Leider kann der ATH-A900X meine Erwartungen nicht erfüllen. Zu unausgewogen ist das Frequenzbild des optisch extravaganten Kopfhörers. Für HiFi-Fans der alten Schule könnte der Bass- und Höhen-Boost des Japaners aber eine wahre Freude sein. Erinnert sein Sound doch an Geräte der 1980er und frühen 1990er Jahre. Wer diesen Retro-Sound liebt und bereit ist eine ganze Stange Geld auszugeben, liegt beim ATH-A900X eventuell richtig.
In der oberen Preisklasse der Highend-Kopfhörer ist die Luft dünn. Unser Test zeigt, ob Audio-Technica mit dem geschlossenen Kopfhörer ATH-A900X einen würdigen Kandidaten ins Rennen schickt.
Holla, die Waldfee! Wer über 500 € in einen Kopfhörer investiert, der darf schon mal hohe Ansprüche mitbringen. Deshalb werden wir in unserem Test des Audio-Technica ATH-A900X ganz genau hinschauen, was diese geschlossenen Hörmuscheln gegenüber ihrer Konkurrenz zu bieten haben…
Verpackung & Lieferumfang
Der AT-A900X kommt mit textilummanteltem, fest verbautem Kabel von 3 m Länge. Seine Stecker sind oxidationsgeschützt vergoldet. Ein abnehmbarer Schraubadapter ermöglicht den Anschluss des Kopfhörers an Geräte mit Miniklinken-Buchsen. Das war’s auch schon in Sachen Lieferumfang.
Aussehen
Der Auftritt des ATH-A900X ist futuristisch. Statt eines Kopfbügelbandes sollen zwei „tastende“ Fühler den nötigen Halt am Kopf geben. Sie sind mittels einer Gelenk-Konstruktion dreidimensional beweglich. Mattschwarzes Finish und silberne Zierränder sorgen für edle Anmutung.
Verarbeitung & Haptik
Das Schwarz der Aluminiumschalen ist gegen leichtes Kratzen gut gewappnet. Die 3D-Stützbügel sind zwar gut schwenkbar und passen sich jeder Kopfform an. Allerdings wirken sie auch ein wenig klapprig und stören den ansonsten wertigen Eindruck des Kopfhörers. In dieser Preisklasse leider ein echter Minuspunkt.
Handling
Auch die Hörmuscheln sind durch zwei Gelenke dreidimensional beweglich. Theoretisch ist deshalb eine gute Kopfanpassung gegeben. Doch auch wenn der hohe Anpressdruck von fast 740 g bei längerem Tragen Kopfschmerzen verursachen kann, rutscht der ATH-A900X aufgrund seines Gewichts (über 400 g) zumindest auf meinem Kopf dennoch deutlich zu weit nach unten.
Klang
Der ATH-A900X macht mit gemessenen 87,5 dB SPL einigermaßen Dampf. Kein Wunder, sind doch Treiber mit 53 mm Durchmesser eine echte Ansage und die Basswiedergabe dementsprechend stark. Leider ist das Klangbild aber nicht gut abgestimmt. Der Tiefbass ist satt. Doch bei Pop- und Rock-Songs kommt so recht keine Freude auf, denn Bass und untere Mitten werden akustisch verwaschen präsentiert. Mittenanteile treten deutlich in den Hintergrund. Höhen werden vom ATH-A900X dagegen deutlich gehypt. Der Superhochton-Bereich zischelt, [s]- und Zischlaute werden lispelnd-aggressiv. Transienten wirken scharf. Das breite Stereobild kann dagegen gut gefallen.
Eignung & Anwendung
Der ATH-A900X eignet sich weniger fürs Studio-Monitoring, sondern eher als HiFi-Kopfhörer für akustische Musik. Alte Jazzaufnahmen und Klassik profitieren von seinem Sound, eine zugleich bass- und höhenlastige Wiedergabe. Aufgrund seiner Bügel ist der Kopfhörer eher was für größere Köpfe. Durch seine geschlossene Bauweise und gute Isolation liegt der Einsatzort Familien-Wohnzimmer nahe.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 40.000 Hz
- Impedanz42,6 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)100,54 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf734 g
- Gewicht mit Kabel407 g
- Gewicht ohne Kabel340 g
- Kabellänge300 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm