Der Fender FXA6 ist ein Monitoring-Hörer mit besonderer Betonung auf den tiefen Frequenzen. So gesehen taugt er für die Tiefton-Fraktion der Bassisten und Schlagzeuger besonders gut. Auch wenn man dem FXA6 einen sehr guten Klang bescheinigen muss, ist er doch deutlich für den Monitor-Einsatz auf der Bühne abgestimmt. Ich kann ihn daher nicht uneingeschränkt als Allrounder empfehlen. Wer also einen Hörer „für alles“ sucht, sollte vorher unbedingt probehören!
Der Fender FXA6 PRO IN-EAR MONITORS ist ein schnörkelloser Zwei-Wege-In-Ear für den Bühneneinsatz.
Wie angepasst
Auf der Basis von vielen tausend gescannten Ohrformen hat Fender für seine FX-Serie so eine Art Mittelmaß-Ohr errechnet und das Gehäuse der FX-Serie danach geformt. Somit soll für etwa 95% aller Anwender der perfekte Sitz der Hörer erreicht werden. Das gilt aber nur für den Sitz in der Ohrmuschel, der Gehörgang selbst muss – wie bei herkömmlichen In-Ears auch – mit Ohrpolstern luftdicht verschlossen werden. Dafür finden sich ganze sechs verschiedene Paare Silikon-Polster im Lieferumfang, mit denen man unbedingt experimentieren sollte, bis der Sitz der Hörer luftdicht ist.
Da der Hörer die äußere Ohrmuschel komplett ausfüllt, ist das Tragegefühl sehr gut, der Hörer sitzt in meinen Ohren sehr sicher – bin wohl Teil der 95% – und ich muss keine Angst haben, dass er mir beim gelegentlichen Headbangen rausrutscht.
Technologie
Hergestellt werden die Hörer laut Fender immer noch in Handarbeit in Nashville. Verbaut wird ein Zwei-Wege-System: für den Bass- und Mittenbereich wird ein dynamischer 9,25-mm-Treiber verbaut, ein Balanced Armature Tweeter soll die Höhen ins Ohr schmeicheln. Eine Kombi, die warmen, druckvollen Sound mit feinen Höhen verspricht und auf das Fender ein Patent angemeldet hat.
Lieferumfang
Geliefert wird der FXA6 in der gleichen Verpackung wie der schon getestete FXA7. Deshalb wusste ich schon um der Hürde, den Hörer aus der Umverpackung zu befreien, den dazu müssen vier kleine transparente Gummiringe gefunden und entfernt werden. Für den Transport unterwegs liegt ein kleines Softcase bei, das von einem Fender-Logo verziert wird. Das Case bietet Platz für den Hörer und einen steckbaren Klinkenadapter.
Bühneneinsatz
Der A6 ist ein Bühnen-In-Ear-Hörer, wie üblich können die ersten Zentimeter Kabel am in Form gebogen werden. Das Kabel wird hinter dem Ohr geführt und im Nacken werden die beiden Zuleitungen für den linken und rechten Hörer von einer kleinen Hülse zusammengeführt. Das Kabel ist selbstverständlich austauschbar. All das ist quasi Standard bei Bühnen-In-Ears und erwartungsgemäß erfüllt Fender diesen Standard mühelos.
Zum Überprüfen des Sitzes empfehle ich ein paar Grimassen und betonte Kaubewegungen oder einfaches Gähnen. Wundert man sich dabei über plötzlich fehlenden Bässe, sollte das Ohrpolster getauscht werden. Nur wenn der Hörer auch bei starken Bewegungen jederzeit luftdicht sitzt, kann er sein volles Klang-Potenzial ausschöpfen – und das hören wir uns jetzt an!
Sound
Als Erstes nimmt einen der mächtige Bass in Beschlag. Von den Sub-Bässen bis in den Grundtonbereich hinein machen die tiefen Frequenzen ordentlich Druck. Da der FXA6 ein impuls-schneller Hörer ist, wird dieser Bassdruck dabei erfreulich präzise wiedergebeben. Bassisten oder Schlagzeuger dürften sich über diese Abstimmung sicherlich besonders freuen.
Ähnlich wie sein größerer Bruder FXA7 hat auch der A6 eine Überhöhung der Sibilanten im Bereich von 5 bis 6 kHz. S- und Zischlaute, Clap-Sounds oder Anschlagsgeräusche bei Gitarren treten ein bisschen wie unter einer Lupe in den Vordergrund des Klanggefüges. Und genauso ähnlich wie beim FXA7 ist mir persönlich diese Überhöhung etwas zu groß geraten. Bei höheren Lautstärken, wie sie auf Bühnen durchaus mal vorkommen können, wird mir der FXA6 dann zu scharf. Man darf aber nicht vergessen, dass diese Hörer eigentlich als Werkzeug für den Musiker konzipiert sind und nicht zum entspannten Musikhören. Und im Live-Betrieb gilt: Besser etwas ist da, was man mit einem EQ wegregeln kann, als etwas ist nicht da, was man für guten Sound bräuchte. So gesehen geht die Abstimmung wieder in Ordnung, den sie erfüllt ihren Zweck: Man hört sich auf der Bühne und falls mal was stört, dreht man es mit dem EQ raus.
Keine Diskussionen gibt es bei der räumlichen Auflösung des FXA6: für einen In-Ear-Kopfhörer ist diese hervorragend, und zwar Genre-übergreifend bei allen Musikstilen. Keine Spur von beengtem Sound und Im-Kopf-Lokalisation, stattdessen bekommt man eine breite Klangbühne geboten, in die man sich entspannt reinhören kann.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Impedanz17,25 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)110,79 dB
- Kabellänge120 cm
Lieferumfang
- Transportcase
- Putz-Tool
- Beutel mit sechs Paar Ohrpolstern
- Adapter auf 6,35 mm
Besonderheiten
- auch in Rot erhältlich
- ca. 22dB Außengeräuschdämpfung