Mit den Soundcore Liberty Air 2 Pro hat Anker bequem sitzende, kabelbefreite In-Ears im Programm, die per App-Anbindung flexibel an die eigenen Bedürfnisse und Umwelt anpassbar sind. Während mithilfe von HearID (2.0) und EQ ein persönliches Soundprofil erzeugt werden kann, stehen zudem insgesamt vier Geräuschunterdrückungs- und zwei Transparenzmodi zur Auswahl.
- bequemer, anpassbarer Sitz
- leichtes, kompaktes Format
- Schnellladefunktion
- kabelloses Laden per Qi
- hohe Bluetooth-Reichweite
- stabile, übersichtliche App
- umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten
- LDAC-Codec-Unterstützung
- keine Unterstützung des aptX-Codecs
- Hörer ohne Ladestandsanzeige
- kein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer möglich
- ANC- und Transparenzmodi mit wahrnehmbaren Grundrauschen
Lobenswert ist direkt beim Auspacken, dass die Hörer mit neun Paar EarTips in den Größen XXXS bis XL ausgeliefert werden, wodurch eine hohe, spezifische Passgenauigkeit des Systems erreicht werden kann.
[Update vom 5.9.2021]
Das nennen wir mal Produktpflege! Soundcore rüstet die Liberty Air 2 Pro mit dem hochauflösenden Codec LDAC nach. Dazu müsst ihr einfach die Soundcore-App für Android laden und auf die neueste Firmware (ab Version 05.63) upgraden. Im Menüpunkt „Soundmodus“ steht sodann der neue Codec als Auswahlmöglichkeit bereit.
[Update-Ende]
Ist die geeignete Größe ermittelt, wird dies mit einem stabilen Sitz belohnt, der problemlos einen Zwischenspurt zulässt und auch bei einer längeren Nutzung nicht unangenehm drückt, was durch das recht geringe Gewicht der In-Ears von 5,5 Gramm pro Seite begünstigt wird. Dabei bettet sich das ergonomische Design beim Tragen gut in die Ohrmuscheln ein, so dass eine recht hohe passive Abschirmung zur Außenwelt besteht. Gleichzeitig stehen die Hörer nur geringfügig hervor, was die Kombination mit einer Mütze ermöglicht. Da die Liberty Air 2 Pro nicht nur tadellos, sondern gemäß IPX4 auch wasserbeständig verarbeitet sind, ist bei Outdoor-Aktivitäten zudem ein Schutz vor witterungsbedingter Nässe gegeben.
Als Energielieferanten der In-Ears dienen Akkus mit einer Kapazität von jeweils 55 mAh, die bei gehobenerem Lautstärkepegel eine Laufzeit von knapp sechs Stunden erreichen. Wird dauerhaft ein ANC- oder Transparenzmodus genutzt, verkürzt sich die Hörzeit hingegen auf etwa fünf Stunden. Dabei können die Hörer im Transport-Case, das als Ladestation dient und eine Akkureserve von 500 mAh bereitstellt, drei Mal vollständig und einmal zu 50 Prozent aufgeladen werden, wodurch die Gesamtlaufzeit des kompakten Duos bei ungefähr 25 bzw. im ANC- oder Transparenzbetrieb bei 22 Stunden liegt. Kritikwürdig erscheint zum momentanen Zeitpunkt, dass die Akkustandsanzeige der Soundcore App sowie unter iOS relativ wenig Orientierung bietet, da die Hörer beispielsweise über 60 Minuten mit einer Restkapazität von zehn Prozent angezeigt werden, was durch ein Update aber zu beheben wäre. Unpraktisch ist auch, dass die In-Ears keine Ladestandsanzeige besitzen, so dass ungewiss bleibt, wann diese vollständig geladen sind. Bei leeren Akkus ist dies nach ca. 60 Minuten der Fall, wobei das System auch mit einer Schnellladefunktion ausgestattet ist, die nach einer Stromzufuhr von 15 Minuten Einsätze von zwei Stunden und 15 Minuten im Transparenz-/ANC- oder guten zweieinhalb Stunden im Grundmodus ermöglicht. Darüber hinaus kann das Case wahlweise über den USB-C-Anschluss oder kabellos per Qi geladen werden, was dem Hersteller zufolge etwa drei Stunden in Anspruch nimmt. Über das mitgelieferte USB-C auf USB-A-Ladekabel ist die Akkureserve hingegen in einer Stunde und 45 Minuten wieder hergestellt.
Gerätesteuerung
Das Koppeln der Hörer, die den Bluetooth-Standard 5.0 unterstützen und im Verbund mit verschiedenen Android- und iOS-Geräten eine überdurchschnittliche hohe Reichweite von zwölf Metern boten, kann erfolgen, sobald das Case über den Schiebemechanismus geöffnet wird. Hierdurch wird das System eingeschaltet und automatisch in den Pairing-Modus versetzt, wobei beide Seiten auch einzeln im Single-Modus genutzt werden können. Als Manko erscheint allerdings, dass kein manuelles Ein- und Ausschalten der In-Ears möglich ist, so dass die Hörer zum Ausschalten zurück in die Ladevorrichtung gelegt werden müssen.
