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Turtle Beach Elite Atlas Aero

Kabelloses Gaming Headset mit Waves Nx Surround Sound

Kurz & knapp

So schön der Ersteindruck der Turtle Beach Elite Atlas Aero war, wurde er doch spätestens bei der ersten Nutzung mit USB-Transmitter und der Software etwas gedämpft. Leichtes Rauschen, umständliches Einstellen, in der Hoffnung, am Ende auf ein halbwegs ähnliches Ergebnis zur verkabelten Version zu kommen. Denn diese hinterlässt eben einen sehr guten Eindruck. Da muss man gestehen, das haben andere Hersteller schon besser gemacht. Am Ende bekommt man aber auch mit dem Turtle Beach Elite Atlas Aero dank 3D-Audio-Technik von Waves und Equalizer einen guten Sound, eben mit Abzügen in der B-Note. Wenn man es umgekehrt sehen mag, bekommt man ein gutes kabelgebundenes Headset, mit zusätzlichen Wireless-Funktionen für PC-Gamer.

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Das Turtle Beach Elite Atlas Aero ist das Topmodell der Kalifornier im Bereich der kabellosen PC-Gaming-Headsets.

Lieferumfang & Anforderungen

Im Paket befinden sich neben dem Headset ein USB-Ladekabel, ein abnehmbares Mikrofon, ein Mobilkabel mit 3,5-mm-Miniklinke sowie ein USB-Transmitter. Für die Hauptnutzung ist ein PC mit Windows 8.1 oder 10 nötig. Vor dem ersten Einsatz sollte man die Software „Turtle Beach Control Studio“ von der Hersteller-Homepage laden und installieren. Mit angeschlossenem USB-Transmitter und eingeschaltetem Headset steht die Verbindung, und das muntere Einstellen des Wunsch-Sounds per Software kann losgehen. Dies ist auch nötig, denn ohne Eingriff per Hand ist der Sound zunächst eher durchschnittlich. Neben leichtem Grundrauschen fällt der flache Sound wenig positiv auf. Aber keine Angst, dagegen kann man so einiges machen.

Turtle Beach Control Studio

In den Einstellungen der Software wird man ungewohnt alleine gelassen. Zwar gibt es einige Presets, diese beschränken sich im Grunde aber darauf, diverse Boosts ein- oder auszuschalten. Detailarbeit ist also nötig und muss von Hand selbst eingestellt werden.

Im ersten Reiter „Dashboard“ der Software gibt es neben dem obligatorischen Treble und Bass Boost noch ein „Game Dialog Level“, der die Sprache in Games klarer wiedergibt, durch Anhebung entsprechender (nicht genau erläuterten) Frequenzen. Hörbar sind die drei Effekte aber sofort und im nächsten Schritt lässt sich der Mix zwischen Chat- und Game-Lautstärke einstellen. Für das Mikrofon lässt sich die Grundlautstärke erhöhen sowie absenken, ein Noise Gate Threshold kappt alle Signale unter einem bestimmten Pegel, so dass unerwünschte Hintergrundgeräusche eliminiert werden und das Variable Mic Monitoring ermöglicht ein stufenloses Hinzumischen der eigenen Stimme, um sich beispielsweise im Chat durch den eigenen Kopfhörer zu hören. Allerdings kommt es hier beim Versuch die Einstellung zu aktivieren bzw. zu deaktivieren, häufig zu einer Fehlermeldung, trotz mehrfachen Neustarts der Software und des Rechners. Ein Bug, der hoffentlich beim nächsten Update gefixt wird.

