Mit den LCDi3 haben Audeze planar-magnetische In-Ears auf hohem Niveau im Programm. Als Brücke zwischen den Einstiegs- und den HighEnd-Modellen des amerikanischen Herstellers rücken diese Kopfhörer die Klangqualität der Top-Reihe von Audezes In-Ears in bezahlbare Gefilde, ohne dabei große Kompromisse einzugehen. Wem die Größe dieser In-Ears nicht stört, erhält neben einem aufwendig inszenierten, großen Lieferumfang eine Verarbeitung, eine Technik, ein Sitz und ein Sound, die schlicht begeistern. Satte Bässe, luftige Höhen und ein sehr differenzierter Mittenbereich machen das Hören sämtlicher Musikstile mit diesen Kopfhörern zum Genuss. iOS- und Bluetooth-Kabel mit Fernbedienung versprechen dazu einen unkomplizierten Einsatz unterwegs. Die Audeze LCDi3 sind Kopfhörer, die fraglos jeden ihrer zahlreichen Cents wert sind.
Der amerikanische Hersteller Audeze hat mit den LCDi3 In-Ears großes Soundversprechen und ebenso großen Lieferumfang im Programm. Wir testen für Euch, wie sich die planar-magnetische Technik der Kopfhörer klanglich auswirkt …
[Update vom 20.12.2021]
Wie uns das Musikhaus Thomann * mitgeteilt hat, befindet sich das Chipher-Lightning-Kabel zum Anschluss an Apple Devices NICHT mehr im Lieferumfang. Wir klären das derzeit mit dem Hersteller sowie dem deutschen Vertrieb ab und werden diesen Artikel entsprechend aktualisieren.
Lieferumfang-reich
Audezes In-Ears werden in einer aufwendig verarbeiteten Aufbewahrungsbox geliefert, bei der in einer kunstvoll beschichteten Papphülle eine transparente Präsentationsverkleidung zum Vorschein kommt. Darunter befindet sich wohl behütet der Lieferumfang aus In-Ears und Transporttasche. Letztere entpuppt sich als weich ausstaffiert, aus schwarzem Echtleder und strapazierfähigem Nylonstoff.
Gleich vier verschiedene Kabel liegen den LCDi3 bei: Neben einer Audiozuleitung mit Miniklinken- ist ebenfalls ein Kabel mit Lightning-Anschluss enthalten; ein Kabel mit Bluetooth-Sender samt Remote sowie ein USB-Ladekabel sind ebenso am Start. Wechselbare Ohrhaltebügel in vier verschiedenen Größen und Gummi-Pads in gleich sechs verschiedenen Größen sorgen für eine optimale Passform. Sogenannte „Ohr-Flossen“ (engl. Ear Fins) sowie wie ein Reinigungsstäbchen und ein Kabel-Clip gibt’s ebenfalls dazu.
Zusätzlich zum Quickstart-Guide und einer kleinen Anleitung für die Bluetooth-Einheit in Printform, sind noch zwei Scheckkarten dabei, von denen eine die zugehörigen Download-Links enthält. Die andere Karte bietet Garantie-Infos, die den Eindruck echter Handarbeit vermitteln. Denn sie enthält nicht nur die individuelle Seriennummer des In-Ear-Paars, sondern auch die Unterschrift des Mitarbeiters, der vor der Auslieferung des Geräts die Abschlusskontrolle durchgeführt hat. Hut ab!
Design und Sitz
Die Verarbeitung der Kopfhörer ist makellos, ihr Design wirkt auf mich allerdings ein wenig aus der Zeit gefallen. Aber das ist Geschmackssache. Die zugegeben geradezu RIESIG anmutenden In-Ears haben einen ergonomisch geformten, fest verbauten Hörfortsatz, der sich mitsamt aufgesteckten Pads weit in den Gehörgang einführen lässt. Sind die passenden Ohrbügel gefunden und aufgesteckt und ist ihre Position erst optimiert, sitzen die „Riesenbabys“ für Ihre Größe erstaunlich sicher und rutschen auch bei mittelstarken Kopfbewegungen nicht heraus. Damit sind sie absolut alltagstauglich. Der gute Sitz kommt auch daher, dass die Ohrbügel nicht etwa plan gefertigt sind, sondern sich hinter dem Ohr in Richtung Kopf schmiegen. Einzig die neuen Ear Fins wollen bei mir als Tester nicht so recht für Halt an der Ohrmuschel sorgen.
Technik-Details
Die LCDi3 bilden die Brücke zwischen Audezes Einsteiger-In-Ears iSine und den Highend-Modellen der LCD-4-Reihe. Das wird sowohl in ihrem Design als auch in Technik und Ausstattung deutlich. Gegenüber den iSine-Kopfhörern sollen die LCDi3 aber eine deutlich feinere Auflösung bieten. Ihre gegossenen Magnesium-Gehäuse sind zugleich leicht und widerstandsfähig. Die großflächige Rückseite der In-Ears ist mit ihrem Grill mit unterliegendem Metallgitter halboffen. Dadurch sollen tiefere und transparentere Bässe möglich werden.
