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Marshall Major II Bluetooth

Rock'n'Roll auf dem Kopf

Kurz & knapp

Der Marshall Major II Bluetooth ist ein solider Unterwegs-Kopfhörer. Vor allem im kabellosen Betrieb, wenn der Jog-Button genutzt werden kann, gibt es kaum Gründe den Major II von den Ohren zu nehmen. Sound-mäßig ist hier Luft nach oben, aber legen wir die Tatsache zugrunde, dass der Kopfhörer wohl kaum zum heimischen, entspannten Musikhören genutzt werden wird, relativiert sich das wieder.
Ein Probe-Hören rate ich trotzdem, ob einen die bedeckten Höhen stören, muss jeder mit seiner Playlist herausfinden.

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Mit dem Marshall Major II Bluetooth kann man optisch Flagge zeigen, während man musikalisch flexibel bleibt.

Wer schon immer davon geträumt hat, seinen Kopf zwischen zwei Marshall-4x10er-Boxen zu betten: Bitteschön! Der Marshall Major II Bluetooth ist der neuste Kopfhörerstreich des britischen Amp-Bauers und erinnert nicht nur wegen seiner viereckigen Ohrmuscheln an den legendären Gitarrenlautsprecher.

Ausgepackt

Die Verpackung ist aus Pappe, das finde ich schon mal gut. Darin findet man den Kopfhörer, ein Spiralkabel und ein USB-Ladekabel. Nicht drin ist eine Case oder eine Transporttasche – was schade ist, den der Major II ist definitiv ein Kopfhörer für unterwegs und man kann ich so schön klein falten, dass man ihn immer gerne dabei haben möchte.

Optik & Handling

Der ganze Kopfhörer ist Marshall-mäßig durchdesignt: Der Kopfbügel zeigt die typische Tolex-Struktur der Lautsprecherboxen, natürlich prangt der berühmte weiße Schriftzug auf den Ohrmuscheln und auf der linken Seite findet sich ein kleiner Jog-Button, der in seiner goldenen Ausführung an die Drehknöpfe der Marshall Gitarren-Verstärker erinnert. Durch das stimmige Äußere fällt nicht auf, dass hier vornehmlich Plastik verbaut wurde. Der Major II macht dennoch einen stabilen Eindruck, lediglich die Plastikgelenke des Klappmechanismus machen mir langfristig gesehen Sorgen.
Der Kopfhörer gehört zur ohraufliegenden Fraktion, trägt sich dennoch recht bequem. Dafür sorgen die weichen Ohrpolster und die Tatsache, dass der Kopfhörer (für eine kabellosen Vertreter seiner Zunft) angenehm leicht ist.

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Jog-Button

Ein richtig nettes Feature ist den Konstrukteuren mit dem goldenen Mini-Jog-Button an der rechten Ohrmuschel gelungen: Mit dem Knopf lassen sich die Tracks skippen, die Lautstärke ändern und – da der Major II ein Freisprechmikrofon besitzt – Gespräche am Mobiltelefon annehmen (oder ablehnen…). Damit lässt sich der Major II sehr intuitiv bedienen, aber der Button funktioniert nur im Bluetooth-Betrieb. Hängt der Kopfhörer am Kabel, muss man sich mit der Ein-Tasten-Fernbedienung begnügen, die Lautstärke muss dann am Abspielgerät geregelt werden.

Sound

Der kleine Kollege hat mächtig Bass, die Abstimmung folgt also dem immer noch bestehenden Trend zur Betonung der tiefen Frequenzen. Zusätzlich wird aber der Bereich um die 250 Herz herum ebenfalls ge-featured. Das macht den Sound zwar warm, aber leider auch etwas verwaschen und zwar gerade in einem Frequenzbereich, wo sich wichtige Frequenzen von verzerrten Gitarren aufhalten. In der Konsequenz führt diese Abstimmung dazu, dass der Marshall-Kopfhörer vor allem bei elektronischer Musik Spaß macht und in seinem vermuteten Metier – Musik mit verzerrten Gitarren – eher weniger punkten kann.
Der Major II hat in den Höhen einen ordentlichen „roll-off“ wie man so schön im englischen sagt, sprich: ab etwa 3 kHz gehts bergab, von einer kurzen 5,5 kHz-Nase abgesehen. Sucht man dafür positive Gründe könnte man anführen, dass sich auch MP3s von zweifelhafter Qualität noch gut anhören lassen. Mir persönlich ist der Roll-Off zu heftig, der Major II klingt schon sehr bedeckt, was bei akustischer Musik deutlich als Manko auffällt. Die Stereoabbildung ist ok, große Klangbühne wird hier nicht geliefert, aber für den angestrebten Einsatzzweck geht das in Ordnung, der Major II ist nun mal ein Straßentier und keine Couch-Potato.

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Wer ist Major-II-tauglich?

Da sich der Major II bei den Höhen und in der Stereoabbildung zurückhält, werden Freunde klassischer Musik keine Freude an diesem Hörer finden, aber seien wir ehrlich: das haben wir auch nicht anders erwartet. Aber das unter dieser Abstimmung akustische Musik ebenfalls leidet, ist schon schade – schließlich steckt ja in jedem Rocker ein Akustik-Balladen-Herz! Wobei ich den Marshall gar nicht explizit dem Rock-Fan nahelegen würde, die Abstimmung favorisiert, wie gesagt, eher elektronische und Pop-Musik.

vor 8 Jahren von Chris Reiss
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 20.000 Hz
  • Impedanz83,65 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)101,48 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf518 g
  • Gewicht mit Kabel200 g
  • Gewicht ohne Kabel173 g
  • Kabellänge115 cm

Lieferumfang

  • USB-Ladekabel

Besonderheiten

  • Bluetooth aptX-Technologie
  • bis zu 30 Std. Bluetooth Betriebszeit
  • Musik Share (ein weiterer Hörer kann zusätzlich zum Mithören mit einem 3,5 mm Klinkenstecker an einer Ohrmuschel angesteckt werden)

2 Antworten auf “Marshall Major II Bluetooth”

  1. sumpfi sagt:

    Hallo,
    danke erstmal für den Test.
    Wie verhält sich denn der Klang gegenüber dem Marshall Headphones Major (ohne 2 und bluetooth). Es liest sich hier ja so, als hätte die neue Version noch weniger Höhen und eine höhere Bassbetonung.
    Kannst du das beurteilen?

    • Redaktion sagt:

      Moin,

      besten Dank für dein Kommentar. Die beiden Kopfhörer wurden von zwei unterschiedlichen Autoren getestet, einen subjektiven Klangvergleich können wir dir somit leider nicht bieten. Aber sieht man sich mal die beiden Messkurven etwas genauer an und vergleicht diese, decken sich deine Vermutungen mit der Realität. Sprich, der Major II BT hat eine deutlichere Bassanhebung, während er ab ca. 2 kHz deutlicher runtergeht als der alte Major. Dagegen hat dieser eine Betonung um die 10 kHz, was ihn also frischer klingen lässt!

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