Der Hi-X65 von Austrian Audio überzeugt als offener, ohrumschließender Kopfhörer mit glasklarem, detailreichen Klang. Sein großer Frequenzumfang reicht von klar umrissenen Subbässen über beeindruckend detailreiche Mitten bis hin zu feinen, brillanten Höhen. Zugleich ist der Kopfhörer angenehm zu tragen und bietet eine wirklich funktionale Kombination von Lieferumfang und Handling. Wer unterwegs einen top-klingenden Kopfhörer mit kurzem Kabel für echten HiFi-Genuss nutzen und vielleicht sogar zusammengeklappt transportieren möchte, ist beim Hi-X65 gut aufgehoben. Ebenso kann dieser Kopfhörer überall dort im Studio zum Einsatz kommen, wo detaillierter, unprätentiöser Klang beim Beurteilen von Audiosignalen helfen soll und die offene klangdurchlässige Konstruktion kein Problem darstellt. Mit seiner hohen Klangqualität reiht sich der Hi-X65 nahtlos in die Reihe der überzeugenden Kopfhörer von Austrian Audio ein und punktet mit seiner UVP von etwa 350 Euro auch im Vergleich zur Konkurrenz mit seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Mit dem Austrian Audio Hi-X65 stellt der AKG-Nachfolger aus Wien seinen ersten offenen Kopfhörer vor. Dieser richtet sich einerseits an professionelle und anspruchsvolle Anwender aus dem Tonstudiobereich, zum anderen aber auch Liebhaber audiophilen Hörgenusses.
Edel und futuristisch
Der edel gestaltete Pappkarton enthält neben dem Kopfhörer zwei Anschlusskabel mit 1,2 (HXC1) beziehungsweise 3 Meter Länge (HXC3), beide zum Korrosionsschutz vergoldet. Hinzu kommt ein ebenfalls vergoldeter Schraubadapter auf das 6,35-mm-Klinkenformat sowie ein Stoffbeutel mit Kordelzug.
Die hauseigene Design-Linie ist klar erkennbar. Wäre nicht die unterschiedliche Farbgebung der Modelle, ließen diese sich nicht ohne weiteres auseinanderhalten. Mir gefallen die Eleganz und der futuristische Look der Kopfhörer dieser Marke. Die Grundfarbe Schwarz mischt sich hier mit grauen Elementen. Neuralgische Konstruktionselemente wie der Kopfbügel und die Kopfbügelarme bestehen aus Metall, weniger beanspruchte Teile aus Kunststoff. Kopfbügelpolster und Ohrpolster sind aus oder enthalten Memory-Schaumstoff. Die Arme der Hörschalen können servicefreundlich abgeschraubt werden.
Bewährte Technik
Wie im Hi-X50 (zum Test) und Hi-X55 (zum Test) kommen die selbst entwickelten Hi-X-Treiber mit 44 mm Durchmesser zum Einsatz. So profitiert der Hi-X65 von einem umfassenden Frequenzgang (5 Hz bis 28 kHz) mit äußerst geringem Klirrfaktor von unter 0,1% (Herstellerangaben), die auf verzerrungsfreien, klaren Klang hoffen lassen. Durch die geringe Impedanz von 25 Ohm kann das Testgerät locker an weniger leistungsstarken Kopfhörerverstärkern eingesetzt werden und dank der Empfindlichkeit von 110 dB SPL dennoch ordentlich Dampf auf die Ohren geben.
Luftikus
Schon der äußere Eindruck überzeugt: Die Hörschalen des Hi-X65 sind drehbar und leicht schwenkbar, um sich der Kopfform anpassen zu können. Dazu lassen sie sich einklappen, um den Hi-X65 platzsparend zusammenzufalten. Die Ohrpolster sind per Klick-System befestigt und austauschbar. Ihre Form und Größe macht den Hi-X65 dabei zu einem Kandidaten, der sich auch für größere Ohren eignet. Große aufgedruckte Buchstaben stellen sofort klar, wie der Kopfhörer aufgesetzt werden muss.
Die wechselbaren Anschlusskabel werden per Steck-Dreh-Mechanismus vor Herausrutschen gesichert und jeweils einseitig geführt. Hierdurch wird der Nutzer nicht von herunterbaumelnden Strippen gestört. Das Durchreichen des Kabels von der linken zur rechten Hörschale ist ohne Sollbruchstellen gelöst. Wer den Kopfhörer für den Hörgenuss unterwegs einsetzen möchte, findet in dem kürzeren Wechselkabel die optimale Länge, um es unter der Kleidung zu verstauen. Für den Studioeinsatz dürfte die 3-Meter-Variante besser geeignet sein, da sie für ausreichend Bewegungsfreiheit am Regieplatz sorgt.
Durch die weichen Ohrpolster und den superweich gepolsterten Kopfbügel ergibt sich ein hoher Tragekomfort, der auch bei längeren Sitzungen erhalten bleibt. Hierzu trägt auch der geringe Anpressdruck bei, der umgekehrt aber auch dafür verantwortlich ist, dass der Kopfhörer bei schnellen Kopfbewegungen zum Verrutschen neigt.
Weite Soundbühne – detailreicher Klang
Beim Anhören meiner Referenztitel fallen mir auf Anhieb der offene Klang und die große Klangbühne auf. Die wahrgenommene Tiefenstaffelung ist differenziert. Die Stereobreite ist sogar derart weit, dass für mich bei manchen Produktionen das klangliche Zentrum vor den Augen verloren geht. Bass und Bassdrum spielen dann eher „im als vor dem Kopf“. Die gesamte Wiedergabe wirkt unkomprimiert und der Klang entsprechend dynamisch und lebhaft.
In den Bässen ist der Hi-X65 zurückhaltend aufgestellt. Das ist bei offenen Kopfhörern aufgrund des verringerten Kompressionseffekts der Hörschalen häufig der Fall. Wer die Bassfrequenzen aber leicht per Equalizer anhebt, stellt fest, dass der Testkandidat am unteren Ende des Spektrums enorme Reserven hat, die bis in den echten Tiefbass reichen. Die Mitten werden fein und differenziert wiedergegeben. Die Sprachverständlichkeit von Gesang und Sprache ist bestens, wobei unangenehmes Zischeln ausbleibt. In den Höhen ist der Klang weit und offen, ohne dabei scharf zu klingen. Er zeichnet sich ohne übertriebene Wärme durch Natürlichkeit aus, wovon Klassik- und Jazzaufnahmen profitieren.
Als offene Konstruktion sind Außengeräusche durch die Hörschalen hindurch hörbar und der ausgegebene Klang umgekehrt von außen wahrnehmbar. Aber das spielt für die Beurteilung von Aufnahmesignalen und Mischungen im Tonstudio zum Glück meist keine Rolle.
- 309,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 28.000 Hz
- Impedanz25 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)110 dB
- Gewicht ohne Kabel308 g
- Kabellänge300/120 cm
Lieferumfang
- Kabel, 3 m (wechselbar)
- Kabel, 1,20 m (wechselbar)
- Adapter auf 6,35 mm
- Aufbewahrungsbeutel
- handschriftliches Qualitätszertifikat
- Garantieverlängerung bei Registrierung
- Schnellstartanleitung
- Aufkleber mit Herstellerlogo
Sind die Frequenzgänge abhanden gekommen? Würden mich echt interessieren
Stimme dem zu. Wo ist die Frequenzkurve?
Mangels Testgeräte konnten wir noch keine Messungen durchführen. Das wird aber nachgeholt.