Gut umgesetzt ist hingegen, dass die zuverlässig reagierende Touch-Steuerung der Liberty Air 2 Pro per App innerhalb eines vorgegebenen Rahmens angepasst werden kann. Insofern lässt sich bei Bedarf eine Lautstärkeregelung nutzen, die in der Standardbelegung nicht vorgesehen ist. In der Werkseinstellung steuert ein zweifaches Antippen der rechten Seite die Wiedergabe, was linksseitig zum Vorspringen bei der Titelauswahl dient. Zudem lassen sich per Doppeltipp mit beiden Hörern Anrufe annehmen, die durch ein Halten der berührungsempfindlichen Oberflächen abgelehnt oder beendet werden können. Darüber hinaus erfolgt durch ein Halten auch das (De-)Aktivieren der Geräuschunterdrückung. Ergänzend zur Touch-Steuerung sind die Hörer mit einer sogenannten Ohrerkennung ausgestattet, so dass die Wiedergabe mit dem Ablegen pausiert, was über die App allerdings jederzeit deaktivierbar ist.
Beim Telefonieren bieten die In-Ears insgesamt eine solide Sprachverständlichkeit, wobei die Darstellung der eigenen Stimme nicht präsent, sondern etwas zurückgesetzt wahrgenommen wird und tendenziell zum Übersteuern in den Höhen neigt. Im Freien besteht jedoch der Vorteil, dass Hintergrundgeräusche abgeschwächt werden.
Sound
Der Grundklang der Liberty Air 2 Pro ist bassbetont abgestimmt und durchaus auf Hörspaß getrimmt, da ein üppiger Tiefbass vorhanden ist, der jedoch nicht wummert, sondern kompakt genug gefasst ist, so dass die runde, satte Basswiedergabe ansprechend definiert klingt. Das kraftvolle Bassfundament wirkt zwar präsent, aber nicht überladen und bietet Vocals sowie Lead-Instrumenten ausreichend Raum zur Entfaltung, die von einer klaren, detailreichen Abbildung profitieren. Dies kommt auch der Verständlichkeit von Stimmen zugute, was sich bei Podcasts oder Hörbüchern positiv bemerkbar macht. Negativ aufgefallen ist hingegen, dass mit steigender Lautstärke eine Tendenz zur Überzeichnung von Zischlauten wahrgenommen werden kann und in den hohen Lagen ein leichter Abfall besteht, der mithilfe des EQs jedoch effektiv zu beheben ist. An Audiocodecs unterstützen die In-Ears neben dem Bluetooth-Standard SBC auch das hochwertigere AAC-Format, während auf aptX verzichtet wurde. Ab der Firmware-Version 5.65 reicht der Hersteller nun auch den hochauflösenden Codec LDAC nach.
Grundsätzlich laden die Liberty Air 2 Pro dazu ein, das Hörerlebnis auf unkomplizierte Art und Weise zu personalisieren, indem über die App ein Hörtest absolviert wird, auf dessen Grundlage Disbalancen zwischen linkem und rechten Ohr oder eine altersbedingte Abnahme des Hörvermögens ausgeglichen werden. Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass die generierte HearID per EQ nachbearbeitet und den persönlichen Vorlieben entsprechend angepasst werden kann. Dieses persönliche Klangprofil wird anschließend dauerhaft auf den Hörern abgespeichert und ist somit unabhängig von der App permanent aktiv. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das erzeugte Profil zu deaktivieren, wodurch ein direkter A/B-Vergleich zum Grundklang besteht, was sehr gut gelöst ist und das Potenzial der individuellen Klanganpassung demonstriert. Hierbei überzeugen sowohl der Hörtest als auch der EQ, die im Zusammenspiel für einen merklichen Zugewinn an Homogenität, Klarheit und Räumlichkeit sorgen können.
Geräuschunterdrückungs- und Transparenzmodi
Über die kostenlose Soundcore App für iOS- und Android-Systeme kann die Auswahl des gewünschten ANC- und Außenwahrnehmungsmodus erfolgen. Seitens der Geräuschunterdrückung stehen Konfigurationen für Außen und Innenräume, ein Reise-Setting sowie eine anpassbare User-Funktion zur Verfügung. Hierbei ist der Transportmodus primär auf die Reduzierung von tieffrequenten Störgeräuschen, der Outdoor-Modus auf komplexere Quellen und der Indoor-Modus auf Hintergrundstimmen zugeschnitten. An sich eine gute Idee, wobei die Intensität der Abschwächung insgesamt nicht sehr hoch ausfällt. Im Außeneinsatz ist zwar erkennbar, dass Straßenlärm im Prinzip gut vermindert werden kann, allerdings ist die Absenkung selbst eher subtilerer Natur. Darüber hinaus verändert sich der Klang, da im Transportmodus der Bassbereich und im Outdoor-Modus tiefe bis mittlere Frequenzen angehoben werden, während im Indoor-Modus vorwiegend die Mittendarstellung ein wenig präsenter wirkt.