Die Kopfhörer weisen eine geringe Impedanz von nur 20 Ohm auf und sollen mit ihrer patentierten Bauweise für eine verzerrungsfreie Wiedergabe auch bei hohen Lautstärken sorgen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes großes Argument liefern dafür die verbauten Treiber, 30 Millimeter messende Druckwandler, die planar-magnetisch arbeiten und dabei starke Neodym-Magnete einsetzen. Und der vom Hersteller angegebene Audio-Übertragungsbereich reicht tatsächlich von 10 Hz bis hinauf zu schwindelerregenden 50 kHz.
Bei der Bluetooth-Einheit handelt es sich um das auch bei anderen Audeze-Kopfhörern verbaute CIPHER-Modul, dessen latenzarmer hauseigener DSP mit 24-Bit-Wandlern und Bluetooth-5.0-Unterstützung arbeitet. Die Soundqualität der kabellosen Übertragung ist aufgrund von aptX- und aptX HD-Codecs technisch auf Top-Niveau.
Soundwelten
Beim ersten Hören fällt auf, dass der Sound der LCDi3 von prägnanten Mitten geprägt ist. Sprech- und Gesangssignale sind dadurch sehr gut verständlich, ohne dass die Wiedergabe zum Zischeln neigen würde. Insgesamt wirkt der Mittenbereich auf mich sehr differenziert. Hier werden zahlreiche Details hörbar, die andere In-Ears verschweigen, beziehungsweise verwischen. Zur hohen subjektiven Signalauflösung tragen auch die sehr offenen Höhen der Kopfhörer bei. Bis in den Superhochtonbereich hinein vermitteln sie Transparenz und Offenheit. Davon profitieren sowohl die Stereobühne als auch die hervorragende Tiefenstaffelung dieser Audezes. Dabei wirkt der Sound zu keiner Zeit höhenreich oder gar scharf. In Audioproduktionen enthaltene Rauschanteile werden von diesen In-Ears allerdings gnadenlos offengelegt. Die Bässe sind satt, dynamisch und die Abbildung von Transienten stark.
Auf gut Deutsch: Wer mit diesen Kopfhörern aktuelle Popmusik hört, bekommt von der Kickdrum des Schlagzeugs ordentlich Dampf auf die Ohren. Auch Tiefbässe aus Hip-Hop und Urban Music stellen für die LCDi3 kein Problem dar. Sie werden auch bei relativ hoher Wiedergabelautstärke noch verzerrungsfrei umgesetzt. Aufgrund ihrer geringen Ohmzahl gehören diese In-Ears definitiv zu den „lauteren“ Vertretern, die sehr gut auch von leistungsschwächeren Preamps mit Audio gefüttert werden können. Wie bei dieser Bauweise (halboffen) zu erwarten, ist bei diesem Modell weder die Dämpfung von Außengeräuschen noch die akustische Isolation nach außen allzu ausgeprägt. Was mir an den LCDi3 besonders gut gefällt ist, dass sie keine Probleme mit musikalischen Genres haben. Mit diesen In-Ears lässt sich von Pop über Jazz und Metal bis Klassik und Sprachproduktionen alles genüsslich anhören.
Verbindungssache
Mit dem beiliegenden Lightning-Kabel sind die LCDi3 sofort einsatzbereit an iOS-Geräten. Eine integrierte Fernbedienung ermöglicht Lautstärkeregelung, Pause/Play und Rufannahme. Auch das Bluetooth-Kabel bietet eine eingebaute Remote. Ein Klangunterschied im Bluetooth-Betrieb ist glücklicherweise kaum auszumachen. Auffällig ist, dass die Wiedergabelautstärke bei Verwendung des Lightning-Kabels deutlich höher ist, als wenn die Kopfhörer über die anderen Anschlussarten gefüttert werden.
- 899,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisehalboffen
- Wandlerprinzipplanar-magnetisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 50.000 Hz
- Impedanz20 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)>130 dB dB
- Gewicht ohne Kabelaber mit Ohrbügel: 26 g
- Kabellänge145 cm
Lieferumfang
- 6 Paar Ohrpassstücke
- 4 Paar Ohrbügel
- 1 Paar Ear Fins
- Aufbewahrungsbox
- Transport-Tasche
- Bluetooth-Kabel
- iOS-Kabel
- USB-Ladekabel
- Reinigungsstäbchen
- Kabel-Clip
Besonderheiten
- BT-Version: 5.0
- BT-Codecs: SBC, aptX, aptX HD
Was mit hier fehlt, ist ein Hinweis darauf, wie der LDC-i3 mit einem hochwertigem DAC Kopfhörerverstärker ohne DSP, gegen die mitgelieferte Audeze DSP gefilterte Verstärkung klingt.