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FiiO FH5s

Halboffene IEMs mit Dip-Schaltern zur Klanganpassung

Kurz & knapp

Was FiiOs FH5s auszeichnet, ist die flexible, individuelle Anpassbarkeit des Klanges. Auch wenn die Handhabung der Miniatur-Schalter ein wenig Aufmerksamkeit erfordert, wird ein vielseitiges Repertoire an Sound-Charakteristiken geboten, so dass sich die halboffenen In-Ear-Monitore hervorragend den eigenen Vorlieben entsprechend ausrichten lassen. Punkten können die bequem sitzenden IEMs zudem mit ihrer Anschlussvielfalt durch die drei Twist-Lock-Wechselstecker und einem umfangreichen Zubehörpaket inklusive der Transport- und Aufbewahrungsbox aus Leder.

Vorteile:
  • hoher Tragekomfort
  • halboffene Bauweise
  • Dip-Schalter zur Klanganpassung
  • drei Anschlussoptionen via Twist-Lock-Wechselstecker
  • umfangreiches Zubehörpaket
Nachteile:
  • leichte Kabelgeräusche oberhalb des Splitters
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Bei den In-Ear-Monitoren FH5s des chinesischen Herstellers FiiO handelt es sich um ein hybrides Vierfachtreibersystem, das über eine implementierte Klangregelung in Form von drei separaten Switch-Schaltern für den Bass-, Mitten- und Hochtonbereich zur individuellen Anpassung an die eigenen Hörgewohnheiten verfügt.

Die IEMs werden in einer repräsentativen Kartonschatulle mit einem umfangreichen Zubehörpaket ausgeliefert, das eine hochwertige Lederbox zur Aufbewahrung, zwei weitere Twist-Lock-Wechselstecker, den MMCX Assist von Final, eine Reinigungsbürste und insgesamt 13 Paare an Eartips umfasst. Neben jeweils drei neutralen, bass- und stimmbetonten Silikon-Varianten (S/M/L), stehen noch drei Schaumstoff-Ausführungen in der Größe M und ein Paar Bi-Flange-Aufsätze in der Größe S zur Auswahl, wodurch sowohl zusätzliche Tuningoptionen als auch spezifische Anpassungsmöglichkeiten an die Gehörgänge geboten werden.

Tragekomfort

Der Sitz der Hörer erwies sich als ausgesprochen bequem, wobei die für In-Ear-Monitore typische Kabelführung mit ihrer Verstärkung hinter dem Ohr einerseits für Stabilität und bei einer längeren Nutzung auch für Entlastung sorgt. Zudem betten sich die halboffenen Gehäuse aus Aluminium und Magnesium, die pro Seite ein Gewicht von neun Gramm besitzen und deren Luftauslässe optisch die Form einer Drachenschuppe darstellen sollen, hervorragend in die Ohrmuscheln ein.

Variabler Anschluss

Das mitgelieferte Kabel besitzt eine Länge von 1,20 Metern und ist über eine gängige MMCX-Steckverbindung mit den Gehäusen verbunden, so dass es im Bedarfsfall ausgetauscht werden kann. Austauschbar ist auch der Anschluss des Kabelgeflechts, das laut Herstellerangaben aus 120 Kupfereinzelleitern, die mit monokristallinem Silber beschichtet sind, besteht und demnach 32 Einzelleitern schlanker als bei den FD5 (zum Test) ausfällt, das bei identischer Länge fünf Gramm mehr auf die Waage gebracht hat. Um die IEMs flexibel an verschiedenen Kopfhörerverstärkern und Zuspielgeräten betreiben zu können, stehen insgesamt drei Twist-Lock-Wechselstecker zur Verfügung, die einen Anschluss per 3,5-mm-Miniklinke sowie symmetrische Verbindungen an 2,5-mm- oder 4,4-mm-Ausgängen ermöglichen. Eine gut umgesetzte, praxisnahe Lösung, die der modernen Anschlussvielfalt Tribut zollt, auch wenn auf die 6,3-mm-Klinke verzichtet wurde, weshalb ein Adapter im ansonsten reichhaltigen Zubehörsortiment vermisst werden kann. Während der Testphase ist zudem aufgefallen, dass oberhalb des Splitters Kabelgeräusche beim Kontakt mit der Kleidung oder Haut auftreten können, was das Hörerlebnis jedoch nicht nachhaltig beeinträchtigt, da der Mikrofonie-Effekt primär bei pausierender Wiedergabe wahrnehmbar ist.

