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EPOS │ Sennheiser GSP 670

Gaming-Headset mit Bluetooth und virtuellem 7.1. Sound

Kurz & knapp

Das EPOS │ Sennheiser GSP 670 ist ein tolles Headset, mit sehr gutem Sound und Mikrofon, einer hübschen Software, die allerdings noch ausbaufähig ist. Für Windows-10-Spieler, die eventuell eine PlayStation 4 als Zweitgerät haben, ist es ein sehr zu empfehlendes Headset! Nur an dieser fallen allerdings zu viele Möglichkeiten weg, hier würde man auch deutlich günstigere Alternativen finden.

Bei Sound und Handling braucht es sich aber nicht vor der Konkurrenz im selben Preisbereich zu verstecken. Zwar bieten einige andere Hersteller mehr Features, und das wirklich Besondere, wie beispielsweise Head Tracking oder THX, fehlen dem Gerät, was sich bei dem Klang aber durchaus verschmerzen lässt.

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Das GSP 670 ist das Top-Modell aus dem Gaming-Portfolio von EPOS │ Sennheiser und gibt sich optisch eindeutig als Gaming-Headset zu erkennen: Futuristisch, mit Ecken und Kanten und festverbautem Mikrofon, das man hochklappen kann.

Zwar dürfte kaum jemand dies auf der Straße oder in der Bahn wohl so tragen, trotzdem lässt es sich per Bluetooth natürlich auch mit Handys oder Tablets verbinden. Die Verbindung per Bluetooth wirkt sich sogar positiv auf die Akkuleistung aus, der Hersteller gibt hier 20+ Stunden an. Per Schnellladung sollen außerdem nur 7 Minuten reichen, um weitere 2 Stunden zocken zu können.

Der eigentliche Clou ist aber der mitgelieferte USB Dongle. Zwar sinkt die Akkuleistung über diese Verbindung um gut vier Stunden, die Vorteile für PC-Nutzer überwiegen allerdings. Zum einen ist bei dieser Variante die Übertragung verzögerungsfrei, was bei kompetitiven Spielen stets ein Muss ist. Des Weiteren bekommt man nur so den Zugang zur EPOS Gaming Suite, die Software, die wie immer alles besser machen soll, was ab Werk vielen von euch vielleicht noch nicht ganz den individuellen Geschmack treffen mag.

Kontaktaufnahme

Die Verbindung ist recht einfach: Dongle in den USB Port des PCs stecken, Kopfhörer am großen Drehregler einschalten und sofort bestätigt dies eine Damenstimme mit den Worten „Dongle connected“. Die nötige Software findet man auf der Homepage von EPOS und ist schnell installiert.

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Beim ersten Öffnen eine positive Überraschung – die EPOS Gaming Suite wirkt unheimlich aufgeräumt, hat für meinen Geschmack ein schönes Design und bietet alles, was man braucht, ohne mit Funktionen überladen zu sein. Aufgeteilt ist das Ganze in drei Reitern, wovon sich zwei mit dem Sound des Kopfhörers und Mikrofons beschäftigen. Im ersten Reiter „Wiedergabe“ fällt direkt der große Equalizer ins Auge. Vier Profile legt EPOS vor: „Music“, „Esport“, „Movie“ und „Flat“. Letzteres bringt alle EQ-Bänder wieder auf 0 zurück. Neun Bänder stehen uns zum Eingriff zur Verfügung, die wir je um 6 dB erhöhen oder absenken können. Die drei Herstellervorgaben greifen dabei schon sehr stark in die Kurve ein und scheuen auch nicht davor zurück, eine oder mehrere Frequenzen um volle 6 dB zu pushen. Um die verschiedenen Möglichkeiten zu hören, ein guter Start, aber dann sollte man sich vielleicht doch wieder ins Profil „Flat“ begeben und selber an den Frequenzen schrauben. Ist man zufrieden, reicht ein Klick auf das „+“, um das eigene Profil zu speichern.

Unterhalb des Equalizers lässt sich das Headset dann von 2.0 auf 7.1 umstellen. Dabei handelt es sich um einen Effekt, 7.1 wird also simuliert. Um diesen Effekt zu verstärken, lässt sich ein Klangnachhall hinzufügen. Ist 7.1 eingeschaltet, wird der Sound direkt breiter, als säße man in einem größeren Raum. Ist der Effekt noch nicht deutlich genug, lässt sich diese Größe praktisch mit dem Klangnachhall noch mal um einiges verstärken. Übertreiben sollte man dies nicht, gerade bei Stimmen wirkt es irgendwann übertrieben und undifferenziert. Ansonsten klingt dieses 7.1 ganz gut für eine virtuelle Variante. Beim Spielen oder Filmgucken ist das sogar oft eine Bereicherung, die mit nur einem Mausklick anzuschalten ist. Grundsätzlich sollte man dies aber nicht als größte Stärke des Stereo-Headsets sehen, sondern als Zugabe, die in einigen Fällen das Klangerlebnis steigert. Andernfalls wäre die 7.1-Sektion in der Software ja auch viel umfangreicher.

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Ein letzter Bestandteil in den Wiedergabe-Einstellungen ist der „Soundtest“. Dazu muss man eine Musikquelle starten (MP3, YouTube oder Ähnliches), da der Soundtest selbst keinen Ton von sich gibt. Läuft aber Musik im Hintergrund, werden im Wechsel von je 10 Sekunden alle Effekte ein- bzw. wieder ausgeschaltet. Welche genau, denn es gibt ja nur den EQ und 7.1 mit Nachhall, und wie stark, wird nicht angezeigt.

Auch im zweiten Reiter „Mikrofon“ begrüßt uns ein großer Equalizer. Dieses Mal aber nicht, damit wir direkt in die Frequenzen eingreifen, sondern um anzuzeigen, was über die weiteren Einstellungen letztendlich passiert. Als Erstes steht ein Effekt namens „Stimmverstärker“ zur Verfügung. Ist er aus, passiert nichts, auf „warm“ werden tiefere Frequenzen gepusht, auf „klar“ die Höhen. Es folgt die „Verstärkung“, praktisch die Lautstärke. „Side Tone“ mischt zum Spiele-Sound die eigene Stimme hinzu, wer sich also selber hören bzw. kontrollieren möchte, kann es hiermit einstellen. Im „Noise Gate“ bestimmt man, bis zu welchem Pegel das Mikrofon nichts durchlässt. Von leisen Hintergrundgeräuschen verabschiedet man sich so problemlos. Die „Geräuschunterdrückung“ filtert zusätzlich Frequenzen, die im Chat einfach nichts verloren haben. Alle diese Veränderungen werden im großen EQ dargestellt, was beim Feintuning wirklich hilfreich ist.

Reiter 3 befasst sich mit den Einstellungen. Neben dem Status der Software, Headset- und Dongle-Firmware ist hier wohl die „Smart-Schaltfläche“ das wichtigste Feature. Dabei handelt es sich um die Funktionstaste, die sich wie das Lautstärkerad am rechten Ohrhörer befindet. Zum Testzeitpunkt ließen sich leider nur zwei Funktionen auf diese Taste legen, entweder der Wechsel durch die Profile oder der Wechsel von 2.0 auf 7.1. Das soll in Zukunft aber ausgebaut werden.

Im Wesentlichen wirkt die Software zwar gut designt, übersichtlich und durchdacht, aber irgendwie noch nicht ganz fertig. Hinter dem üblichen „?“ sind viele Erklärungen nicht vollständig. Die „Geräuschunterdrückung“ als letzter Punkt in den Mikrofoneinstellungen fehlt hier z.B. komplett, andere Sätze werden nicht in Gänze angezeigt. Sicher kann das alles am verwendeten Rechner liegen, vielleicht auch an der Auflösung, aber wenn das Headset nun mal für PCs ist, sollte die Software auch überall funktionieren. Vielleicht ein Fall für den Bug Report, welcher im letzten Reiter zu finden ist. Das zeigt zumindest, dass Epos ein Interesse daran hat, genau diese Fehler zu beheben.

Sound

Der Grund-Sound des GSP 670 ist sehr ausgewogen. Während viele Gaming Headsets vor allem Bässe stark betonen, macht das GSP 670 in allen Bereichen klanglich einen sehr guten Eindruck, was nicht heißt, dass es an Bass fehlt. Aber Mitten und Höhen werden hier genauso berücksichtigt. Die Abstimmung der Frequenzen ergibt am Ende einen klaren Sound, dem es aber nicht an Kraft fehlt. Im Spiel bedeutet das, Musik wird wunderschön abgespielt, aber auch die kleinen, feinen Nebengeräusche sind klar identifizierbar. Und schon im Stereo-Modus lassen sich Positionen präzise heraushören. Bei einem Übertragungsbereich von 10 Hz bis 23 kHz und einem Equalizer, der von 64 Hz bis 16 kHz Eingriffe annimmt, lässt sich aber auch für jeden Geschmack die richtige Klangcharakteristik umsetzen. Diesen positiven Eindruck macht das GSP 670 ebenfalls zu einem tollen Headset für die Musikwiedergabe.