Auch die Verstärkung von Außengeräuschen erscheint nicht unbedingt leistungsstark, da der vollständige Transparenzmodus lediglich bei niedriger Wiedergabelautstärke eine Orientierung im Freien ermöglicht. Ähnlich verhält es sich im speziellen Stimmenmodus, der darüber hinaus Nebengeräusche abschwächt. Allerdings leidet die Sprachverständlichkeit von Lautsprecherdurchsagen und Mitmenschen unter einer recht diffusen Darstellung, da zudem ein wahrnehmbares Grundrauschen vorhanden ist und eine Anhebung im Bassbereich bei der Wiedergabe erfolgt, was im vollständigen Transparenzmodus nicht der Fall ist. Als vorbildlich kann jedoch die Bedienbarkeit und Stabilität der App bezeichnet werden, die ausgereift, übersichtlich und funktional wirkt. Zumal per Widget zusätzlich ein direkter Zugriff auf die Auswahl der ANC- und Transparenzmodi eingerichtet werden kann, was ebenfalls einwandfrei funktioniert.
Fazit
Ankers Soundcore Liberty Air 2 Pro punkten mit einem passgenauen, komfortablen Sitz und einer rundum gelungenen, individuellen Klanganpassung per HearID und EQ, die den Grundklang der kabellosen In-Ears deutlich aufwertet und ein beeindruckendes Potenzial besitzt. Auch der Funktionsumfang und die Umsetzung der App-Anbindung mitsamt Widget finden große Anerkennung. Den Geräuschunterdrückungs- und Transparenzmodi fehlt es hingegen noch an Effektivität, so dass eine Optimierung per Firmware-Update wünschenswert wäre.
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Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz16 Ohm
- Gewicht ohne Kabelje 5,5 g, Case 51 g
Lieferumfang
- EarTips in 9 Größen (XXXS/ XXS/ XS/ S/ M/ M+/ L/ L+/ XL)
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Transport-Case
Besonderheiten
- in Schwarz (Onyx), Titanweiß, Saphirblau und Rosenquarz erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
- BT-Version: 5.0
- BT-Profile: AVRCP1.6, A2DP1.3, HFP1.7
Danke für den schönen test. Knapp, aber auf den Punkt. Habe ganz vergessen, das die Dinger auch widgets haben ?.
Ich fand die Kopfhörer von der Klangqualität her sehr gut. Auch die Geräuschunterdrückung hat mich überzeugt, was – für mich – vor allem im Zug einen deutlichen Gewinn dargestellt hat. Das Grundrauschen ist aber auch nur wirklich dann zu hören, wenn man das ANC nicht braucht, also in sehr ruhigen Umgebungen und die Geräuschunterdrückung versucht mit dem Grundrauschen der eigenen Mikrofone zu arbeiten.
Leider muss ich meine Kopfhörer nach nicht einmal 2 Jahren Nutzung entsorgen. Der Akku im Ladeetui hat keine Kapazität mehr, sprich ich kann die Stöpsel noch laden, aber da ist dann halt nach ca. 6 Stunden Schicht. Nachladen geht kaum noch, der Kundendienst von Soundcore hat mich auf 18 Monate Gewährleistung verwiesen, die ich knapp überschritten habe.
Versuche doch vielleicht mal, die Ladeschale selbst zu öffnen, und die Batterie gegen eine aus dem Elektronik Fachhandel auszutauschen ! Ich habe die gleichen, und bin ganz zufrieden. Bei mir ist das Problem, das die beiden Ohrstöpsel nicht zur gleichen zeit leer sind, also unterschiedliche Kapazität haben (ca. 1 Std, das ärgert dann schon).
Die Ladeschale aufzuknacken dürfte schwierig werden (vor allem ohne Schaden anzurichten) der rest sollte aber mit Grundkenntnissen des Lötens zu bewerstelligen sein. Ist aber nur sls Tipp gemeint ?.
Hallo,
ihr habt ein Update zum LDAC Codec gemacht. Könnte Ihr vielleicht auch ein Update zur ANC Funktionalität machen?
Angeblich soll das Grundrauschen weniger und das ANC besser geworden sein aber alle Tests die man findet sind von kurz nach dem Release.
Ich habe die Liberty Air 2 Pro am Freitag bekommen und nutze die seitdem sooft ich kann.
Eigentlich hatte ich die mit gemischten Gefühlen gekauft.
Aber mit den richtigen Eartips ist das ANC sehr leistungsstark (was ich nicht geahnt hätte).
Selbstverständlich nicht so, wie bei Bose QC Earbuds (die immerhin 100€ mehr kosten).
Das Grundrauschen ist für mich kaum wahrnehmbar.
Die Schwankungen im Klang, wenn ich bei den ANC Modi hin und her switche, nehme ich auch wahr.