
  • Gewicht ohne Kabelje 21 g

Lieferumfang

  • Soft Flex Ohrpassstücke (S, M, L)
  • Schaumstoff-Ohrpassstücke (S, M, L)
  • Micro-USB-C-Ladekabel
  • RMCE-TW2 Wireless Adapter-Set
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz und Blau erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX
  • BT-Version: 5.0

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