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Wie erwähnt handelt es sich bei dem Headset um einen Stereo-Kopfhörer. Turtle Beach arbeitet hier jedoch mit dem Soundspezialisten von Waves zusammen und spendiert dem Elite Atlas Aero das sogenannte „Nx 3D Audio“. Drei Einsatzbereiche stehen hier zur Wahl: „Game“, „Movie“ und „Music“. Waves Nx 3D Audio rüstet den Stereo-Kopfhörer per Software mit einem 360 Grad Surround Sound aus. Im Spiel lassen sich so die Positionen von Gegnern deutlich besser bestimmen, was natürlich ein großer Vorteil ist, egal ob in einem Shooter-, Renn- oder Sportspiel. Cineasten genießen mit der Einstellung Kinosound und selbst beim Hören von Musik bringt es einen angenehm positiven Raumeffekt, an den man sich schnell und gerne gewöhnt. Weiter geht’s mit der Funktion „Game Spatializer“, die Stereo-Quellen durch allerlei Filterung und Phasenverschiebungen in ein Pseudo-Surround-Sound umwandelt.

Zu guter Letzt finden wir auf der ersten Einstellungsseite noch „Superhuman Hearing“ und „Chat Boost“. Ersteres verstärkt noch mal gewaltig ausgewählte Sounds: Hier kann zwischen „Footsteps“ und „Gunshots“ ausgewählt werden, damit gegnerische Schritte oder ein Nachladen des Widersachers noch eher gehört werden können. Sicherlich ist das keine sound-optimierende Einstellung, aber durchaus ein Vorteil im Spiel. Wir halten fest: Schon mit wenigen Klicks wird im Dashboard klar, dass klanglich noch weitaus mehr im Turtle Beach Elite Atlas Aero steckt, als man nach dem ersten Anschließen vermuten könnte. Besonders die Waves-3D-Audio-Funktion greift so gut in den Sound ein, dass man sie getrost immer aktiviert lassen kann.

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Aber genug geboostet und ab auf Seite Zwei des Control Studios. Hier finden wir die Audio Settings und auch hier fallen die Presets mager aus und man ist gezwungen, sich selbst mit dem Sound zu beschäftigen, was grundsätzlich ja nicht schlecht, für einen schnellen Einstieg und während des Spiels aber meist hinderlich ist. Hauptbestandteil der Audio Settings ist ein 10-Band-Equalizer, der getrennt auf Game, Chat und Mic angewandt werden kann. Zur kleinen Hilfe stehen über einigen Bändern Begriffe von Dingen, die üblicherweise in diese Frequenzbereiche fallen (Explosionen in den Tiefen, Stimmen in den Höhen). Hier lässt sich nun der Sound des Headsets nach Wunsch formen. Verwirrend ist allerdings, dass die wenigen Presets gar keine Änderungen im EQ zeigen, sondern vielmehr wieder diverse Boosts im Dashboard aktivieren. Das hätte man besser machen können.

„Macro“ nennt sich der letzte Reiter in der Software. Hier lassen sich sämtliche Funktionen auf die Tastatur legen, um einen schnellen Zugriff zu gewähren, ohne die Software selber zu öffnen. Eine dafür konfigurierbare Taste gibt es übrigens auch direkt am Headset. Hier ist nämlich alles sehr übersichtlich und gut erreichbar am linken Ohrhörer angebracht. Unterhalb der programmierbaren Taste findet man den etwas ins Gehäuse eingelassenen An- und Ausschalter, den man so kaum versehentlich benutzen kann, gefolgt vom USB-Port für das Ladekabel, dem 3,5-mm-Anschluss und nach vorne hin dem Anschluss für das Mikrofon. Bewegen wir uns von der programmierbaren Taste in die andere Richtung, erfühlen wir zuerst ein Rädchen für die Lautstärke und darüber eins für das Mikrofon-Monitoring, welches sich aber ebenfalls in der Software mit anderen Funktionen belegen lässt, wie z.B. dem Noise Gate. Sehr praktisch: Auf der anderen Seite versteckt sich ein Fach für den USB-Transmitter hinter der Ohrpolsterung. Wer auf Reisen geht, kann das für Verlust prädestinierte Kleinteil so sicher unterbringen. Am Ende muss man sagen, die Software bietet viele Einstellungen, schafft es aber nicht durch ein paar wenige, gut benannte Presets eine Hilfestellung beim Anpassen des Headsets zu geben. Presets sind eben für viele ein guter Startpunkt, um von dort aus den Sound nach eigenem Geschmack zu verändern. Dafür lassen sich alle Presets ex- sowie importieren.

