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LG TONE Free FN6

True-Wireless-Kopfhörer mit Meridian-Signalprozessor und UVnano-Technologie

Kurz & knapp

Mit den TONE Free FN6 gelingt LG ein bemerkenswerter Markteinstieg. Die stylischen In-Ears bieten ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis mit hoher Funktionalität. Sie sitzen dabei bequem und sicher im Ohr und überzeugen vor allem im Klang. Die Anforderungen an mobilen Hörspaß mit sinnvollen Komfort-Optionen werden hier in bestem Maße erfüllt.

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Mit den Tone-Free-Modellen will sich der koreanische Riese für Konsumentenelektronik nunmehr auch im Bereich der True-Wireless-Kopfhörer etablieren. Der Free FN6 stellt dabei das bislang zweitgrößte Modell dar, mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 149 Euro.

Der leichte und modern-minimalistische TONE Free FN6 (HBS-FN6) ist wahlweise in Weiß oder Schwarz verfügbar und konstruktiv durchaus mit Apples AirPods Pro (zum Test) vergleichbar: das Kunststoffgehäuse verfügt über In-Ear-Elemente mit austauschbaren Silikon-Passstücken sowie eine stabähnliche Verlängerung nach unten. Als Earbuds möchte ich diese Konstruktion deshalb im Unterschied zu LG bewusst nicht bezeichnen. Die Außenseite ist berührungsempfindlich und somit zur Funktionssteuerung nutzbar. Zum Lieferumfang gehört weiterhin ein kompaktes, rundes Lade-Case mit zusätzlicher Akkukapazität. Für eine weitere Steuerung steht schließlich eine kostenlose App namens „Tone Free“ für iOS und Android bereit.

In den Fokus der Werbung stellt LG eine hohe Klangqualität, für deren Erreichen man sich mit dem englischen Hersteller Meridian zusammengetan hat, der seit Jahren innovativ und mit bestimmten Standards (MLP, MQA) im Bereich der digitalen Audiotechnik tätig ist. In diesem Fall bietet besagte App einen achtbandigen editierbaren von Meridian bereitgestellten Equalizer mit einigen Presets. Es wird zwar nicht näher erläutert, aber bei den bereitgestellten vier Presets kommt offenbar teils das von Meridian entwickelte Headphone Spatial Processing (HSP) zum Einsatz, von denen die breit und räumlich klingende Variante „Immersive“ standardmäßig aktiviert ist, deren Entzerrungskurve aber für den Anwender nicht einzusehen ist. Nicht ganz zu diesem Konzept passt meines Erachtens die Beschränkung auf die Bluetooth-Codecs SBC und AAC, während hochauflösende Lösungen wie aptX HD und LDAC nicht zur Verfügung stehen. Im Unterschied zum Modell TONE Free FN7 (zum Test) verzichtet das Testgerät auf ein Noise Cancelling, was den Preisunterschied von 50 Euro erklärt.

Praxis

Der Tragekomfort ist aufgrund des geringen Gewichts und der ergonomischen Formung der Ohrstücke über längere Zeiträume gut. Die Hörer sitzen bequem und recht sicher im Ohr – dafür sorgen drei mitgelieferte Silikon-Ohrpassstücke. Gelegentlich muss man die Ohrstöpsel nachjustieren, aber das ist bei den Mitbewerbern auch nicht anders.

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Für den Mobileinsatz und den Sportbetrieb ist der Free FN6 aufgrund seiner IPX4-Schutzklassenzertifikation durchaus geeignet, andererseits aber kein expliziter Sportspezialist.

Die Touchfunktionen scheinen aufgrund einer etwas nachlässigen Vorkonfiguration vergleichsweise reduziert, lassen sich aber bei näherem Blick in die App sogar frei festlegen: Die Musikwiedergabe lässt sich starten und pausieren, ebenso wie Anrufe annehmen und beenden. Die Lautstärke lässt sich über Doppelklicks ändern und Titelsprünge auslösen. Auch ein Sprachassistent ist aufrufbar.

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Schließlich kann man den sogenannten Ambient-Sound-Modus über einen längeren Druck ein- und ausschalten. Dabei werden die verbauten Mikrofone genutzt, um Außengeräusche in regelbarer Lautstärke in den Kopfhörer einzuspeisen, um so eine Kommunikation mit der Außenwelt einfacher zu gestalten. Das funktioniert in der Praxis durchaus mit guten Ergebnissen, wenngleich die Mikrofone etwas windempfindlich sind.

Weiter erkennen die Free FN6, wenn man sie aus den Ohren nimmt und pausieren automatisch die Musikwiedergabe, beziehungsweise setzen diese wieder fort. Sie lassen sich praxisgerecht auch einzeln nutzen, etwa für Telefonate und die Arbeit am Rechner. Wie bei vielen Mitbewerbern hat die Touchbedienung aber auch einen Nachteil: Es kommt immer wieder vor, dass man versehentlich eine Funktion auslöst, wenn man „mal eben“ die Ohrhörer zurechtrückt.