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Aufbau

Das 4-Wege-System verfügt über einen erweiterten Frequenzgang von 10 bis 40.000 Hz und nutzt einen dynamischen 12-mm-Treiber mit Beryllium-Beschichtung als Tieftöner. Auch der mittlere Frequenzbereich wird von einem dynamischen Treiber mit 6 mm Durchmesser und Beryllium-Beschichtung dargestellt, während im Hochton- und Superhochtonbereich jeweils BA-Treiber zum Einsatz kommen. Dabei soll die halboffene Bauweise einerseits für eine physikalische Druckentlastung des Innenohres sorgen, indem der erzeugte Luftdruck des Tieftöners entweichen kann. Als weiterer Vorteil wird eine offene, weite Klangbühne benannt, da sich der Schall verteilen kann. Das kann sich jedoch, zumindest bei höheren Lautstärkepegeln, auch im Abstrahlverhalten bemerkbar machen, wobei der größere Unterschied gegenüber geschlossenen In-Ear-Hörern in einer geringeren Abschirmung besteht, so dass die Außenwelt stärker wahrgenommen wird.

Sound

Die Grundabstimmung der FH5s vermittelt einen bodenständigen Klangeindruck mit einer leichten Betonung im unteren Frequenzspektrum. Dabei reicht die kräftige Basswiedergabe sehr tief hinab und tendiert zu einer satten, gehaltvollen Darstellung, die bassaffine Produktionen druckvoll wiedergibt und dementsprechend einen hohen Spaßfaktor bietet. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die Abbildung von Stimmen, die sowohl Energie als auch Substanz besitzt und von einer weichen Grundwärme getragen wird, was die Wiedergabe sanft und subtil zu glätten vermag ohne eine gekünstelte Effekthascherei zu betreiben. Gleichzeitig wirkt die Stimmendarstellung ausgesprochen feinsinnig, sehr rein und transparent. Trotz der vorhandenen Präsenz besteht jedoch keine herausgestellte Vordergründigkeit oder Gänsehaut verursachende Intimität, da Vocals in das Arrangement eingebettet bleiben und die Wiedergabe nicht auf Direktheit oder Nähe, sondern Homogenität ausgerichtet ist.

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Auch wenn die oberen Gefilde keineswegs abfallen, erscheint der Hochtonbereich insgesamt zurückhaltender. Dabei besteht selbst bei höheren Lautstärkepegeln keine Neigung zu Härte oder Schärfe und auch Zischlaute stellen kein Problemfeld der Hörer dar. Die Höhenwiedergabe lässt sich als präzise und gutmütig beschreiben, was zugleich die Abstimmung der IEMs im Allgemeinen charakterisiert. Auch das Timing lädt zu einem entspannten Hörvergnügen ein, da die vorhandene Spielfreude nicht anstrengend oder zu forsch erscheint. Was beim Grundklang der FH5s aus meiner Sicht nicht unbedingt signifikant zur Geltung kommt, sind die Vorzüge der halboffenen Gehäusekonstruktion, da die Bühne der FD5 gefühlt weitläufiger erschien.

Klangregelung

Die in die Gehäuse integrierten Dip-Schalter sind zwar sehr filigran, was eine gewisse Konzentration und gute Lichtverhältnisse bei der Einstellung mithilfe der dafür vorgesehenen Spitze der Reinigungsbürste erfordert. Ansonsten funktioniert die Klanganpassung allerdings ganz hervorragend, zumal insgesamt acht verschiedene Einstellmöglichkeiten bestehen. Ein ausgewogenerer Klang lässt sich beispielsweise durch eine Anhebung der Höhen realisieren, wodurch sich die Darstellung öffnet und eine weitere Bühne zum Vorschein kommt. Auch die Klarheit nimmt zu, während der Hochtonbereich knackiger klingt und Akzente setzt. Wer eher den beliebten, modernen „Badewannen“-Sound favorisiert, kann sowohl den Bass- als auch den Hochtonbereich verstärken, was ebenfalls den Tiefbass merklich ausbaut, jedoch immer noch definiert klingt. Vocal-Fans haben hingegen die Möglichkeit, das mittlere Frequenzspektrum zu erhöhen, wodurch die gefällige Stimmendarstellung etwas zentrierter wirkt. Wenn zusätzlich zu den Mitten noch der Höhenanteil verstärkt wird, wandelt sich das zuvor eher erdige in ein helleres Klangbild, wobei Stimmen luftiger klingen und weiter an Reinheit gewinnen, ohne dünn oder blass zu erscheinen. Auch Sibilanten werden nach wie vor nicht als Störfaktor wahrgenommen.

vor 3 Jahren von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisehalboffen
  • Wandlerprinzip2x dynamisch + 2x Balanced-Armature-Treiber
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 40.000 Hz
  • Impedanz40 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)106 dB
  • Gewicht mit Kabel43 g
  • Gewicht ohne Kabel18 g
  • Kabellänge120 cm

Lieferumfang

  • 13 Paar Eartips: bassbetonte, stimmbetonte und neutrale Eartips in jeweils drei Größen (S/M/L) plus eine Bi-Flange-Variante (S) und drei Paar Schaumstoff-Eartips (M)
  • Final MMCX Assist Werkzeug
  • Reinigungsbürste
  • Aufbewahrungsbox aus Leder

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