Klang

Aber wie klingt er denn nun, wenn man sich durch die verschiedenen Einstellungen gekämpft hat? Ziemlich gut! Dazu muss man aber einiges fummeln und wird neben dem Equalizer auch immer wieder in den Dashboard-Bereich wechseln, um Bass und Treble Boost zu aktivieren und optimieren. Mit zusätzlich eingeschaltetem 3D Audio kommt am Ende aber doch ein wirklich guter Sound aus den Hörern. Da geht dann auch das leichte Rauschen unter. Wenn man also etwas Zeit und Arbeit in die Einstellungen steckt, wird man schlussendlich mit einem prima Sound belohnt. Dank Equalizer lässt sich ja eh in viele Frequenzen eingreifen, so dass es endlich Höhen und Tiefen im vorher flachen Sound gibt. Die Tüpfelchen setzt man dem Ganzen dann mit den Einstellungen im Dashboard auf. Mikrofon

Aber da ist ja noch das Mikrofon: Aktiviert man es, wird man mit einem deutlichen Rauschen begrüßt. Eine Schildkröte am Meer mag sich darüber freuen, der Tester dreht schnell das Level runter. Da hilft auch vorerst das Noise Gate nicht. Eine Testaufnahme zeigt aber erstaunlicherweise, dass das Rauschen dort kaum zu hören ist. Im Gegenteil, das Mikro macht sogar einen klanglich sehr guten Eindruck, trotz des voll aufgedrehten Noise Gate.

Das Mikrofon besitzt eine Nierencharakteristik, welche weiteren technischen Spezifikationen es aber besitzt, bleibt ein Geheimnis. Generell scheint Turtle Beach sich mit technischen Details zurückzuhalten, sowohl auf der Homepage, als auch auf der Verpackung und der beiliegenden Kurzanleitung.

Zum Schluss noch ein schneller Blick auf ein Bonus-Einsatzgebiet, denn dem Elite Atlas Aero liegt ja noch ein Miniklinkenkabel bei. Wer also auf praktisch alles verzichten kann, was mit der Software zu tun hat, verfügt so auch über einen normalen analogen Kopfhörer für Konsolen, Smartphones, Tablets und Co. Über die Remote am Kabel lässt sich die Lautstärke der Musik ändern sowie Titel starten und pausieren. Zudem ist ein Mikrofon verbaut, was praktisch für (Video-)Telefonate ist.

Und die beste Nachricht: Der Kopfhörer klingt mit Kabel richtig gut! Als vorwiegend auf der Konsole spielender Mensch war dies sogar der erste Testeinsatz und aktuell geht die Reise meist in den Jurassic Park (Jurassic Park Evolution) auf der Xbox One. Da hinterlässt der Elite Atlas Aero einen hervorragenden Eindruck. Kinoreifer, aber nicht übertrieben hochgepushter Sound, klar heraushörbare Richtungen und eine gute Lautstärke drücken sich durch die 50-mm-Lautsprecher der Aeros. Sobald der Soundtrack loslegt und Dinos aus allen Richtungen dröhnen, versinkt man im Spiel und das selbst mit normalem Stereo, weil Kabelbetrieb.

Wo wir gerade ins Schwärmen geraten: Das Headset ist wahnsinnig gemütlich. Die mit Memory-Gel bestückten Ohrpolster sind kuschelig weich, nichts wirkt eng, hart oder schwer, selbst nach längerem Spiel. Und im Anschluss kann man den Elite Atlas Aero in ein handliches Stück Hardware zusammenfalten, welches sich gut und platzsparend verstauen lässt. Der verbaute und langlebige Akku ist ebenfalls positiv hervorzuheben. Turtle Beach gibt eine Laufzeit von 30 Stunden an, was beim Test ein realistischer Wert zu sein scheint.

vor 4 Jahren von Andreas Proß
  • Bewertung: 3.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)12 - 20.000 Hz

Lieferumfang

  • abnehmbares Mikrofon
  • 3,5-mm-Mobilkabel mit Inline-Mikrofon
  • USB-Ladekabel
  • kabelloser USB-Sender

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