Würde der House of Marley Positive Vibration Sun noch so klingen wie er aussieht, wäre es ein No-Brainer sich das Teil als Zweit- oder schicken Lifestyle-Kopfhörer zuzulegen. Aufgrund der vernebelten Soundqualität muss man bei dem expressiven HiFi-Kopfhörer leider vielen Abstriche machen. Musikfans, die basslastige Styles bevorzugen und denen es eher auf das Design ankommt, können das vielleicht verschmerzen und sehen mehr die sonnigen Seiten des Marley-Kopfhörers: immerhin kostet er nicht mehr als eine Monatsfahrkarte, die Dämpfung zur Außenwelt ist ganz okay und man erntet in der U-Bahn bestimmt auch mal neidische Blicke bezüglich des Designs.
Der Positive Vibration Sun Kopfhörer erzeugt positive Schwingungen in Sachen Design, bei der Soundqualität hinterlässt er dagegen eher einen zugedröhnten Eindruck.
Mit einem 300-Euro-Studiokopfhörer im Park relaxen? Mmmh …eher wohl nicht! Hier muss eine Alternative her, eine, die vom Design die Sonne reinlässt und sich im stylishem Headphone-Look um den Hals twistet und am besten hipstermäßig noch irgendwie die Welt rettet und nachhaltig ist. Ach ja, das Teil sollte auch nicht gleich mehr kosten, als ein aktuelles Smartphone.
Wie man sich mit bezahlbaren HiFi-Kopfhörern abseits von beats & Co. einen Namen macht, zeigen die individuellen Modelle von House auf Marley. Mit dem Positive Vibration Sun hat die Company ein smartes Einsteigermodell im Programm.
Tragekomfort & Look: „Sun Is Shining“…
…das kann man auf jeden Fall vom Design des Positive Vibration Sun Kopfhörer behaupten. Wie alle Modelle dieser Marke ist auch dieser Kopfhörer sofort ein Eye-Catcher: toll verarbeitet, cooles Alu-Finish außen an den Hörern, geflochtenes Kabel in Reggae-Colors, spicy Bügel mit buntem Sunny-Flair. Zum Mitnehmen gibt’s noch ein hippes Stoffsäckchen dazu.
Am Kopf kuschelt die Konstruktion allerdings nicht ganz so, wie die legendären, smoothy Hits vom großen Marley. Der Kopfhörer sitzt ziemlich stramm am Kopf. Für Gelegenheitshörer sicherlich ok, für ausgedehntes Sonnenbaden nicht ganz so cosy. Übrigens werden bei den verwendeten Materialien, etwa beim Kunststoff, zum Teil recycelte Stoffe verwendet – sehr löblich. Zusätzlich kann man seine Playlists mit einer kleinen Remote navigieren. Auf der Rückseite ist dort ein Mikrofon platziert, um Anrufe entgegenzunehmen.
Sound
Eines vorweg: Wunder darf man von einem Kopfhörer in der 40-Euro-Liga nicht erwarten. Die Klangqualität zeigt sich beim Musikgenuss wenig ausgewogen. Beim Bass meint es der Positive Vibration Sun etwas zu positiv und scheint damit alles andere wegzublasen beziehungsweise wummernd zu überlagern. Für Dub, HipHop, Techno und basslastiger Musik kann man das als Freizeithörer wohl schon mal verschmerzen. Feingezeichnete Höhen? Fehlanzeige. Aber wenigstens sind keine bösen, resonierenden Frequenzen beim extrem lauten Musikgenuss am Start. Bei den Mitten scheint es fast so, als hätten die Sound-Ingenieure im Haus of Marley ein komplettes Frequenzband irgendwo in Jamaika „abrauchen“ lassen. Die Stereoauflösung entführt einen nicht wirklich in weite Sphären. Positiv ist zu vermerken, dass der Kopfhörer durch seine niedrige Impedanz sehr laut an iPhone und Co. gefahren werden kann.
Technische Daten
- BauformOn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)17 - 20.000 Hz
- Impedanz32,85 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)90,2 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf471,5 g
- Gewicht mit Kabel184 g
- Gewicht ohne Kabel174 g
- Kabellänge135 cm
Lieferumfang
- Kabel in ca. 1,35 m Länge
- rechtwinkliger 3,5 mm Klinkenstecker
- Tasche
Das ist das Problem, auf das ich bei der Kopfhörer-Suche immer wieder stoße: der beste Kopfhörer ist der, der einen möglichst großen Frequenzbereich ausgewogen wiedergibt.
Ich denke es kommt hier letztendlich einfach auf den eigenen Geschmack, Gewohnheit und auch ein trainiertes Ohr an – manche Leute hören „die Überbetonung bei 150Hz stört und machts undefiniert“, manche hören vielleicht noch „das wummert aber“, manche denken sich „geil der zerlegt ja alles, endlich ein geiler, fetter Sound“ ……