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EarFun Air Pro 2

Gut ausgestattete True Wireless In-Ears mit hybridem ANC

Kurz & knapp

Die EarFun Air Pro 2 sind sehr solide verarbeitet, haben einen guten Klang, bieten eine wirkungsvolle Lärmreduzierung und haben eine nahezu vollständige Feature-Liste mit Komfortfunktionen. Störgeräusche im ANC-Betrieb und eine mäßige Sprachqualität bei Telefonaten trüben das gute Bild etwas ein, aber insgesamt bekommt man bei den Air Pro 2 tatsächlich viel für wenig. Der Hersteller könnte sich ja langsam mal überlegen, ob er zu seinen gut ausgestatteten Kopfhörern nicht mal eine App mitliefert, in der man ein paar Dinge individuell anpassen könnte. Dann wären die EarFun Air Pro 2 sogar noch mehr für wenig.

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Die Firma EarFun aus dem fernen China verfolgt bei seinen True Wireless In-Ears zwei Produktlinien mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen, die in schöner Regelmäßigkeit aktualisiert bzw. weiterentwickelt werden. In der Air-Linie folgen auf die Air (zum Test) die Air Pro (zum Test) und nun die Air Pro 2, die mit umfangreichen Features und gutem Klang eine Zielgruppe anspricht, die viel für wenig haben möchte und das auch bekommen soll.

Ausstattung

In der kompakten Packung finden wir zunächst einmal Erwartbares: In-Ears, flachovales Lade-Case, USB-A- auf USB-C-Kabel, Anleitung und zwei Tütchen, mit „A“ und „B“ gekennzeichnet, in denen sich jeweils drei Paar Ohrpassstücke in S, M und L befinden. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Passstücke in den Tütchen nicht. Auf den zweiten Blick wirken die Passstücke aus der einen Tüte minimal schmaler und weniger konisch, was sich im Ohr aber kaum bemerkbar macht, aber natürlich feinere Auswahlmöglichkeiten zur optimalen Anpassung ermöglicht. Das oben genannte Motto „viel für wenig“ wird also schon beim Auspacken in die Tat umsetzt.

Verbindung

Dank modernem Bluetooth 5.2 gelingt der Erstkontakt mit einem Zuspieler problemlos. Die Air Pro 2 lassen sich jeweils einzeln betreiben, es wird aber kein Multipoint geboten, das heißt, um den Zuspieler zu wechseln, muss der vorherige entkoppelt und das Prozedere neu ausgelöst werden. Die Reichweite der Übertragung im verwinkelten Büro beträgt gute elf Meter durch Wände, im Freien mit Sichtkontakt sind über 20 Meter drin. Das Signal wird SBC- oder AAC-codiert an 10-mm-Titanium-Treiber gefunkt, die in einem schweiß- und spritzwassergeschützten, nach IPX5 zertifizierten, Gehäuse ruhen, welche in ikonischer AirPods-Machart geformt sind und sehr gut sitzen, wenn denn das richtige Passstück genutzt wird.

Remote

Die Touch-Flächen an den Rückseiten der In-Ears reagieren auf einfaches, zweifaches und dreifaches Tippen zuverlässig und schnell, wobei neben der Transport- und Telefonsteuerung auch die Lautstärke geregelt werden kann. ANC, HearThrough sowie digitaler Assistent werden über Tippen und Halten am linken bzw. rechten In-Ear gesteuert. Nimmt man einen In-Ear aus dem Ohr, stoppt das Programm bis der Hörer wieder eingesetzt wird, was allerdings manchmal etwas unzuverlässig funktioniert – das Programm läuft weiter obwohl die In-Ears auf dem Tisch liegen.

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Aktive Geräuschunterdrückung

Vier Mikrofone in den Air Pro 2 kümmern sich um die Auslöschung von Umgebungsgeräuschen, was sehr gut klappt, zumal die mechanische Abschottung durch die fest- und dichtsitzenden In-Ears schon viel Außenlärm reduziert. Aus dem vorbeifahrenden, dröhnenden LKW macht das hybride ANC einen säuselnden Kleinwagen und auch dem allgemeinen Straßenlärm werden vor allem die tiefen bis mittleren Störfrequenzen entzogen, was nun nicht zu einer Totenstille im Kopf führt, aber schon ordentlich reduzierende und beruhigende Wirkung entfaltet. Hört man dem ANC beim Arbeiten zu, bemerkt man – neben einem deutlichen Taucherglockeneffekt – wie ein leises Rauschen und vor allem Knistern den Betrieb begleitet, was sich bei leisen Musikpassagen störend bemerkbar macht. Will man die Umgebung wieder besser hören, ohne die Air Pro 2 aus den Ohren zu nehmen, dann lässt sich ein Transparenzmodus einschalten, der die Außengeräusche über die Mikrofone ins Ohr leitet, was typischerweise künstlich und verrauscht klingt, für ein kurzes Lauschen in die Umwelt oder zum Wechseln von ein paar Worten beim Bäcker aber reicht. ANC und HearThrough sind anfällig für Windgeräusche, auch wenn EarFun damit wirbt, dass selbige bei ihnen aufgrund eines Algorithmus erkannt und unterdrückt werden. Sie treten dennoch auf und werden über das ANC hin zum Transparenzmodus immer störender, gerade wenn man Rad fährt.

Sound

Klanglich setzen die Air Pro 2 auf Bass, vernachlässigen etwas die Mitten und bieten in den oberen Bereichen recht klare und transparente Höhen an. Mit etwas ausgleichendem EQ wird daraus ein insgesamt runder und gut durchdringbarer Sound, der Spaß macht, auch nach längerer Zeit nicht ermüdet und für komplexere Musik genügend Spielraum zur Entfaltung bietet, wenngleich das ganz große Hörerlebnis ausbleibt. Bei aktiviertem ANC wird von unten her noch etwas geboostet und die Mitten wirken fülliger, was den Klang dann etwas vollmundiger macht, aber keine grundlegende dramatische Veränderung gegenüber dem Normalmodus bedeutet.

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Zum Telefonieren befinden sich dann noch Mikrofone am unteren Ende der Stege, die zum Mund ausgerichtet sind und so eigentlich beste Voraussetzungen für eine gute Sprachqualität sein sollten. Allerdings liefern hier die Air Pro 2 mit einer recht hallig und verrauschten Übertragung nur Mittelmaß.

Laufzeit

Sieben Stunden ohne und sechs Stunden mit ANC liefern die Air Pro 2 locker ab. Wird dann vor der zur Neige gehenden Batterie gewarnt, schalten sich die In-Ears rasch ab und müssen in das Lade-Case, in dem sie nach zehn Minuten Power für zwei Stunden erhalten und in weniger als einer Stunde wieder vollständig geladen sind. Letzteres schafft das Case etwa viermal, bevor es selber an den Stecker oder auf die Ladematte muss.

vor 3 Jahren von Sven Opitz
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabel53 g

Lieferumfang

  • 6 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
  • USB-A- auf USB-C-Kabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • BT-Codecs: AAC, SBC
  • BT-Version: 5.2
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP

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