JVC HA-KD5

Kindgerechter Stereokopfhörer mit Lautstärkebegrenzung

Kurz & knapp

Das technische Konzept des JVC HA-KD5 funktioniert, dämpft aber bei allen Lautstärken. Er ist klanglich im wahrsten Sinne des Wortes nicht der Brüller und auch das bunte Design muss uns Erwachsenen nicht gefallen, aber wie sagen wir Eltern immer so schön: „Hauptsache das Kind ist glücklich.“

In einem attraktiven Preissegment verfügt der HA-KD-5 über die richtige Mischung für die große Zielgruppe der jüngsten Anwender.

Wenn die Familie für das Wochenende zu den Großeltern fährt oder der Urlaub ansteht, darf in vielen Packlisten die Ablenkung für die Kleinen nicht fehlen: MP3- oder DVD-Player und ein Kopfhörer sorgen für entspannteres Reisen.

Optik, Haptik und Tragekomfort

JVC schickt mit den sog. Tinyphones leichte und bunte Modelle ins Rennen, die es in vier unterschiedlichen Farbkombinationen gibt: pink-lila, gelb-rot, gelb-blau und lila-grün.
Das Gehäuse besteht vollständig aus unlackiertem Kunststoff und unser Testkandidat, der HA-KD5-R, bietet ein kurzes, beidseitig befestigtes Kabel mit vergoldetem Miniklinken-Stecker. Der Kopfhörer erfüllt die EU-Sicherheitsrichtlinie für Spielzeug und die vier mitgelieferten Bögen mit unterschiedlichen Aufklebermotiven laden zur Individualisierung des Kopfhörers an den großen Flächen des Kopfbügels ein. So zog der HA-KD5 in Sekundenschnelle die Blicke meines 4-jährigen Sohnes auf sich und er wollte die beigefügten Aufkleber gleich „ausprobieren“. Die Marketing-Konzeptebene ist nach dieser Beobachtung schonmal ein Volltreffer.
Als Zweites fällt mir allerdings auf: Es fehlt eine Polsterung des Kopfbügels. Die könnte gern minimal ausfallen, aber so ganz ohne Polsterung wird der Kopfhörer nach einer gewissen Zeit am Kopf dann doch eher ungemütlich. Die ohraufliegenden Ohrschalen sind dagegen gut gepolstert und mit einem sehr weichen Kunstlederbezug bespannt. Sie sind zudem austauschbar, da hat JVC zielgruppengerecht mitgedacht.
Bei unserem Test ist uns noch etwas aufgefallen: Der Kopfbügel ist so dick designed, dass bei engen Kopfstützen in Kindersitzen ein Platzproblem entstehen kann, da Kopf und Kopfhörer schlicht zu breit sein können.
Die Länge des Kopfbügels kann beidseitig in einer siebenstufigen Rasterung in einem Bereich von ca. 3 cm angepasst werden. Zur Orientierung: Rasterpunkt Vier passt bei meinem relativ großen Erwachsenenkopf ideal. Das mitgelieferte Faltblatt ist voller Sicherheitshinweise – man geht zurecht auf Nummer sicher.

Klang

Ich nehme einfach an, dass mit dem HA-KD5 überwiegend Hörspiele und der Ton zu Bewegtbild wiedergegeben werden. Das funktioniert gut, solange man auf Soundeffekte mit Bassfundament oder vielen Höhen verzichten kann. Kindern wird das sicherlich nicht auffallen und Inhalte und Dialoge werden in akzeptabler Qualität übertragen. Die Lautstärkenbeschränkung auf maximal 85 dB (Herstellerangaben) ist eine relative Angabe und technisch streng genommen eine Dämpfung. Das merkt man vor allem bei MP3-Playern mit Kinderschutzfunktion. Spiele ich hier mit der maximal bestimmten Abhörlautstärke ab, dann ist es mit den Tinyphones noch ziemlich leise oder am iPhone bei maximaler Ausgabe erziele ich gerade so meine Normallautstärke. Signale werden effektiv bedämpft, allerdings werden die Verstärker der Abspielgeräte oft ausgereizt, was zu Verzerrungen führen kann.
Entgegen vieler Modelle aus Fernost schneidet der HA-KD5 nicht mit fräsenden Höhen ins Mittelohr und bietet eine vernünftige Kanaltrennung zwischen rechts und links. Auf dem Weg ins Ohr gehen allerdings Höhen, Rauminformationen und auch Bässe verloren, sodass Vocals topfig klingen und ein bisschen alleine stehen. Aber diese Beurteilung kann ich nur als Erwachsener treffen, denn in Anbetracht des Preises kann man dem Kinderkopfhörer ein gutes Preis-Klang-Verhältnis attestieren.