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Aftershokz Aeropex

Knochenschall-Hörer mit Bluetooth 5.0

Kurz & knapp

Ganz ohne Frage ist das Hörerlebnis beim erstmaligen Tragen der Aftershokz Aeropex ziemlich spektakulär. Der Klang ist tatsächlich „im Kopf“ und das, obwohl man die Außenwelt weiterhin unverändert hört und aufgrund der extrem robusten und schlanken Bauform gar nicht das Gefühl hat, irgendwas in oder auf den Ohren zu haben. Der Klangreichtum, der über die Knochen ins Gehör wandert, ist allerdings eher auf den Bereich der Mitten beschränkt und kann sowohl in Bezug auf Lautheit wie auch Frequenzgang nicht mit klassischen Over- oder In-Ear-Konzepten mithalten. Sprache dagegen, wie beispielsweise in Podcasts, Hörbüchern oder bei Telefonaten, übertragen diese Hörer durchaus gut. In Verbindung mit dem außergewöhnlichen Freiheitsgefühl der Ohren und der guten Sprachqualität empfehlen sich die Aeropex als hervorragend leichtgewichtiges Headset für Vieltelefonierer.

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Knochenschall (ganz präzise eigentlich: Knochenleitungswandler, denn Knochen machen für gewöhnlich keinen Schall) ist der eher etwas gruselige Begriff für das – für uns Musikfreunde erfreuliche – Phänomen, dass Klangschwingungen nicht nur mit dem Trommelfell, sondern auch durch die Übertragung im Körper (bis zur Hörschnecke) wahrgenommen werden können.

Marktführer in diesem Bereich ist die Firma Aftershokz, die dieses Prinzip in ihrem gesamten Produktportfolio zum Einsatz bringen. Für den Einsatz einer Knochenschall-Übertragung gibt es gute Gründe, denn sie bietet eine Reihe prinzipbedingter Vorteile (allerdings auch Nachteile, doch dazu später mehr): Zunächst einmal bleiben die Ohren frei, so dass man mit seiner Umgebung im akustischen Kontakt bleibt, und auch das manchmal etwas störende Drücken im Ohr entfällt. Auch die Wasserdichtigkeit ist viel leichter herzustellen, da die Treiber vollständig gekapselt sein können – entsprechend sind die hier getesteten Aeropex nach IP67 wasserdicht. Zudem ist die ganze Sache recht gehörschonend, da das Trommelfell hier ja umgangen wird.

Die in vier Farbvariationen (Kosmisches Schwarz, Mondgrau, Exlipse Blau und Solar Rot) erhältlichen Aeropex sind das derzeitige Spitzenmodell im Knochenschall-Hörer-Sortiment von Aftershokz. Sie funken mit Bluetooth 5.0, beherrschend die Profile A2DP, AVRCP, HSP und HFP und revanchieren sich nach einem vollen Ladezyklus von zwei Stunden mit einer Spielzeit von rund acht Stunden. Darüber hinaus bieten sie Freisprech-Funktionalität und eine einfache Medien-/Anruf-Steuerung über einen Multifunktionstaster im linken Hörer.

Äußerlichkeiten

Dass sich die Aeropex an eine sportive Outdoor-Zielgruppe richten, macht schon die Verpackung mit Bildern von urban sportelnden Menschen deutlich. Dass den Knochenleitungswandlern tatsächlich auch ein ausgewachsener Crosstriathlon nichts ausmacht, merkt man spätestens dann, wenn man den aus einem Stück bestehenden, extrem biegsamen und mit gummiertem Kunststoff überzogenen Hörer aus der Verpackung nimmt. Da ist nichts Scharfkantiges an ihm und keine starre Stelle, wo etwas brechen könnte. Und wenn er mit seinen gerade mal 26 Gramm Gewicht irgendwo hinfällt, passiert schlicht und ergreifend gar nichts. Keine Frage also: Das Aeropex ist ein robustes Teil. Geladen wird es über ein mitgeliefertes USB-Kabel mit einem magnetischen Stecker, der in bester MagSafe-Manier auf die Ladekontakte an der Unterseite des rechten Hörers rutscht. Toll ist daran zum einen, dass der Stecker durch die starke magnetische Polarisation nicht falsch angeschlossen werden kann, zum anderen, dass die Ladeschaltung erkennt, ob ein Kurzschluss aufgrund von Feuchtigkeit vorliegt. Ist das der Fall, wird der Anwender durch hektisches Blinken und einen Piepston gewarnt.

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Bedienung

Ein- und Ausschalten, Pairing-Initiierung sowie die Lautstärke regelt man über zwei Taster auf der rechten Hörerseite. Links sitzt ein nahezu unsichtbarer Multifunktionstaster, mit dem sich Pause, Titel vor/zurück, Rufannahme/Beenden/Ablehnen und Sprachwahl über diverse Drück-Variationen auslösen lassen. Das Verbinden via Bluetooth und die Stabilität der Funkstrecke waren in Test nicht zu beanstanden. Als Codec kommt hier SBC zum Einsatz.