In der Praxis kam es mit dem Free FN6 in Kombination mit einem iPhone 8 zunächst zu gelegentlichen kurzen Tonausfällen, was sich mit der aktuellen Firmware 1.35.1 aber deutlich besserte. Sind die Kopfhörer erst mit dem Smartphone gepaart, erfolgt ein erneutes Pairing angenehm zügig. Allerdings gab es einen Fall, bei dem die App die Hörer dauerhaft bis zu einem Reset nicht mehr fand.

Eine nette Funktion ist die Möglichkeit, seine Kopfhörer über die App suchen zu lassen. Sofern sich diese in Reichweite befinden, lässt sich ein Testton abspielen. Das ist durchaus praktisch, wenn man seine Kopfhörer regelmäßig in der Wohnung liegelnässt, funktioniert aber weder bei leerem Akku, im Lade-Case oder außerhalb dieser Reichweite. Apropos Reichweite: Die Funkstrecke wird weitgehend stabil über mehrere Räume aufrecht erhalten.

Für gute Sprachqualität sollen zwei integrierte Mikrofon pro Seite sowie eine zusätzliche Rauschunterdrückung und Echokompensation sorgen. Dabei kommen die nach unten zeigenden Bügel der Kopfhörer zum Einsatz, die eine bessere Ausrichtung der Mikrofone auf den Sprecher ermöglichen. Tatsächlich ist das Ergebnis in der Praxis überzeugend und empfiehlt die TONE Free FN6 für Vielsprecher. Einzig die Echokompensation scheint mir dem klassischen Treppenhauseffekt nicht ganz gewachsen.

Das Lade-Case besitzt die hauseigene UVnano-Technologie und der Hersteller gibt an, über eine UV-Beleuchtung im Lade-Case bis zu 99,9 % der Bakterien abzutöten, die sich auf den Hörern befinden. Das ist grundsätzlich eine gute Idee, die aber vermutlich besonders wirksam ist, wenn man seine Hörer mit anderen Menschen regelmäßig austauscht. Ansonsten dürften die Bakterien wohl aus dem eigenen Ohr stammen. Übrigens: Das blaue Licht, das beim Öffnen des Ladeschalendeckels angezeigt wird, ist „nur“ ein Stimmungslicht, das tatsächliche UV-Licht wird erst aktiviert, wenn die In-Ears im Lade-Case stecken und dieses geschlossen ist.

Die Ohrhörer selbst bieten eine realistische Laufzeit von bis zu sechs Stunden. Das Lade-Case fügt dem zwei weitere volle Ladungen hinzu, so dass man lautstärkeabhängig auf bis zu 18 Stunden Gesamtspielzeit kommt, ehe auch das Case über USB-C an die Steckdose wandert. Eine volle Ladung erreicht man in knapp einer Stunde, dank Schnellladefunktion aber auch in nur fünf Minuten eine weitere Stunde Spielzeit. Kabelloses Laden wird ebenfalls unterstützt.

Klang

Voraussetzung für ein dichtes Klangerlebnis mit Bassdruck ist wie immer ein guter Sitz, der neben dem nötigen Bassfundament auch für eine gute Isolierung von Außengeräuschen sorgt. In diesem Fall sind die Klangergebnisse überzeugend und die Reserven ausreichend für eine kräftige und druckvolle Wiedergabe. Die dynamischen 6-mm-Treiber klingen ausgewogen und mit erstaunlicher Transparenz. Sie liefern in der erwähnten „Immersive“-Einstellung ein breites Klangbild, dass gleichzeitig zahlreiche Details bei der Wiedergabe herausarbeitet.

Im Bassbereich tönt der Kopfhörer schlank im positiven Sinne. Bässe und Bassdrums werden mit Kontur klar in der Länge aber auch in der Tonhöhe und Lautstärke definiert. Gleichzeitig ist auch Tiefbass vorhanden (Nick Cave: „Galleon Ship“), aber eben nicht in der oftmals überbetonten Form. Klasse!

Im Mittenspektrum klingt Grunge-Metal wie Alice in Chains („Check My Brain“) dicht und satt, während härtere technische Spielarten (Meshuggah: „Bleed“) ebenfalls präzise aber nicht blechern reproduziert werden. Flügel und ein Symphonieorchester erklingen natürlich und mit Blick auf den Charakter der akustischen Instrumente oder Stimmen. In allen Genres von Whitney Houston bis zu aktueller Elektronik klang es schlichtweg gut. In den Höhen gibt es besagte beachtliche Transparenz, keine störenden Härten und eine Schnelligkeit, mit der sich die nötigen Details und Raumeffekte nachvollziehen ließen, aber auch das Stereopanorama in der Breite befüllt wird. Das Gesamturteil ist damit für die Preisklasse wirklich überzeugend, wenngleich die Immersive-Schaltung eher keine audiophile Neutralität im Fokus hat.

vor 4 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 5,4 g; Lade-Case 39 g

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Codecs: AAC, SBC
  • BT-Version: 5.0
  • UVnano-Reinigung

Eine Antwort zu “LG TONE Free FN6”

  1. Silvi sagt:

    Hallo, habt einen schönen Tag

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