Im 7.1 Modus geht dem Sound zwar etwas die Klarheit verloren, die man sich per EQ-Eingriff teilweise zurückholen kann, aber der Modus ist eben für andere Zwecke, wie die Positionsbestimmung, gedacht.

Grundsätzlich ist es aber hoch erfreulich, dass die Grundabstimmung des Sounds so hervorragend ist, dass man im Zweifel sogar ohne Software ein tolles Sounderlebnis hat.

Knöpfe, Schalter, Anschlüsse und Co

Neben Lautstärkerad und „Smart-Schaltfläche“ finden wir am rechten Ohr ein weiteres Rädchen, mit dem die Chat-Lautstärke geregelt wird. Auf der linken Seite gibt’s noch einen Sync-Knopf für die Bluetooth-Verbindung, den Anschluss für das 1,5 m lange Ladekabel und das Mikrofon. Hochgeklappt ist dieses übrigens ausgeschaltet. Zudem verfügt auch der Dongle über einen Knopf, sollte es doch einmal Probleme mit der Verbindung geben, reicht ein Druck aus, um sich mit dem Headset zu synchronisieren.

Die passende Größe wird selbstverständlich am Kopfband eingestellt. Zusätzlich kann man auf der oberen Seite den Anpressdruck verstellen. Somit sitzt das GSP 670 auf jedem Kopf auf jeden Fall fest und sicher. Dabei wirkt das ca. 400 g schwere Headset nie störend oder unangenehm, weder am Kopf, noch an den Ohren, die von weichem Kunstleder komplett umschlossen werden.

Das Mikrofon beim EPOS │ Sennheiser GSP 670 ist ebenfalls sehr gelungen: Die Qualität der Sprache ist sehr gut und mit Hilfe der verschiedenen Filter lässt sich in jeder Situation ein vernünftiges Signal in den Chat schicken. Natürlich kann man es in den Einstellungen auch übertreiben, aber dafür kann das Mikrofon ja nichts. Besonders das Noise Gate macht einen tollen Job und dank detaillierter Anzeige, ist es hervorragend auf die Umgebung einstellbar.

Und auf der Couch?

Wie bereits geschrieben, lässt sich das GSP 670 per Bluetooth natürlich noch mit diversen anderen Geräten verbinden. Löblich ist, dass man auf Bluetooth 5.0 setzt, als Codec wird allerdings nur SBC unterstützt. Zudem wurde ein hauseigener Codec verbaut, der für eine niedrige Latenz bei Audio und Kommunikation im Zusammenspiel mit dem mitgelieferten GSA 70 USB-Dongle zuständig ist.

Als Gaming-Headset ist es aber natürlich primär für Windows 10 und PlayStation 4 gedacht, wobei diese ebenfalls in Verbindung mit dem Dongle angesteuert wird. Auf die Features der Software muss man dann allerdings wie gewohnt verzichten. Im Prinzip gehen alle Features verloren, bis auf das große Lautstärkerad, was tatsächlich eine Bereicherung darstellt, da man so die Lautstärke direkt am Headset verstellen kann. Das geht sonst nur im Playstation-Menü, wofür aber das Spiel kurz unterbrochen werden muss. Auch an der PlayStation macht das GSP 670 einen guten Job, der Klang ist trotz fehlenden Feintunings per Software und nur Stereo als sehr gut zu bewerten. Auch am Mikrofon gibt es nichts zu meckern. Ein Vorteil hat die Verbindung per Dongle noch, denn man ist so – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht an den Controller gebunden. Nicht nur, dass so das übliche Kabel wegfällt, man kann auch mal ohne Pad in der Hand kurz zur Küche springen, bleibt aber (kleiner Radius vorausgesetzt) mit dem Chat verbunden.

Die anderen Konsolen schauen in die Röhre, ein 3,5-mm-Anschluss fehlt dem GSP 670 einfach. Angeschlossen per USB Dongle zeigen sich Switch und Xbox One von ihrer ignoranten Seite. Wer also einen vollen Konsolenpark im TV-Schrank stehen hat, bekommt hier leider kein All-for-One-Gerät.

Schließlich ist die Dual-Konnektivität für viele sicherlich ein weiteres sinnvolles Feature: Hierbei wird das Headset zwar per Dongle verbunden, gleichzeitig erlaubt es aber eine Verbindung mit dem Smartphone per Bluetooth. So verpasst man selbst beim Daddeln keine Anrufe mehr!

vor 4 Jahren von Andreas Proß
  • Bewertung: 3.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 23.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabel398 g
  • Kabellänge150 cm

Lieferumfang

  • GSA 70 Dongle
  • USB-Ladekabel

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC
  • BT-Version: 5.0
  • Mikrofonfrequenz: 10 - 7300 Hz

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