Handling

Das Anlegen der Aeropex ist denkbar einfach: Man legt sich einfach den Bügel über die Ohren, woraufhin die beiden Induktionsenden fast automatisch ein Stück unterhalb der Schläfen auf dem Schädelknochen aufliegen. Der Tragekomfort ist entsprechend fantastisch: Man merkt die Anwesenheit des Hörers kaum und auch heftige Kopfbewegungen macht er aufgrund seiner geringen Masse klaglos mit. Dennoch merkt man aufgrund der Bügelform sofort, falls man ihn tatsächlich mal verlieren sollte – sehr gut. Brillenträger müssen hier ein bisschen „stapeln“, aber auch das geht okay. Prinzipbedingt bleiben die Ohren hier immer frei, so dass man Außengeräusche wie gewohnt wahrnehmen kann, was bei Telefonaten wirklich großartig ist, da man hier – anders als bei ohrverschließenden In-Ears – die volle Kontrolle über die eigene Stimme im Raum behält. Aufgrund der guten Sprachqualität in beide Richtungen und des sehr angenehmen Sitzes am Kopf, spreche ich dem Aeropex, ungeachtet seiner Eigenschaften zum Musikhören, eine gesonderte Empfehlung als Freisprech-Headset aus. Für den Fall, dass man beim Telefonieren oder Musikhören nicht vom Umgebungslärm gestört werden möchte, legen Aftershokz dem Hörer noch ein gesondertes Paar Standard-Ohrstöpsel aus Schaumstoff bei. Das wirkt zwar etwas – nun ja – billig, funktioniert im Prinzip aber gut. Allerdings ändert sich hier der Klang dramatisch, worauf ich im Folgenden eingehen möchte.

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Klang

Wie klingt es denn nun, wenn der Schall nicht über das Trommelfell, sondern via Schädelknochen zum Gehör gelangt? Nun ja – um es kurzzufassen: eher etwas dünn. Denn auch wenn Aftershokz den Frequenzgang mit 20 Hz bis 20 kHz beziffern und ich im Test zumindest einen Funktionsbereich zwischen 60 Hz und 14.000 Hz ermitteln konnte, das, was am Ende im Ohr ankommt, wirkt frequenztechnisch doch sehr eng auf den Mittenbereich beschränkt. Ein bisschen so, wie ein kleines Mittelwellenradio im Kopf. Das ist für Telefonate, dem Lauschen von Podcasts oder seichtem Hintergrund-Gedudel gar nicht mal verkehrt. Dreht man die Lautstärke hoch, stellt sich ein unangenehmes Vibrieren an den Schläfen ein – ein bisschen wie von einer elektrischen Zahnbürste, weshalb man die Hörlautstärke automatisch im unteren Bereich einstellt. Erstaunlich ist allerdings der Effekt, wenn man sich die mitgelieferten Ohrenschützer in die Ohren steckt, denn dann baut sich plötzlich der Staudruck im Ohr auf, den man von In-Ears kennt, und es wird sogar Bass hörbar. Das allerdings geht deutlich auf die Höhenwiedergabe, so dass sich das Klangbild hierbei unnatürlich dumpf anhört.

vor 3 Jahren von Numinos
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformKnochenschall
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Schalldruckpegel (SPL)±3dB: 105 dB
  • Gewicht ohne Kabel26 g

Lieferumfang

  • 2 magnetische Ladekabel
  • Ohrstöpsel
  • Silikontasche

Besonderheiten

  • in Schwarz, Grau, Blau und Rot erhältlich
  • BT-Codecs: SBC
  • BT-Version: 5.0
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP
  • Multipoint-Pairing: max. 2 Geräte, aber keine gleichzeitige Verwendung

5 Antworten auf “Aftershokz Aeropex”

  1. Regina GöstlKegl sagt:

    Habe die Aeropex erhalten, es funktioniert aber nur der linke Teil, rechts kommt kein Ton.

  2. Michael Grün sagt:

    Hallo Redaktion
    Knochenschall-Hörer mit Bluetooth 5.0,
    würden wir gerne Testen ist dies möglich,
    dass Sie uns ein Kopfhörer zum Testen leihen könnten.

    Grüße Michael Grün

  3. Fitschu sagt:

    Interessanter Test
    Mich würde noch interessieren, ob man gleichzeitig zwei BT Geräte (Laptop und Mobile) damit verbinden kann und wie gut das funktioniert

    • Redaktion sagt:

      Die Aeropex bieten zwar Multipoint-Pairing (max. 2 Geräte), aber eine gleichzeitige Verwendung geht nicht. Man kann aber nahtlos von einem Gerät zum anderen wechseln.

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